Alles, was du über ChatGPT wissen musst
In den vergangenen Wochen war ich – wieder einmal – sehr übereifrig im Hinblick auf OpenAI und ChatGPT. Ich habe schon einige Male experimentiert, um das Tool für meine Zwecke sinnvoll einzusetzen und dabei eine Frage völlig ausgeblendet: Was ist ChatGPT?
Aufgrund der Tatsache, dass momentan so viele Menschen von OpenAI und ChatGPT reden, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um einmal Licht ins Dunkle für all diejenigen zu bringen, die sich noch nicht mit diesem Tool auseinandergesetzt haben. Der Artikel legt damit den Grundstein für die zuvor schon erschienenen Artikel zum Thema GPT und meinem Smart Home.
Was mir dabei sehr am Herzen liegt ist, Einsteigern den Start ein wenig zu vereinfachen. Denn ich habe in der Praxis schon öfter beobachtet, dass es da so den einen oder anderen Stolperstein gibt. Außerdem möchte ich mir in einem Abschnitt zusätzlich das Thema Schnittstellen kurz ansehen, da ich auf diese in anderen Artikel zurückgegriffen habe.
Besonders wichtig ist mir auch noch zu erwähnen, dass du vorsichtig sein solltest. Es gibt da draußen einige Seiten, die mit falschen Zugängen oder Versprechen locken. Ich greife in meinem Artikel auf offizielle Informationen von OpenAI zurück und das solltest auch du dringend tun. Um das Wissen zu vertiefen, kannst du dann weitere Quellen hinzuziehen.
Was ChatGPT genau ist
Hinter ChatGPT steckt ein Chatbot, welcher künstliche Intelligenz nutzt, um den Nutzern Frage und Antwort zu stehen (Quelle: Wikipedia). GPT steht dabei für Generative Pre-trained Transformer und ist eine Art von großem Sprachmodell und gleichzeitig ein Framework für generative künstliche Intelligenz (Quelle: Wikipedia).
Unter einer generativen künstlichen Intelligenz versteht man dabei eine Form der künstlichen Intelligenz, die auf Basis von vorhandenen Informationen neue Inhalte generieren kann (Quelle: bigdata-insider). Aus diesem Grund wird ChatGPT gerne für verschiedene Aufgaben eingesetzt, wie zum Beispiel die Erstellung von Content in Blogs, Social Media oder auch für Pressemitteilungen.
Entwickelt wurde ChatGPT vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI, welches seinen Sitz in Kalifornien hat. Sich selbst bezeichnet OpenAI dabei als gemeinnütziges Forschungsunternehmen für künstliche Intelligenz. Das Ziel ist es, die digitale Intelligenz voranzutreiben, so dass sie der Menschheit zugute kommt. Unabhängig vom erzielen eines finanziellen Gewinns. (Quelle: OpenAI Blog)
Finanziert wird das Unternehmen dabei unter anderem von Microsoft. Das gab OpenAI in seinem Blog am 23. Januar 2023 bekannt (Quelle: OpenAI Blog). Mit einer Investitionssumme von 10 Millarden US-Dollar verfolgt Microsoft dabei mit Sicherheit ganz eigene Interessen. Und so ist GPT heute schon in Microsoft-Produkten zu finden. Wohl auch aus diesem Grund wird von verschiedenen Stellen die Frage gestellt, ob OpenAI wirklich gemeinnützig sein soll (Quelle: Netzpolitik). Denn es hat sich als eines der wertvollsten Start-Ups der Welt herausgestellt.
Wo finde ich ChatGPT?
Nun, da du schon ein genaueres Bild von ChatGPT hast, will ich dir noch die richtige Seite nahelegen. Gerade wer im Internet nach ChatGPT sucht oder gar die Frage eintippt Wo finde ich ChatGPT? wird schnell enttäuscht. Denn es kursieren diverse Seiten im Internet, die mit diesem brandaktuellen Thema versuchen Schabernack zu treiben.
Die erste Anlaufstelle für dich ist die Website von OpenAI, wo du einen Link zu ChatGPT finden kannst. Alternativ findest du den Chatbot natürlich auch, indem du seine Adresse direkt eintippst: chat.openai.com
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass bei ChatGPT natürlich das User Interface erstmal in Englisch auftaucht. Das sollte dich allerdings nicht irritieren, denn der Bot spricht auch Deutsch mit dir. Du kannst das User Interface aber auch auf Deutsch umstellen. Ich bin mir an dieser Stelle nur leider gerade nicht sicher, ob das auch in der kostenlosen Version möglich ist. Aber deine Englischkenntnisse aus der Schulzeit werden für die Bedienung definitiv ausreichen. Fall also bitte nicht auf diverse Seiten rein, die dir den Chatbot in Deutsch versprechen und dir von der Nutzung des offiziellen Bots abraten, da dieser Englisch sprechen würde. Das stimmt so nicht!
Wie viel kostet ChatGPT?
Eine ebenso wichtige Frage für die Nutzung sind die Kosten. Grundsätzlich kannst du ChatGPT kostenlos verwenden. Dabei unterliegst du jedoch gewissen Einschränkungen, die wichtig zu wissen sind. Eine kurze Übersicht der unterschiedlichen Funktionen mit Stand vom 12.11.2023 habe ich dir hier tabellarisch zusammengetragen (Quelle: OpenAI):
Kostenlos | Plus |
---|---|
Zugang zu GPT-3.5 | Zugang zu GPT-4 (und natürlich 3.5) |
Reguläre Modell-Updates | Nutzung von Bildern, Sprache und zur Kreierung von Bildern |
Zugriff über Web, iOS und Android | Nutzen und Erstellen von eigenen GPTs |
Alle Funktionen der Free-Version |
Zum aktuellen Zeitpunkt (siehe oben) kostet ChatGPT in der Plus-Version 20 US-Dollar pro Monat. Beachte dabei bitte, dass möglicherweise Umrechnungsgebühren bei deiner Bank ebenfalls fällig sind und du so bei der Bezahlung auf etwas mehr als 20 US-Dollar kommst.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass du mit einem Plus-Abonnement nicht automatisch die Schnittstelle kostenlos nutzen kannst (Quelle: OpenAI). Die Schnittstelle (API) von GPT wird gesondert abgerechnet und hat deshalb auch ihren eigenen Bereich für Abrechnungen. Das hat in erster Linie nichts mit ChatGPT zutun.
Wie ChatGPT funktioniert
Da du nun die Basics bereits kennst, geht es nun daran, das Tool zu nutzen. Nach dem Login (egal ob Free oder Plus) begrüßt dich eine sehr simple Benutzeroberfläche, die bereits an einen Chat erinnert.
Hier werden dir auf Englisch verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, die du nutzen kannst. Sie zeigen dir aber auch gleichzeitig, wie du eigene Anfragen stellen kannst. In meinem Fall nutze ich das GPT-4-Modell, welches auch gleichzeitig DALL-E, Browsing und Datenanalyse unterstützt. Das bedeutet, dass ich innerhalb dieses Chats nun Bilder generieren und verarbeiten lassen, Internetrecherchen durchführen und Daten analysieren lassen kann.
Über den Menüpunkt oben links habe ich die Möglichkeit, das Modell zu wechseln (GPT-4 oder GPT-3.5) sowie Plugins zu aktivieren. Plugins sind dabei Erweiterungen, die den Bot um verschiedene Funktionen erweitern. So gibt es zum Beispiel Plugins für Suchen auf sozialen Netzwerken oder Business-Tools, die spezielle Aufgaben übernehmen können. Die Bibliothek an Plugins ist auf jeden Fall sehr groß, so dass man wirklich viele Aufgaben mit ChatGPT erledigen kann.
Wie ChatGPT nutzen?
Stell dir vor, du arbeitest mit einem Kollegen zusammen und er soll für dich eine Aufgabe übernehmen. Zum Beispiel, weil dir selbst die Zeit dazu fehlt. Nun erklärst du deinem Kollegen sehr genau, was er tun soll und welche Informationen er berücksichtigen muss. Und genau das tust du auch mit ChatGPT. Du gibst dem Chatbot eine genaue Aufgabenbeschreibung und alle notwendigen Informationen, die er für die Durchführung seiner Aufgabe braucht.
Innerhalb des Chats hast du dann auch die Möglichkeit, die Ergebnisse weiter zu verarbeiten oder Rückfragen zu stellen. Du kannst ChatGPT aber auch darum bitten, den Informationen weitere Dinge hinzuzufügen oder Texte umzustrukturieren. Denke dabei immer daran, dass du sehr genau erklärst, was du denn eigentlich von diesem Bot haben möchtest.
Arbeiten mit Prompts
Jede Anweisung, die du dem Bot mitgibst, wird als Prompt bezeichnet. Ein Prompt (dt.: Eingabeaufforderung) ist also eine konkrete Handlungsanweisung an den Bot, die er befolgen und abarbeiten soll. Dabei kannst du dir eines Tricks behelfen und den Chatbot selbst seinen Prompt nach deinen Vorstellungen erstellen lassen. Wichtig ist dabei, dass du ihm vorher sagst, dass er mit dir einen Prompt erstellen soll.
Ebenso solltest du bei der Nutzung von ChatGPT beachten, dass du deutlich bessere Ergebnisse erhältst, wenn du dem Bot in einem Prompt eine Rolle zuweist. Möchtest du ihn zum Beispiel für das Kochen verwenden, dann weise ihm die Rolle eines Kochs zu. So weiß der Bot ganz genau aus welcher Sicht er agieren soll und kann dich gezielter unterstützen. Ein Beispiel hierfür könnte lauten:
Du bist mein Koch. Ich werde dich in unserem Gespräch nach Rezepten und Vorgehensweisen beim Kochen fragen. Du sollst mich dabei unterstützen mein Essen perfekt zu kochen und meine Gäste kulinarisch zu verwöhnen. Wenn du Fragen zu deiner Rolle hast, stell sie mir bitte.
Auf diese Art und Weise erreichst du, dass der Bot gezielt Rückfragen stellt, um so seine Rolle noch besser verstehen zu können. Sobald er genug Informationen von dir erhalten hat, wird er dir das mitteilen und das Abenteuer kann auch schon beginnen.
Außerdem findest du im Internet viele Quellen mit verschiedenen vorgefertigten Prompts. Diese wurden durch andere Anwender ausgebaut und dir zur Verfügung gestellt. Einen sehr ausführlichen Artikel zum Thema Prompts findest du zum Beispiel auf blogkurs.de. Grundsätzliche Informationen zum Bot findest du auch noch bei kopfundstift.de.
Arbeiten mit Dateien
Natürlich kannst du ChatGPT auch dazu nutzen, um mit Dateien zu arbeiten. Ich habe den Bot zum Beispiel genutzt, um große Mengen an Daten zu analysieren und entsprechende Informationen daraus zu gewinnen. Wichtig ist dabei nur, dass man einen Blick auf den Datenschutz hat.
Um mit Dateien zu arbeiten, gibt es neben der Eingabe (in der Pro-Version) eine Klammer. Beim Klick auf diese, öffnet sich ein Dialog zum Hochladen von Dateien. Das können zum Beispiel Bilder, PDF-Dokumente oder auch CSV- und JSON-Dateien sein. Keine Sorge wenn dir nicht jeder Begriff an dieser Stelle etwas sagt. Ich will damit nur zeigen, dass ChatGPT wirklich äußerst flexibel ist und für jeden etwas bietet.
Zum Verarbeiten von Dateien musst du dem Bot selbstverständlich auch noch eine entsprechende Anweisung, also einen Prompt, geben. Zum Beispiel kannst du ihm sagen, dass er die Daten analysieren und dir Erkenntnisse liefern soll. Du kannst aber auch etwas völlig anderes damit machen. Das hängt ganz von deinen Anforderungen und Wünschen ab. Teile dem Bot aber immer sehr präzise mit, was du denn eigentlich von ihm verlangst. Wenn du dazu noch sagen kannst, wie das Ergebnis aussehen soll, umso besser.
Was sind GPTs?
Vor einer Weile hat OpenAI eine neue Funktion für ihr Produkt vorgestellt: GPTs (Quelle: OpenAI). Hierbei handelt es sich um benutzerdefinierte Versionen von ChatGPT, die verschiedene Aufgaben übernehmen können. Sie kombinieren Instruktionen, Wissen und die Kombination von Skills.
Das bedeutet im Konkreten, dass du dazu in der Lage bist, deinen eigenen Bot zu erstellen und ihn mit der Welt zu teilen. Oder für dich zu behalten. Du musst dafür keine einzige Zeile Code schreiben, denn die Erstellung von GPTs läuft vollständig textbasiert ab und ähnelt den Prompts, die ich dir bereits vorgestellt habe. Hierbei hilft dir der GPT Builder.
Innerhalb des GPT Builders hast du die Möglichkeit, spezifische Anweisungen zu übergeben und den Bot so zu formen, wie du ihn gerne hättest. Das reicht von Wissen, über die Art und Weise wie er mit dir spricht, bis hin zu Abfragen von anderen Systemen. Den Möglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt.
GPTStore.ai
Zum aktuellen Zeitpunkt (12.11.2023) gibt es noch keine Übersicht über die verschiedenen GPTs innerhalb von ChatGPT. Jedoch gibt es im Internet eine Seite, welche verschiedene GPTs auflistet und damit für ein wenig Struktur sorgt. Die Seite ist unter gptstore.ai zu finden und ermöglicht zumindest eine sehr grundlegende Suche.
Zwar finden sich dort auch sehr eintönige und wenig hilfreiche GPTs, doch wer ein wenig Zeit in die Suche investiert, wird schnell fündig. Denn OpenAI gibt leider aktuell nur sehr wenige Beispiele bekannt, die mit ChatGPT genutzt werden können. Eines der Beispiele ist Canva (Quelle: OpenAI), welches gerade im Bereich Marketing und bei Content Creators sehr beliebt ist.
GPTs für Entwickler
Besonders interessant dürften GPTs gerade für Entwickler sein. Denn OpenAI gibt selbst an, dass damit noch viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. So kann ein Entwickler zum Beispiel Fremdsysteme direkt anbinden oder auch den Zugang zu E-Mails oder Datenbanken herstellen (Quelle. OpenAI).
Im Klartext bedeutet das, dass man mit GPT nun auch auf Fremdsysteme zugreifen kann, sofern diese über entsprechende Schnittstellen verfügt. Das hilft vor allem in komplexen Szenarien oder beim Erstellen von Entwürfen. Nehmen wir an, dass ein Unternehmen über interessante Schnittstellen verfügt und dafür nun einen Bot entwickeln möchte. So kann ein Entwickler innerhalb von Minuten mit GPTs ein Beispiel bereitstellen, das innerhalb des Unternehmens als Entwurf dienen kann.
Es können allerdings auch fertige Bots der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und so neue Szenarien für den Einsatz von ChatGPT geschaffen werden.
Kritische Stimmen fügen an der Stelle jedoch auch an, dass OpenAI damit ein Problem im Hinblick auf Rechte umgeht. Denn wenn Entwickler oder Unternehmen ihre Daten bereitstellen, muss OpenAI nicht erst Lizenzen oder andere vertraglichen Inhalte aushandeln. Leider habe ich den Artikel dazu nicht mehr gefunden, so dass ich ihn dir an dieser Stelle nicht verlinken kann.
Die OpenAI API
Neben dem Produkt ChatGPT existieren bei OpenAI auch noch diverse Schnittstellen. Diese Schnittstellen können dazu genutzt werden, um eigene Anwendungen mit dem Sprachmodell zu verbinden und etwas völlig neues zu erschaffen.
So nutzt zum Beispiel Duolingo GPT-4, um in seiner App einen Partner für Konversationen anbieten zu können (Quelle: OpenAI – Customer Stories). Das zeigt, dass GPT zu weitaus mehr in der Lage ist, als nur schöne Nachrichten zu schreiben. Die Frage hierbei ist immer nur, wie man das Tool integriert.
An dieser Stelle sind dann Entwickler von Systemen gefragt, die sinnvolle Einbindungen erstellen und damit ihr eigenes Produkt erweitern. Auf keinen Fall sollte man jedoch auf Biegen und Brechen GPT in jede Anwendung integrieren. Denn es gibt da draußen auch jede Menge Umsetzungen, die keiner KI würdig sind. Vieles lässt sich auch ohne die künstliche Intelligenz realisieren. Darüber sollten sich Entwickler im Klaren sein.
Wer jedoch einen sinnvollen Anwendungsfall gefunden hat, erhält eine sehr detaillierte und ausführliche Beschreibung der Schnittstellen und deren Funktionsweise. So lassen sich verschiedene Systeme direkt an GPT andocken und Daten zwischen diesen austauschen (Quelle: OpenAI – Documentation).
Warum ChatGPT die Welt verändern wird
Nun gibt es in der Regel zwei verschiedene Arten von Menschen, die ChatGPT bereits verwendet haben. Auf der einen Seite finden wir diejenige, die völlig angetan von den Möglichkeiten sind. Hierzu würde auch ich mich zählen. Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die künstliche Intelligenz in Form von ChatGPT ablehnen.
Trotz allem wird das Unternehmen OpenAI die Welt beeinflussen. Denn schon heute nutzen in der Praxis viele Unternehmen künstliche Intelligenz für verschiedene Aufgaben. Besonders auch deshalb, weil es mit ChatGPT so einfach ist. Man muss sich nicht mit technischen Implementierungen oder langen Dokumentationen herumschlagen. Man gibt einfach in ein Textfeld ein, was man möchte und erhält daraufhin eine Antwort.
Das wirkt sich selbstverständlich nicht nur auf das Marketing aus. Auch in Schulen und Universitäten wird das Thema ChatGPT diskutiert. Und das ist gut so, denn aus meiner Sicht nützt es nichts, wenn wir eine Technologie konsequent ablehnen anstatt uns mit ihr zu beschäftigen. In erster Linie ist dabei auch mal völlig zweitrangig, ob sie aus Europa oder den Vereinigten Staaten kommt.
ChatGPT an Schulen
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg hat auf den Trend von OpenAI reagiert und dazu einen Artikel veröffentlicht. Einen Aspekt aus dieser Veröffentlichung möchte ich gerne hervorheben, da er meiner Meinung nach sehr wichtig ist.
Künstliche Intelligenz muss aktiv im Schulunterricht behandelt werden, da die Schülerinnen und Schüler lernen müssen, mit dieser neuen Technologie umzugehen und verstehen sollen, wie die Algorithmen dahinter funktionieren.
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Originalquelle)
Ob man nun direkt die Algorithmen verstehen muss (und kann) sei mal dahingestellt. Jedoch sollte man einen sinnvollen und vor allem wertvollen Umgang mit dieser Technologie vermitteln. In meinen Augen spricht absolut nichts dagegen, wenn Schüler auf ChatGPT zurückgreifen. Sie sollen aber verstehen, wo die Grenzen liegen und wofür man das Tool dann dennoch sinnvoll nutzen kann.
ChatGPT an der Universität
An einer Universität sieht die ganze Lage schon wieder etwas anders aus. Das liegt nicht zuletzt am Aufbau einer solchen Bildungseinrichtung, sondern auch an den unterschiedlichen Vorstellungen der Professoren und der Prüfungsformen.
Die Universität Mannheim hat beispielsweise eine Handreichung herausgegeben, die sich mit dem Thema ChatGPT beschäftigt (Quelle: Universität Mannheim). Darin heißt es unter anderem, dass es keine grundsätzlichen Regularien zum Einsatz von ChatGPT an der Uni gibt. Es liegt in der Verantwortung von jedem, einen sinnvollen Umgang damit zu finden. Außerdem müssen Studierende klären, ob der Einsatz der künstlichen Intelligenz für ihr Modul erlaubt ist und ob es in Einklang mit den jeweiligen Regelungen zur Prüfung steht.
Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass der Umgang damit bewusst erfolgen soll. Denn schlussendlich liegt es in der Verantwortung des jeweiligen Anwenders, dass die Ergebnisse fachlich und inhaltlich korrekt sind. ChatGPT macht Fehler und dessen muss man sich bewusst sein.
ChatGPT im Job
Auch außerhalb des Bildungssektors spielt ChatGPT eine enorme Rolle. Ich bin glücklicherweise in der Situation, dass ich in meinem Job die Möglichkeit habe, sehr viel mit ChatGPT ausprobieren zu können. Doch das geht nicht jedem so.
Bevor man in seinem Job auf die künstliche Intelligenz zurückgreift sollte man auf jeden Fall zwei Dinge im Blick haben. Zum einen ist das der Datenschutz, der in Europa ziemlich strikt geregelt ist. Auf der anderen Seite sind es unternehmensinterne Vorgaben und Richtlinien, die ebenfalls befolgt werden müssen.
Ich für meinen Teil habe daher immer im Blick, dass ich keine sensiblen Daten in den Chatbot eingebe und damit den Datenschutz wahren kann. Eine andere Möglichkeit wäre noch die Anonymisierung von Daten, wobei das mitunter auch sehr viel Zeit kosten kann.
Die Fehler von ChatGPT
Grundsätzlich muss beim Einsatz von ChatGPT darauf geachtet werden, dass die künstliche Intelligenz Fehler macht. Das bedeutet, dass Fakten mitunter gar keine Fakten sind. Zwar kann der Text überzeugend und clever formuliert sein, der Inhalt muss jedoch nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass man sämtliche Inhalte genau überprüft und bei Bedarf Korrekturen vornimmt.
Der Bot ersetzt also keinesfalls eine eigene Recherche oder die eigene Arbeit an einem Dokument oder einer Veröffentlichung. Dessen muss man sich auf jeden Fall bewusst sein und auch OpenAI weist darauf hin.
Ebenso kommt es auch in anderen Bereichen vor, dass ChatGPT Fehler macht. Ich zum Beispiel habe die Erfahrung gemacht, dass Python-Code sehr gut funktioniert, wenn er von diesem Bot generiert wurde. Gleichzeitig habe ich aber auch schon Code gehabt, der überhaupt nicht funktionierte und stattdessen für Fehler gesorgt hat. Deshalb ist es unerlässlich, dass man Ergebnisse prüft und sich gegebenenfalls ausführlich damit auseinandersetzt.
Weiterführende Ressourcen zu ChatGPT
- Awesome ChatGPT Prompts (github.com)
- Prompts für Anwälte und Anwältinnen (ki-in-kanzleien.de)
- ChatGPT als Lehrer nutzen (manuelflick.de)
- ChatGPT im Journalismus (vitlif.de)
- ChatGPT im Beruf (businessinsider.de)
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