Grüner Daumen dank Smart Home
Ich habe zu Beginn des Jahres meine Freude an Pflanzen entdeckt. Zumindest insoweit, dass es im Smart Home etwas grün wird. Allerdings hatte ich in der Vergangenheit nie viel Glück mit Pflanzen. Dieser Meinung war auch ein verdursteter Kaktus. Daher kam ich nun im Kontext von meinem Smart Home auf die Idee, der Sache eine neue Chance zu geben. Im Hinblick darauf entstand dieser Beitrag: Grüner Daumen dank Smart Home!
Damit mein Vorhaben gelingt, habe ich mich vor kurzer Zeit mal auf Twitter umgehört:
Hey hey liebe Follower, habt ihr einen Tipp für eine smarte Überwachung der Pflanzen? Etwas das auch mit #OpenHAB funktioniert?
Bin auf den #Xiaomi Pflanzensensor gestoßen. Was meint ihr? 🤔
— Hobbyblogging (@hobbyblogging) July 10, 2020
Meine Wahl fiel nun auf die smarten Pflanzensensoren von VegTrug. Sie messen die Lichtintensität, Feuchtigkeit, Temperatur und die Fruchtbarkeit des Bodens. Damit sollte ich alle wichtigen Eigenschaften der Pflanze abgedeckt haben und für ein ordentliches Wachstum sorgen.
Zuletzt aktualisiert 2024-11-04 / (*) Affiliate Links / (**) Affiliate Links, Preis kann abweichen (andere Plattform) / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Der angegebene Preis kann seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein.
Eigenschaften der Grow Care Home Sensoren
Direkt beim Auspacken fiel mir die Größe auf.
Die Sensoren sind nicht wirklich sehr groß, aber dennoch größer als ich gedacht hätte. Bei kleineren Pflanzen könnte man fast meinen, da wächst Technik aus der Erde anstatt einer Pflanze. Der Sensor ist etwa 13 cm groß und hat an seiner Oberseite sein weißes Köpfchen, in dem sich vermutlich das Funkmodul befindet. Ganz sicher versteckt sich darin allerdings seine Batterie.
Um die Vernetzung sicherzustellen, verbindet sich der Sensor per Bluetooth mit deinem Smartphone. Hierbei setzt der Hersteller auf die Version BLE 4.1. Da ohne Strom selbstverständlich auch keine Vernetzung möglich ist, wird der Pflanzensensor für dein Smart Home mit einer Lithium-Batterie angetrieben (CR2032).
Eine weitere – und wohl sehr wichtige Eigenschaft – ist, dass er nach dem Standard IPX5 abgedichtet ist und somit auch die Feuchtigkeit aushält, die beim Gießen entstehen kann.
Ansonsten ist der Sensor relativ unspektakulär. Er sieht für mich ein wenig aus wie ein elektrisches Bauteil, was nicht zuletzt an seiner gabelartigen Unterseite liegt. Dennoch finde ich, dass sein schlichtes Design für viele ein Argument zum Kauf sein kann. Denn viele Kabelstränge oder Einplatinencomputer möchte man nur ungern auf der Fensterbank stehen haben, das könnte das komplette Design des Raums stören.
Meine Erwartungen an die smarte Hilfe
Da ich dir nun etwas über die Eigenschaften des Gadgets erzählt habe, kommen wir direkt zu meinen Hoffnungen. Denn aus Spaß habe ich mir das Gerät dann doch nicht angeschafft.
Neben meinem Problem, dass ich in der Vergangenheit nicht gerade einen besonders grünen Daumen hatte und dieses Problem lösen möchte, wünsche ich mir einen guten Einblick in meine Pflanzenwelt. Denn für mich ist es oftmals nicht ganz so einfach zu entscheiden, ob die Pflanze mehr Wasser braucht oder nach anderen Verbesserungen strebt. Besonders schwierig finde ich allerdings die Abwägung mit dem Dünger. Auf einer Verpackung bei mir im Haushalt steht, man soll seine Pflanzen einmal wöchentlich düngen. Doch nach den ersten Minuten mit dem Sensor musste ich feststellen, dass das wohl zu wenig ist.
Meine Hoffnung ist also nun, dass ich mit der Hilfe des Pflanzensensors das Wachstum meiner Pflanzen ankurbeln kann und diese sich bei mir auch wohl fühlen. Direkt nach der Inbetriebnahme fiel mir dabei auch schon – wie bereits erwähnt – das erste Optimierungspotenzial auf. Die nächsten Wochen werden also zeigen, wie sich die Pflanze entwickelt und ob sie weiterhin wachsen wird.
Vom subjektiven Gefühl her würde ich allerdings behaupten, dass das durchaus etwas werden kann. Meine Testpflanze hat in den vergangenen Wochen stark an Wachstum nachgelassen, ohne dass ich so recht erkennen konnte warum das so ist. Ich möchte nun in den anstehenden Wochen gerne prüfen, ob sich die Pflanze besser entwickelt und wieder zu alter Kraft gelangt.
Wie arbeitet der Sensor?
Wenn du den Pflanzensensor von VegTrug in Kombination mit der App betreibst, wirst du bei der Einrichtung darum gebeten, deine Pflanze auszuwählen. Aus der vorhandenen Datenbank kann nun ausgelesen werden, welche Werte für die Pflanze optimal sind.
Anhand dieser Werte wird eine Differenz zu deinen vorhandenen Werten festgestellt, welche wiederum zum Optimierungspotenzial führen. Du siehst beispielsweise, ob deine Pflanze einen zu wenig fruchtbaren Boden hat und du diesem Umstand mit Dünger entgegenwirken musst. Ob die Werte korrekt sind, kann ich an dieser Stelle allerdings nicht beurteilen. Meine Devise dabei lautet: Ausprobieren.
Willst du wissen, wie es mit der Pflanze weitergeht? Folge mir und ich halte dich sehr gerne auf dem Laufenden! |
Was ich dir allerdings sagen kann ist, dass die Werte über kleine Sensoren in der Erde ermittelt werden, welche ihre Daten an die App übertragen. Durch die Auswahl deiner Pflanze kann die App nun einen Abgleich durchführen. Betrachtet man also nur die einzelnen übermittelten Werte so kann man nicht sagen, wie es deiner Pflanze geht. Erst der Abgleich mit den Sollwerten ergibt den Eindruck, den man sich dabei erhofft.
Da eine Steuerung über eine App natürlich nur bedingt smart ist, möchte ich dir in meinem nächsten Abschnitt eine Möglichkeit vorstellen, wie du deinen Pflanzensensor mit deinem Smart Home verknüpfen kannst. Theoretisch kannst du so eine Lampe aufleuchten lassen oder dir eine Push Notification schicken lassen, sofern sich ein Wert negativ verändert.
Verknüpfung mit dem Smart Home
Auf GitHub bin ich zu diesem Vorhaben fündig geworden und habe ein Projekt eines Entwicklers gefunden, der diese Pflanzensensoren in das Smart Home integriert. Der Vorteil besteht dabei darin, dass du einen Raspberry Pi zum Auslesen der Daten nutzen und die Daten per MQTT an dein Smart Home übergeben kannst. Diese Möglichkeit habe auch ich in meinem Zuhause genutzt und habe nun meine Daten der Pflanze direkt auf dem Smartphone oder Tablet verfügbar.
MQTT hat für dich hierbei den Vorteil, dass du die anfallenden Daten in unterschiedlichen Systemen nutzen kannst. Durch eine Weiterverarbeitung stehen dir dabei unterschiedliche Wege offen. Wie oben bereits erwähnt, kannst du eine Lampe bei der Unterschreitung eines Werts einschalten oder Push Notifications an dein Smartphone versenden, sobald die Pflanze wieder Wasser braucht.
Ich sehe darin die Chance, dass auch Personen mit einem weniger grünen Daumen schrittweise an die Pflege ihrer Pflanzen herangeführt werden. Im Kontext der Digitalisierung bietet die Technik vielleicht auch einen guten Anreiz für Jugendliche, sich um ein wenig Grün in ihrem Zimmer zu kümmern.
Doch auch wer sein eigenes Kräuterbeet auf dem Balkon oder im Garten stehen hat, kann sich auf neue Einblicke freuen. Besonders enthusiastische Anwender können im Kontext von Smart Home noch weiter gehen und ihre Daten mit einem Visualisierungstool wie Grafana auswerten lassen. Vielleicht führt dieser Schritt im nächsten Sommer zu einigen Kräuterbeeten oder Gemüsegärten. 😉
Das Endergebnis in OpenHAB
Da OpenHAB das System meiner Wahl ist, musste ich bei der Integration gar nicht lange überlegen. Ich habe per MQTT die Einbindung vorgenommen und habe nun alle Daten direkt auf dem Smartphone verfügbar. Wenn ich nun von der Arbeit komme, werfe ich einen Blick in OpenHAB und sehe direkt, ob die Pflanze noch Wasser braucht.
In meinem Beispiel habe ich mich dafür entschieden, dass ich in Klammern die Sollwerte aus der App eintrage. So kann ich direkt entscheiden, ob meine Pflanze aktuell meine Aufmerksamkeit benötigt.
Unterstützend dazu werden die Werte rot markiert, welche nicht passen. Das sorgt auf den ersten Blick nochmals für eine gute Übersichtlichkeit, auch auf dem Smartphone.
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Meine Kritikpunkte am Pflanzensensor
Natürlich sind mir schon in den ersten Minuten Kritikpunkte am Sensor aufgefallen beziehungsweise an dessen zugehöriger App.
Oftmals ist es etwas schwierig herauszufinden, welche Pflanze man nun selbst im Haus hat. Besonders dann, wenn diese schon einige Zeit vorhanden ist. Hier liefert die App in meinen Augen zu wenig Klarheit darüber, welche Pflanze man denn nun hat. Zwar gibt es unterschiedliche Bilder, diese sind oft aber zu klein und können nicht richtig identifiziert werden.
Wünschenswert von meiner Seite wäre eine Funktion, mit der man ein Foto seiner Pflanze machen kann und die App die passenden Daten selbst heraussucht. Hierzu gibt es auch bereits Apps im App Store, die genau diese Funktion anbieten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die – in meinen Augen – mangelnde Umsetzung der App. Auf dem iPhone (ab iOS 9 läuft die App) wird soweit alles korrekt dargestellt. Jedoch ist die App nicht für das iPad optimiert und wird entsprechend nur in der Auflösung eines iPhones dargestellt.
Sehr schade! Denn gerade im Bereich Smart Home nutzen viele Anwender gerne ein Tablet anstatt einem Smartphone, um so dem Partner oder der Partnerin ebenfalls die Funktionen zur Verfügung zu stellen.
Deine Meinung?
Was meinst du zum smarten Pflanzensensor? Spielerei? Unnütz? Oder doch sehr hilfreich? Schreib es mir gerne in die Kommentare und lass mich an deinen Gedanken teilhaben! 🙂
2 Kommentare
Christoph · 22. Mai 2023 um 14:15
Hallo Lukas,
hab mich von Deinem Projekt inspirieren lassen und versucht das ganze mit Node-Red zu verwirklichen. Was soll ich sagen… Sau gut! Das hat mehr oder weniger direkt funktioniert. Die Anleitung von den MQTT Broker ist da die „größte“ Herausforderung. Ging aber.
Hab die Daten nun im Dashboard von Node-Red integriert und ich bekomme nun eine Whats-App Nachricht wenn der Wasserstand zu niedrig ist. Oder in der Küche blinkt nun eine Lampe. Das Auto hupt, wenn die Temperatur zu hoch ist. Das geht nun alles. Ob das auch alles sinnvoll ist….
Lukas · 23. Mai 2023 um 08:11
Hallo Christoph,
es freut mich sehr, dass dich mein Projekt inspiriert hat. Das ist sehr schön zu lesen.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit muss sich natürlich jeder selbst stellen.
Es kommt eben immer ganz drauf an, wo man sich etwas Unterstützung oder Technik wünscht.
Und muss denn jede Funktion immer so viel Sinn ergeben? Sie darf doch auch einfach mal nur Spaß machen 😉
Smarte Grüße