ioBroker Anwesenheitserkennung

Veröffentlicht von Lukas am

In einem Smart Home spielt die Anwesenheit eine große Rolle für die Ausführung von Automationen. Vielleicht kennst du die eine oder andere Situation in der du dir denkst, dass genau jetzt diese Information fehlt. Ich habe in meinem Smart Home mit ioBroker Anwesenheitserkennung umgesetzt und nutze sie zum Beispiel für meine Beleuchtung im Arbeitszimmer und in der Küche beziehungsweise im Essbereich.

Die Grundlagen hierzu habe ich dir schon in verschiedenen Artikeln gegeben, möchte aber die Gelegenheit für eine Zusammenfassung gerne an dieser Stelle noch einmal nutzen. Zumal ich damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Worum es genau geht, erfährst du gleich.

Doch zuerst möchte ich an dieser Stelle gerne erwähnen, dass mir persönlich die bisherigen Lösungen über WLAN oder Bluetooth nicht so wirklich gefallen haben. Für meinen Geschmack war es etwas zu kompliziert oder auch fehleranfällig. Gerade die Kombination zwischen WLAN, iPhone und Anwesenheitserkennung war immer so eine Sache. Deshalb habe ich das auch nie wirklich für mich genutzt und maximal damit etwas experimentiert.

Es gibt allerdings seit einiger Zeit ein paar Gadgets fürs Smart Home, die in dieser Hinsicht sehr interessant sind. Und ich habe sie ausprobiert.

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Anwesenheit in meinem Smart Home

In meinem Smart Home spielt der Faktor Anwesenheit eine große Rolle. Denn ich möchte eine automatische Lichtsteuerung. Doch nicht nur das. Auf Basis der Informationen, die so in meinem Zuhause erhoben werden können, lassen sich noch weitere interessante Aspekte umsetzen.

Wie du vielleicht schon weißt, nutze ich meine Amazon Echos, um mir Informationen per Sprache ausgeben zu lassen. Unterstützt werden die Sprüche dabei von GPT, was ich hierzu in mein Smart Home integriert habe. Nun kann ich auf Basis der Anwesenheit automatisiert entscheiden lassen, ob überhaupt eine Sprachausgabe erfolgen soll. Und vor allem in welchem Raum.

Nehmen wir also an, dass in jedem Raum über einen Sensor die Anwesenheit festgestellt werden kann. Dann ist es über ioBroker möglich, die Ausgabe in genau diesen Räumen auszulösen, während es in anderen Räumen still bleibt. Das mag jetzt vielleicht auf den ersten Blick nicht sehr interessant wirken, doch im Grunde kann man so unnötige Verwendungen der Geräte vermeiden. Ist nun keiner in einem der Räume anwesend, kann die entsprechende Nachricht aufs Smartphone weitergeleitet werden.

Ebenso könnte man eine visuelle Karte erstellen, die auf einen Blick anzeigt, welcher der Räume gerade genutzt wird. Zwar ist das mehr Spielerei, kann aber vielleicht in der einen oder anderen Situation auch ziemlich interessant werden.

Kurzum, die Anwesenheit ist eine sinnvolle Ergänzung im Datenbestand des Smart Homes.

Meine Gadgets für Anwesenheit

Aktuell bin ich ein ziemlich begeisterter Nutzer der Aqara FP2 Präsenzmelder. Sie ermöglichen es mir, dass ich sowohl die Anwesenheit feststellen kann, als auch die Anzahl der Personen im Raum. Zwar sind die trackbaren Personen auf 5 beschränkt, allerdings sind bei mir in den Räumen selten mehr als maximal 4 Personen.

Vertiefe dein Wissen:  ioBroker Fix - Smart Home kaputt?

Ein besonderes Feature ist meiner Meinung nach die Einrichtung von Zonen. So konnte ich zum Beispiel die Küche in zwei Zonen einteilen. Auf diese Weise kann ich zwischen Koch- und Essbereich unterscheiden, ohne dass es hierfür sichtbare Trennlinien oder Markierungen gibt.

Neben dem Aqara FP2 teste ich aktuell auch den Präsenzmelder von SONOFF. Hierbei handelt es sich um eine preisgünstige Alternative, welche allerdings in den Funktionen auch etwas beschränkter ist. So gibt es hier zum Beispiel keine Zonen. Diese Funktion könnte man einzig und allein über mehrere Sensoren abbilden. Dennoch eine interessante Möglichkeit, die ich aktuell bei mir im Badezimmer einsetze und so das Licht automatisieren kann.

Aqara FP2 Anwesenheitssensor

Die Funktionsweise in meinem Zuhause

Damit ich mit ioBroker Anwesenheitserkennung betreiben kann, müssen die Daten natürlich irgendwie zu meinem Server gelangen. Mit dem Gadget von Aqara ist das ziemlich unkompliziert. Denn hier agiert mein ioBroker als HomeKit-Zentrale, so dass die Daten direkt dorthin gesendet werden. Über die entsprechenden Datenpunkte kann ich diese Daten dann auswerten und in meinen Skripten weiterverarbeiten.

Auf diese Weise ist es mir gelungen, dass die FP2 Sensoren meine Philips Hue Beleuchtung in den jeweiligen Räumen steuern. Ein nettes Feature für mein Smart Home, das ich inzwischen sehr zu schätzen gelernt habe.

Etwas anders sieht es hingegen beim Sensor von SONOFF aus. Denn hier gibt es aktuell noch keinen Adapter, der mir den iHost in mein System integriert. Der nächste Schritt besteht für mich nun darin, dass ich Node-RED ausprobieren werde und hoffe, dass ich so die Daten vom iHost in meinen ioBroker geschickt bekomme.

Bis dahin läuft im Hintergrund eine Routine auf meinem Amazon Echo, welcher die Daten über Matter erhält. Auf Basis dieser Informationen werden dann die Lampen über die Hue Bridge eingeschaltet. So stehe ich auch im Badezimmer nie im Dunkeln.

Alternative Herangehensweisen

Neben meiner Umsetzung gibt es wie so oft auch noch andere Methoden, um die Anwesenheit im Smart Home festzustellen. Dabei hat jede Möglichkeit ihre eigenen Vor- und Nachteile, die man natürlich einander gegenüberstellen sollte. Manche Aspekte sind eher subjektiv, einige jedoch auch objektiv und damit vergleichbar.

Ich möchte nun eine kurze Übersicht präsentieren, ohne all zu tief in die einzelnen Methoden einzusteigen. Denn teilweise haben es die Methoden ganz schön in sich und brauchen eine gewisse Einarbeitungs- und Einrichtungszeit, was den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Sofern du dich aber für eine der Methoden interessierst, können wir gerne in einem eigenen Artikel einen Blick darauf werfen.

Möglichkeit 1: Mit Apple HomeKit

Wer ein iPhone und anderes aus dem Apple-Universum besitzt, kann sich die Funktionen dieser Geräte zunutze machen. Hierzu ist ein wenig Einrichtungswille und Zeit gefragt, dann lässt sich aber einiges umsetzen.

Du brauchst dazu einen funktionierenden ioBroker sowie den yahka-Adapter. Mit diesem kannst du einzelne Datenpunkte aus deinem ioBroker direkt zu HomeKit weitergeben, so dass diese über das Apple-Universum gesteuert werden können. Wenn du zum Beispiel einen Apple TV besitzt und dieser als HomeKit-Zentrale arbeitet, kannst du auch von unterwegs auf die Datenpunkte zugreifen.

Der große Vorteil besteht dabei nun darin, dass du auf eine recht einfache Art und Weise die ioBroker Anwesenheitserkennung umsetzen kannst. Du brauchst nicht all zu viel fachliches Know-How und bist nach kurzer Zeit am Ziel angelangt. Nachteilig an der Lösung ist natürlich, dass du auch hohe Investitionskosten hast und wirklich nur Geräte aus der Produktpalette von Apple dafür geeignet sind. Nutzt also mindestens ein Familienmitglied bei dir Android, wird die Lösung so nicht funktionieren. Ein weiterer Nachteil ist, dass im Grunde nur zwischen daheim und nicht daheim unterschieden werden kann.

Vertiefe dein Wissen:  ioBroker Alias - Was und wozu?

Die volle Anleitung und alles Wissenswerte rund um diese Möglichkeit, findest du bei Machs Smart.

Apple HomeKit Standardraum

Möglichkeit 2: Mit ESPresense

Wenn deine Lösung eher auf eigener Hardware beruhen sollte und du eine genauere Ortung haben willst, ist vielleicht ESPresense etwas für dich. Hierbei handelt es sich um die Kombination von Soft- und Hardware. Ein eigenes Projekt also, das dich definitiv einige Stunden Zeit kosten wird.

Dafür erhältst du eine Lösung, die auf Basis von Bluetooth-Verbindungen messen kann, wo du dich innerhalb deines Zuhauses befindest. Notwendig ist hierzu, dass du immer ein Gerät bei dir trägst, um geortet werden zu können. Selbst wenn du nur kurz ins Badezimmer gehst.

Damit wären wir auch schon beim ersten Nachteil dieser Lösung. Denn ohne ein Gerät an deinem Körper wird keine Ortung möglich sein. Vorteilhaft hingegen ist, dass es unabhängig vom jeweiligen Betriebssystem funktioniert und daher sowohl mit iOS als auch Android genutzt werden kann. Außerdem hört das Tracking nicht beim Status „daheim“ auf.

Mehr zu dieser Lösung erfährst du bei verdrahtet.

Möglichkeit 3: Deine FritzBox befragen

Mit dem TR-064-Adapter für deinen ioBroker bist du auch dazu in der Lage, die Anwesenheit festzustellen. Hierzu benötigst du noch nicht einmal neue Hardware. Zumindest sofern bei dir schon alles vorhanden ist.

Bei dieser Möglichkeit führt dein ioBroker Anwesenheitserkennung über die FritzBox durch. Denn diese weiß immer, welche Geräte gerade mit ihr verbunden sind. Diese Informationen lassen sich dann wiederum auslesen und in deinen Skripten nutzen. Auf diese Art und Weise kannst du dann andere Automationen auslösen.

Auch hier haben wir wieder die Situation, dass die Möglichkeit des Trackings lediglich auf die Anwesenheit in deinem Zuhause beschränkt ist. Du kannst nicht feststellen, in welchem Raum sich eine Person befindet. Außerdem muss auch hier immer das Handy eingeschaltet und im Zuhause sein. Ebenso funktioniert die Lösung nicht zuverlässig mit einem iPhone. Denn das iPhone schaltet nach einer kurzen Zeit schon das WLAN ab und aktiviert es immer nur für kurze Momente. Das bedeutet konkret, dass du nicht exakt weißt, ob jemand mit einem iPhone in deinem Zuhause anwesend ist oder nicht.

FritzBox Smarthome
FritzBox 7430

Meine Überlegungen

Als ich damit begonnen habe, in ioBroker Anwesenheitserkennung durchzuführen, waren mir einige Punkte schnell klar. Ich möchte eine stabile Lösung, die nicht auf andere Geräte angewiesen ist. Soll konkret bedeuten, dass ich nicht dauerhaft mit meinem Smartphone oder meiner Apple Watch durch die Wohnung laufen muss. Ich will getrost auch mal das Handy an meinem Arbeitsplatz liegen lassen können und trotzdem erfasst werden.

Dazu habe ich vor einigen Monaten auch mal bezüglich Trackern fürs Handgelenk geschaut und mich über eine Herstellerlösung beraten lassen. Ich kam jedoch schnell zum Entschluss, dass das so nicht funktionieren wird und auch das Budget bei weitem sprengen würde.

Bis dann die Aqara FP2 gekommen sind. Denn mit ihnen kann ich genau das machen, was ich möchte. Ich packe ein Gerät in den Raum und dieses misst dann gewissermaßen, ob sich eine Person im Raum befindet. Nun kam ja auch noch der Präsenzmelder von SONOFF hinzu, der preislich natürlich nochmal um einiges attraktiver ist.

Aus diesem Grund glaube ich, dass das Thema Anwesenheit auch in Zukunft eine noch größere Rolle spielt und es Möglichkeiten gibt. Und zwar genau solche Möglichkeiten, wie ich mir das vorstelle. Denn ich werde auch in Zukunft ohne irgendeinen Tracker an meinem Körper durch die Wohnung laufen wollen und dennoch in den Genuss des Komforts kommen, den mir mein Smart Home bietet.

Was meinst du dazu?

Kategorien: ioBroker

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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

6 Kommentare

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Udo · 20. Dezember 2023 um 16:07

Ist nicht unbedingt alles eine Sache des Geldes.
Natürlich könnte man auch mit einem Digitalschloss mit Fingerdruck oder Code arbeiten.
Dann hat man eine reltativ sichere Erkennung.
Denkbar wäre wie gesagt aber auch eine Kombination.
1. IP Cam am Eingang erkennt eine Person oder Bewegung.
2. Dann ein Blockly Script: Wenn sich innerhalb von 30 Sekunden nach Erkennung die Tür öffnet, ist zumindest schon einmal ein Bewohner angekommen und nicht nur ein Postbote vor der Tür.
3. Die genaue Personenerkennung zuhause könnte dann entweder per Cam erfolgen (dann hat man auf jeden Fall Licht und könnte Gesichter besser erkennen), per Handy oder manuell per Button.
Wer es spielerisch und manuell mag: Alexa fragt bei neuer Anwesenheit: Ich hoffe du hattest einen schönen Tag. Wie ist dein Name?

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    Lukas · 20. Dezember 2023 um 19:03

    Das mit der Personenerkennung ist interessant. Hätte ich auch gerne noch. Aber der Aufwand ist natürlich nicht ohne.
    Und ich habe es bisher noch nicht umgesetzt bekommen. Leider.

    Smarte Grüße

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Udo · 18. Dezember 2023 um 15:36

Danke für den Artikel.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass neue Beiträge auf der Startseite irgendwie ersichtlicher sind. 😉
Aber zum Thema.
Dich denke die Lösungen haben Vor- und Nachteile.
Ja, eine Wlan-Erkennung hat den Nachteil, dass man das Smartphone immer dabei haben muss.
Zumal meine Fritzbox mein Smartphone nicht sonderlich schnell erkennt.
Wenn man nicht gerade eine Entriegelung für seine Alarmanlage braucht muss es das aber auch nicht.
Es hat aber den Vorteil in allen Räumen erkannt zu werden, und so eine wirklich Anwesenheit zu erkennen.
Melder die pro Raum installiert sind, haben halt den Nachteil überall installiert sein zu müssen und wenn ich mal im Garten bin funktioniert das auch nicht mehr.
Klar, kann man das auch mit einem Türsensor in Kombination abfragen, ist aber deutlich umständlicher als ein Smartphoneabfrage die quasi im Haus und Garten funktioniert.
Man kan das ja auch kombinieren um wirkliche Anwesenheit zu garantieren.

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    Lukas · 20. Dezember 2023 um 08:04

    Hallo Udo,

    entschuldige bitte meine späte Antwort.
    Die neuen Artikel im Blog findest du auf der Startseite im Abschnitt „Neues im Blog“. Jede Woche kommt ein Artikel dazu 😉

    Ich finde deinen Gedankengang zur Kombination der Möglichkeiten gut. So ähnlich versuche ich das bei mir auch zu machen. Der Praxistest ist aber eher so la la. Vielleicht werde ich dazu mal einen Artikel verfassen.
    Klar, jede Lösung hat so ihre eigenen Stärken und Schwächen. Ist leider in vielen Bereichen so, dass es die perfekte Lösung nicht gibt. Oder sie einfach viel zu teuer ist.

    Smarte Grüße

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