Die Zukunft des Smart Home

Veröffentlicht von Lukas am

Künstliche Intelligenz wird immer mehr zum Thema. Und beeinflusst damit die Zukunft des Smart Home. Auch wenn heute bereits von vielen Seiten über künstliche Intelligenz gesprochen wird, leistet hier meist nur das Marketing vollen Einsatz. Produkte verkaufen sich einfach besser mit dem Zusatz AI oder KI. Doch was ist mit einer echten Smart Home KI?

Dennoch glaube ich persönlich fest daran, dass ein automatisiertes Zuhause in der Zukunft mit künstlicher Intelligenz noch besser werden kann. Gerade wenn man so die Entwicklung beobachtet. Ein Stichwort dazu ist beispielsweise ChatGPT, das inzwischen wohl jedem ein Begriff sein dürfte.

Doch auch wenn man bereits mit dem Begriff oder der Software erste Berührungspunkte hatte, fällt eine konkrete Ausgestaltung manchen durchaus schwer. Und ich kann das absolut nachvollziehen. Denn künstliche Intelligenz ist nichts, was in den Köpfen der breiten Masse bereits ein großes Thema ist. Zumindest meiner Erfahrung nach.

Umso interessanter ist es, dass wir in diesem Artikel eine gedankliche Ausgestaltung des zukünftigen Smart Homes vornehmen können. Wir spinnen also wirklich mal etwas das Szenario Smart Home durch und werfen einen Blick auf eine noch ungewisse Zukunft, die vermutlich gar nicht mehr so weit entfernt ist.

Doch wie komme ich überhaupt auf dieses Thema?

Haus mit Pool

Meine Berührungspunkte mit ChatGPT

Die Zukunft des Smart Home wurde bei mir maßgeblich durch ChatGPT beeinflusst. Zumindest in den vergangenen Tagen. Ich habe mir das Tool mal etwas genauer angesehen und sowohl bei der Arbeit, als auch privat damit experimentiert. Und die Ergebnisse sind meiner Meinung nach schon erstaunlich.

So ist ChatGPT beispielsweise dazu in der Lage, aus ganzen Texten (oder Blogposts) neue Beiträge für soziale Netzwerke zu generieren, Bilder zu zeichnen und vieles mehr. Der Bot kann zudem Fragen beantworten und passende Aussagen anhand von selbst gewählten Stichpunkten erstellen. ChatGPT ist also der potenzielle neue Mitarbeiter im Support, Marketing, … Naja in vielen Bereichen eines Unternehmens.

Und man darf dabei nicht vergessen, dass künstliche Intelligenz damit vermutlich bei weitem noch nicht ihr volles Potenzial ausspielt. Denn wenn wir mal überlegen, zu was KI in der Lage sein könnte, wenn es über die passenden Daten verfügt, dann löst das ein mulmiges Gefühl aus.

Genau diese Daten können unter anderem aus dem Smart Home stammen. Kombiniert man nun diese Daten mit weiteren, zum Beispiel aus dem Internet, können spannende Szenarien entstehen. Das macht es natürlich auch für Hersteller interessant, dass diese nicht ganz so neuartige Technologie in Produkte und Dienste integriert werden.

Ein sehr gutes Beispiel, kann dabei Alexa sein. Alexa an sich würde ich selbst jetzt nicht als künstliche Intelligenz bezeichnen. Doch wenn man genau einen solchen Assistenten mit künstlicher Intelligenz in Kombination sieht, wird es ein unwahrscheinlich starkes Tool. Denn nun spielen Gewohnheiten und Regelmäßigkeit eine entscheidende Rolle im digitalen Zuhause.

Und auch in anderen Bereichen kann es spannend werden. Gerade im Bereich Energiemanagement sehe ich ebenso großes Potenzial. Zum Beispiel in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage, die über einen Speicher verfügt.

Routinen und Gewohnheiten

Genau bei der Photovoltaikanlage kann es mitunter interessant sein, Routinen und Gewohnheiten zu erkennen. Zum Beispiel, damit Energie zur richtigen Zeit an den passenden Ort gelenkt wird. Doch nicht nur da, sondern im gesamten Smart Home.

Unser Leben basiert neben Terminen auf Routinen und Gewohnheiten. Die Zukunft des Smart Home muss sich also genau mit diesem Punkt auseinandersetzen. Künstliche Intelligenz kann dabei basierend auf wiederkehrenden Mustern die Routinen und Gewohnheiten der Hausbewohner analysieren und für künftige Automationen zu Rate ziehen.

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Zwar kann man ähnliche Funktionen heute schon abbilden, doch oft basierend diese auf unserem Kalender. Der ist wiederum zu statisch und wird – wenn wir ehrlich sind – von vielen nicht immer so konsequent gepflegt. Das macht es aber dem Smart Home schwer unser Leben in Algorithmen einzuordnen und das Zuhause immer ideal auf unser Leben abzustimmen.

Darüber hinaus werden unsere Routinen auch von externen Einflüssen verändert. Haben wir auf dem Weg nach Hause zum Beispiel einen Stau, dann kann man beispielsweise die Klimaanlage verzögert einschalten. Doch dazu muss man eben wissen, wann die voraussichtliche Ankunftszeit ist und ob es noch weitere Stopps auf der Route geben wird. Das lässt sich vielleicht anhand der Uhrzeit oder der gewählten Route erkennen. Kann jedoch nicht einzig und allein an der benötigten Zeit festgemacht werden.

Unser Leben ist dafür einfach viel zu variabel und die heutigen Lösungen mitunter nicht dynamisch genug, um diese Variablen angemessen abbilden zu können.

Mensch, Tier oder Bedrohung?

Auch im Bereich Sicherheit kann künstliche Intelligenz dazu beitragen, dass wir beruhigter Leben können. Wer zum Beispiel ein eigenes Haus hat und sich in der Nacht unsicher fühlt, kann seine Umgebung über Kameras im Blick behalten. Doch wenn wir schlafen behält eben niemand die Kameras im Blick.

Die KI des Hauses kann im Smart Home der Zukunft auch hier treue Dienste leisten. Während alle Hausbewohner schlafen, behält sie die Umgebung im Blick und warnt bei potenzieller Gefahr. Da die KI auch über die notwendige Interpretationsfähigkeit verfügt, kann sie zwischen Menschen, Tieren und anderen Dingen unterscheiden.

Schleicht also in der Nacht nur der Fuchs ums Haus, muss man sich keine Gedanken machen. Ist es ein Mensch, kommt es auf dessen Verhalten und Bewegungsmuster an. Schleicht er gezielt ums Haus und blickt in die Fenster, ist eine Gefahr gegeben. Läuft er nur zur Tür und klingelt, dann ist es in der Nacht zwar merkwürdig, aber noch keine Gefahr.

Bei Menschen kommt es dann ja auch noch darauf an, ob es ein Bekannter oder ein Unbekannter ist. Bekannte – oder sogar Angehörige – können sich ja durchaus anders verhalten, ohne dass gleich eine Bedrohung für einen selbst existiert.

Auch hier sehen wir also wieder, dass es für heutige Algorithmen viele Herausforderungen gibt, die eigentlich eine Interpretation der Situation voraussetzen. Das können Algorithmen aber nicht, denn dafür sind sie nicht konzipiert. Und es übersteigt natürlich auch die Fähigkeiten.

Doods Objekterkennung Testbild

Wartungen und Defekte

Ist es dir schon einmal passiert, dass ein Gerät den Geist aufgegeben hat? Vermutlich schon, denn das passiert uns im Laufe unserer Lebens durchaus einige Male. Manchmal lässt sich so ein Defekt jedoch im Voraus schon erahnen. Zum Beispiel weil die Glühbirne anfängt zu flackern oder das Gerät immer mal wieder Aussetzer zu haben scheint.

Im Grunde kann man nun behaupten, dass sich all diese Aussetzer messen lassen und in Relation zum Alter eines Geräts setzen lassen. Daraus resultierend kann man die Symptome wiederum mit bekannten Fällen abgleichen und so die Wahrscheinlichkeit eines Defekts voraussagen. Ob es so genau ist, steht natürlich erstmal in den Sternen.

Doch interessant wird es vor allem dann, wenn es sich um Geräte wie die Heizung oder Klimaanlage handelt. Denn hier kann man schon im Voraus aktiv werden, ohne dass es erst zum Schaden kommen muss. KI kann also im Smart Home dabei helfen, proaktiv zu handeln, anstatt immer auf ein Ereignis zu warten. Im Zweifel spart man sich so Geld und noch einiges an Nerven. Klingt doch gar nicht so schlecht?

Personalisierungen

Die wohl größte Magie von künstlicher Intelligenz, liegt für mich im Bereich Personalisierung. Während heute in der Regel alle Haushaltsmitglieder gleich behandelt werden oder man die Konten seiner besseren Hälfte nutzt, kann das in Zukunft schon wieder anders aussehen.

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Anhand von Bewegungsmustern oder anderen Merkmalen, kann das smarte Zuhause die Bewohner unterscheiden und entsprechend auf Situationen reagieren. Zum Beispiel kann so schon die wichtigste Information beim Betreten der Wohnung wiedergegeben werden oder auf Gewohnheiten reagiert werden.

Man muss darüber hinaus dem Sprachassistenten nicht sagen, welche Musik man hören möchte. Da man anhand von Gesichtsausdrücken und Bewegungen auf die Stimmung schließen kann, lassen sich die richtigen Songs zur richtigen Zeit wiedergeben. Wem das noch nicht genügt, fordert für den Tag noch einen passenden Ratschlag ein und kann so seine Sorgen beiseite legen.

Gerade hier kann die Zukunft des Smart Home sehr interessant werden. Denn auch wenn viele Menschen sich an Personalisierungen versuchen, scheitert es oft an Kleinigkeiten oder die Konzepte sind einfach nicht dynamisch genug. Denn wir haben im Alltag so viele Variablen und Einflüsse, die ein ganzes Tagesprogramm verändern können.

Amazon Echo Dot schwarz

ChatGPT in meinem Smart Home

Vor vielen Monaten habe ich mir selbst eine kleine Anwendung geschrieben, die mir per Zufall einen Spruch aus einer Datenbank holt und diesen über den Amazon Echo wiedergibt. Dabei wird in verschiedenen Szenarien und Situationen unterschieden.

Das Smart Home weiß also beispielsweise, ob die Waschmaschine fertig ist. Basierend auf der Information wird nun ein passender Spruch aus der Datenbank gesucht und an den Echo weitergegeben. Das ist zwar an sich eine tolle Spielerei und sehr interessant, um Abwechslung zu haben, jedoch auch noch nicht mein Ziel.

Nun kam ich schon auf die Idee, dass ChatGPT als meine Smart Home KI hier eine sehr tolle Möglichkeit sein kann. Die künstliche Intelligenz kann mit der passenden Anweisung eine entsprechende Aussage generieren und mich jedes Mal aufs Neue überraschen, ohne dass ich hierfür einen großen Pool an Aussagen vorbereiten muss. Das ist an sich erstmal noch keine große Sache für ein Smart Home, jedoch schon heute eine potenzielle Anwendungsmöglichkeit, um diese Intelligenz einzubinden.

Die Zukunft des Smart Home lässt sich damit aus meiner Sicht zumindest in Bruchstücken schon heute erkennen. Und wir entwickeln dabei ein Bewusstsein dafür, wie spannend dieses Thema noch werden kann. Ob ich das so jedoch umsetzen werde, weiß ich noch nicht. Denn eigentlich ist es für mich nach heutigem Stand mehr eine nette Spielerei. Doch man könnte in Zukunft so passende Informationen aus dem Netz ziehen und für den nächsten Termin aufbereiten lassen.

Über die entsprechenden Funktionen im Smart Home weiß die KI auch zu jeder Zeit, wo man sich gerade befindet und was entsprechend dafür relevant sein könnte.

Es bleibt also weiterhin spannend und ich bin sehr neugierig, wie KI sich auf die Zukunft des Smart Home auswirken wird.

Hast du spannende Ideen oder Szenarien, die dir dabei in den Sinn kommen? Dann wirf sie doch mal unten in die Kommentare und lass uns gemeinsam in die Zukunft blicken!


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

2 Kommentare

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Kai · 15. Juli 2023 um 08:40

Hallo Lukas,
auch ich bin Anwendungsentwickler und IT’ler mit einer Smart Home Macke 😉
Was ich an deinem Artikel rauslese ist das was ich immer gerne sage: Smart ist an unseren Homes (fast) nix.
Erst Ki und MachineLearning wird es irgendwann mal Smart machen.
Empfehlung meinerseits: „Das Haus“ https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Haus_(2021):
Grüße
Kai
PS: Danke für deine Artikel.

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    Lukas · 15. Juli 2023 um 10:18

    Hallo Kai,

    unterschwellig gebe ich natürlich schon auch zu verstehen, dass wirklich smart erst mit KI sein wird.
    Ob es bisher noch gar nicht smart ist? Weiß ich nicht, ob ich das so auslegen würde. Aber ich verstehe genau, was du meinst.
    Ich glaube das ist auch ein wenig unsere Berufskrankheit. Wir wissen einfach, wie die Technologie dahinter aussieht und wo ihre Grenzen liegen.
    Vielleicht nimmt das ein wenig den Zauber, den andere dafür noch empfinden?

    Deine Empfehlung schaue ich mir mal an. Für solche Inhalte habe ich ja bekanntlich eine große Leidenschaft.

    Ich danke dir!

    Smarte Grüße

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