80 % Eigenverbrauch vom Balkonkraftwerk

Veröffentlicht von Lukas am

Ich habe neulich die Marke von 1.000 kWh an produziertem Strom mit meinem Balkonkraftwerk erreicht. Und bis heute arbeite ich immer noch völlig ohne Akku oder sonst irgendwas. Denn aus meiner Sicht ist ein Akku zum heutigen Zeitpunkt immer noch völlig unwirtschaftlich und du wirst das Geld einfach nicht mehr rein holen. Zumindest bei einem Balkonkraftwerk. Und trotzdem habe ich es geschafft, meinen Eigenverbrauch auf 80 % zu erhöhen.

Auf Threads wurde ich dafür zurecht darauf angesprochen, wie das denn möglich sei. Ich persönlich habe dabei unterschwellig auch ein „Du brauchst zu viel Strom“ wahrgenommen, kann mich aber auch völlig irren. 😂

Wie auch immer. In diesem Artikel möchte ich mit dir gemeinsam einen Blick auf meine Zahlen, Daten und Fakten werfen. Dabei soll insbesondere der Eigenverbrauch vom Balkonkraftwerk im Vordergrund stehen. Ich will dir auch erklären, wie ich ziemlich simpel auf die Zahl 80 gekommen bin und was Excel damit eigentlich zutun hat.

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Den Eigenverbrauch berechnen

Um natürlich zu verstehen, welchen Eigenverbrauch ich so habe, muss ich das alles irgendwie berechnen. Ziemlich früh habe ich mir hierfür eine Excel-Tabelle erstellt, mit der ich den Verbrauch verfolgen kann und genau weiß, wo ich denn gerade so stehe. Die Excel-Tabelle fülle ich dabei jeden Monat händisch aus, sobald die Daten vom Smart Home per Telegram an mich gesendet werden.

Ich habe mir dazu eine Automation im ioBroker erstellt, die immer die aktuellen Stände des Stromzählers und Shellys an mich sendet. Basierend auf diesen Informationen fülle ich dann die Excel-Tabelle und berechne mir, welchen Verbrauch ich hatte und wie viel Strom ins öffentliche Netz geflossen ist. Dabei ergibt die Differenz aus Erzeugung und Rückspeisung genau den Anteil, den ich selbst verbraucht habe.

Merke also: Stromerzeugung – Rückspeisung = Eigenverbrauch 👈

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mir diesen monatlichen Aufwand auf jeden Fall sparen könnte. Denn genau diese Schritte könnte das Smart Home für mich erledigen. Darüber hinaus könnte man in einer guten Visualisierung diese Werte sogar noch in Echtzeit anzeigen lassen und so stets den Überblick behalten. Aber irgendwie war für mich bislang die Motivation noch nicht groß genug, das zu ändern. Sollte ich vielleicht demnächst mal endlich angehen. Dann kann ich den Eigenverbrauch sogar in Echtzeit in die Welt raus rufen. Zumal der obige Beitrag auf Threads bereits mehr als 15.000 Aufrufe hat und euch so zu interessieren scheint.

Doch wie funktioniert das eigentlich, dass ich 80 % meines Stroms selbst verbraucht habe, während andere bei etwa 70 % stehen? Das schauen wir uns gleich etwas genauer an. 🤓

Energieflussdiagramm Adapter für VIS vorbereiten
Ganz praktisch: Die Visualisierung des Stromflusses mit ioBroker

Eigenverbrauch von Photovoltaik

Wenn wir von Eigenverbrauch sprechen müssen wir auch darüber reden, dass dieser sehr individuell ist. Im Grunde hängt der Eigenverbrauch maßgeblich von zwei Faktoren ab. Auf der einen Seite befindet sich dein Verbrauch über den Tag gerechnet und auf der anderen Seite die Erzeugung oder Leistung deiner Photovoltaikanlage.

Während normale Photovoltaikanlagen wesentlich mehr erzeugen können, sind Balkonkraftwerke beschränkt. Und das wirkt sich dann auch sehr stark auf den Eigenverbrauch aus. Denn wenn weniger erzeugt wird, dann verbrauchst du davon tendenziell auch mehr.

Laut co2online.de beträgt die Quote des Eigenverbrauchs einer Photovoltaikanlage etwa 25 bis 30 Prozent. Und ist damit wesentlich geringer als mein Eigenverbrauch. Würde ich jedoch auf eine herkömmliche PV-Anlage setzen, dann wäre ich wahrscheinlich auch irgendwo in diesem Bereich anzusiedeln, weil ich den kompletten erzeugten Strom einfach kaum verbrauchen würde. Zumindest Stand heute nicht.

Demnach kann man auch sagen, dass ich definitiv einen Akku für die PV-Anlage einsetzen müsste, wenn ich mir eine größere Anlage aufs Dach schrauben lasse. Beim Balkonkraftwerk hingegen sieht die Sachlage anders aus, denn durch die geringere Erzeugung kann ich schon von Haus aus mehr von diesem Strom verbrauchen. Und wie du siehst, hat das eine enorme Auswirkung auf die Quote des Eigenverbrauchs.

Sollte man mehr Strom verbrauchen?

Ganz billig ausgedrückt könnte man nun sagen, dass du (oder ich in dem Fall) den Stromverbrauch einfach nach oben schrauben musst, wenn du eine große PV-Anlage auf dem Dach hast. Und das würde im Hinblick auf den Eigenverbrauch auch tatsächlich funktionieren, denn dadurch könntest du deine Quote verbessern. 🤯

Aber wenn man sich genauer mit der Materie beschäftigt (obwohl das kaum nötig sein dürfte) erkennt man, dass mehr Verbrauch nicht unbedingt sinnvoller ist. Also nehmen wir einfach mal an, du kommst am Tag mit 5 kWh Strom aus. Warum solltest du jetzt auf Biegen und Brechen versuchen, mehr davon zu verbrauchen? In dem Fall hättest du einfach nur eine zu große Produktion, die sich dann schlussendlich gar nicht mehr für dich lohnt. Zumal es für die Einspeisung von Strom sowieso kaum Geld gibt.

Das Beispiel zeigt so auch ganz gut, warum du deine Photovoltaikanlage (oder auch dein Balkonkraftwerk) immer nach deinen individuellen Bedürfnissen ausrichten solltest. Wenn jemand 800 Watt erzeugen kann muss das nicht automatisch auch die beste Erzeugung für andere Haushalte sein. Meine Großeltern zum Beispiel haben einen wesentlich geringeren Stromverbrauch und das BKW würde dann in der Amortisierung wesentlich länger brauchen. Insbesondere da bei einem Balkonkraftwerk der eingespeiste Strom eben einfach verschenkt wird.

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin hat übrigens innerhalb der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme ganz praktische Rechner auf den Weg gebracht, die dir einen guten Überblick liefern können. Mit diesen Rechnern kannst du verschiedene Aspekte von Photovoltaik näher untersuchen. Die Bedienung ist dabei sogar ziemlich simpel und sehr schnell verständlich. Die Forschungsgruppe veröffentlicht darüber hinaus auch unterschiedliche Beiträge zum Thema PV. Sehr empfehlenswert.

Balkonkraftwerk Solarmodul
So sieht Balkonsolar aus geringer Entfernung aus

Meine Aspekte im Detail

Bevor wir nun jedoch in die einzelnen Teilbereiche blicken, muss ich dazu noch kurz etwas loswerden. Und zwar ging es mir persönlich nie darum, dass ich den Eigenverbrauch möglichst hoch halte. Ich habe also nie versucht, „künstlich“ mehr Strom zu verbrauchen während er da ist. Ich habe im Grunde genommen einfach nur die zeitliche Abfolge geändert und so meinen Verbrauch zeitlich verlagert. Auch wenn eine minimale Anpassung beziehungsweise Optimierung dabei ist, klar.

Du wirst gleich sehen, dass meine klassischen Verbraucher einfach einen anderen Zeitpunkt bekommen haben. Denn der ist schon enorm entscheidend. Und um es vorweg zu nehmen, durch Homeoffice kann ich natürlich auch einige Bereiche besser aufeinander abstimmen als man es könnte, wenn man jeden Tag im Büro ist.

Außerdem habe ich im Laufe der Zeit einen neuen großen Verbraucher hier in die Wohnung bekommen. Ich schätze ihn zwar wirklich sehr, aber er verändert das Gesamtergebnis enorm. Und das sollte man keinesfalls unterschätzen, auch wenn es in meiner nachfolgenden Liste nur ein kurzer Absatz ist.

Die klassischen Verbraucher

Natürlich habe ich wie jeder andere auch die klassischen Verbraucher im Haushalt stehen. Dazu zählen die Waschmaschine und auch die Spülmaschine. Die Geräte verbrauchen insbesondere beim Aufheizen schon einiges an Energie. Diesen Energiebedarf kann das Balkonkraftwerk definitiv nicht abdecken. 🥲

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Aber es kann schon hilfreich sein, wenn man genau diesen hohen Verbrauch einfach in diese Zeiten legt, wo die Stromerzeugung am größten ist. Und das ist bei mir in der Regel irgendwo zwischen 10 und 16 Uhr. Zumindest mal so ganz grob angepeilt. Ich achte also, sofern möglich, schon sehr penibel auf diese Dinge.

Da ich außerdem an zwei Tagen in der Woche im Homeoffice bin schaffe ich es sogar, zwei Ladungen Wäsche an einem Tag zu waschen. Die erste wird so ausgerichtet, dass sie in der Mittagspause fertig ist und die andere dann nach der Arbeit. Dadurch kann ich natürlich noch mehr vom erzeugten Strom dafür verwenden.

Und bei der Spülmaschine ist es im Grunde genau das Gleiche. Dort schaue ich auch, dass ich einen Zeitraum erwische, wo die Stromerzeugung ziemlich hoch ist. So kann ich dann die Heizperiode zumindest in Teilen durch das Balkonkraftwerk unterstützen lassen.

Mit smarten Geräten wäre das alles natürlich noch wesentlich einfacher. Aber ich sehe es ganz ehrlich nicht ein, dass ich meine noch funktionierenden Geräte austauschen soll, nur um noch ein paar Euro über das Jahr verteilt zu sparen. Zumal sich das Balkonkraftwerk auch noch nicht amortisiert hat. 😉

Der Faktor Homeoffice

Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Faktor Homeoffice. Denn hier kann ich nochmal ganz gezielt in den Verbrauch eingreifen. Das fängt bei simplen Beispielen wie meinem iPad an. Während ich mein iPad unter der Woche über Nacht aufladen lasse, nutze ich an Tagen von Homeoffice einfach den Strom aus dem Überschuss. Das macht zwar nur einen Bruchteil des gesamten Verbrauchs aus, ist aber schon ein minimaler Teil, der sich dann auch wieder aufsummiert.

Und das kannst du im Grunde für alle Geräte tun, die auch nur im Ansatz irgendwie geladen werden müssen. Die kabellose Maus und Tastatur, das Smartphone, … Du siehst, wohin das alles führt. 😁

Im Homeoffice läuft außerdem den ganzen Tag der PC. Inklusive zwei Monitoren, die ich für meine Arbeit brauche und sehr schätze. Indem ich die Helligkeit der Bildschirme reduziert habe, konnte ich übrigens ein paar Watt einsparen. Und auch die ergeben natürlich wieder in Summe etwas, das ganz locker durch das Balkonkraftwerk abgedeckt werden kann. Mega praktisch sage ich dir!

Grundsätzlich ist es einfach so, dass der Stromverbrauch während deiner Anwesenheit höher ist als während deiner Abwesenheit. Außer du sitzt bei Kerzenschein vor einem Buch. Aber das tue ich persönlich nicht, denn die Technik spielt in meinem Leben schon eine große Rolle. Und es gibt natürlich auch nichts schöneres, als wenn das Balkonkraftwerk an einem Homeoffice-Tag den gesamten Verbrauch übernehmen kann und ich kein Watt aus dem öffentlichen Netz einkaufen muss. Ersparnis pur eben.

Wenn du übrigens wissen willst, wie viel dich dein PC im Jahr kostet, dann check das doch einfach mal im Stromrechner ab. 👇

Stromkostenrechner

Kosten im Homeoffice

Zum vollständigen Bild gehört auch ein kurzer Abschnitt über das Thema Homeoffice im Allgemeinen. Das Thema Homeoffice ist grundsätzlich beliebt und viele wünschen sich von ihrem Arbeitgeber solche Möglichkeiten. Und ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich diesen Komfort nicht auch gerne für mich nutze. Doch dabei gibt es Aspekte, die gerne mal ganz schnell vergessen werden.

Lieber Arbeitgeber, haltet euch bitte jetzt die Augen zu. Jetzt kommt die pure Arbeitnehmer-Sicht. 😅

Wenn du in einem Büro arbeitest, musst du dir keine Gedanken übers Heizen, den Wasserverbrauch und den Strom machen. Wenn du statt 3x plötzlich 5x am Tag auf die Toilette gehst, ist das nicht dein Problem. Daheim hingegen ist es das schon. Denn während du normalerweise Wasser bei der Arbeit verbrauchst, tust du das auf einmal bei dir daheim und du musst dafür auch bezahlen.

Genauso verhält es sich beim Strom auch. Denn du nutzt deinen eigenen Strom, den du von deinem Gehalt bezahlen musst, um die Arbeit für deinen Arbeitgeber zu erledigen. Also eigentlich schießt du dir damit in gewisser Weise selbst ins Knie. Und kochen willst du dir am Mittag ja vielleicht auch noch was. Wieder Strom verbraucht.

Beim Thema Heizen ist das ähnlich. Während deiner Abwesenheit kann die Wohnung locker 1-3 Grad kühler sein, da du nicht dort drin sitzt. Bist du aber den ganzen Tag daheim, um dort zu arbeiten, musst du dort auch heizen.

Und natürlich müsste man für eine realistische Rechnung jetzt das Essen auswärts und die Fahrtkosten einbeziehen. Aber ich glaube du verstehst, worauf ich mit diesem Abschnitt hinaus will. 🤑

Powerbanks als kleine Lösung

Wenn dir das noch nicht genug ist, dann gefällt dir vielleicht noch eine andere Sache. Und zwar habe ich verschiedene Powerbanks. Ich habe sie damals ziemlich intensiv für mein Smartphone und Tablet genutzt, als ich mehr unterwegs war. Da war das sehr praktisch, da ich so immer den notwendigen Strom griffbereit im Rucksack hatte. In Zeiten wo ich nun allerdings mehr daheim bin und hier ständig irgendwelche Aufgaben erledige, brauche ich die Powerbanks deutlich weniger.

Ich habe mir also die Software evcc zunutze gemacht. Sie kann zusammen mit meinem Shelly fürs Balkonkraftwerk und dem poweropti gezielt den Stromverbrauch steuern. Dazu habe ich die Möglichkeit meine Geräte unabhängig vom Überschuss zu laden oder diesen ganz gezielt zu verwenden, wenn er eben gerade da ist.

Während mein iPad und andere Geräte also in der Nacht den Strom aus den Powerbanks ziehen, werden diese in der Regel am Tag durch den Überschuss wieder aufgeladen. Es ist also schon irgendwo ein Zwischenspeicher für den Überschuss, aber ich habe eben aus den vorhandenen Dingen eine bedarfsmäßige und kleine Lösung gebaut. Auch hier gilt wieder, dass natürlich trotzdem jede Menge Überschuss ins Netz gelangt, da die Powerbanks auch nicht alles aufnehmen können.

Wie immer ist es aber so, dass auch Kleinvieh Mist macht und sich all diese kleinen Facetten wiederum zu einem großen Ganzen entwickeln. Leider habe ich die Statistiken für evcc nicht mehr zur Hand, sonst könne ich dir da genauere Einblicke geben. Aber es dürften schon 2-3 kWh sein, die ich so aus reinem Überschuss geladen habe. 👍

Optimieren mit evcc

Bist du jetzt beim Thema evcc hellhörig geworden? 😂

Sehr gut! 👍

Ich habe vor einiger Zeit schon über diese Software geschrieben. Und eigentlich ist sie sogar für den optimierten Verbrauch im Hinblick auf Elektroautos gedacht. Aber mit ein wenig Kreativität kann man eben aus so einer Software doch etwas mehr machen als man vielleicht am Anfang für möglich hält.

Wenn du also mehr zum Thema evcc wissen willst und vor allem sehen willst, wie die Software sich in der Praxis schlägt, dann rate ich dir ganz dringend zu meinem Blogpost über die Software. Dort stelle ich dir einzelne Funktionen vor und begleite dich auch ein Stück weit bei der Inbetriebnahme. Als besonderes Goodie habe ich dir meine Konfigurationsdatei im Blogpost beigepackt, so dass du auch schneller durchstarten kannst. 🚀

EVCC Haupseite
Überschussladen mit evcc.io

Stromkiller Klimaanlage

Wer mich schon seit mindestens letztem Jahr verfolgt weiß außerdem, dass ich mir im vergangenen Jahr eine Klimaanlage habe einbauen lassen. Nach mehreren Sommern, während denen sich auch in der Nacht die Hitze gestaut hat, ist mir irgendwann der Kragen geplatzt. Also haben wir uns kurzum dazu entschieden, uns in der Wohnung eine Klimaanlage nachrüsten zu lassen, um das Schwitzen endlich zu beenden.

Vertiefe dein Wissen:  Balkonkraftwerk Ertrag aus 2023

Du glaubst gar nicht, was das für einen großen Einfluss auf Produktivität und Schlaf hat. Gerade am Schlaf habe ich es sehr stark gemerkt. Seit in der Nacht nicht mehr die ganze Zeit das Fenster offen ist habe ich weniger Probleme mit den Pollen und fühle mich viel ausgeruhter. Da ich im Schlafzimmer außerdem nur Dachfenster habe, muss ich so auch bei Regenwetter nicht mehr schwitzen.

Jedenfalls hat die Klimaanlage natürlich einen großen Hunger nach Strom. Und wenn sie gerade die gesamte Wohnung stark kühlen muss, reicht auch hier der produzierte Strom vom Balkonkraftwerk bei weitem nicht mehr aus. In den Phasen wo allerdings nur noch etwas nachgekühlt werden muss und die Lüfter laufen, kann das Balkonkraftwerk schon einen beachtlichen Teil des Gesamtverbrauchs abfangen. Das wirkt sich dann schlussendlich auch wieder auf den Eigenverbrauch aus, weshalb er in diesem Jahr nochmal in die Höhe gegangen ist. Und der Sommer ist ja noch gar nicht vorbei.

Dennoch nutze ich die Klimaanlage nur, wenn jemand daheim ist. Andernfalls empfinde ich das zumindest als verschwendete Energie. Auch wenn ich immer wieder höre, dass das Halten der Kühle wesentlich weniger Energie braucht als das schnelle Kühlen. Aber die Anlage den ganzen Tag laufen zu lassen während keiner da ist, … ich finde es irgendwie auch ein bisschen Banane. Habe aber auch noch keine genauere Auswertung dazu gemacht.

Innengerät Klimaanlage
Zum Zeitpunkt der Installation: Meine Klimaanlage im Arbeitszimmer

Die Zeit ist der entscheidende Faktor

Jetzt fragt sich vielleicht der eine oder andere Neuling, wie man denn seine Verbraucher so ausrichten kann. Zumal man ja noch gar nicht weiß, wie der Verlauf des Tages sein wird. Und genau da kommt ein sehr interessanter Aspekt unserer Umwelt ins Spiel. Denn im Grunde lässt sich der Sonnenverlauf bestimmen und das sieht man besonders dann, wenn man eine Weile selbst ein Balkonkraftwerk oder eine Photovoltaikanlage betreibt.

Übers Jahr gesehen gibt es Monate, die ertragreicher sind. Andere fallen dagegen eher mau aus. Letztere sind vor allem die Wintermonate. Denn dort wird es später hell, früher dunkel und die Sonne ist nicht ganz so freudig wie im Sommer. Zwar bekommst du auch in den Monaten noch etwas Strom geliefert, im Sommer ist es aber wesentlich mehr. Du kannst dir den Verlauf wie eine Kurve vorstellen, die so im Juni ihren Höhepunkt hat.

Diese ganze Beobachtung kannst du nun auch auf einen einzelnen Tag übertragen. Denn hier ist es in der Regel nicht anders. Der einzige Unterschied ist einfach, dass es wesentlich mehr ins Gewicht fällt, wenn sich mal eine Wolke vor die Sonne schiebt. Dann ist die Kurve ziemlich schnell im Eimer. Das passiert dir über die Monate gerechnet nicht so stark, da hier viel mehr Daten miteinander verrechnet werden und der eine Tag eben den anderen ausgleichen kann.

Hinzu kommt außerdem noch, dass die Positionierung des Balkonkraftwerks, beziehungsweise die Ausrichtung, einen entscheidenden Einfluss auf die Produktion haben kann. Denn auch hier gilt wieder das, was wir in der Schule gelernt haben:

Die Sonne geht im Osten auf, im Süden hält sie Mittagslauf. Im Westen wird sie untergehen und im Norden ist sie nie zu sehen.

Anhand dieses einfachen Leitspruchs kannst du ausrichten, wann du selbst die höchste Produktion haben wirst. 😉

Oder doch einen Akku kaufen?

Ich habe es hier in meinem Blog schon öfter thematisiert. Von einem Akku für ein Balkonkraftwerk halte ich persönlich nicht sonderlich viel. Denn in meinen Augen passt da einfach das Preis-/Leistungsverhältnis nicht. Gerade wenn die Strompreise günstiger werden, dann braucht die ganze Anlage noch länger, um sich bezahlt zu machen.

Jetzt kann man natürlich mit der Umwelt argumentieren und wie toll doch grüner Strom ist. Und da ist sicherlich auch ein Fünkchen Wahrheit an der ganzen Geschichte. Aber wenn wir uns ansehen, wie teuer das Leben geworden ist, dann verzichten wir doch lieber auf den Akku. Denn wenn es so gar keine finanziellen Anreize gibt, dann lohnt es sich einfach nicht. Sonst bist du am Ende derjenige, der Geld drauf legt und trotzdem kaum Einfluss auf das große Ganze hat.

Versteh mich dabei nicht falsch, Umwelt ist ein wichtiger Faktor. Aber so ein Akku hat nun mal eine begrenzte Lebensdauer und bei einem Balkonkraftwerk nur einen kleinen Einfluss. Ich würde behaupten, dass der Großteil der BKW-Akkus einfach nur darauf zurückzuführen ist, dass es ein cooles Gefühl ist und Spaß macht. Das ist auch völlig in Ordnung. Aber am Ende vom Tag muss es sich auch für dich rechnen. Sonst verbrennst du ziemlich schnell Geld, das an anderer Stelle vielleicht doch auch nicht so schlecht aufgehoben wäre.

Wenn du aber ein unschlagbares Angebot bekommst oder es sich für dich so gut rechnet, dann mach es. Du tust damit keinem weh, optimierst deinen Eigenverbrauch und erfreust dich am Ende des Tages auch noch an der ganzen Sache. Und das ist ja auch etwas, das wirklich großartig ist.

ioBroker Balkonkraftwerk Visualisierung
Meine alte Visualisierung des Stromverbrauchs

Und wie optimierst du?

Viel spannender ist nun für mich aber die Frage, ob und wie du deinen Eigenverbrauch optimierst. Hast du dir spezielle Routinen angeeignet oder setzt du sogar das Smart Home dafür ein? 🤔

Mich interessiert deine Meinung und ich hoffe auch noch etwas Inspiration, um vielleicht eines Tages noch mehr als 80 % Eigenverbrauch zu erreichen. Denn jedes Prozent mehr führt dazu, dass die Amortisation früher eintritt und der Geldbeutel am Ende des Jahres noch ein Stückchen voller ist. Klingt zwar erstmal sehr wild, aber schlussendlich haben wir uns dafür ja auch ein Balkonkraftwerk angeschafft.

Oder hast du vielleicht Erfahrungen mit Akkus für das Balkonkraftwerk gemacht und siehst es völlig anders als ich? Dann freue ich mich sehr über deinen Kommentar und meinem Beitrag. Pack gerne mal so eine grobe Übersicht von deinen Daten bei, damit man sich direkt ein besseres Bild machen kann.

Ich freue mich auf den Austausch mit dir! 🤗

Und wenn du noch mehr zum Thema Balkonkraftwerk wissen möchtest, dann check doch mal das folgende Video ab. Da erzähle ich etwas mehr zum Thema Balkonkraftwerk und meinen Erfahrungen.

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Kategorien: Aus dem Leben

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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

6 Kommentare

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Udo · 5. August 2024 um 18:23

Die Akkus werden auch günstiger. Wenn die Firmware des Growatt Noah 2000 mal ein Update bekommt was zum Shelly 3em pro kompatibel ist, lohnt es sich wahrscheinlich schon.
Der hat 2KW für aktuell 625€. Abgesehen davon, muss man auch genug Module haben um den Speicher überhaupt zu befüllen. Bei 4 Modulen mit ca. 450W ist bei einem BKW ja schluss (max. 2000W sind erlaubt). Bei 3-4 Modulen kann man schon einen 2KW Akku füllen, mehr bringt da wahrscheinlich nichts.

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    Lukas · 6. August 2024 um 07:48

    Hallo Udo,

    ja, die Akkus werden günstiger. Dennoch entwickeln sich (hoffentlich) ja auch die Strompreise nach unten. Je nachdem in welchem Ausmaß beides passiert, gleicht sich also der Effekt der günstigeren Akkus wieder aus.
    Zudem muss man Verschleiß für Wechselrichter und Akku bedenken. Das kann aber nur individuell passieren, weshalb man da mit einem wachen Auge dabei sein sollte.

    Ganz im Ernst, wenn es für jemanden funktioniert und sich rechnet, super. Meine Berechnungen liefen dabei (ohne extra Module) alle in die gleiche Richtung und haben für mich gezeigt, dass es sich finanziell nicht lohnt.
    Und warum sollte ich das auch alles tun, wenn es sich am Ende finanziell nicht bemerkbar macht? 🙂

    Smarte Grüße

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      Udo · 6. August 2024 um 10:29

      Man muss den Akku auch nutzen können.
      Wenn man den Strom direkt verbraucht, weil ma z.B. im Homeoffice ist, macht ein Akku mit einem BKW wenig Sinn.
      Wir sind aber den ganzen Tag arbeiten.
      Bei einer Grundlast von 150W wäre das viel verschenkte Energie.
      Da wären jeden Tag 2KW aus einem Speicher (im Optimalfall) und die 150W Grundlast schon nicht schlecht.
      Mal im Ernst … du glaubst nicht ernsthaft, dass Energiepreise sinken?
      Selbst wenn sie es temporär tun, auf Dauer steigen Energpreise immer. Die Firmen wollen ja auch immer mehr Geld verdienen. Egal ob Strom, Gas, Benzin … schau dir doch mal die Entwicklung der letzten 10 Jahre an.

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        Lukas · 6. August 2024 um 10:35

        Hi Udo,

        der Strompreis wird ja nicht allein durch die Unternehmen selbst bestimmt. Steuern spielen da auch eine Rolle. Wenn auch nur eben einen Teil.
        Ich habe schon die Hoffnung, dass die Strompreise in Deutschland sinken. Optimistisch bin ich da allerdings im Moment auch nicht.
        Realistischerweise müssen wir aber auch Anbieter wie Tibber noch in die Betrachtung mit einbeziehen. Dort gibt es teils günstige Preise für den Strom.
        Ich bin fest davon überzeugt, dass sich auf mittelfristige Sicht am Strommarkt was ändern wird. Und vor allem auch muss. Ich glaube wie es aktuell ist, wird es in der Zukunft schwierig.

        Lassen wir uns überraschen.

        Smarte Grüße

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          Udo · 6. August 2024 um 14:08

          So optimistisch bin ich nicht.
          In der Theorie könnte es durchaus etwas günstiger werden, wenn es genügend Überproduktion gibt. Ob da Steuern was vergünstigen wag ich doch sehr zu bezweifeln. Und flexible Stromtarife bringen in der Praxis weniger als erhofft. Manchmal auch Probleme wie erst letztens bei Tibber. Aber sind wir mal ehrlich. Was um Himmels Willen wird denn günstiger? Energie war es bisher jedenfalls nicht. Eher im Gegenteil. Die Energiepreise haben sich in den letzten 20 Jahren eher vervielfacht. Mir fällt da nur Elektronik ein, und dazu gehört auch Solar und Speicher. Auch die Solarmodule amortisieren sich erst in ein paar Jahren, aber deshalb lieber auf günstige Strompreise hoffen? Die Hoffung haben glaube ich alle aufgegeben, sonst würde wir nicht so einen Boom erleben. Die Technik existiert ja nicht erst er seit 3 Jahren. Die Preise für Module sind jetzt so günstig, dass man nicht mehr wirklich darüber nachdenken muss. Und beim Speicher wird es genauso sein. Ich habe gerade gelesen, dass es für den Growatt Noah jetzt auch eine HA-Anbindung gibt. Damit ist dann auch eine Nulleinspeisung möglich. Und laut PV-Forum hat den Noah jetzt jemand für unter 600€ bekommen. Ist alles eine Sache der Technik und des Preises. Für mich geht künftig auf jeden Fall kein Weg an einem Speicher vorbei. Und sei er auch nur 2-4KW groß.

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          Lukas · 6. August 2024 um 18:01

          Hi Udo,

          niemals den Optimismus verlieren! 😉

          Ja, bei Tibber gab es tatsächlich das Problem. Und ich persönlich hätte mich dermaßen geärgert … aber es ist wie es ist.
          Ich würde mich auf jeden Fall freuen wieder von dir zu lesen, wenn du das mit dem Speicher realisiert hast.
          Denn entgegen meiner Meinung lasse ich mich wirklich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen.
          Sollte sich das alles so lohnen wäre ich definitiv der Letzte, der davon abraten würde. Das kannst du mir glauben.

          Smarte Grüße

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