Smart Home Lichtschalter? Ausgedient!

Veröffentlicht von Lukas am

Es wird Winter. Die Tage werden kürzer und wir sitzen am Abend bei künstlichem Licht zusammen, um den Tag ausklingen zu lassen. Doch dass wir im Smart Home Lichterschalter dabei vermissen? Fehlanzeige! Aus meiner Sicht hat der klassische Lichtschalter ausgedient und du solltest ihn auch nicht zwanghaft ins Smart Home integrieren.

Lass uns in diesem Artikel einen Blick darauf werfen, warum im Smart Home Lichtschalter nicht mehr gebraucht werden und wie sie durch bessere Technik ersetzt werden.

Dabei möchte ich übrigens nicht sagen, dass Schalter im Smart Home generell überflüssig sind. Sie werden jedoch durch andere Gadgets verdrängt, die mehr in heutige Zeiten passen und das Wohnen dabei noch komfortabler machen. Interessant ist das für dich insbesondere dann, wenn du in deinem Smart Home sehr viele verschiedene Funktionen oder gar Szenen nutzen möchtest.

Klassischer Lichtschalter im Zuhause

Warum haben wir Lichtschalter?

Bevor wir dazu kommen, warum das Smart Home Lichtschalter gar nicht mehr braucht, müssen wir uns ein wenig mit der Historie beschäftigen, um ein besseres Verständnis zu bekommen.

In frühen Zeiten, als es noch lange kein Smart Home gegeben hat, wurde das eigene Zuhause mit Kerzenlicht beleuchtet. Nach der Erfindung der Glühlampe kam jedoch das Thema der elektrischen Installationen immer mehr auf. Dieser Entwicklungsprozess erforderte es, dass es einen sicheren Schalter geben musste, mit dem man die eigene Glühlampe einschalten konnte.

Es folgten der Drehschalter, Kippschalter und Wippschalter, bis wir zum heutigen Kippschalter gekommen sind. Natürlich gibt es auch Tastschalter, welche bei einer Wechselschaltung zum Einsatz kommen. Während die früheren Lichtschalter aus Porzellan gefertigt wurden, greift man heutzutage in den meisten Fällen nur noch zu Kunststoffen.

Um es etwas flapsig zu sagen: Dein Lichtschalter ist einfach nur ein Stück Plastik an der Wand, das meist ziemlich bescheiden aussieht.

Wir sehen also, dass der Lichtschalter eine wirklich sehr alte Erfindung ist, die immer nur zum Ein- und Ausschalten des Lichts gedacht war. Heute allerdings müssen Schalter weitaus mehr Aufgaben erledigen und das Licht einzuschalten ist im Grunde nur ein Teil davon. Den Schalter, den du demnach jeden Tag drückst, ist so uralt, dass man schon fast Respekt davor haben sollte.

Natürlich haben sich Lichtschalter über die Jahre immer weiterentwickelt. Dabei wurden sie nicht nur irgendwann in der Wand montiert (früher gab es nur Aufputz-Schalter), sie wurden auch optisch stark verändert. Hier ist zum Beispiel ein Exemplar, das definitiv Eindruck machen soll.

Weitere Infos dazu findest du übrigens im Wikipedia-Artikel, der die Historie ziemlich gut darstellt.

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Das Smart Home bietet mehr

Wenn ich mir nun aber anschaue, welche Funktionen das heutige Smart Home erfüllen soll wird klar, dass ein einfacher Lichtschalter nicht mehr genügt. Wir wollen Szenen steuern, Shortcuts auf Tasten legen und unseren Alltag so komfortabel wie möglich gestalten.

Ein einfaches Beispiel bietet uns dabei Homematic. So kann der 6-Fach-Wandtaster Lichter ansteuern, Rollläden schließen und sogar diverse weitere Funktionen hinterlegt haben. Es befindet sich nicht mehr länger nur ein Taster an der Wand für das Licht. Wir haben ganze sechs Taster nebeneinander, die den kompletten Raum beeinflussen können.

Sicherlich wird auch weiterhin das Licht durch die Taster kontrolliert werden, doch wir müssen weiter denken. Jeder Raum sollte einen zentralen Ort haben, über den wir schnell die wichtigsten Dinge anpassen können. Der herkömmliche Lichtschalter weicht demnach einem Zugangspunkt zur vollen Kontrolle des Raums.

Ein tolles Beispiel hierfür ist der eben angesprochene 6-Fach-Wandtaster von Homematic.

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Ein anderes Beispiel wäre SONOFF, wobei hier der eigentliche Schalter direkt durch ein ganzes Control Panel ersetzt wird. So lassen sich neben den Aktionen auch Informationen anzeigen, die für die Hausbewohner im Moment interessant sein können. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das Wetter oder die Uhrzeit.

Für besonders zeitlose Menschen (ich zähle mich oft auch dazu) gibt es auch noch das aktuelle Datum. Auch wenn es sich manchmal anfühlt wie in der Zukunft zu leben, holt das Datum dich schnell wieder in das Hier und Jetzt zurück.

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Das Smart Home steuern

Dass im Smart Home Lichtschalter grundsätzlich eine eher untergeordnete Rolle spielen wird schnell klar, wenn wir uns als Beispiel das Lichtsystem von Philips Hue herausnehmen.

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Hier erfolgt der Großteil der Steuerung über das eigene Smartphone oder Tablet. In Kombination mit einem Smart Home System wie ioBroker kann die Steuerung über eine zentrale Oberfläche erfolgen und es besteht nahezu kein Bedarf mehr, die alltägliche Bedienung über die Hersteller-App zu erledigen.

Wem das nicht gefällt wird die Option gegeben, die Steuerung per Sprachassistent zu nutzen. Mit einem kurzen Befehl stellt der Sprachassistent die Lampen auf die gewünschte Farbe, Helligkeit oder Sättigung. Dinge, die ein herkömmlicher Lichtschalter wohl kaum übernehmen kann. Zwar gibt es Modelle, die auch die Helligkeit dimmen können, doch spätestens bei der Farbe hört der Funktionsumfang dann schon wieder auf.

Beim Lichtsystem von Philips fällt außerdem auf, dass auch weitere Gadgets eine Rolle spielen. So lassen sich smarte Steckdosen direkt vom Handy ansteuern, die so ohne weiteres gar nicht per Schalter bedient werden können. Da kommt natürlich die Frage auf, wie man im eigenen Zuhause damit in Zukunft umgehen sollte.

Blicken wir daher auf mehrere verschiedene Möglichkeiten, wie wir verschiedene Geräte im Smart Home ansteuern können.

Möglichkeit 1: Mehrere Schalter

Stell dir vor, du steuerst deine Beleuchtung wie früher auch über einen ganz normalen Lichtschalter. Nun kommt aber immer mehr Smart Home Technik dazu, welche du natürlich auch über einen Schalter kontrollieren möchtest.

Das ist der Punkt, an dem viele Personen damit anfangen, mehrere Schalter nebeneinander zu platzieren. Doch wie lange kann man das Spiel treiben? Spätestens wenn die Wand voller Schalter ist, hört der Spaß auf. Aber auch schon davor stellt sich bei mir die Frage, wie sinnvoll das denn überhaupt ist.

Nehmen wir uns als Beispiel den SONOFF heraus. Er kann mehrere Aktionen auslösen, die auch im Nachgang verändert werden können. Es kommt eine neue Lampe dazu? Kein Problem. Du brauchst nicht noch einen Schalter. Dank der entsprechenden Software lässt sich das Produkt erweitern, ohne dass du hierfür über handwerkliches Geschick oder Kenntnisse in der Elektrotechnik verfügen musst. Zumindest wenn wir den Einbau mal außen vor lassen.

Es zeigt sich also schon an diesem Beispiel, dass mehr Schalter nicht unbedingt immer die Lösung sein können. Abgesehen vom optischen Faktor ist es ab einer gewissen Anzahl von Schaltern natürlich auch unfassbar schwierig, immer den richtigen Schalter zu erwischen. Stell dir nur mal vor, dass du das dann noch deinem Besuch erklären musst.

Mir persönlich wäre das schon zu doof.

Möglichkeit 2: Mehrfachtaster

Um den Elektriker deines Vertrauens nicht in die Verzweiflung zu treiben, kannst du auf Mehrfachtaster zurückgreifen. Wie das Beispiel von Homematic bereits gezeigt hat, lassen sich so mehrere Geräte über ein einziges physisches Gadget ansteuern.

Der große Vorteil liegt hierbei nicht nur darin, dass die Beschriftung mit Symbolen direkt an den jeweiligen Tastern erfolgen kann. Es macht auch optisch deutlich mehr her als eine Wand voller Schalter.

Die entsprechenden Funktionen hinter den Tastern lassen sich dabei nach Belieben austauschen. Hierzu wird das Gadget mit deinem Smart Home verbunden, welches schlussendlich die Aktion auslöst. Dein Taster verrät dem Smart Home eigentlich nur, welches Feld gerade gedrückt wurde. Aus diesem Grund lassen sich im Nachgang auch sehr viele Funktionen anpassen und über die Zeit hinweg austauschen, wenn sie nicht mehr zu deiner Lebenssituation passen.

Gerade diese Eigenschaft macht die Mehrfachtaster zu einem sehr mächtigen Gadget. Sie können nachträglich in anderen Räumen angebracht werden und dort weiterhin ihre Aufgabe erfüllen.

Möglichkeit 3: Keine Schalter

Wer im Smart Home Lichtschalter grundsätzlich ablehnt, muss die Steuerung via Smartphone, Tablet oder Sprachassistent nutzen. Ein großer Vorteil besteht dabei natürlich darin, dass sämtliche Leuchtmittel ausgetauscht werden und in einem anderen Raum wieder eingesetzt werden können. Einfach umbenennen und schon kann die Lichterparty weitergehen.

Doch es ist nicht im Interesse von allen Menschen, dass es gar keine Schalter mehr gibt. Bei einer Störung des Sprachassistenten lassen sich plötzlich gar keine Lichter mehr kontrollieren. Und selbst die Steuerung über das Tablet kann unter Umständen mal ausfallen.

Die Lösung kann in meinen Augen jedoch nicht sein, dass man auf die Steuerung per Sprache verzichtet. Denn sie hat durchaus ihre Existenzberechtigung. Denk dabei nur mal an mobilitätseingeschränkte Personen, die nicht ohne Schwierigkeiten zum Lichtschalter kommen können.

Die richtige Lösung wäre …

Wenn wir uns die Frage nach der richtigen Lösung stellen, müssen wir unterschiedliche Szenarien bedenken. Auf der einen Seite wollen wir möglichst schnell zum Ziel kommen. Das kann bedeuten, dass wir beim Heimkommen ohne Weiteres das Licht einschalten wollen.

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Liegen wir allerdings krank im Bett oder sind gar mobilitätseingeschränkt, müssen wir eine Alternative zur Verfügung haben, um verschiedene Aktionen auszulösen. Eine der klassischsten Aktionen ist eben dabei das Einschalten des Lichts.

Und genau hier muss in meinen Augen eine andere Denkweise vorherrschen. In einem heutigen Smart Home kann die Steuerung durchaus über den Sprachassistenten und einen Taster erfolgen. Es sollte allerdings kein Unterschied geben, welche Steuerung wir hierbei wählen. Während dein Partner oder deine Partnerin vielleicht lieber den Sprachassistenten nutzt, drückst du ganz gerne auf die Taster, um das Licht ein- oder auszuschalten. Genau das ist im Smart Home gar kein Problem. Denn der aktuelle Status des Lichts ist nicht abhängig vom Schalter, sondern vom Leuchtmittel selbst.

Aus diesem Grund sind in meinen Augen smarte Leuchtmittel so interessant. Philips liefert zum Beispiel eine Fernbedienung für seine Leuchtmittel, die zum Ein- und Ausschalten genutzt werden kann. Ich kann jedoch an dieser Fernbedienung ohne Probleme das Licht einschalten und am Sprachassistenten wieder ausschalten.

Diese Koexistenz von Möglichkeiten verschafft dir den Freiraum, den du dir oft so sehr wünschst. Und dabei muss es gar nicht mal unbedingt Philips sein. Wichtig ist nur, dass deine Lampen und Leuchten über das Smart Home ansteuerbar sind.

Wenn ich also nun davon spreche, dass der Lichtschalter im Smart Home ausgedient hat, meine ich die klassische Version. Wir sind nicht länger dazu gezwungen, das Licht an der Stelle auszuschalten, wo wir es auch eingeschaltet haben. Wir sind viel flexibler geworden und die Technik passt sich mehr an unsere Bedürfnisse an.

In der Praxis

Auch in meinem Smart Home spielen Lichtschalter im klassischen Sinne keine Rolle mehr. Ich kann sie noch nutzen, jedoch nehme ich damit den Lampen ihren Strom. Diesen brauchen sie aber, um funktionieren zu können.

Doch wenn die Lichtschalter bei mit tabu sind, wie gehe ich in der Praxis mit dem Thema Beleuchtung um?

Nehmen wir uns als Beispiel mein Arbeitszimmer vor. Mit Hilfe eines Durchgangszählers wird ermittelt, ob sich aktuell eine Person im Raum aufhält. Ist das der Fall, wird das Licht eingeschaltet. Damit das Licht nun nicht den ganzen Tag leuchtet, fragt das Smart Home regelmäßig die Wetterstation nach der aktuellen Lichtstärke. Ist die Lichtstärke über einem von mir definierten Schwellwert, bleibt das Licht aus. Wird es jedoch dunkel, schaltet sich das Licht ein. Allerdings nur dann, wenn auch eine Person im Raum ist.

Wenn ich dann am Abend meine Arbeit beende, bereite ich mich auf die Dusche oder das Schlafen vor. Damit ich nicht im Dunkeln den Raum betreten muss, sage ich meinem Sprachassistenten, dass er im jeweiligen Raum das Licht einschalten soll. Und vor dem Schlafen mache ich es wieder aus.

Da ich persönlich am Morgen recht wenig gesprächig bin und gerne die Ruhe genieße, greife ich dann lieber zum Smartphone, um das Licht einzuschalten. Ausgeschaltet wird es hingegen dann oft wieder durch Sprache oder eine Routine. Dabei zeigt sich, dass ich weder auf Komfort, noch auf meine Ruhe verzichten muss. Das Smart Home stellt mir verschiedene Steuerungsmöglichkeiten zur Verfügung, die ich nach Lust und Laune nutzen kann.

Wir müssen uns von dem Gedanken lösen, dass es einen einzigen Weg gibt, eine Sache zu tun. Viel mehr sollen sich die Möglichkeiten aus unseren Präferenzen und Gewohnheiten ergeben. Die Technik hat dabei nur die Aufgabe, uns die Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Der richtige Weg

Wie sich an der letzten Aussage schon zeigt, muss es nicht den richtigen oder einzigen Weg geben. Es gibt auch nicht den richtigen Weg Spaghetti Bolognese zu kochen. Die Rezepte sind vielfältig und jeder macht es auf seine eigene Art und Weise. Das macht dieses Gericht so vielfältig und interessant. Und genauso verhält es sich im Smart Home.

Während du möglicherweise lieber einen Taster betätigst, möchte ein anderer lieber auf Sprache zurückgreifen. Es ist auch nie ausgeschlossen, dass wir uns im Laufe der Zeit an eine andere Art der Steuerung gewöhnen und sie vorziehen. Daher wäre es doch schade, wenn wir uns die Möglichkeiten nehmen würden, die das Smart Home zu bieten hat.

In meinen Augen ist daher eine Sache ganz entscheidend. Wir brauchen ein System, welches sich um verschiedene Steuerungsmöglichkeiten erweitern lässt. Wenn wir in einigen Jahren lieber wieder vom Sprachassistenten zum Taster wechseln wollen, muss das möglich sein. Ebenso umgekehrt.

Und ganz wichtig ist auch, dass es dabei keinen Unterschied machen sollte, um welchen Taster oder welchen Sprachassistenten es sich handelt. Wir brauchen eine Infrastruktur, die alles unterstützen kann. Dazu gehört es aber auch, dass wir prinzipiell offen sind, Neues auszuprobieren. Nur weil wir Jahrzehnte auf einen Schalter gedrückt haben bedeutet das nicht, dass wir das auch in 5 Jahren noch so machen müssen.

Unser Zuhause muss sich mit uns verändern. Wohnen ist nicht statisch. Es ist dynamisch und verändert sich mit unserem Lebensabschnitt und unseren eigenen Präferenzen.

Und genau hier kann der herkömmliche Lichtschalter nicht mithalten. Er wird auch in 100 Jahren das Licht nur ein- oder ausschalten. Wir können und wollen allerdings mehr. Und die Technik kann uns das ermöglichen.


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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