Home Assistant: Das bessere ioBroker?
Wenn du auf der Suche nach einer modernen, einfach zu bedienenden und innovativen Smart Home Plattform bist, lautet meine klare Empfehlung: Home Assistant. Warum? Weil es aus meiner Sicht das System ist, das im Jahr 2024 sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Nutzer am besten abholt. Doch ioBroker hat ebenfalls starke Argumente, vor allem für Individualisten. In diesem Artikel erkläre ich dir, welche Vor- und Nachteile beide Systeme haben – und warum meine persönliche Entscheidung mittlerweile Richtung Home Assistant geht.
Inhaltsverzeichnis
Meine Wahl des Smart Home Systems
Die Welt des Smart Homes ist geprägt von Software. Jede Software hat dabei ihre Eigenheiten, Stärken und Schwächen. Das liegt in der Natur der Sache, denn die Entwickler setzen jeweils eigene Schwerpunkte. Und es müssen natürlich auch verschiedene Herangehensweisen miteinander unter einen Hut gebracht werden.
Als Wirtschaftsinformatiker sind mit diese Dinge alle bewusst. Denn beruflich gibt es auch in meinem Team immer mal wieder unterschiedliche Ansichten und Herangehensweisen an neue Herausforderungen. Auf der einen Seite scheint das erstmal für den einen oder anderen anstrengend zu sein. Für mich bedeutet das, dass wir uns in der Sache sehr toll miteinander austauschen können, um gemeinsam die perfekte Lösung zu erarbeiten.
Doch zurück zum Smart Home. Denn alleine das wird nicht der Grund für die Unterschiede in beiden Lösungen sein. Und vor allem sagt es noch nichts darüber aus, welche Software denn nun eigentlich die Nase vorne hat im Smart Home.
Ich habe mich in den vergangenen Wochen etwas mit Home Assistant beschäftigt, um auch für mich herauszufinden, ob es nicht die bessere Lösung für mein Smart Home sein könnte. Was mir dabei begegnet ist, will ich in diesem Artikel in weiteren Details mit dir teilen.
Ein gutes Smart Home
Für mich persönlich ist es immer sehr wichtig, dass ich eine gute Lösung für meine persönlichen Herausforderungen finde. So habe ich damals für mich entdeckt, dass OpenHAB einige meiner Wünsche realisieren kann und ich mit dieser Software einen guten Start ins vernetzte Wohnen habe.
Diese Entscheidung habe ich irgendwann dann viel stärker hinterfragt, als ich auf ioBroker gestoßen bin und es mir genauer angesehen habe. Ich war schon länger etwas unzufrieden mit OpenHAB und so entschied ich mich auf ioBroker zu wechseln.
Nun stehe ich vor der Situation, dass ich sowohl als Blogger wie auch als Smart Home Anwender immer wieder mit Home Assistant konfrontiert bin. Und das regt zum Nachdenken an. Dabei geht es gar nicht mal konkret darum, wie ein Wechsel vollzogen wird oder wann es denn soweit sein soll. Viel mehr geht es um das Ausloten verschiedener Möglichkeiten und das Herausfinden, welche Vorteile welche Lösung mit sich bringt.
Smart Home ist etwas sehr individuelles. Vielleicht bist du der Mensch, der sehr viel Wert auf die Optik der Steuerung legt. Oder dir sind ausgefeilte Automationen sehr wichtig. Möglicherweise willst du aber auch nur ein System, welches eine Vielzahl von Geräten miteinander kombinieren kann. Und genau hier ist der Punkt, wo wir von sehr viel Individualität sprechen.
Um in diesem Wirrwarr die beste Lösung zu finden, braucht man Informationen. Du kannst sie entweder durch Recherche finden oder auch durch Ausprobieren. Was ich damit sagen will ist, dass es per se nicht immer richtig ist zu behaupten, dass eine Lösung immer die beste ist. Es kommt eben auf dich an!
Kann Home Assistant besser sein als ioBroker?
Jetzt fragst du dich sicherlich, ob Home Assistant denn dann überhaupt besser sein kann als ioBroker. Und die Frage ist vor allem deshalb berechtigt, weil ich immer davon rede, dass die Entscheidung individuell ist.
Und ja, ich glaube tatsächlich, dass es trotzdem so sein kann. Denn ein System hat immer gewisse Merkmale, die man miteinander vergleichen kann. Und darüber hinaus liefert es womöglich sogar noch Funktionen, die insgesamt sehr gefragt sind in der Smart Home Community.
Das heißt aber gleichzeitig nicht, dass ein anderes System wiederum schlecht ist. Denn wenn wir zum Beispiel an andere Softwarelösungen oder gar Games denken, dann sehen wir, dass Software stetig im Wandel ist. Und dieser Wandel bedeutet auch, dass eine andere Software nachziehen kann. Lustig an der ganzen Geschichte ist, dass man in meinen Augen dieses Nachziehen sehr gut im Smart Home beobachten kann.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass der neueste Hype immer zuerst bei Home Assistant landet. Von dort aus bahnt sich die Neuerung dann ihren Weg in ioBroker. Schlusslicht ist OpenHAB, wo die Änderung erst stark verzögert ankommt. Das bedeutet, dass gerade wir technikaffinen Menschen schon von Natur aus einen Hang zu Home Assistant haben könnten. Ob das nun der richtige oder falsche Weg ist, musst du für dich selbst beurteilen.
Gemeinsamkeiten der Systeme
Obwohl ich gerne von Unterschieden spreche, müssen wir in diesem Artikel jedoch auch einen Blick auf die Gemeinsamkeiten bei den Systemen werfen. Denn anders als man vielleicht zuerst denken mag, gibt es gewisse Parallelen zwischen ioBroker und Home Assistant. Um nachher besser verstehen zu können, wo es denn auseinander geht, schauen wir uns also zuerst die Gemeinsamkeiten genauer an.
Hier ist eine Liste mit Punkten, die ich dazu für mich notiert habe:
- Beide Systeme sind auf einem Raspberry Pi lauffähig
- Die reine Software ist in beiden Fällen kostenlos
- Beide Systeme erlauben die Integration vieler Geräte
- Die Community ist in beiden Fällen sehr aktiv
- Beide Systeme scannen ihre Umgebung auf bekannte Geräte
- Automationen lassen sich per Code oder UI erstellen
Sicherlich ist diese Liste bei Weitem nicht vollständig und es hängt davon ab, wie sehr man ins Detail geht. Doch als erster Ausgangspunkt ist uns nun klar, dass sowohl Home Assistant als auch ioBroker den Nutzer für das Smart Home möglichst einfach abholen wollen. Das sehe ich zum Beispiel daran, dass ein Raspberry Pi sehr günstig zu haben ist und für die Automationen nicht zwangsläufig Programmierkenntnisse erforderlich sind.
Interessant dabei sind auch die Quasi-Standards, die eine Software heutzutage also erfüllen muss. Besonders für Hersteller könnte der nächste Absatz also sehr interessant sein.
Quasi-Standards für Software
In der IT sprechen wir oft von De-Facto-Standards. Also all denjenigen Standards, die nicht durch ein Gremium oder ähnliches festgelegt, sondern sich durch die gängige Praxis ergeben haben. Ein Beispiel hierfür wäre die Tastatur deines Computers. In Deutschland arbeiten wir vermutlich fast alle mit einer sogenannten QWERTZ-Tastatur. Obwohl der Hersteller hier sein eigenes Süppchen kochen könnte, hat sich das einfach etabliert. Sowohl unter Windows als auch unter Mac.
Solche De-Facto-Standards erkennen wir meiner Meinung nach auch im Smart Home. Insbesondere wenn man die beiden Systeme Home Assistant und ioBroker miteinander vergleicht.
Denn beide Systeme sind darauf ausgerichtet, dass die den Endanwender abholen sollen. Der Einstieg ist recht günstig, denn die Software ist kostenlos und bereits auf einer günstigen Hardware lauffähig. Keiner will für das Smart Home ein eigenes HomeLab betreiben müssen.
Ebenso sieht man das an der Möglichkeit zur Automation. Zwar kannst du heutzutage vieles selbst programmieren, doch durch die Gestaltung eines Systems gibst du auch Einsteigern einfache Möglichkeiten an die Hand, dass sie sich nicht mit dem Code beschäftigen müssen. In Home Assistant läuft das über die UI und die Verkettung von Geräten, bei ioBroker über das Blockly. Wir sehen also, dass ein modernes System die Möglichkeit bieten muss, dass auch Menschen ohne Programmierkenntnisse ihre eigenen Automationen erstellen können sollen.
Eine passende App für die mobile Nutzung ist in vielen Fällen auch nicht nur wünschenswert, sondern in unserer heutigen Zeit absolut unerlässlich. Obwohl noch viele Dinge am PC passieren. Doch gerade bei der App stoßen wir auch schon auf fundamentale Unterschiede der Systeme, die uns direkt ins nächste Kapitel führen.
Unterschiede beider Systeme
Um die Unterschiede besser verstehen zu können, habe ich sie tabellarisch organisiert und versucht, immer ein gewisses Gegenstück zu finden. Das ist zwar nicht immer leicht, in einigen Fällen ist es mir jedoch gelungen, wie ich finde.
Hier sind einige Vorteile der Systeme:
Aspekt | Home Assistant Vorteile | ioBroker Vorteile |
---|---|---|
Installation | Schnell und einfach (fertige VM) | Etwas komplizierter, aber flexibel |
Visualisierung | Modern, mobil orientiert | Sehr frei, aber zeitaufwendig |
GeoFencing | Standardmäßig integriert | Muss nachträglich eingerichtet werden |
Energiemanagement | Von Anfang an integriert | Manuell anpassbar |
Community-Support | International sehr aktiv | Stark im deutschen Raum |
Gleichzeitig stehen sich jedoch auch einzelne Nachteile gegenüber, die man in diesem Kontext auch nicht außer Acht lassen sollte. Daher habe ich auch zu den Nachteilen eine entsprechende tabellarische Übersicht erstellt.
Hier sind einige Nachteile beider Systeme:
Aspekt | Home Assistant Nachteile | ioBroker Nachteile |
---|---|---|
Einarbeitung | Steile Lernkurve, besonders bei YAML | Komplexe Visualisierung |
Cloud-Abhängigkeit | Teilweise essenziell (z. B. für Sprachassistenten) | Teilweise essenziell (auch bei Sprachassistenten) |
Updates | Teilweise aufwändig, besonders bei YAML-basierten Konfigurationen | Komplexität bei Updates, z. B. mit NodeJS |
Vielleicht fällt dir nun auf, dass gerade bei ioBroker die Visualisierung sowohl Vor- als auch Nachteil gleichzeitig ist. Und genau auf solche Punkte werde ich nun noch etwas detaillierter eingehen.
Die Installation
Beide Systeme lassen sich auf unterschiedlichen Systemen installieren. Ich habe in beiden Fällen die Installation in mein Proxmox-Setup vorgenommen, da ich innerhalb meines HomeLabs ausreichend Kapazität für solche Tests zur Verfügung habe.
Während du bei ioBroker eine ISO-Datei bekommst, kannst du Home Assistant als schon fertige Festplatte einbinden. Ist vielleicht am Anfang etwas ungewohnt, wenn man bislang nur mit ISO-Dateien gearbeitet hat, ist aber durchaus sehr charmant. Denn die Einrichtung ist damit gewissermaßen in Minuten erledigt. Das gefällt mir persönlich ganz gut.
Gleichzeitig muss man aber auch dazu sagen, dass die Entwickler von ioBroker sich auch sehr viele Gedanken um den gesamten Installationsprozess gemacht haben. Denn während man früher noch NodeJS und Co. korrekt installieren musste, läuft das inzwischen alles automatisch ab. Das ist sehr gut, gerade für Einsteiger, die sich nicht so gut mit der Materie auskennen.
Was man bei Home Assistant jedoch sehr prominent präsentiert bekommt, sind die bereits eingerichteten Geräte. Das macht die ganze Sache nochmal wesentlich einfacher und ist ein guter Start, wenn man wirklich kein Vorwissen in Sachen IT mitbringt und sich auch nicht tiefergehend damit beschäftigen möchte. Für mich persönlich wäre das so keine Option, aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass Nutzer darauf zurückgreifen und finde es auch gut sowas anzubieten.
Die Visualisierung
Ein weitaus größeres Thema für mich ist die Visualisierung. Und genau die beschäftigt mich persönlich schon seit einiger Zeit. Denn hier verfolgt man grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze. Beide haben ihre Vor- aber auch Nachteile.
Bei Home Assistant werden Geräte beziehungsweise Steuerungsoptionen in Karten organisiert. Durch die vorhandene Visualisierung lässt sich alles auch gleichzeitig auf mobilen Geräten darstellen. Bedeutet also im Klartext, einmal eingerichtet habe ich mein Dashboard auf allen Geräten verfügbar. Ich bin nicht gezwungen die Ansichten für mehrere Geräte zu optimieren.
ioBroker hingegen geht mit der VIS einen etwas anderen Weg. Bei der VIS 1 zum Beispiel war es noch der Fall, dass man für jedes Gerät einzeln die Ansichten optimieren muss. Das ist in unserer heutigen Zeit nicht nur aus der Mode gekommen, sondern sorgt im Fall der Fälle auch dafür, dass du wesentlich mehr Zeitaufwand investieren musst. Mit der VIS 2 wird das zwar besser, für mich persönlich ist das allerdings immer noch so ein Punkt, der noch nicht ideal ist.
Warum das nicht ideal ist, erkennt man meiner Meinung nach daran, dass ich durch die Organisation der Inhalte bei Home Assistant sogar direkt ein CarPlay-Interface für meinen Smart #1 bereitgestellt bekomme. Bei ioBroker ist das nicht möglich und ich kann aus dem Auto heraus mein Smart Home nicht steuern. Zurecht kann man nun kritisieren, dass das eigentlich auch nicht notwendig ist. Aber in unserer digitalen und vernetzten Welt, will ich genau solche Dinge aber auch in Anspruch nehmen können. Als Nutzer wird man einfach ungerne beschränkt.
Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Visualisierungskonzept bei Home Assistant mehr anspricht aufgrund des geringeren Zeitbedarfs. Alleine wenn ich mir überlege, wie viele Stunden an Arbeit bei ioBroker dafür draufgegangen sind, dass ich meinen Infomonitor so visualisiert habe, wie ich es haben will. Damit gewinnt man heute vielleicht nur noch begrenzt seine Anwender. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass ioBroker so von Haus aus viel mehr Freiheiten bei der Visualisierung bietet.
GeoFencing und Energiemanagement
Zwei Punkte, die ebenso ins Auge stechen, sind GeoFencing und Energiemanagement. Und diese beiden Punkte stehen für mich symbolisch dafür, dass die Entwickler von Home Assistant genau verstanden haben, worum es im Smart Home geht.
Home Assistant bietet mit seiner App und dem System die Möglichkeit, von Haus aus das GeoFencing zu nutzen. Das bedeutet, dass das Smart Home immer weiß, ob du daheim bist oder wo du dich aufhältst. Das ist in ioBroker von Haus aus nicht der Fall, was die ganze Sache etwas komplizierter macht. Zwar kann man mit Adaptern vieles nachbauen, aber für mich ist es im Jahr 2024 ein Standardfeature, das einfach in den Kern des Systems gehört.
Genauso auch beim Energiemanagement. Es gibt kein Smart Home auf diesem Planeten, in dem das Energiemanagement egal ist. Das Thema ist durch Messsteckdosen und andere Messeinrichtungen so stark mit dem Smart Home gekoppelt, dass auch das in den Standardumfang gehören sollte. Versteh mich nicht falsch, mit ioBroker ist das möglich. Aber es ist eben eine Option, die du dir im Nachgang einrichten musst. Home Assistant liefert das schon frei Haus mit und ist damit sehr gut auf das Energiemanagement vorbereitet.
Gerade die beiden Punkte zeigen mir einfach, dass bei Home Assistant viel mehr im Standardumfang enthalten ist. ioBroker legt wesentlich mehr Wert auf Individualität. Was im Kern auch überhaupt nicht verkehrt ist. Aber in jedem Smart Home spielen An- und Abwesenheiten sowie der Energiebedarf eine Rolle. Wieso sollte man es nicht also schon standardmäßig sehr tief in das System integrieren? Für mich bleibt das in gewisser Weise ein Rätsel.
Mobile Nutzung
Ein ebenfalls sehr gravierender Unterschied, den ich bislang noch nicht thematisiert habe, ist die mobile Nutzung. Denn hier klaffen meiner Meinung nach beide Systeme extrem weit auseinander. Und die Gründe hierfür sind in meinen Augen sehr spannend.
Home Assistant lässt sich komplett über die App verwalten, einstellen und nutzen. Das bedeutet, dass ich neue Automationen direkt von meinem Smartphone aus erstellen und verändern kann. Es besteht nicht der Zwang, dass ich mich an meinen Rechner setze und von dort aus die Einstellungen vornehme.
ioBroker hingegen kann das in diesem Umfang einfach nicht. Das liegt in meinen Augen einerseits an der unterschiedlichen Implementierung der Systeme und auf der anderen Seite an der Art und Weise, wie Automationen erstellt werden. Home Assistant ist in meinen Augen sehr stark an das Prinzip „mobile first“ angelehnt. Das erkennt man sowohl an der einfachen Möglichkeit zur Erstellung von Automationen, andererseits an der Art und Weise wie Inhalte dargestellt werden. ioBroker hingegen hatte insbesondere mit der VIS definitiv keinen „mobile first“-Ansatz.
Hinzu kommt, dass gerade Blockly auf mobilen Geräten – egal ob Smartphone oder Tablet – absolut nicht nutzbar ist. Das Handling ist dermaßen umständlich und kompliziert, dass kein Mensch seine Automationen auf einem mobilen Gerät erstellt. Das ist aber vor allem dann ärgerlich, wenn man gerade im Flow ist und ein neues Gerät einrichtet. Das passiert häufig am Smartphone und nun muss man zwischen Smartphone und PC wechseln, um die Automation korrekt umzusetzen. Für mich ist das wenig intuitiv und ich mag es einfach nicht so sehr. Obwohl die Skripte mit Blockly natürlich super stark und flexibel sind – keine Frage!
Zugang zu Erweiterungen
Wie du vielleicht weißt, werden Erweiterungen unter ioBroker Adapter und unter Home Assistant Integrationen genannt. Doch das ist bei Weitem nicht der einzige Unterschied zwischen beiden Konstrukten. Denn auch hier erkennt man wieder unterschiedliche Ansätze, die meiner Meinung nach sehr erwähnenswert sind.
ioBroker erlaubt es, dir direkt von GitHub die entsprechenden Adapter und Versionen zu laden. Diese gehen dann in eigenen Instanzen auf und sind somit an ein konkretes Gerät oder einen Dienst gebunden. Ohne einen Adapter zu haben, gibt es keine Instanz. Der einzige Weg, um anderweitig Geräte ins System zu bekommen, führt über die manuelle Ansprache von Schnittstellen.
Bei Home Assistant gibt es die Integrationen, die schon im System bereitstehen. Über einen weiteren Store gelangt man außerdem an nicht offizielle Erweiterungen fürs System. Etwas schwieriger wird es hingegen, wenn es über beide Wege keine passende Integration gibt. So zum Beispiel beim poweropti, den ich auch selbst im Einsatz habe. Dort führt der einzige Weg zum Ziel über sogenannte YAML-Dateien, die dann auch wiederum einen kompletten Neustart des Systems erfordern. Und da YAML nicht unbedingt für seine Einfachheit bekannt ist, kann das für Einsteiger schon zur Herausforderung werden.
In Sachen Einfachheit bei Erweiterungen punktet demnach in meinen Augen ioBroker, da es hier nicht den „Umweg“ über Konfigurationsdateien gibt und in der Regel alles über die Adapter in der GUI (Graphical User Interface) abgewickelt wird. Wobei man auch dazu sagen muss, dass YAML-Dateien mit etwas Übung durchaus zu meistern sind. Insbesondere da es hier auch Unterstützung durch den Editor gibt.
Ist Home Assistant das bessere ioBroker?
Kehren wir nun zu meiner Eingangsfrage zurück und klären, ob Home Assistant das bessere ioBroker ist. Denn auch hier lautet die Antwort wie immer: Es kommt darauf an.
In meinen Augen machen beide Systeme viele Dinge richtig und man liegt mit keinem der Systeme vollkommen daneben. Fakt ist aber auch, dass Home Assistant viele Schwachstellen von ioBroker von Haus aus schon besser macht und in meinen Augen etwas solider wirkt. Gleichzeitig darf man sich jedoch nicht von diesem Eindruck täuschen lassen, denn auch ioBroker ist ein sehr solides System, welches unfassbare Möglichkeiten im Smart Home bietet.
Die Frage ist natürlich immer, wie viel man schon von Haus aus geliefert bekommen will und wofür man das System einsetzen will. Mit Home Assistant bekommt man aus meiner Sicht das Rundum-Sorglos-Paket geliefert, während ioBroker sehr viel auf eigenen Antrieb und Individualität setzt. Das kann Vorteile, aber auch Nachteile haben. So richtig bewusst wird es einem meist sowieso erst dann, wenn man eine Weile mit einem System gearbeitet hat. Bei mir sind das inzwischen nun auch knapp 4 Jahre mit ioBroker. Und auch mein Content im Blog zeigt, dass du damit ein wirklich gutes Smart Home aufbauen kannst.
Ich selbst würde für mich also sagen, dass Home Assistant nicht unbedingt das bessere ioBroker ist. Auch wenn es enorme Stärken gegenüber meinem jetzigen System hat und ich immer wieder in Versuchung gerate, mein Smart Home auf eine andere Plattform umzustellen.
Umstieg auf Home Assistant?
Meine Umstiegsgedanken resultieren aber nicht daraus, dass ich mit ioBroker unzufrieden bin. Ganz und gar nicht. Es ist ein solides und gutes System für das eigenen Zuhause, um die Welt des Smart Homes zu erkunden und sich sein eigenes digitales Zuhause zu schaffen.
Ich sage aber auch ganz offen und ehrlich, dass ich heute auf Home Assistant zurückgreifen würde, wenn ich nochmal von vorne beginnen müsste. Denn dort bekomme ich schon einige Dinge, wie ich sie mir heute wünschen würde. Beispielsweise die Verwaltung mit einem mobilen Gerät, die vereinfachte Visualisierung und grundsätzlich auch die neuesten Innovationen. Ganz gut erkennt man das meiner Meinung nach auch an Matter beziehungsweise Thread. Denn dort war – wenn ich mich recht entsinne – Home Assistant direkt vorne dabei.
Und zu bedenken sollte einem auch geben, dass es bei manchen Geräten sogar extra die Ausweisung gibt, dass sie mit Home Assistant kompatibel sind. Das ist ein Status, den sich das System erarbeitet hat, den man nicht ignorieren kann. Also auch Hersteller nehmen das System ernst und verstehen so langsam, wie Nutzer ihr Smart Home gestalten wollen.
Ob also bei mir in den kommenden Monaten ein Wechsel ansteht, ist noch völlig offen. Auch wenn der Gedanke in meinem Kopf wächst und ich ernsthaft in die Auseinandersetzung mit mir selbst gehen muss. Was mich aktuell auf jeden Fall davon abhält ist, dass es jede Menge Dinge gibt, die portiert werden müssen. Und das wird Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, bis alles wieder perfekt läuft. Diesen Aufwand scheue ich aktuell noch etwas. Aber wir werden sehen, wohin der Weg in den kommenden Monaten führt.
Grundsätzlich bin ich ja sowieso sehr leicht für Neuheiten und Innovationen zu begeistern. Und ich suche natürlich auch ständig Möglichkeiten und Wege, um mein eigenes Smart Home auf die nächste Stufe zu heben. Gerade im Bereich KI erwarte ich von Home Assistant momentan mehr Innovation als von ioBroker.
Kurz und knapp
Beide Systeme haben ihre Stärken. Home Assistant überzeugt durch einfache Bedienung, mobile Integration und innovative Features. ioBroker bietet maximale Freiheit und Anpassungsfähigkeit, erfordert aber mehr Einarbeitung. Meine Empfehlung hängt von deinen individuellen Anforderung ab: Komfort und Innovation versus Flexibilität und Individualität.
Welche Erfahrungen hast du mit Home Assistant oder ioBroker gemacht? Schreib mir in den Kommentaren, welches System du bevorzugst und warum!
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