Tausch einer Heizung und die Konsequenzen
Heizungstausch und Erneuerbare Energien
Künftig wird es so werden, dass beim Tausch einer Heizung nur noch Förderungen für Hybridsysteme möglich sind. Das sind Heizungsanlagen, die fossile Brennstoffe und erneuerbare Energien nutzen.
Das bedeutet für jeden Hausbesitzer eine Herausforderung sich für das geeignete Herzstück des Hauses zu entscheiden und das ist gewiss nicht einfach.
Da tauchen viele Fragen auf: Passt auf mein Reihenhausdach eine Solaranlage? Reicht eine Wärmepumpe aus, um mein Fachwerkhaus zu heizen? Sind Pellets sehr teuer? Wo und wie lagere ich das Scheitholz am besten? Überhaupt was kostet mich die neue Heizung?
Es gibt Kredite und Fördermöglichkeiten, z.B. KFW-Bank Zuschuss 4301, aber es sind die Zusatzkosten und das Drum rum was die Entscheidung nicht leicht macht.
Meine Situation
Ich habe ein Haus, und mein 20 Jahre alter Heizkessel kann vom Fachmann nicht mehr repariert werden. Jetzt brauch ich dringend eine neue Heizung und ich möchte dann auch eine Solaranlage aufs Dach bauen um Sonnenenergie zu nutzen, das macht Sinn.
Jetzt habe ich ein Dach mit Faserzementschindeln . Faserzement ( bekannt als Eternit) ist asbesthaltig also Sondermüll: muss runter, weil da drauf nichts gebaut werden darf.
Die ersten Zusatzkosten fallen an für eine neue Dacheindeckung.
Mein Dachboden ist mit Glaswolle isoliert und das reicht nicht aus und muss im Zuge der neuen Dacheindeckung nach heutigem Stand komplett neu isoliert werden.
Da sind schon die nächsten Zusatzkosten.
Ich brauche nur eine neue Heizung, mein Dach war nicht kaputt .
Meine Konsequenz
Erst ein komplett neues Dach und danach können die Kollektoren drauf. Also erst drum rum und dann ran an das eigentlich Dringende.
Die Kosten für das Herstellen der Wand- und Deckendurchbrüche in meinem Haus vom Speicher bis in den Keller zum Verbinden der Kollektoren mit der Heizung sehe ich ein.
Auch dass danach wieder zugemacht werden muss, neu tapezieren, streichen oder spachteln kommt auch dazu. Vielleicht wird es auch günstiger, wenn man die Leitungen einfach an der Fassade runterführt. Dann gibt es nur ein Loch unten rein in den Keller – Geschmacksache.
Jedenfalls kann ich jetzt die Heizung einbauen lassen und habe bis dahin sehr hohe Zusatzkosten ausgeben MÜSSEN .
Fazit
Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz2 (EWärmeG) soll dazu beitragen, dass sich der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung deutlich erhöht und damit der CO2-Ausstoß sinkt. Grundsätzlich ist das eine wichtige Maßnahme aber alles in allem müssen wir kleinen Bürger mit Grundbesitz dafür richtig tief in die Tasche greifen.
Wenn ich nun an meine Eltern denke, die jetzt 80 Jahre alt sind und eine kleine Rente haben wird mir Angst und Bange. Deren Heizung ist auch alt und die Ersparnisse schmelzen für Tagespflege und den Umstand im eigenen Haus den Lebensabend genießen zu können dahin. Deren Konsequenzen, und die, der vielen anderen Rentnern möchte ich nicht tragen.
1 https://www.kfw.de/PDF/…/Energieeffizient-Sanieren-Investitionszuschuss-(430).pdf
2 www.um.baden-wuerttemberg.de/ewaermeg
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4 Kommentare
Torsten · 26. November 2017 um 17:47
Frag mal bei dem Heizungsbauer oder Schornsteinfeger deines Vertrauens nach. Bei uns stand eine ähnliche Situation vor 2 Jahren an. Da die Möglichkeiten für Solarkollektoren bei uns mehr als bescheiden waren (nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand), bekamen wir die Auflage, bei unserem Gasanbieter das etwas teurere (Bio-)Gas zu ordern, dann war auch gut.
Wichtig dabei war, dass uns unser Schornsteinfeger bescheinigt hat, dass eine Heizung mit dem vorgegebenen Anteil erneuerbarer Energien nicht mit einem vertretbaren Aufwand realisiert werden konnte.
Und wenn du erst ein neues Dach benötigst, wäre diese Option mit dem hohen Aufwand vielleicht mal zu prüfen.
Marion K · 30. November 2017 um 17:03
Lieben Dank Torsten, für Deinen Tipp. Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht, sagt man so schön. Wenn man sich mit der Sache genauer befasst ergeben sich oft andere oder bessere Möglichkeiten.
Übrigens, allein schon die Beratung durch einen zertifizierten Energieberater wird mit 5% anerkannt. Also ein weiterer kleiner Schritt um auf die 15% Erneuerbare Energie zu kommen.
Unser Jahresrückblick für 2017 - Hobbyblogging · 14. Dezember 2019 um 12:19
[…] Neben den Seitenaufrufen gibt es für uns noch das Kriterium der höchsten Sitzungsdauer. Diese wurde entgegen unserer Meinung nicht mit dem oben genannten Beitrag erzielt, sondern mit einem ganz anderen. Dieser erschien gegen Ende des Jahrs und war unser zweiter Gastbeitrag, den wir veröffentlicht haben. Es handelt sich hierbei um den Beitrag Neue Heizung und die Konsequenzen. […]
Die Lust auf Energie sparen schwindet – Der Hobbyblog · 4. Januar 2018 um 19:07
[…] findet man im Beitrag Tausch einer Heizung noch weitere […]