VPN – sicher Surfen in unsicheren Umgebungen
Surfen in unsicheren Umgebungen
Warst du schon einmal in einem öffentlichen WLAN-Netzwerk und hast dich gefragt, ob du sicher bist? Meist bist du das nicht, denn manche öffentliche Netzwerke sind nicht oder nicht ausreichend
verschlüsselt. Jeder, der sich ebenfalls in diesem Netzwerk befindet, kann deine Daten abgreifen oder mithören, was du derzeit tust. Das ist nicht nur ein unschönes Gefühl, es kann auch sehr gefährlich sein. Insbesondere wenn es um Banking oder ähnliches geht.
Damit du in öffentlichen Netzwerken zumindest sicherer surfen kannst, als es ohne technische Hilfsmittel geht, möchte ich dir hier eine Möglichkeit vorstellen. Diese Möglichkeit nennt man VPN. VPN steht für Virtual Private Network und bezeichnet den Aufbau eines Tunnels zu einem bestimmten Netzwerk. Dieses Netzwerk kann beispielsweise dein Heimnetzwerk sein, welchem du hoffentlich größeres Vertrauen schenkst.
Das Potenzial von VPN
Neben Privatpersonen nutzen auch Firmen sehr gerne VPNs. Sie vernetzen ihre verschiedenen Standorte miteinander, so dass Ressourcen im gesamten Unternehmen zur Verfügung stehen. Doch auch ihre Außendienstmitarbeiter arbeiten mit der gleichen Technik. Ähnlich kannst du das auch tun. Hast du in deinem Zuhause ein NAS, auf dem deine Daten liegen, so kannst du diese Daten auch unterwegs ganz bequem und einfach nutzen. Nachdem du die Verbindung hergestellt hast, erlaubt Windows den Zugriff ganz normal über den Windows Explorer. Auch unter anderen Betriebssystemen sollte dies problemlos möglich sein.
Wie du nun erkennst, hast du über VPN bereits zwei Vorteile: den Zugriff auf interne Ressourcen in deinem Netzwerk und das sichere Surfen in unsicheren Umgebungen.
Wieso surft man mit VPN sicherer?
Der Grund, wieso man mit VPN sicherer unterwegs ist liegt darin, dass deine Daten über einen geschützten Tunnel an dein Heimnetzwerk geschickt werden und von dort erst ins Internet gehen. Bildlich kannst du dir das so vorstellen, dass ganz viele Menschen ihre Daten ins Internet schicken und innerhalb eines Netzwerks abgehört werden können. Deine Daten werden aber durch einen Tunnel gesendet, in welchen keiner hinein schauen kann. Dadurch weiß man, dass du Daten überträgst, man weiß jedoch nicht was das für Daten sind.
Doch genug zur Theorie.
Wann du VPN benutzen solltest
Ich rate dazu, dass du in jedem fremden oder öffentlichen Netzwerk VPN aktivieren solltest, um deine Privatsphäre zu schützen. Insbesondere wenn es um kritische Daten wie beispielsweise das Online Banking geht, sind solche Mechanismen unabdingbar. Öffentliche Netzwerke obliegen nicht deiner Kontrolle und du kannst nicht nachvollziehen, was mit deinen übermittelten Daten passiert. Durch einen Tunnel kannst du jedoch einschränken, dass die Daten von jedem eingesehen werden können.
Weiterhin solltest du VPN nutzen, wenn es um den Zugriff auf Ressourcen in deinem Zuhause geht. NAS oder Smarthome-Server gehören nicht öffentlich ins Internet. Vermeide dies auf jeden Fall, außer du weißt ganz genau was du tust und was die Konsequenzen daraus sind.
Was du für dein VPN brauchst
Um ein eigenes VPN einzurichten, brauchst du einen Router, welcher diese Funktion unterstützt. Am besten finde ich hier die FritzBoxen von AVM, welche eine tolle Integration für VPN liefern. Weiterhin brauchst du eine feste IP-Adresse oder einen Dienst, welcher dir eine feste IP-Adresse zuweist. Typische Dienste hierfür sind MyFritz oder No-Ip. Diese Dienste müssen in deinem Router eingerichtet werden, so dass der Router diesem Dienst immer mitteilen kann, über welche IP-Adresse er verfügt. Von diesem Dienst bekommst du eine Subdomain zugewiesen, welche immer gleich bleibt und auf die aktuelle IP-Adresse verweist.
Ebenso brauchst du auf deinem Computer eine entsprechende Software, welche den Tunnel aufbauen kann. Für Windows kann ich hier ShrewSoft empfehlen. Der AVM-Client ist seit dem Update auf Windows 10 nicht mehr lauffähig und kann nicht mehr eingesetzt werden. Mein letzter Stand hierzu war, dass die Entwickler an einer Lösung arbeiten. Jedoch denke ich nicht, dass man hier in nächster Zeit etwas hören wird, dafür dauert die Entwicklung schon zu lange.
Zusammenfassend brauchst du also:
- einen Router, welcher VPN kann
- eine feste IP-Adresse oder einen Dienst, welcher dir eine feste Internetadresse vergibt
- Endgeräte, mit welchen die Verbindung aufgebaut werden kann
Die Einrichtung in der FritzBox in drei Schritten
Da ich selbst mehrere FritzBoxen nutze, werde ich dir anhand dieser die Einrichtung des VPNs erklären.
Schritt 1: Du meldest dich an deiner FritzBox an und navigierst im Menü auf Internet und im Untermenü auf Freigaben. Dort findest du den Punkt VPN, auf welchen du klickst.
Schritt 2: Unten rechts findest du den Punkt VPN-Verbindung hinzufügen. Nun hast du mehrere Möglichkeiten für dein VPN. Möchtest du beispielsweise deinen Laptop oder dein Smartphone mit deinem Netzwerk verbinden, so wählst du Fernzugang für einen Benutzer einrichten aus und klickst auf Weiter. Solltest du nun außer deinem ftpuser noch keinen weiteren Benutzer eingerichtet haben, so legst du unten rechts bitte einen neuen Benutzer an. Ansonsten klickst du auf den Stift, um zu den Einstellungen des Benutzers zu gelangen.
Schritt 3: Wähle die Option VPN für den Benutzer aus, welchem du Zugriff auf dein Netzwerk gestatten möchtest. Nachdem du das getan hast, wird dir eine Verknüpfung angezeigt, welche sich VPN-Einstellungen anzeigen nennt. Diese Einstellungen brauchst du später für dein Gerät, welches eine Verbindung herstellen soll. Auf dieser Seite findest du nun auch alle Hinweise zur Einrichtung deines jeweiligen Geräts.
2 Kommentare
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