ioBroker Jarvis – Was ist das denn?

Veröffentlicht von Lukas am

In den vergangenen Monaten habe ich mich immer wieder mit dem Thema ioBroker Visualisierung beschäftigt und damit begonnen, mein eigenes Konzept für das Smart Home zu erstellen. Viele Stunden Arbeit stecken bereits darin und ebenfalls viel Rechercheaufwand. Dabei bin ich auf ioBroker Jarvis gestoßen und habe dieses Thema etwas näher verfolgt.

Dabei ist besonders interessant, dass Jarvis recht beliebt zu sein scheint was mir – ehrlich gesagt – am Anfang gar nicht so ganz klar war. Daraus ergaben sich für mich genau zwei Fragen:

  • Was ist ioBroker Jarvis?
  • Wann ist der Einsatz von Jarvis sinnvoll?

Um genau diese zwei Fragen soll es in diesem Artikel nun gehen. Dabei verspricht das Thema interessant zu werden, wie sich aus der Recherche diverser Quellen ergeben hat. Die wichtigsten Quellen werde ich dir selbstverständlich auch in diesem Artikel wieder an die Hand geben.

Bei Bedarf kannst du so sehr zielgerichtet und innerhalb von kurzer Zeit die passenden Informationen finden, die du vielleicht brauchst, um Jarvis in deinem ioBroker nutzen zu können.

Doch genug der langen Vorworte, starten wir direkt in den Inhalt!

Was ist ioBroker Jarvis?

Der Begriff Jarvis steht für eine Abkürzung. Ausformuliert bedeutet es so viel wie Just Another Remarkable VIS. Der Begriff VIS an sich ist meines Wissens dabei eine Abkürzung für Visualisierung und sehr stark durch die Entwickler von ioBroker geprägt. Korrigiere mich gerne, wenn ich damit falsch liege.

Anders als die klassische VIS arbeitet Jarvis responsiv (Quelle: ioBroker Forum). Das bedeutet konkret, dass sich die Oberfläche an den jeweiligen Bildschirm anpasst, ohne dass du hierfür mehrere Visualisierungen erstellen kannst. Das Konzept für Responsive Webdesign ist weit verbreitet und findet heutzutage auch auf nahezu jeder Website Anwendung.

Die Visualisierung basiert dabei auf der Material UI, welche in dieser Form auch unter anderem durch Spotify, Amazon und Netflix genutzt wird (Quelle: Material UI). MUI (Material UI) stellt den Entwicklern verschiedene Komponenten bereit, welche sie in ihrer Anwendung nutzen können. Der große Vorteil ist dabei, dass diese Komponenten nicht selbst entwickelt werden müssen, sondern der Fokus auf der Integration in die eigene Anwendung liegen. Es handelt sich demnach um ein Framework für die Webentwicklung, wie sie heute sehr häufig genutzt werden.

Das Layout der Visualisierung ist laut den Entwicklern flexibel konfigurierbar, unterliegt jedoch einem standardisierten Design. Das bedeutet, dass der Rahmen vom Framework vorgegeben ist, man jedoch innerhalb des Rahmens frei gestalten kann.

Wenn du einen Blick auf das Aussehen wirfst, so werden direkt einige Parallelen zu Home Assistant sichtbar. Denn auch hier wird mit einem Design in Tabs und Spalten gearbeitet.

Welche Vorteile bietet Jarvis?

Mit großer Sicherheit fragst du dich nun, welche Vorteile ioBroker Jarvis zu bieten hat? Eine gute Frage, denn von Haus aus ist die VIS schon sehr flexibel und lässt sich exakt nach den eigenen Vorstellungen einrichten. Ich möchte daher in diesem Absatz etwas auf die Unterschiede zwischen Jarvis und VIS zu sprechen kommen.

Vertiefe dein Wissen:  ioBroker Fix - Smart Home kaputt?

Innerhalb eines standardisierten Designs lassen sich mit Jarvis sehr schnell Visualisierungen für das eigene Smart Home erstellen. Alle eingefügten Komponenten können dabei sowohl auf dem PC als auch auf Mobilgeräten (z. B. Smartphone oder Tablet) dargestellt werden. Hier greift der Ansatz des Responsive Webdesign. Die klassische VIS geht hierbei einen etwas anderen Weg. Dort müssen die Größen selbst definiert werden und werden dann im Nachgang nicht auf die Mobilgeräte angepasst. Das bedeutet, dass die Erstellung einer klassischen VIS eher etwas statisch ist, während Jarvis einen sehr dynamischen Weg geht.

Ebenfalls interessant ist bei einer Visualisierung, dass der Großteil von uns vermutlich über keine ausgeprägten Design-Fähigkeiten verfügt. Das bedeutet, dass wir sehr viele Elemente aus anderen Visualisierungen übernehmen und lediglich mit anderen Farben versehen. Das kann dennoch sehr zeitaufwändig sein, obwohl am Ende das Ergebnis nur wenig individuell aussieht.

Mit Jarvis können wir im Voraus schon auf dieser Standardwelle mitschwimmen, ohne dass wir uns den Kopf über das Design zerbrechen müssen. Ähnlich wie damals die Basic UI in OpenHAB bietet Jarvis somit einen Rahmen für dich, der innerhalb von kurzer Zeit mit Leben gefüllt werden kann. Welche Elemente dabei auftauchen und visualisiert werden sollen, entscheidest du allein.

Gerade der Zeitaspekt scheint für viele Anwender eine große Rolle zu spielen (Quelle: holz-und-metall.eu).

Gibt es Nachteile bei Jarvis?

So einfach die Erstellung von Visualisierungen auch klingen mag, unterliegt sie auch Grenzen.

Da wir uns in einem vorgegebenen Rahmen befinden, können wir nicht alles so frei anpassen, wie wir es von VIS gewohnt sind. Diese Einschränkung ist natürlich auch den Entwicklern bekannt und so empfehlen sie, dass spezifische Anforderungen besser in der VIS umgesetzt werden sollten (Quelle: ioBroker Forum).

Mir zum Beispiel fallen dabei auf Anhieb Elemente ein, die ich nur durch einen speziellen Datenpunkt aktivieren und deaktivieren kann. So habe ich beispielsweise Deko-Elemente in die VIS integriert, welche um die Weihnachtszeit automatisch eingeblendet und nach der Weihnachtszeit wieder ausgeblendet werden. Das erweckt den Eindruck, dass die Visualisierung immer mit der Zeit geht und auch wichtige Feiertage beachtet. Zu betrachten ist das bei mir auf den Infobildschirmen.

Ebenso arbeite ich mit verschiedenen Rechten. Je nachdem, welche Rolle ein Benutzer in ioBroker zugewiesen bekommt, kann er andere Elemente in der VIS sehen und steuern. Einige davon dürfen nur gelesen, andere auch geschrieben werden.

Sicherlich kann es nun sein, dass du diese speziellen Anforderungen nicht hast. Dann lohnt sich ein Blick auf Jarvis auf alle Fälle. Möchtest du jedoch sehr individuell arbeiten, dann ist Jarvis vielleicht nicht die richtige Lösung für dich.

ioBroker Jarvis Beispiele

Klingt Jarvis für dich bisher interessant? Dann solltest du dir unbedingt drei Beispiele ansehen, die auch im ioBroker Forum zu finden sind. Interessant an diesen Beispielen ist, dass man direkt die vordefinierte Struktur erkennen kann.

Beispiel 1: Visualisierung von Brainded (Quelle: ioBroker Forenbeitrag)

In diesem Beispiel ist zu sehen, dass es sich um eine verschiedene Anzahl von Spalten handelt. Die Informationen sind sehr strukturiert aufgebaut und so können die eigenen Informationen und Geräte mit jeder Auflösung abgerufen werden. Zu sehen sind außerdem an der Oberseite die Tabs, welche ohne weitere Beschreibung auskommen.

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Beispiel 2: Visualisierung von JackDaniel (Quelle: ioBroker Forenbeitrag)

Auch in diesem Beispiel sehen wir wieder einen ähnlichen Aufbau. Anders ist jedoch die einspaltige Anzeige von Informationen. Das bietet jedoch den Vorteil, dass für die einzelnen Elemente genug Platz vorhanden ist. Du siehst an der Oberseite außerdem wieder die verschiedenen Tabs, welche hier allerdings beschriftet sind.

Beispiel 3: Visualisierung von Mooo (Quelle: ioBroker Forenbeitrag)

In dieser Visualisierung geht es schon etwas bunter zu. Hier sehen wir verschiedene Kontrollelemente. Besonders gut gelungen finde ich übrigens die Darstellung der Pflanzen. Aber auch die Darstellung der Staubsaugers ist sehr interessant und kreativ gelöst. Klar wird bei der Visualisierung aber auch wieder, dass wir uns in diesem standardisierten Layout befinden. Aufgebaut in Spalten und Zeilen sowie Tabs an der Oberseite der Visualisierung.

Die Einrichtung von Jarvis

Um in ioBroker Jarvis einzurichten, musst du gar nicht so viel Aufwand betreiben. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten an die Sache heranzugehen.

Möglichkeit 1 ist die manuelle Anlage von verschiedenen Geräten, die später in der Visualisierung angezeigt werden sollen. Hierbei musst du jedes Gerät einzeln hinzufügen, hast so aber die Kontrolle darüber, was visualisiert und gesteuert werden darf. Dabei werden einzelne Datenpunkte eingefügt, über die eine Kontrolle erfolgen kann. Ein Datenpunkt kann dabei auch selbst erstellt worden sein, zum Beispiel als Zwischenlösung zur Verarbeitung von Informationen.

Möglichkeit 2 sieht vor, dass die Geräte automatisch in Jarvis importiert werden. Hier kannst du zwar bestimmen, welche Adapter dafür in Frage kommen sollen, einzelne Datenpunkte kannst du aber scheinbar nicht festlegen. Im Grunde bedeutet das für dich, dass du bei einem automatischen Import immer alle Datenpunkte des Adapters zur Verfügung gestellt bekommst. Gerade bei einer großen Anzahl von Adaptern und Geräten, kannst du hier schnell den Überblick verlieren.

Eine gute Übersicht zu diesem Thema findest du übrigens bei einem Blogger-Kollegen. Er zeigt dir verschiedene Möglichkeiten und Integrationen von Datenpunkten in Jarvis. In seiner dreiteiligen Artikel-Serie findest du mit Sicherheit weitere nützliche Informationen.

Weiterführende Informationen

Na, Durchblick erlangt?

Falls du noch weitere Informationen rund um das Thema ioBroker Jarvis brauchst, habe ich noch ein paar Quellen zusammengetragen. Dort kannst du dich rund um das Thema informieren und erhältst auch einen guten Einblick in die Möglichkeiten.

Die wohl genauesten und aktuellsten Informationen erhältst du dabei direkt bei den Entwicklern. Das kann zum Beispiel über GitHub sein oder aber auch über die offizielle Dokumentation.

Darüber hinaus hat ein ioBroker-Nutzer auch eine eigene Informationsseite zum Thema ioBroker Jarvis auf die Beine gestellt. Hier findest du diverse Informationen, Beispiele und Besonderheiten.

Sollten all diese Informationen trotzdem noch nicht reichen, steht dir zudem das ioBroker Forum zur Verfügung. Dort findest du jede Menge Nutzer, die das gleiche Hobby teilen und gerne an ihrer Hausautomation basteln.

Kategorien: ioBroker

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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

6 Kommentare

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Andy · 22. September 2023 um 03:07

Hallo Lukas,
danke für den informativen Artikel. Momentan steht zwar meine Automatisierung mit Node Red. Allerdings habe ich da viel Hilfe benötigt. Deswegen möchte ich mich jetzt mal an Jarvis versuchen.

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    Lukas · 22. September 2023 um 09:05

    Hallo Andy,

    ich danke dir für dein positives Feedback und deinen Besuch bei mir im Blog.
    Mit Node RED habe ich tatsächlich noch nicht gearbeitet. Schade eigentlich. Aber vielleicht kannst du mir auch Input liefern, wieso Node RED und ioBroker in Kombination interessant sein können?
    Jarvis ist vom Aufbau her recht simpel für Anwender würde ich mal sagen, daher kannst du damit glaube ich ziemlich schnell zu guten Ergebnissen kommen.
    Und es macht natürlich auch viel Spaß, wenn man sich nicht erst lange einarbeiten muss. 😉

    Smarte Grüße

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Patrick De Andrade Calcina · 15. September 2022 um 03:27

Wie hast du es geschafft außerhalb yes Heimnetzwerk Zugriff auf Jarvis zu haben ?

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    Lukas · 15. September 2022 um 10:09

    Hallo Patrick,

    dafür solltest du grundsätzlich ein VPN verwenden. So kannst du von unterwegs zugreifen, ohne dass du dir eine große Sicherheitslücke in das Heimnetzwerk reißt.

    Smarte Grüße

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      Richard Vogt · 1. Oktober 2022 um 14:20

      Danke für den Beitrag!

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        Lukas · 2. Oktober 2022 um 12:33

        Hallo Richard,

        vielen Dank für das positive Feedback zu meinem Artikel.

        Smarte Grüße

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