ioBroker Cloud Kosten – das musst du wissen

Veröffentlicht von Lukas am

Lange Zeit habe ich in meinem Smart Home die Anbindung des Sprachassistenten über OpenHAB gelöst. Doch inzwischen nutze ich ioBroker immer stärker und plane daher nun, meinen Sprachassistenten direkt darüber zu vernetzen. Dabei erscheinen die ioBroker Cloud Kosten für mich zu Beginn sehr undurchsichtig und mir war nicht bewusst, was ich für welchen Dienst bezahlen muss.

Vor einigen Tagen habe ich mich daher ausgiebig mit diesem Thema befasst. Damit nun auch du von diesem Wissen profitieren kannst, werde ich dir in diesem Artikel eine detaillierte Beschreibung liefern. Der Inhalt basiert auf Angaben im März 2021, so dass sich inzwischen eventuell Änderungen ergeben, wenn du diesen Beitrag liest. Ich werde dir daher die entsprechenden Seiten verlinken, so dass du auch im Nachhinein die Kosten noch nachvollziehen kannst. Wichtig für die Nutzung ist auf jeden Fall, dass du ioBroker Cloud Adapter installieren musst. Das werde ich in diesem Artikel allerdings nicht thematisieren.

Außerdem gebe ich dir am Ende meines Artikels noch einen Ratschlag, wie du die Beschränkung der Zugriffe ein wenig lockern kannst. Dabei greifen wir auf einen Trick zurück, mit dem zu dir ein paar Anfragen pro Tag sparst.

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Kostenstruktur von ioBroker

Wie du bereits sicherlich weißt, ist ioBroker eine Software, die dir kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Was du allerdings vielleicht noch nicht weißt ist, dass das nur für das private Umfeld gilt. Im kommerziellen Bereich fallen unterschiedliche Kosten an.

Für die Betrachtung der Kosten unterscheiden wir daher zwei Ausprägungen:

  • iobroker.net
  • iobroker.pro

In diese zwei Ausprägungen werde ich nachfolgend meinen Artikel gliedern, damit du die verschiedenen Modelle besser verstehen kannst.

Grundsätzlich benötigst du die Cloud von ioBroker dann, wenn du deinen digitalen Sprachassistenten anbinden oder eine Verbindung zu weiteren Diensten herstellen willst. Auch der Fernzugriff auf das eigene Smart Home wird über die Cloud abgedeckt. Für die Bereitstellung der Cloud fallen seitens der Entwickler Kosten an, die beispielsweise in der Wartung und dem Betrieb der Server liegen. Für den reinen Betrieb im eigenen Netzwerk ohne Sprachassistenten kommt ioBroker ohne Cloud aus.

Aus dem Grund der anfallenden Kosten sind die Entwickler des Projekts darauf angewiesen, zumindest die Kosten hierfür durch ein Monetarisierungsmodell wieder einzufahren, damit sie auf diesen nicht sitzen bleiben. Das stößt nicht bei jedem Anwender auf pure Freude. Dennoch muss man im Hinterkopf behalten, dass man eine kostenfreie Software geliefert bekommt, die der Kern des eigenen Smart Homes ist.

Vertiefe dein Wissen:  ioBroker - Zentrale für Smart Home

ioBroker.net

In der kostenlosen Variante der Cloud stehen dir bereits unterschiedliche Funktionen zur Verfügung (Quelle: iobroker.net). Zum Funktionsumfang gehören die folgenden Funktionen:

  • Verbindung zu smarten Assistenten (Alexa, Google Home, Yandex Alisa)
  • Verbindung zum Alexa Custom Skill
  • Integration von IFTTT
  • Geo-Location-Meldungen an ioBroker senden
  • Verwendung von NightScout
  • Integration für Android Tasker
  • Fernzugriff zur Betrachtung der eigenen Visualisierung
  • Zugriff auf Kamera-Bilder

Dabei gilt zu beachten, dass die Kommandos an die Sprachassistenten in der kostenlosen Variante stark begrenzt sind. So erlaubt dir die Cloud pro Tag maximal 20 Kommandos zu nutzen. Auch kannst du deine eigenen Visualisierungen lediglich betrachten und nutzen, jedoch nicht verändern. Während letzterer Punkt für die meisten sicherlich kein Ausschlusskriterium sein wird, ist die Begrenzung der Sprachbefehle hingegen oft ein großer Grund gegen die kostenlose Version.

Sonstige Kosten von ioBroker.net

Weitere Kosten für die Nutzung von ioBroker fallen in der Regel nicht an. Außerhalb der Regel hingegen schon. Das bedeutet nun konkret, dass du die Software im privaten Umfeld kostenlos nutzen kannst. Für den Einsatz im kommerziellen Umfeld fallen hingegen für verschiedene Produkte Kosten an.

Diese Kosten sind genauer im Bereich der kommerziellen Lizenzen beschrieben (Quelle: ioBroker Pricing). Hier sind nach aktuellem Stand die folgenden Informationen zu finden:

  • iobroker.vis: 119,00 Euro
  • iobroker.knx: 119,00 Euro
  • iobroker.lcn: 119,00 Euro (maximal 100 LCN-Geräte)
  • iobroker.lcn: 238,00 Euro (maximal 200 LCN-Geräte)
  • iobroker.lcn: 595,00 Euro (unbegrenzte Anzahl von LCN-Geräten)

Was genau unter kommerzieller Nutzung zu verstehen ist, kann ich an dieser Stelle leider nicht sagen. Dazu habe ich bislang noch keine Information gefunden. Im Zweifel sollte man sich daher im ioBroker-Forum (zum Forum) genauer umhören. Dort gibt es meist einen sehr guten Rat bei der Nutzung der Software. Grundsätzlich bedeutet kommerziell allerdings immer, dass etwas im professionellen Bereich eingesetzt wird. Darunter fallen selbstverständlich Unternehmen.

iobroker.pro

Neben der kostenfreien Variante gibt es noch die professionelle Variante von ioBroker (Quelle: iobroker.pro). Hierbei sind die gleichen Funktionen enthalten, die ich dir bereits bei iobroker.net genannt habe, sofern du die ioBroker Cloud Lizenz mit Fernzugriff wählst. Zusätzlich gibt es dann noch die folgenden Funktionen on top:

  • Nutzung der Visualisierung in den Apps zum Fernzugriff
  • Bearbeitung von Visualisierungen aus der Ferne
  • Konfiguration der Administrationsoberfläche
  • Bearbeitung von Skripten und Logiken aus der Ferne

Entscheidest du dich hingegen für die Smart-Assistenten-Lizenz, sind die Funktionen für den Fernzugriff nicht enthalten. Dafür sind die Preise der Lizenzen etwas geringer.

Die Smart-Assistenten-Lizenz

Für die Smart-Assistenten-Lizenz fallen folgende Kosten an:

  • 6 Monate: 13,80 Euro
  • 12 Monate: 21,00 Euro

Enthalten sind in diesem Lizenzmodell keine Funktionen für den Fernzugriff auf deine Visualisierung auch keine Möglichkeit zur Bearbeitung der Visualisierung aus der Ferne. Stattdessen erhältst du beim Kauf die Möglichkeit, einen Sprachassistenten sowie IFTTT zu integrieren. Dabei gibt es eine Begrenzung auf maximal 1.000 Befehle pro Tag und maximal 20.000 Befehle pro Monat.

Die Begrenzung der Befehlsanzahlen gelten jeweils für beide Laufzeiten.

Rein rechnerisch stehen dir pro Monat etwa 666 Befehle pro Tag zur Verfügung, die du nutzen kannst. Schöpfst du das Tageslimit von 1.000 Befehlen täglich aus, ist nach 20 Tagen Schluss mit Quatschen.

Die Fernzugriff-Lizenz

Für die Lizenz mit Fernzugriff auf deine VIS und die Möglichkeit der Bearbeitung fallen aktuell folgende Kosten an:

  • 1 Monat: 4,95 Euro
  • 6 Monate: 24,95 Euro
  • 12 Monate: 39,95 Euro

Auch bei diesem Lizenzmodell gilt eine Beschränkung auf maximal 1.000 Befehle pro Tag und maximal 20.000 Befehle pro Monat. Damit erhältst du rein rechnerisch eine maximale Verfügbarkeit von etwa 666 Befehlen pro Tag, sofern dir das Kontingent für den gesamten Monat reichen soll.

Vertiefe dein Wissen:  ioBroker - Vorstellung und erster Eindruck

Tipps zur Vermeidung von Befehlen

Um es vorab klarzustellen erwähne ich nun, dass die Vermeidung von Befehlen weder den Nutzungsbedingungen widerspricht, noch ein illegaler Weg ist. Viel mehr geht es darum, sinnvoll mit dem verfügbaren Kontingent zu haushalten. Das vermeidet zwar nicht unbedingt die ioBroker Cloud Kosten, kann jedoch zur Reduktion der gesendeten Befehle führen.

Eine erste Möglichkeit zur Vermeidung von Sprachbefehlen betrifft dich, wenn du das System Philips Hue nutzt. Hier bietet bereits die Hue Bridge die Möglichkeit, dass du deine Lampen mit einem Sprachassistenten steuern kannst. Wenn du die Integration zwischen Hue Bridge und Sprachassistent direkt vornimmst, werden deine Befehle nicht über die ioBroker Cloud geschleust und die Aktivierung deiner Lampen wird nicht auf dein Kontingent angerechnet. Auf diese Art und Weise kannst du zumindest die gängigen Geräte ganz ohne schlechtes Gewissen ständig ein- und ausschalten.

Die zweite Möglichkeit zur Vermeidung von Befehlen ist ganz klar die Automatisierung. Hierbei werden verschiedene Vorgänge in deinem Zuhause auf Basis unterschiedlicher Ereignisse ausgelöst. Deine Lampen kannst du zum Beispiel bei Anwesenheit aktivieren, sofern es draußen dunkel wird. Möglich ist natürlich auch die Bedienung der Geräte über deine VIS, so dass du keinen Befehl über den Sprachassistenten auslöst. Ob das praktikabel ist und deiner Vorstellung eines Smart Homes entspricht, musst du natürlich ganz für dich allein entscheiden.

Andere Spartipps für die Cloud

Wer es ganz ausgefeilt mag, kann zwei Systeme parallel betreiben. OpenHAB kann in Kombination mit MQTT direkt an ioBroker angeschlossen werden. Die Geräte für den Sprachassistenten werden mit OpenHAB veröffentlicht und die Steuerung erfolgt über diese Verbindung. Es gibt aber auch einen Adapter für OpenHAB in ioBroker.

Wenn du nun einen Sprachbefehl nutzt, veröffentlicht OpenHAB eine Statusänderung im MQTT-Broker, woraufhin ioBroker mit der Ausführung der entsprechenden Regel beginnt. Die Möglichkeit ist sicherlich nicht ganz komfortabel, kann jedoch zur Einsparung der Assistenten-Lizenz führen. Wie viel dir der Aufwand wert ist, musst du natürlich auch bei dieser Methode wieder für dich selbst entscheiden.

Ich persönlich kann dieses Vorgehen nur eingeschränkt empfehlen. Denn die Veröffentlichung an MQTT erfolgt tatsächlich nur dann, wenn der Status verändert wurde. Jedes Update zu senden hat zur Folge, dass deine Lampen eventuell ungewollt ein- oder ausgeschaltet werden. Insbesondere dann, wenn du zur Steuerung auch noch auf die herstellereigene App zurückgreifst.

Sicherlich könnte man hier eine ausgefeilte Logik dahinter packen. Doch ist es das wert, um die ioBroker Cloud Kosten zu vermeiden? Das muss im Grunde jeder für sich selbst entscheiden.

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Meine Meinung zu den ioBroker Cloud Kosten

Die vorherrschende Mentalität bei Anwendern ist, dass Software nichts kosten darf. Das ist nicht nur im privaten, sondern auch im kommerziellen Umfeld immer wieder gleich. Die Anwender ignorieren dabei leider oft, dass die Wartung, Instandhaltung und Entwicklung von Software Kosten verursacht. Betrachtet man ioBroker genauer ist es auch dort nichts anderes. So erscheinen auch die ioBroker Cloud Kosten plausibel.

Alle Entwickler der Software widmen ihre Freizeit der Erstellung von Adaptern und der Weiterentwicklung des Cores. Zur Vernetzung von unterschiedlichen Produkten ist jedoch oft eine Verbindung zu einem stabilen Server erforderlich. Das ist zum Beispiel bei IFTTT der Fall, aber auch bei Sprachassistenten. Nicht zuletzt sorgen Server dafür, dass die Integration möglichst komfortabel und reibungslos vonstatten geht.

Sämtliche eingesetzten Server müssen jedoch regelmäßig bezahlt werden. Beim sogenannten Self-Hosting fallen Kosten für die Wartung an, wie zum Beispiel der Wechsel der alten Festplatten. Selbstverständlich muss darüber hinaus auch der Strom bezahlt werden.

Beim Hosting durch einen Anbieter werden monatlich Kosten für die Bereitstellung in Rechnung gestellt. Beispielsweise bezahle auch ich monatlich den Server, der für den Betrieb des Blogs notwendig ist. Diese Kosten werden durch die Monetarisierung durch die Community übernommen.

Versetzt man sich einmal gedanklich in die Lage der Entwickler ist dahingehend lediglich eine Alternative in Betracht zu ziehen. Bei dieser Alternative sind die Entwickler dazu gezwungen, sämtliche Kosten aus eigener Tasche bezahlen und darüber hinaus noch ihre Freizeit für die Entwicklung investieren. Dass dieser Deal keinen großen Anklang findet, ist klar.

Solltest du demnach darüber nachdenken, ob das Geld wirklich gut investiert ist, musst du Outside-the-Box denken. Du unterstützt ein wirklich tolles Projekt, das dir tagtäglich die Steuerung deines smarten Zuhauses ermöglicht und dir einen großen Komfort für den Alltag liefert.

Kategorien: ioBroker

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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

4 Kommentare

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Karl · 22. Dezember 2022 um 08:51

Suche einen Visualisieruzngseditor für die eigene Steuerung meiner Modelleisenbahn.

Es darf allerdings zu keinem Zeitpunkt eine Cloud-Anbindung verlangt werden, alles muss on premise (im eigenen WLAN) laufen (da kein Internetzugriff vorhanden). Als Server nutze ich Raspberries.

Ist vis (in Verbindung mit ioBroker) hierfür geeignet ?

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    Lukas · 22. Dezember 2022 um 10:17

    Hallo Karl,

    grundsätzlich ist es ja so, dass du auf solchen Systemen auch mal Updates durchführen musst.
    Nicht nur für ioBroker, sondern auch für einen Raspberry Pi ist das schon ziemlich wichtig.

    Die Visualisierung selbst lässt sich mit einer Offline-Lizenz nutzen. Siehe hier: https://forum.iobroker.net/topic/46334/neue-vis-offline-lizenz-f%C3%BCr-die-private-nutzung
    Ob das den Editor auch betrifft, weiß ich allerdings nicht. Eventuell müsstest du dafür mal im Forum nachfragen.

    Smarte Grüße

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Heribert · 4. November 2022 um 16:04

Hallo Lukas,

vielleicht kanns Du mir einen Tipp geben: Ich bin ein 1-Mann-Energieberatungs-Ingenieurbüro und habe die KfW-Baubegleitung zur Förderung für ein 2-Familien-Effizienzhaus 40 übernommen.
Nun verlangt die KfW für die Förderung, dass die beiden Mieter ihre eigenen Stromverbräuche (eigener Bezug und Erzeugung der gemeinsamen Haus-PV-Anlage) und ihre eigenen Wärmeverbräuche für Heizung und Warmwasser auf einer festen Anzeige oder – bevorzugt in einer App angezeigt bekommen.
Leider gibt die KfW aber keine Hinweise, wie das ganze umgesetzt werden soll.
Für die Wärme sind je Wohnung ein Wärmemengenzäher und für den Warmwasserverbrauch ein Wasserzähler, sowie die entsprechenden Stromzähler für den eigenen Stromverbrauch, PV-Erzeugung und Wärmepumpenstrom.
Die Zähler sind alle Funk-auslesbar, die Wärme- und Wasserzähler aber nur für den Hersteller (deltamess.de).

Hast Du dazu eine Idee oder einen Kontakt (darf auch ein Dienstleister sein, der gegen Bezahlung eine Lösung anbietet)?
Falls ja, danke für einen kurzen Hinweis.
Mfg. Heribert

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    Lukas · 4. November 2022 um 19:12

    Hallo Heribert,

    eine spannende Situation. Spontan würde mir nur einfallen, dass der poweropti sowas kann. Ebenso ein paar Bastellösungen.
    Wie es sich allerdings durch eine gemeinsame PV-Anlage (?) verhält, weiß ich nicht. Mit solchen Konstellationen habe ich leider überhaupt keine Erfahrung.
    Ob man direkt an die Zähler rankommt, weiß ich leider ebenfalls nicht. Kenne die Geräte nicht und ich würde es als unprofessionell empfinden, dir etwas auf gut Glück zu raten.

    Smarte Grüße

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