Definition: Was ist Smart Home?

Veröffentlicht von Lukas am

Den einen oder anderen Leser mag dieser Beitrag nun etwas irritieren. Nach fünf Jahren fragt er sich ernsthaft, was ist Smart Home? Ja kann ich dazu nur sagen, denn Smart Home ist für mich nicht wie für dich. Und umgekehrt natürlich. Denn was sich hinter diesem eigentlich so klaren Begriff versteckt, ist oft Ansichtssache.

Wer hingegen jetzt erst durch diesen Artikel auf meinen Blog aufmerksam wird, sei beruhigt. Wir schauen uns in diesem Artikel einmal die Grundlagen des Smart Home an. Dabei zeige ich dir, was für mich Smart Home ist und was ich darüber in den vergangenen fünf Jahren gelernt habe.

Du findest außerdem weitere sehr passende Artikel hier. Einige davon sind kritisch, andere befürwortend. Denn eines zeichnet mich aus, ich wäge genau ab und möchte kein einseitiges Bild vermitteln. Wenn du also gerade erst auf die Thematik aufmerksam wirst, bist du hier goldrichtig. Versprochen!

Nach meinem Artikel hast du außerdem noch die Möglichkeit die Frage für dich zu beantworten. Denn du kannst eine völlig eigene Antwort auf die Frage haben, was ist Smart Home? Schreib mir deine Erläuterung gerne unten in die Kommentare, ich bin sehr gespannt.

Die Theorie zum Smart Home

Grundsätzlich versteht man unter Smart Home die Gesamtheit der technischen Verfahren zur Vernetzung des eigenen Zuhauses (vgl.: Wikipedia). Klingt kompliziert für dich? Keine Sorge, für mich als Informatiker genauso! Also lass uns die Definition mal etwas auseinander nehmen.

Wir befinden uns in deinem Zuhause. Dort findest du verschiedene Geräte, die du dir irgendwann mal gekauft hast. In der Küche hast du einen Kühlschrank, im Wohnzimmer einen Fernseher und in sämtlichen Räumen befinden sich Lampen. Ich glaube darauf können wir uns einigen.

Nun wird jedes Gerät auf seine eigene Art und Weise gesteuert. Der Kühlschrank hat Knöpfe, um die Temperatur einzustellen. Der Fernseher wird mit einer Fernbedienung geliefert, so dass du ihn bequem vom Sofa steuern kannst. Und die Lampen? Na ja, die haben irgendwo einen Lichtschalter, den du beim Betreten des Raums drückst.

Verschiedene Geräte werden demnach auf unterschiedliche Art und Weise gesteuert. Das Smart Home setzt genau hier an und vereinheitlicht die Steuerung der Geräte. Stell dir nun also vor, dass du am Ende der Vernetzung ein Tablet in der Hand hältst, über das du sowohl den Kühlschrank, als auch den Fernseher und die Lampen steuern kannst. Und das nicht nur vom Sofa aus, sondern von überall auf der Welt.

Jedes Gerät in deinem Zuhause wird auf seine eigene Weise angesprochen und das zentrale System übersetzt alles in eine einheitliche Sprache. Stell dir vor, jedes Gerät würde eine eigene Sprache sprechen. Das Smart Home versteht sie alle und übersetzt nun jede Sprache in deine. So kannst du, ohne die anderen Sprachen zu verstehen, mit jedem Gerät kommunizieren. Der Dolmetscher ist dabei dein eigenes Zuhause.

Unter der Gesamtheit kann man nun also die verschiedenen Arten verstehen, wie die Geräte angesprochen werden. Die technischen Verfahren zur Vernetzung sind die konkreten Vorgehensweisen, wie die Geräte an das Smart Home angebunden sind.

Mein Urlaub in Berlin
Smart Home baut Brücken

Übertragungsprotokolle sind wie Sprachen

Da Geräte nun in den seltensten Fällen sprechen können, sprechen sie auch keine Sprache im herkömmlichen Sinne. Stattdessen erfolgt ihre Kommunikation über ein sogenanntes Protokoll. Die Protokolle regeln dabei den Austausch von Informationen, indem sie sowohl die Form als auch den Ablauf vorgeben. Wörtlich heißt es dazu zum Beispiel auf Wikipedia:

In der Informatik und in der Telekommunikation ist ein Kommunikationsprotokoll eine Vereinbarung, nach der die Datenübertragung zwischen zwei oder mehreren Parteien abläuft. […]

Wikipedia (Artikel: Kommunikationsprotokoll, 25.11.2021)

Nun können verschiedene Geräte auch unterschiedliche Kommunikationsprotokolle verwenden. Aus diesem Grund ist zum Beispiel deine smarte Lampe nicht mit deinem Saugroboter kompatibel. Als Vermittler tritt nun an diese Stelle ein System, das über mehrere Kommunikationsprotokolle verfügt. So kann zum Beispiel bei ioBroker über einen entsprechenden Adapter die Verbindung hergestellt werden.

Was hinter dem Adapter, also im Smart Home System passiert, ist im Grund eine Vereinheitlichung. Hier werden die verschiedenen Sprachen in eine gemeinsame Sprache übersetzt. Aus diesem Grund ist es möglich, dass man übergreifend Automatisierungen erstellen kann.

Bekannte Kommunikationsprotokolle sind im Smart Home zum Beispiel ZigBee, WLAN/LAN, EnOcean oder auch Z-Wave.

Ein einheitliches Übertragungsprotokoll

Wer sich nun fragt, warum es am Markt so viele Übertragungsprotokolle gibt, trifft den Nerv des Smart Homes. Durch die Einführung verschiedener Funkstandards versprechen sich Unternehmen meist, ein sehr stabiles Produkt auf die Beine stellen zu können. Jeder Standard verfügt dabei über seine eigenen Stärken und Schwächen.

Würde es nun hingegen ein einheitliches Protokoll geben, könnten viel mehr Geräte ohne Probleme miteinander vernetzt werden. So wäre es zum Beispiel möglich, dass der Amazon Echo mit seinem Smart Hub sämtliche Geräte vereint, ohne dass hierfür eine zusätzliche Software wie zum Beispiel ioBroker notwendig ist.

Tatsächlich gibt es nun auch schon einen Zusammenschluss mehrerer Unternehmen, die genau an einem solchen Standard arbeiten. Hier blicken wir in der Smart Home Community schon hoffnungsvoll auf den Smart-Home-Standard Matter.

Sehr gelungen formuliert es Frank-Oliver Grün auf seiner Informationsseite zum neuen Standard:

matter schafft eine gemeinsame Basis für die Steuerung von Smarthome-Produkten. Damit funktioniert ein uns dasselbe Gerät in verschiedenen Systemen.

matter-smarthome.de (25.11.2021)

Was gehört zum Smart Home?

Smart Home ist bei Weitem nicht der Begriff, der ein einheitliches Verständnis besitzt. Genau auf diesen Grund ist es auch zurückzuführen, dass es nicht die zentrale Definition dafür gibt, was alles ins Smart Home gehört. Es gibt Personen, für die ist Smart Home bereits die Vernetzung ihrer Lampen. Andere bauen komplexe Regeln und Abläufe, die das Zuhause auch während deiner Abwesenheit steuern können.

Wir wissen also schon einmal, dass Smart Home ein Bereich ist, den aktuell jeder für sich selbst definiert. Für mich gehört dabei die Vernetzung sämtlicher Geräte sowie das Erstellen von Automatisierungen dazu. Aus diesem Grund arbeite ich seit inzwischen fünf Jahren daran, mein eigenes Smart Home immer weiter auszubauen und vor allem zu perfektionieren.

Grundsätzlich kann man jedoch festhalten, dass ins Smart Home Geräte gehören, die unter folgende Bereiche fallen:

  • Beleuchtung
  • Sicherheit
  • Haushalt
  • Heizung
  • Robotik
  • Sprache

Mit großer Sicherheit gibt es auch aktuell heute schon Geräte, die über diese Bereiche hinausgehen. Oft ist es auch nicht ganz klar, wie man die einzelnen Funktionen trennen kann. Dazu blicken wir nun auf die einzelnen Bereiche, um uns einen besseren Überblick zu verschaffen.

Hotel Musterfoto
Sieht so das perfekte Smart Home aus?

Die Beleuchtung

Durch geschicktes Marketing und gute Produkte fällt vielen Anwendern in diesem Bereich direkt der Name Philips Hue ein. Hierbei handelt es sich um smarte Leuchtmittel, die über eine Zentrale vernetzt werden können. Neuere Produkte schaffen es dank Bluetooth sogar, ohne eigene Zentrale auszukommen.

Doch egal auf welche Produkte man blickt, im Kern sorgen sie für den gleichen Nutzen. Smarte Beleuchtung dient dazu, Stimmungen zu erzeugen, den Raum zu erhellen und die Sicherheit zu erhöhen. Letzteres ist ein Beispiel dafür, dass es durchaus Überschneidungen geben kann zu anderen Bereichen. Während man sich unter dem Bereich Sicherheit eigentlich ganz andere Produkte vorstellt, können auch Lampen für das Abschrecken von Einbrechern sorgen.

Vertiefe dein Wissen:  Die alltäglichen Smart Home Probleme

Beleuchtung ist außerdem ein Kapitel im Smart Home, das gerade von vielen Einsteigern genutzt wird. Der Grund hierfür ist offensichtlich. Glühbirnen lassen sich auf eine schnelle Art und Weise selbst austauschen, ohne dass hierfür fachkundiges Personal dazu gezogen werden muss. Oft sind die smarten Glühbirnen auch günstig zu haben, so dass der Einstieg hier nur wenige Barrieren bereithält.

Während man zu früheren Zeiten noch reine Deckenlampen genutzt hat, um den Raum auszuleuchten, sorgen smarte Beleuchtungskonzepte heute für die Erzeugung einer bestimmten Stimmung. In der Weihnachtszeit ist der Raum in warmen Tönen beleuchtet, während im Homeoffice eher eine kühle und weiße Beleuchtung genutzt wird. Der Raum passt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten so auf die aktuelle Stimmung oder Tätigkeit an. Das ist einer der Aspekte, der Smart Home für mich ausmacht.

Doch damit nicht genug. Gekoppelt mit anderen Systemen erlaubt dir die Beleuchtung auf Ereignisse zu reagieren. So ist es zum Beispiel möglich, dass dir deine smarten Leuchten ein Signal geben, wenn das Fenster zu weit geöffnet ist. Auch hier gibt es wieder Überschneidungen zum Bereich Sicherheit.

Die Sicherheit

Da ich nun schon mehrfach von Überschneidungen gesprochen habe, blicken wir direkt auf den Bereich, in dem sie auftreten. Der Bereich Sicherheit umfasst sämtliche Konzepte und Geräte, mit denen das eigene Sicherheitsgefühl im Smart Home gesteigert werden kann.

Klassischerweise zählen in diesen Bereich Alarmanlagen. Sie melden einen Einbruch und sind gerade bei Abwesenheit ein wichtiger Pfeiler für unser Wohlbefinden. Dazu prüfen sie die Zustandsänderung unterschiedlicher Sensoren und geben bei Bedarf einen Alarm aus, der sowohl den Einbrecher verjagt, als auch uns vor einem Einbruch warnt.

In Kombination mit einer intelligenten Beleuchtung können Alarmanlagen zum Beispiel auch visuell zeigen, dass es ein Ereignis gegeben hat. Gerade für Menschen mit eingeschränktem Gehör ist das durchaus hilfreich. Möglicherweise kennst du dieses Prinzip sogar schon von Außensirenen. Sie zeigen nicht selten durch ein rotes Licht, wenn es zu einem Einbruch gekommen ist. Gekoppelt mit weiteren Leuchtmitteln kannst du so das blickende Licht auf die gesamte Wohnung oder das gesamte Haus ausweiten, so dass jeder einen Blick darauf werfen muss.

Jedoch gehören zum Bereich Sicherheit nicht einzig und allein Alarmanlagen. Auch Wassermelder, Rauchmelder oder andere Sensoren erhöhen unsere Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Genau aus diesem Grund ist gerade dieser Bereich im Smart Home oft auch einer derjenigen, der zu Beginn ziemlich schnell in Angriff genommen wird. Ziemlich interessant ist dabei auch das Projekt Frigate für eine automatisierte Kameraüberwachung.

Der Haushalt

Kommen wir nun zu einem sehr spannenden Bereich im Smart Home, der mich immer wieder aufs Neue fasziniert, aber auch irritiert. Die Rede ist hier vom Bereich Haushalt. Gerade in diesem Bereich tummeln sich oft Geräte, die auf den ersten Blick vielleicht toll erscheinen, bei genauerem Betrachten jedoch etwas eingeschränkt sind.

Smarte Kühlschränke zum Beispiel bietet Funktionen, die wir so bislang noch nicht groß beachtet haben. Mit einem integrierten Computer können wir digitale Notizen anheften, einen Blick ins Innere werfen und direkt aus dem Büro checken, ob unser Lieblingsjoghurt noch in ausreichender Menge vorhanden ist. Doch bringen uns die Funktionen im Alltag wirklich weiter?

Lass mich das an einem weiteren Beispiel etwas deutlicher machen.

Schon heute verfügen einige Kaffeemaschinen über eine Appsteuerung. Sie erlaubt uns das Einschalten, Einstellen und Kaffee machen direkt vom Arbeitsplatz. Doch können wir wirklich ohne weiteres einen Kaffee per App rauslassen? Wohl kaum, denn man muss immer noch eine Tasse darunter stellen und möglicherweise das Spülwasser aus einem anderen Gefäß ausgießen. Wo liegt also nun der Mehrwert?

Gerade Geräte aus dem Haushalt sind für mich oft Trendprodukte, die zwar den Anschein erwecken smart zu sein, im Alltag jedoch nur begrenzt nutzbar sind. Es ist daher umso wichtiger zu prüfen, ob eine smarte Vernetzung der Geräte wirklich einen Mehrwert bietet oder ob es nur unnötig Geld kostet.

Dennoch erhoffe ich mir, dass wir künftig weitere Innovationen gerade in diesem Bereich haben werden, die uns den Alltag erleichtern. Über Sinn und Unsinn werden wir aber dennoch immer individuell entscheiden müssen.

Die Heizung

Deutlich vielversprechender als der Bereich Haushalt ist das smarte Heizen. Hier können wir nämlich nicht nur etwas für den Komfort tun, sondern gleichzeitig auch noch Kosten einsparen. Möglich ist das durch smarte Thermostate, die sich per Smartphone oder Tablet steuern lassen.

Zurecht gibt es nun auch kritische Stimmen, die den Nutzen in Frage stellen. Doch überlegen wir mal realistisch. Wie oft regelst du die Heizung runter, wenn du lüftest? Hast du eventuell auch schon mal vergessen, das Fenster zu schließen? Und war dann die Heizung noch auf die vorher festgelegte Stufe eingestellt?

Mir selbst ist es schon passiert, dass ich im Winter das offene Fenster vergessen habe. Die Heizung lief währenddessen weiter und hat munter ihre Aufgabe erledigt. Doch sonderlich nachhaltig ist das keinesfalls. Denn wir verschwenden Ressourcen, die wir uns aus nachvollziehbaren Gründen einsparen können.

Das Smart Home kann nun erkennen, ob ein Fenster geöffnet ist und reguliert die Heizung runter. Dadurch verschwenden wir keine Energie und senken logischerweise auch unsere Rechnung. Gerade die Heizung ist damit ein exzellentes Beispiel dafür, wie Smart Home tatsächlich etwas für deinen Geldbeutel tun kann. Doch Vorsicht! Ein zu starkes Auskühlen des Raums oder der Wohnung kann wiederum genau für das Gegenteil sorgen. Es gibt daher Stimmen, die das Absenken der Temperatur auf maximal 18 Grad Celsius empfehlen. Nur so bewegen wir uns noch im Bereich des Sparens.

Wem es außerdem abends auf dem Sofa öfter einmal zu frisch wird, kann bequem über ein Tablet oder das Smartphone die Heizung höher stellen. Wenn du im Anschluss schon im Bett liegst, aber die Thermostate nicht wieder auf ihre Ausgangstemperatur zurückgestellt hast, ist auch das kein Problem. Denn du hast die Heizung immer und überall im Griff, ohne dass du zum Thermostat laufen musst.

Die Robotik

Ein Bereich im Smart Home, der immer wieder verbessert wird, ist die Robotik. Oft wird sie auch in unmittelbaren Zusammenhang zur künstlichen Intelligenz gebracht. Grund hierfür sind meist clevere Marketingkampagnen, die einen direkten Bezug zwischen den beiden Bereichen herstellen.

In den Bereich Robotik fallen im Grunde alle Haushaltsroboter, die eine Aufgabe für dich übernehmen können. Ein sehr klassisches Beispiel hierfür sind Saugroboter. Sie reinigen die Wohnung wenn du nicht daheim bist und sorgen dafür, dass du dich jeden Tag über ein sauberes Zuhause freuen kannst. Noch eher weniger verbreitet hingegen sind Wischroboter oder jene Roboter, die für saubere Scheiben sorgen. Ja, auch die gibt es. Zum Beispiel der Ecovacs Winbot.

Der Normalfall sieht so aus, dass der Roboter deine Wohnung inspiziert und sich davon eine Karte anlegt. So kann er gezielt durch die Wohnung fahren, ohne jedes Mal gegen den Tisch zu fahren. Oder die Wand …

Mein eigener Saugroboter, der iRobot Roomba s9+, hat dabei jedoch ein kleines Problem. Wenn es dunkel ist, kann er seine Arbeit nicht mehr erledigen. Das trifft zwar nicht jedes Modell, in meinem Fall ist es allerdings so. Durch die Vernetzung mit dem Smart Home ist es nun aber möglich, seinen Status abzufragen. Stellt das Smart Home also fest, dass der Roboter seine Arbeit aufnimmt, kann es basierend auf der aktuellen Helligkeit die Beleuchtung einschalten. Auch hier haben wir wieder einmal den Fall, dass Geräte aus mehreren Bereichen zusammen agieren.

Vertiefe dein Wissen:  Nuki Türschloss fürs Smart Home - Hands on

Der Saugroboter erledigt seine Aufgabe, fährt zurück zur Station und wird automatisch entleert. Alle paar Wochen muss ich dann nur noch hingehen und den Staubbeutel in der Station tauschen. Während ich mich also auf meine Aufgaben fokussieren kann, reinigt sich die Wohnung zumindest grundlegend selbst.

Die Sprache

Jetzt wäre es doch noch super, wenn das Smart Home bestimmte Ereignisse ankündigen könnte. Und das kann es!

Gerade mit der Hilfe von Sprachassistenten kann Text in Sprache umgewandelt werden. Man spricht hierbei auch von Text-To-Speech. Das Smart Home System sendet dem Sprachassistenten eine Nachricht, die dieser wiederum ausspricht. Das können zum Beispiel Informationen sein, wie dass die heutige Post zugestellt wurde oder Erinnerungen daran, dass die Fenster geschlossen werden sollen. Letzteres habe ich zum Beispiel in meinem Smart Home umgesetzt.

Die Sprache ist damit ein wesentlicher Bestandteil des eigenen Zuhauses und kann gerade denjenigen helfen, die leider nicht (mehr) so gut sehen können. Man gibt ihnen damit die Möglichkeit mit der Außenwelt zu kommunizieren oder ihr eigenes Zuhause zu bedienen.

Doch auch wenn du einmal krank im Bett liegst, kannst du deine Geräte so steuern. Die Beleuchtung hört zum Beispiel auf deine Stimme und auch der Saugroboter kann mit einem kurzen Befehl losgeschickt werden. Wer darüber hinaus noch über eine smarte Türklingel verfügt, kann so sogar auf Besucher reagieren.

Sprachassistenten sind damit trotz ihrer Risiken dazu in der Lage, Menschen im Alltag zu unterstützen und ihnen einen Teil ihrer Selbstbestimmung zurückzugeben. Ob es das richtige Mittel für dich ist, musst du jedoch selbst entscheiden. Denn trotz aller Vorteile besteht bei einigen Leuten die Angst, dass sie von ihrem Sprachassistenten abgehört werden. Gerade in Bezug auf das Abhören durch Alexa, habe ich in einem eigenen Beitrag näheres dazu erläutert.

Automatisieren ist der Trend

Wer sich nun in mindestens einen Bereich des Smart Homes vorgewagt hat, wird ziemlich schnell auch auf das Thema Automatisierung stoßen. Schon heute machen es dir viele Geräte und Hersteller leicht, bestimmte Teile deines Smart Homes zu automatisieren. Zum Beispiel ist das Beleuchtungssystem dazu in der Lage, zu einer bestimmten Uhrzeit die Lampen einzuschalten.

Durch Erweiterungen oder zusätzliche Features kommen darüber hinaus weitere Möglichkeiten in Frage, wie das eigene Zuhause automatisiert werden kann. Wer beispielsweise die Ortungsfunktion am Smartphone nutzt, kann den Saugroboter immer dann losschicken, wenn er sein Zuhause verlässt. Bei Ankunft öffnet das smarte Türschloss bereits die Wohnungstür und gewährt dir den Eintritt.

Jedoch gilt dabei zu beachten, dass das Smart Home dir zwar viele Möglichkeiten zu Automatisierung bietet, jedoch nicht jede Möglichkeit für dich einen Sinn ergeben muss. Wer zum Beispiel sehr viel Wert darauf legt, dass die Wohnungstür nicht automatisch aufgeschlossen werden soll, wird mit der entsprechenden Automatisierung keine Freude haben. Stattdessen gilt es genau abzuwägen, was einen Sinn ergibt und was eher nicht.

Darüber hinaus musst du auch beachten, dass mitunter mehrere Personen in deinem Haushalt leben. Nicht jede Person findet die gleichen Automatisierungen gut. In manchen Fällen können gut gemeinte Funktionen sogar den Alltag einschränken, was man unbedingt vermeiden sollte.

Smart Home bringt auch Gefahren

Neben all den positiven Seiten des Smart Homes wäre es naiv zu glauben, dass es keine Gefahren gibt. Die wohl offensichtlichste Gefahr besteht im Angriff der eigenen Technik durch Hacker. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass die eigene Infrastruktur so gut wie möglich geschützt wird. Die Installation der neuesten Updates sowie das Nutzen einer Firewall gehören dabei fest in den Werkzeugkasten. Auch von der Öffnung von Ports nach außen sollte man dringend Abstand nehmen.

Doch nicht jede Gefahr kommt tatsächlich von außen. In einem meiner Artikel habe ich mich ausführlich mit den Gefahren von Smart Home befasst und gesehen, dass eine große Gefahr auch von innen droht. So ist es zum Beispiel für einzelne Familienmitglieder möglich, andere gezielt auszuspionieren unter dem Vorwand, dass das Smart Home Zugriff auf die Daten braucht. Daher sollte man immer offen miteinander kommunizieren und gemeinsam Entscheidungen treffen, ob bestimmte Funktionen im eigenen Zuhause umgesetzt werden sollen.

Wer sich bei der Installation seines Smart Homes nicht sicher ist, kann zudem professionellen Rat in Betracht ziehen. Besonders die technische Seite des Smart Homes gleicht dem Betrieb von Computernetzwerken und Server. Das ist auch der Grund dafür, dass gerade Informatiker in Sachen Sicherheit durchaus weiterhelfen können. Zwar achten viele Betriebe bei der Installation des Smart Homes schon auf Sicherheit, jedoch schadet es nie, sich eine zweite Meinung oder Ratschläge einzuholen.

Leider gibt es aber auch sehr oft Falschmeldungen oder Kritikpunkte, die sehr überspitzt werden. Was dramatisch klingt, klickt sich eben besser. Manchmal kann es jedoch auch sein, dass bestehende Risiken durch passende Softwareupdates bereits gemildert sind oder ein entsprechender Angriff ausgeschlossen werden kann. Man sollte sich daher unbedingt genauer informieren und auch das Datum der Veröffentlichung einbeziehen. Was heute als Fehler in der Software gilt, kann morgen schon wieder ausgebessert sein.

Was ist Smart Home denn nun?

Grundsätzlich kann man sagen, dass Smart Home ein Ort ist, in dem du dich wohlfühlst. Es ist ein Ort, der dein Zuhause ist und den du so gestaltest, dass er dir gefällt. Natürlich unter Einbezug aktueller Technik, die miteinander vernetzt ist. Was meiner Meinung nach hingegen kein Smart Home sein kann, ist die Nutzung einzelner Geräte. Auch wenn dieses per App gesteuert werden kann.

Smart Home ist also die Gesamtheit deines Hauses, das dir einen gewissen Komfort ermöglicht und dabei auf deine Sicherheit achtet. Schlussendlich muss man sagen, dass die Wikipedia-Definition es durchaus trifft. Die Gesamtheit der Vernetzung von Geräten.

Für mich persönlich bedeutet Smart Home zum Beispiel, dass ich jederzeit mein Zuhause über das Tablet oder den Sprachassistenten kontrollieren kann. Mir stehen zudem alle Informationen zur Verfügung, wenn ich sie brauche. Das können zum Beispiel Temperaturen sein, aber auch die Information, welche Geräte gerade eingeschaltet sind. Um das Ganze abzurunden bin ich außerdem dazu in der Lage, jederzeit Geräte zu steuern. Ich kann die Wohnungstür direkt aus dem Büro öffnen, weiß wann der Postbote da war und bin mir durch die Alarmanlage sicher, dass ich mein Zuhause ohne schlechtes Gewissen auch ein paar Stunden alleine lassen kann.

Du siehst trotzdem, dass die Beantwortung der Frage Was ist Smart Home? gar nicht so leicht ist. Während es für mich Vernetzung und Automatisierung ist, kann es für dich schon wieder andere Schwerpunkte geben. Daher möchte ich nun dich zum Ende des Artikels fragen:

Was ist Smart Home für dich?


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

2 Kommentare

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Christian · 6. Juli 2022 um 08:10

Hi Lukas,

sehr spannend zu lesen. Du sprichst ja viele Punkte an. Für mich gibts es hier zwei Themen die ich besonders interessant finde.
Das erste ist das Thema Alarmanalge: Hier bin ich auch sehr kritsich was man davon integrieren sollte. Klar ist es super praktisch wenn man die Videostreams aufm Handy hat oder eine Nachricht bekommt wenn jemand im Haus ist, aber ich denke eine Integration macht hier das Haus unnötig angreifbar. Ich würde das immer versuchen etwas zu separieren.
Das zweite Thema ist das Thema Roboter. Da kenne ich mich im Smarthome Bereich noch so gar nicht aus, finde es aber unglaublich spannend und freu mich zu sehen was neben Staubsauger und Rasenmäher da noch so alles kommen wird =)

Gruß
Christian

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    Lukas · 6. Juli 2022 um 09:14

    Hallo Christian,

    bei der Alarmanlage verstehe ich auf jeden Fall die „Schwierigkeiten“. Es ist immer so ne Entscheidung, die nicht leicht fällt. Oder zumindest nicht leicht fallen sollte.
    Gerade bei der Sicherheit kommt es natürlich auch sehr auf die jeweiligen Systeme an, die dann in Kombination genutzt werden.

    Robotik ist super spannend! Ich hatte als Werkstudent das Glück, durch eine Abschlussarbeit eines Kollegen, einiges mitzubekommen. Ich denke hier könnte es in Zukunft auf jeden Fall nochmal die eine oder andere Überraschung geben. Aber auch hier wird es natürlich wieder Bedenken geben (was völlig okay ist).
    Bleiben wir gespannt und schauen mal, was noch auf uns zukommen wird.

    Smarte Grüße

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