Smarthome heute – Smarthome morgen – Was kommt noch?

Veröffentlicht von Lukas am

In diesem Beitrag möchte ich mich einer neuen Blogparade widmen. Doch es ist nicht nur irgendeine Blogparade. Konstantin Silka rief zur wirklich interessanten Blogparade  Was hast Du bereits-, oder wirst Du zukünftig automatisieren auf. Hier könnt ihr meinen Beitrag zur Blogparade lesen und im Anschluss gerne euer Feedback und eure Meinung dazu abgeben.


Das Thema Hausautomation ist nicht mehr wegzudenken. Egal ob beim Neubau oder Altbau, viele Haus-/ Wohnungsbesitzer gehen dahin über, bestimmte Dinge im Haushalt, aber auch im Garten zu automatisieren. (Quelle: Smartundhome.de)

Und wieso sollten sie es auch nicht tun?

Mehr Zeit für die wesentlichen Dinge im Leben. Mehr Zeit für die Kinder, für Freunde, für die Freizeit oder einfach um länger die Füße hochlegen zu können.

Auch wir haben unter anderem mit dem Gedanken der Arbeitserleichterung gestartet und viele Dinge aus Komfortgründen automatisieren wollen. Und was soll ich sagen? Ich bereue es nicht. All die Mühe und Stunden der Anstrengung waren es definitiv wert.

 

Mehr Informationen über den aktuellen Stand unseres Smarthomes, bekommst du im Beitrag Smarthome nach einem Jahr der Nutzung.

 

Für all diejenigen, die den Beitrag nicht kennen – oder den Beitrag lieber später lesen –, fasse ich es nochmal in einem kurzen Abschnitt zusammen.

Unser Smarthome heute spricht, steuert, meckert aber nicht

Modul für 433 MHz

Modul für 433 MHz

Begonnen haben wir mit der Steuerung von Steckdosen über Pilight. 433 MHz Steckdosen, die bis zum heutigen Tag immer noch im Einsatz sind. Sie funktionieren im Großen und Ganzen sehr zuverlässig und dienen bei vielen Dingen als Grundlage für die Automatisierung. Diese Dosen haben uns zu Beginn jedoch auch viel Zeit und viele Nerven gekostet. Grund dafür waren unterschiedliche Protokolle und unsere Unwissenheit in diesem Bereich.

Weiterhin haben wir einen Infrarot-Sender (IR) integriert, welcher die Steuerung des Fernsehers und der Stereoanlage übernimmt. Wir können in Kombination mit den Steckdosen quasi ganze Aufgaben ausführen lassen, wie beispielsweise einen Kinomodus starten. Dazu wird zuerst die Steckdose eingeschaltet, der Fernseher und die Stereoanlage per IR eingeschaltet und schlussendlich die richtige Lautstärke eingestellt. Das ist wirklich wahrer Luxus in meinen Augen.

Achso, umgekehrt geht es natürlich genauso.

Eine weitere Integration fand mit dem Proscenic 790T statt. Dieser wurde ins Smarthome integriert, so dass man über den Amazon Echo den Status abfragen kann und die Reinigung starten kann. Wer also gerne den Boden sauber hätte, aber beim Fernsehen nicht aufstehen möchte, delegiert diese Aufgabe einfach an den Roboter. Funktioniert zuverlässig und es macht Spaß zu sehen, dass die Wohnung sauber wird, während man sich anderen Aufgaben widmet.

 

Den Saug- und Wischroboter habe ich für dich in einem eigenen Beitrag genauer beschrieben. Alle Infos findest im Beitrag Proscenic 790T: Staubsauger und Wischroboter im Test.

 

Zu guter Letzt haben wir einen wirklichen Smart TV in unser Smarthome integriert. Dafür habe ich eine Vermittlungsebene basierend auf der Programmiersprache PHP geschrieben. Diese nimmt Befehle durch OpenHab entgegen und leitet diese an den TV weiter. Das funktioniert sogar mit dem Amazon Echo! Super cool, oder?

Doch was kommt bei uns als nächstes?

Jetzt kennst du die Funktionen unseres Smarthomes. Doch jetzt möchte ich gerne auf die nähere Zukunft eingehen. Wir haben uns auch schon Gedanken gemacht, wie wir im Smarthome weiter vorgehen möchten. Denn uns macht das Basteln Spaß und wir mögen einfach die Erleichterung im Alltag.

Vertiefe dein Wissen:  air-Q: Der Luftsensor fürs Smart Home

Zum einen setzen wir stark auf das Binding für OpenHab, womit man Alexa mit OpenHab steuern kann. Dadurch wollen wir für unser Smarthome Stimmungen schaffen, welche wir beim Heimkommen aktivieren können. Die Wohnung soll sich damit zu jeder Zeit immer an unsere Stimmung anpassen, indem das Licht über den Hub im Amazon Echo eingestellt wird und die Musik über unsere Funktion eingeschaltet wird.

Doch wir wollen nicht nur mit Stimmungen arbeiten, sondern auch Rollläden steuerbar machen. Sie sollen am Abend automatisch heruntergefahren werden, damit wir Energie sparen können. Energie wird hierbei dadurch gespart, dass in der Nacht nicht so viel Wärme durch die Fenster verloren geht. Wir erhoffen uns dadurch Heizkosten einzusparen.

Dies bringt mich auch schon zum nächsten großen Punkt: die Heizung. Sie ist ein wichtiges Kernelement des Zuhauses. Ohne sie ist kein Komfort möglich. Und doch schenkt man ihr so wenig Beachtung. Wir möchten die Heizung über smarte Thermostate steuerbar machen und sie unmittelbar an die Umgebung anpassen. Derzeit steht uns allerdings noch die Wohnung im Weg, da es dort nicht möglich ist. Doch eines Tages wird das produktiv eingesetzt! Garantiert.

Thermometer 2.0? Eine Wetterstation dürfte es auch sein!

ThermometerKommen wir zu etwas mehr Software. Meine Leidenschaft, daher muss ich dazu unbedingt noch etwas sagen. Um die Thermostate perfekt einzusetzen, bedarf es einigen Daten. Man muss wissen, wie die Innen- sowie Außentemperatur derzeit ist. Hierzu haben wir bereits den ersten Grundstein gelegt, indem wir einen smarten Thermometer gebaut haben. Passend dazu haben wir auch den Artikel Hau weg das alte Thermometer, her mit einem Thermometer 2.0 veröffentlicht.

Der nächste Schritt – und damit auch eine Zukunftsvision für unser Smarthome – wäre, dass wir in Kombination mit diesem Thermometer eine Wetterstation bauen, welche als eigenständige Software lauffähig ist. Diese Software soll Schnittstellen bieten, um beispielsweise im Blog die aktuelle Temperatur anzeigen zu können oder diese in OpenHab zu verwenden. Anhand von diesen Daten, welche durch die Schnittstellen geliefert werden, soll die Heizung kontrolliert werden und gegebenenfalls angepasst werden.

Der positive Nebeneffekt wäre, dass wir unsere eigene kleine Historie über die Temperaturen anlegen können und eventuell daraus auch Prognosen ermitteln können. Wie wir den Berg an Daten verarbeiten müssen wir mal schauen. Ein Raspberry Pi mit 60.000 Datensätzen … er tut sich schwer.

Zudem benötigen wir dafür noch eine Außenstation, denn die Temperaturen innen sind nur die halbe Miete.

Gut, gut, was du da hast. Aber Smarthome ist doch nur ein Trend

Als wir uns mitten im Einbau des Smarthomes befanden, wurde mir einmal gesagt, dass es doch nur ein Trend sei. Das sehe ich jedoch ganz anders. Smarthome ist mehr als ein Trend. Es kann Menschen helfen länger in ihrem Eigenheim zu bleiben, gestressten Personen Unterstützung im Alltag bieten und am Abend die perfekte Stimmung mithilfe von Licht und Musik einstellen. Auch aus meinem privaten Umfeld wurde mir immer gesagt, dass man das nicht braucht und es eine unnötige Spielerei ist. Und nun, ein Jahr später bekomme ich sofort eine E-Mail, sobald das Smarthome mal 5 Minuten die Arbeit verweigert. Und zum Teil sogar die neuesten Infos über dieses Thema.

Doch ich denke Ausfälle werden immer unwahrscheinlicher. Und vielleicht „heilt“ sich das Smarthome irgendwann sogar selbst? Eines Tages wird Smarthome mit einer künstlichen Intelligenz gekoppelt sein, so dass das Haus wirklich intelligent auf seine Bewohner reagieren kann. So kann beispielsweise gemessen werden, wie weit die Bewohner noch entfernt sind und die Heizung dementsprechend angepasst werden. Bislang läuft es darauf hinaus, dass die Heizung zeitgesteuert agiert. Wenn jedoch unterwegs Stau ist oder man spontan nicht nach Hause zurückkommt, helfen diese Regeln nicht. Und wenn ein Aktor doch mal nicht reagiert könnte die Technik entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit das System wieder einwandfrei funktioniert.

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Es gibt so viel Potenzial in diesem Bereich und ich bin wirklich gespannt, was sich noch tun wird.

Okay, kein Trend. Aber lohnt sich Smarthome im Altbau?

Fritz DECT 200Na aber sowas von! Auch im Altbau benutzt man Lampen, oder? Im Altbau hat man hoffentlich auch eine Heizung? Ich hoffe du beantwortest diese Fragen innerlich mit Ja. Denn anhand dieser Beispiele kannst du erkennen, dass es durchaus Potenzial gibt.

Klar, im Neubau hat man es einfacher, da man die Räume und Steckdosen passend zum Smarthome gestalten und Kabel verlegen kann, doch das soll den Altbau nicht schlechter dastehen lassen. Meist setzt man im Altbau auf kabellose Techniken, die beispielsweise mit ZigBee, Z-Wave oder EnOcean arbeiten. Passend hierzu gibt es den WiButler, der genau das kann. Anmerken muss ich hier allerdings, dass ich vom Gefühl her den Eindruck bekomme, dass sich das kabellose Smarthome eher durchsetzen wird.

Und das ist auch logisch. Wer hat schon Zeit und Lust um sein Zuhause zu sanieren, nur damit er die Steckdosen oder Lampen per Smartphone steuern kann? Ich nehme mal an, das wollen die wenigsten.

Die Frau findet es macht nur Dreck und der Mann möchte keine ewige Diskussion wagen. Vermeidet es, macht es drahtlos. Nutzt allerdings auch die Chance eines sinnvoll aufgebauten Smarthomes, sofern sich die Möglichkeit im Zuge einer Sanierung oder dem Bau eines Eigenheims ergibt.

Was ich dir zum Schluss als Rat auf den Weg mitgeben möchte

Smarthome ist nicht einfach. Es kann durchaus kompliziert werden, wenn man versucht vom Standard abzuweichen.

Welcher Standard fragst du dich? Nun ja, die üblichen Herstellerlösungen. Sie funktionieren und brauchen oft sehr wenig Wartung. Aber einen richtigen Standard an Techniken oder Protokollen gibt es kaum. Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen.

Dennoch lohnt es sich, wenn man sich mit der Technik auseinandersetzt. Denn sie wird früher oder später in jedem Haushalt vertreten sein und sie wird in sämtlichen Bereichen unseres Lebens Einfluss nehmen. Das mag manchmal anstrengend sein und an anderen Tagen wieder äußerst hilfreich.

Jetzt fragst du dich eventuell wie du anfangen sollst, wenn du doch gar keine Ahnung von Smarthome oder Computern hast. Nicht schlimm! Nimm dir Zeit und lies dir Artikel durch. Durchforste Smarthome-Produkte und nimm dir Zeit für eine ausführliche Recherche vor dem Kauf. Hilfreich ist es weiterhin, wenn du in Foren Fragen stellst oder Blogger kontaktierst, wenn diese Erfahrungen mit einem Produkt haben. Besonders den Kontaktaufbau zu Bloggern kann ich dir nur raten. Sie setzen sich intensiv mit den Produkten auseinander und können somit auch als Experten fungieren, wenn du wirklich einmal Probleme oder Fragen haben solltest.

Ich hoffe, dass ich dir etwas Hoffnung machen kann, dass du das meistern kannst. Ich möchte meinen heutigen Beitrag mit folgendem Satz gerne beenden:

Es ist nicht wichtig, wie viel Vorwissen du mitbringst. Wichtig ist, wie viel du lernen möchtest.


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

3 Kommentare

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Smart Home Thermostate · 20. September 2018 um 21:41

Klasse Artikel

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David · 21. Juni 2018 um 22:19

Ich finde auch das sich gerade in Altbau Wohnungen die Smart Home Thermostate lohnen. Ich wohne selbst in einem Altbau und da meine Fenster nur 2 Fach verglasst sind wird es schnell kalt. Mit den Smarten Thermostaten kann ich die Heizung tagsüber drosseln und wenn ich auf dem Heimweg bin mit meinem Handy die Heizleistung erhöhen. Auf diese Weise habe ich im letzten Jahr rund 15% Heizkosten gesparrt und im Prinzip ist auch noch mehr möglich.

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    Lukas · 22. Juni 2018 um 22:11

    Hallo David, danke für dein Feedback! Sehr interessant wie viel Energie du einsparen konntest.

    Auf welche Temperatur lässt du deine Wohnung am Tage fallen? Denn 15 % sind doch ein ganz schön großer Brocken an Einsparung.

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