Aqara FP2 Anwesenheitssensor im Test
Wer sich schon länger mit dem Thema Smart Home beschäftigt, der weiß, dass die Anwesenheit ein wirklich hartes Stück Arbeit ist. Bisher gab es am Markt keine erschwingliche Lösung, um im eigenen Zuhause festzustellen, ob eine Person im Raum anwesend ist. Der Aqara FP2 Anwesenheitssensor soll das nun ändern.
Da er sich sehr interessant anhört, habe ich mir direkt ein Exemplar bestellt. Und das war in der Tat gar nicht so einfach. Denn so schnell wie der Aqara FP2 Anwesenheitssensor auf Amazon auftaucht, verschwindet er auch wieder. Woran das liegt, weiß ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das Teil einfach so schnell ausverkauft ist und man daher keine Chance hat, dauerhaft einen zu ergattern. Zumindest im Moment.
Doch wie auch immer. Ich habe das Teil also bestellt und innerhalb weniger Tage war der Sensor dann bei mir. Auch wenn ich zu Beginn skeptisch war, wollte ich ihn mir genauer ansehen. Und irgendwo war selbstverständlich auch die Hoffnung, dass das Ding wirklich das tut, was es verspricht. Was ich zuvor schon in Videos gesehen habe, inspirierte mich natürlich direkt und ich habe auch einen Anwendungsfall gefunden, wo ich den Aqara FP2 Anwesenheitssensor gezielt einsetzen kann.
Davon möchte ich dir jetzt zuerst erzählen.
Meine smarte Küchenbeleuchtung
Meine Küche ist unterteilt in zwei Bereiche. Das kennen sicherlich viele Leser, die nun auf den Artikel stoßen. Auf der einen Seite des Raums befindet sich der Kochbereich, wo all die leckeren Speisen zubereitet werden. Einige davon kannst du dir sogar online ansehen. Auf einem eigenen Instagram-Projekt poste ich hin und wieder ein paar leckere Abendessen, die ich in meinem Zuhause zubereite.
Auf der anderen Seite des Raums befindet sich der Essbereich. Hier steht ein toller Esstisch, an dem im Normalfall vier Personen Platz finden.
Die Beleuchtung im Raum ist demnach auch in zwei Bereiche unterteilt und wurde bisher über die Präsenzmelder von Homematic gesteuert. Das hatte jedoch den gravierenden Nachteil, dass das Licht hin und wieder ausgeschaltet wurde, da offenbar keine Präsenz mehr erkannt wurde. Dann musste immer eine Person mit der Hand wackeln, dass das Licht wieder eingeschaltet wird. So habe ich mir das auf jeden Fall nicht vorgestellt.
Mein Ziel war es nun, dass der Aqara FP2 Anwesenheitssensor beide Präsenzmelder ablöst. Er soll dazu den Raum in die entsprechenden zwei Bereiche einteilen und so für die passende Beleuchtung sorgen. Befindet sich eine Person im Kochbereich, dann wird der Essbereich gedimmt und der Fokus liegt auf dem Kochbereich. Befindet man sich hingegen im Essbereich, so soll der Kochbereich gedimmt werden.
Im Grunde ist es ein ziemlich simpler Anwendungsfall, der allerdings in der Praxis durchaus einen eigenen Charme hat. So schafft man es nicht nur, dass die Beleuchtung immer sehr passgenau ist, sondern auch ein wenig Strom einzusparen. Auch wenn die LED-Leuchtmittel natürlich sehr wenig davon verbrauchen. Außerdem funktioniert der Aqara FP2 ohne Hub, was ebenso ein gutes Argument für den Einsatz ist.
Was ist der Aqara FP2 Anwesenheitssensor?
Der Aqara FP2 Anwesenheitssensor ist nun ein Gadget, das genau diesen Anwendungsfall abdecken soll. Dazu können in der App verschiedene Zonen angelegt werden, die dann einzeln auf Anwesenheit überprüft werden. Mit nur einem einzigen Radarsensor soll das Gadget bis zu 40 Quadratmeter abdecken können. Eine unglaubliche Leistung. Es sind bis zu 30 Zonen möglich.
Doch damit nicht genug. Mit dem Aqara FP2 sollen bis zu fünf Personen gleichzeitig erfasst und verfolgt werden können. Das bedeutet, dass ein normaler Haushalt sicherlich mit diesem Gadget eine Menge Automationen erstellen kann.
Darüber hinaus verfügt das Teil auch noch über einen Helligkeitssensor, der dann ausspuckt, wie viel Lux an seiner aktuellen Position sind. Dadurch kann man zum Beispiel die Beleuchtung noch präziser steuern, indem man bei hellen Lichtverhältnissen kein Licht einschalten lässt. Wird es jedoch im Raum zu dunkel, so kann das Licht bei Anwesenheit eingeschaltet werden.
Ebenso verfügt das Gadget über eine Sturzerkennung, die gerade bei älteren Menschen sicherlich sehr hilfreich sein kann. Diese habe ich jedoch in meinem Szenario bisher noch nicht ausprobiert.
Um die Anwesenheit überwachen zu können, muss der Aqara FP2 Anwesenheitssensor konstant mit Strom versorgt werden. Anders als bei anderen Gadgets kommen hierbei jedoch keine Batterien oder Akkus zum Einsatz, sondern ein fester Stromanschluss per USB. Das macht die Deckenmontage vom Aqara FP2 nicht gerade einfacher. Dennoch ist sie möglich.
Die Automationen, welche auch direkt in der Aqara Home App angelegt werden können, sollen außerdem vollständig lokal laufen. So soll keine Cloud zum Einsatz kommen, die unterschiedliche Automationen triggert. Damit schafft man sich eine gewisse Unabhängigkeit und kann diese auch bei einem Ausfall der Internetverbindung nutzen.
- Zonenpositionierung: Der Anwesenheitssensor FP2 von Aqara (2,4GHz Wi-Fi erforderlich) bietet...
- Mehrpersonen- und Sturzerkennung: Der FP2 kann bis zu 5 Personen gleichzeitig erkennen und...
- Multi-Ökosystem-Unterstützung: Der Anwesenheitssensor FP2 von Aqara ist als Mehrfachsensor für...
Zuletzt aktualisiert 2024-11-22 / (*) Affiliate Links / (**) Affiliate Links, Preis kann abweichen (andere Plattform) / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Der angegebene Preis kann seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein.
Nachteile am Aqara FP2
Wenn auch nur bedingt, ist der feste Anschluss des Stroms durchaus ein Nachteil. Denn durch den Einsatz eines Kabels, lässt sich der Aqara FP2 leider nicht so frei positionieren, wie man sich da vielleicht wünschen würde. Im Grunde ist man immer darauf limitiert, dass am gewünschten Einsatzort eine Steckdose verfügbar oder zumindest in der Nähe ist.
Das macht es dann natürlich auch schwer, den Sensor optisch in das eigene Zuhause einzufügen. Denn irgendwo muss immer das Kabel verlegt werden. Ich habe den Sensor zum Beispiel aktuell auf einem Schrank im Essbereich stehen und das Kabel hängt wirklich mehr als unschön herunter. Aber vielleicht finde ich auf längerfristige Sicht auch hierfür noch eine Lösung.
Ein potenziell weiterer Nachteil ist, dass man auch für dieses Gerät wieder eine eigene App benötigt. Zwar kann der Aqara FP2 in HomeKit eingefügt werden und ist damit ein Präsenzmelder für HomeKit, die grundlegende Einrichtung erfolgt jedoch in der Aqara Home App. Dort lassen sich dann auch die Zonen festlegen und auf der Karte einzelne Störquellen eintragen.
Ob die versprochene Privatsphäre eingehalten wird, ist schwer zu sagen. Ich habe jedenfalls durch verschiedene Beobachtungen festgestellt, dass natürlich Verbindungen zu Aqara aufgenommen werden. Welche Daten dort genau übertragen werden, habe ich bisher nicht weiter verfolgt. Es ist aber im Grunde wie mit anderen Gadgets, dass ein gewisses Vertrauen dazu gehört. Die Alternative wäre nur, dass man dieses Gerät nicht einsetzt. Von einer alternativen Firmware für den FP2 weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts.
Andere Einschränkungen
Während ich den Aqara FP2 einrichten wollte, habe ich weitere Einschränkungen festgestellt. Wenn du genauso wie ich ein iPhone nutzt, könntest du eventuell Schwierigkeiten bekommen.
Mir jedenfalls, wurde die Live-Karte auch nach dem Deaktivieren meines Netzwerkblockers nicht angezeigt. Ich konnte zwar alle Bereiche einrichten und auch die Karte aufrufen, eine Bewegung gab es dort jedoch nicht. Manchmal hat es noch geholfen, wenn man in einen anderen Menüpunkt und wieder zurück gesprungen ist, nach einer Weile ging jedoch auch das nicht mehr.
Über Instagram habe ich mich dann mal umgehört und auch prompt einen sehr hilfreichen Tipp bekommen, auf den ich ja schon fast hätte selber kommen können. Ich sollte ein Android-Smartphone nutzen und dann würde es höchstwahrscheinlich funktionieren.
Ich habe also das Gigaset Smartphone aus einem vorherigen Test aus der Schublade gezogen und damit probiert. Das Teil ist tatsächlich das einzige Android-Gerät, welches ich noch im Haushalt habe. Glücklicherweise. Sonst wäre ich für diesen Test etwas aufgeschmissen gewesen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Mit dem Android-Smartphone hat es dann schlussendlich funktioniert und ich konnte eine Bewegung auf der Live-Karte sehen. Dazu habe ich dann einen Reel für Instagram erstellt, in dem ich dir das mal gezeigt habe.
Den Aqara FP2 in ioBroker einbinden
Nachdem ich also nun feststellen konnte, dass der Sensor grundsätzlich seine Aufgaben erfüllt, wollte ich ihn in ioBroker einbinden, um dann meine Automation zu erstellen. Zuerst habe ich überlegt, wie ich ihn über meine HomeKit-Zentrale an ioBroker weiterreichen kann. Doch das ist eigentlich gar nicht notwendig.
Mit dem Adapter HomeKit-Controller, lässt sich der ioBroker als eine HomeKit-Zentrale betreiben. Dann ist es möglich, den Aqara FP2 Anwesenheitssensor in ioBroker einzubinden, da dieser dahinter eine HomeKit-Zentrale vermutet. Brav werden dann auch alle Statusinformationen durchgegeben, die in den Objekten auftauchen. Dort gibt es dann für jede Zone einen eigenen Ordner sowie einen gemeinsamen Ordner, wo eine generelle Anwesenheit übertragen wird.
Auf Basis von diesen Informationen ist es also nun möglich, dass ich diese Datenpunkte für meine Wunsch-Automation verwende. Ich habe die alten Präsenzmelder aus den Regeln herausgenommen und stattdessen die Datenpunkte des Aqara FP2 eingesetzt. Es hat zwar kurz gedauert, aber dann konnte der Aqara FP2 meine Beleuchtung in der Küche steuern.
Dadurch, dass das Ganze mit ioBroker funktioniert, kann ich auch weitere Logiken dort hineinpacken. Ich kann außerdem ganz einfach Ausnahmen definieren, wann das Licht nicht eingeschaltet werden soll. Zum Beispiel dann, wenn es im Raum selbst hell genug ist und ich gar kein Licht brauche.
Denkbar sind jedoch auch andere Automationen, die auf Anwesenheit basieren. Vielleicht möchtest du am Morgen deinen PC einschalten lassen, sobald du dich an deinen Arbeitsplatz setzt. Oder du brauchst einfach nur die Information, ob jemand in einem bestimmten Raum ist, um dann eine Information zu versenden.
Detailliertere Einrichtung
Für die Verbindung des Aqara FP2 mit ioBroker muss dein Smart Home als HomeKit-Zentrale arbeiten. Denn nur durch diese Verbindung können beide Geräte miteinander kommunizieren. Hierzu suchst du wie im obigen Bild zu sehen ist, nach dem HomeKit-Controller-Adapter.
Nach der Installation des Adapters kannst du in den Instanzen den HomeKit-Controller auswählen und dort den Reiter Geräte anklicken. Dort findest du dann eine Übersicht mit Geräten, die durch deinen ioBroker gefunden wurden. Wichtig dabei zu wissen ist, dass du ausschließlich Geräte anlernen kannst, die mit keiner anderen Zentrale verbunden sind. Hast du deinen Aqara FP2 also schon mit einer anderen HomeKit-Zentrale verbunden, kannst du ihn nicht hinzufügen. Hierzu musst du erst den Sensor von der alten HomeKit-Zentrale trennen, indem du ihn dort raus löschst.
Für das Anlernen brauchst du außerdem den HomeKit-Code, der auf dem Gerät aufgedruckt ist. Bitte gib diesen dann bei der Aufforderung ein und halte unbedingt die Form ein, wie sie von den Entwicklern vorgeschrieben ist. Die Form sieht wie folgt aus: 123-45-678. Bitte gib auch die Bindestriche mit ein.
In der Instanzverwaltung hast du außerdem oben links die Möglichkeit, die Suche nach Geräten neu anzustoßen. Außerdem kannst du bereits gepaarte Geräte wieder von deinem ioBroker trennen und somit zur neuen Paarung mit einer anderen Zentrale freigeben. Sollte dein Aqara FP2 nicht zum Paaren sichtbar sein, dann solltest du den HomeKit-Controller neu starten und auch den Aqara FP2 zur Sicherheit nochmal neu starten. In der Regel funktioniert es danach. Es kann aber auch manchmal etwas Geduld erfordern.
Mein Aqara FP2 Test
Schon nach einigen Tagen in der Nutzung hat sich gezeigt, dass dieses Gadget ein wirklich großes Potenzial hat. Ich glaube auch wirklich, dass das Thema Anwesenheit im Smart Home bisher eher auf Umwegen bedient wird. Egal aus welcher Sicht man es betrachtet, es erfolgt irgendwie immer eine manuelle Handlung.
Mit dem Aqara FP2 Anwesenheitssensor kann das jedoch anders werden. Es ist schon sehr beeindruckend, wie präzise das Teil eigentlich arbeiten kann. Natürlich passieren auch in der Erkennung immer mal wieder Fehler, doch die sind zu verkraften.
Eher weniger zu verkraften sind aktuell die Schwierigkeiten, die er mir bereitet. Nach einigen Tagen scheint es so, als würde er nicht mehr richtig erkennen. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob die Software da ein Problem hat, die Hardware oder die Verbindung zum ioBroker. Irgendwas scheint bei mir zumindest aktuell nicht so rund zu laufen, wie ich mir das vorstellen würde. Meine nächsten Schritte sind also, dass ich das Teil vom ioBroker nochmal entkoppeln werde und dann an den Apple TV andocke. Vielleicht lösen sich so manche Probleme und ich kann über Umwege das Teil doch wieder in ioBroker integrieren.
Es könnte aber natürlich auch sein, dass sich diese Fehlerchen mit einem der nächsten Updates erledigt haben. Ich bin mal gespannt und hoffe auf das Beste.
Trotz all der kleinen Fehlerchen glaube ich allerdings, dass der Aqara FP2 Anwesenheitssensor ein echter Game-Changer ist. Und nein, für diese Aussage bekomme ich definitiv kein Geld. Ich bin einfach wirklich fasziniert von den technischen Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben und neugierig darauf, was die Zukunft uns noch alles bringt.
Wenn man dann noch bedenkt, dass so sogar eine HomeKit Anwesenheitserkennung möglich ist, ist das echt genial!
2 Kommentare
Markus · 8. Januar 2024 um 10:38
Hallo Lukas,
du schreibst in deinem Artikel sehr viel Prosa 😉
Was ich mir eigentlich erhoffen würde, wäre eine detaillierte Anleitung, wie genau der FP2 mit dem homekit-controller Adapter gepaired wird.
Mein Presence-Sensor-FP2-21F8 taucht zwar in der Liste der Geräte auf, aber in der Spalte „Verbunden“ steht nichts.
Etwas, dass einem Pairing-Button ähnlich sieht, habe ich in den Instanzeinstellungen des homekit-controller.0 leider nicht gefunden.
Lukas · 8. Januar 2024 um 13:02
Hallo Markus,
das viele Prosa kommt wohl daher, dass ich tatsächlich von diesem Produkt begeistert bin. Nicht umsonst habe ich mir noch einen zweiten gekauft.
Das Produkt gefällt mir einfach für das Smart Home sehr.
Dass dir die Installationsanleitung zu kurz kommt, kann ich verstehen. Das war keinesfalls so beabsichtigt. Manchmal ist es für mich schwierig, das richtige Maß zu finden.
Ich werde den Artikel daher nochmal etwas erweitern, um das detaillierter zu beschreiben.
Worauf du auf jeden Fall achten musst ist, dass der Präsenzmelder nicht schon verbunden ist. Wenn er schon zu einer Apple-Zentrale gehört, lässt er sich nicht verbinden.
Ansonsten hilft manchmal, den Adapter (und das Gerät) neu zu starten und dann nochmal einen Verbindungsversuch wagen.
Ich danke dir auf jeden Fall für deinen sachlichen und hilfreichen Kommentar. Ich freue mich immer, wenn ein Feedback von Lesern kommt und man so gemeinsam den Content noch besser gestalten kann.
Beste Grüße