Smartes Hotel – Urlaub mit Komfort

Veröffentlicht von Lukas am

Als Enthusiast für Smart Home lebe ich täglich mit intelligenter Haustechnik, die sich ideal an meine Bedürfnisse anpasst. Doch sobald ich mein Zuhause verlasse und in einem Hotel übernachte, merke ich, wie sehr dieser Luxus bereits in mir verankert ist. Das klassische Hotelzimmer für den Sommerurlaub bietet im Grunde nur ein Bett und alles, was notwendig ist. Da habe ich mir die Frage gestellt, ob es denn kein smartes Hotel gibt.

Für diesen Artikel habe ich mich daher auf eine wirklich sehr lange Recherche eingelassen, die mich zwischendrin tatsächlich sehr frustriert hat. Denn einige Hotels sind wohl mit smarter Technik ausgestattet, geben auf ihren Seiten jedoch keine Auskunft darüber. Ein paar Häuser allerdings sind sehr offen und bewerben ihre Technik mit einem gewissen Stolz. Da ist es dann für die Enthusiasten deutlich leichter den Sommerurlaub buchen zu können.

Lass uns daher in diesem Beispiel auf drei Hotels blicken, die sich den Titel Smartes Hotel in meinen Augen wirklich verdient haben. Dabei setzen alle drei Hotels auf jeweils unterschiedliche Technologien und eigene Schwerpunkte. Wir schauen uns außerdem drei verschiedene Systeme im Kurzüberblick an, die in Hotels eingesetzt werden. Die Systeme stehen dabei zwar nicht alle in einem Zusammenhang mit den Hotels, sind jedoch gerade für die Enthusiasten unter euch durchaus interessant. Wenn du also ein Hotel buchen möchtest, musst du diesen Beitrag vorher gelesen haben!

Hotel Musterfoto

Was ist ein Smart Hotel?

Grundsätzlich versteht man unter einem Smart Hotel eine Übernachtungsmöglichkeit, die vernetzte Technologien einsetzt. Dabei gibt es jeweils unterschiedliche Schwerpunkte. Einer dieser Schwerpunkte ist die zentrale Steuerung des Hotels durch die Rezeption. Hierbei wird viel Wert darauf gelegt, dass zum Beispiel das Energiemanagement (Strom, Heizung) zentral erfolgen kann. Das ermöglicht dem Hotelbetreiber Kosten zu senken und die Heizung bzw. die Beleuchtung nur dann zu aktivieren, wenn sie auch tatsächlich benötigt wird. Die entsprechenden Informationen erhält man dazu aus dem Informationssystem des Hotels.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die Steuerung des Zimmers durch die Gäste. Dabei kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz, wie wir sie bereits aus dem Smart Home kennen. Dieser Schwerpunkt ist in meinen Augen der weitaus interessantere, denn hier bekommt der Gast einen direkten Einblick in die Steuerungsmöglichkeiten des Zimmers.

Aus diesem Grund möchte ich mich in meinem Artikel gerne auf diesen zweiten Schwerpunkt konzentrieren. Du bist schließlich auch aus Interesse an einem Smart Hotel gekommen und nicht aus Interesse an den Abläufen im Hintergrund. Obwohl diese sicherlich auch sehr interessant sein können.

Ist eine Übernachtung in einem smarten Hotel für dich interessant?

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Smarte Systeme für Hotels

Aus deinem Zuhause kennst du mit großer Wahrscheinlichkeit bereits verschiedene Systeme. In meinem Blog fokussiere ich mich momentan stark auf ioBroker, welches mir als Zentrale für die Hausautomation dient. Sicherlich könnten nun auch Hotels dieses System nutzen und diverse Komponenten miteinander vernetzen, doch es haben sich in diesem Bereich andere Systeme etabliert.

Blicken wir daher nun auf drei verschiedene Systeme, die jeweils ihren eigenen Fokus haben. Eines dieser Systeme nutzt du in ähnlicher Weise vielleicht sogar in deinem eigenen Zuhause. Hast du eine Idee, welches das sein könnte?

myGEKKO – Ein Allrounder

Das System myGEKKO setzt auf die Integration vieler verschiedener Bereiche im Hotel und ist damit ein echtes Allroundtalent. Zum Funktionsumfang gehört die Steuerung von Licht, Beschattung, Raumklima und Lüftung. Daneben existieren noch weitere Funktionen für das Energiemanagement, Wellness, E-Mobility und Sicherheit. Das Ziel des Systems ist es dabei, sämtliche Funktionen und Funktionsbereiche in einer Anwendung zu verbinden und damit die zentrale Anlaufstelle für die Rezeption zu sein.

Als besonderes Gimmick können zudem Steuerungen in die einzelnen Zimmer der Gäste eingebaut werden. So ist es den Gästen zum Beispiel möglich, die Raumtemperatur individuell über das zentrale System anzupassen. Die Rezeption kann jedoch mit Sicherheit bei etwaigen Problemen jederzeit aushelfen.

myGEKKO legt den Fokus der Entwicklung sehr stark auf die Benutzerfreundlichkeit und Individualität. Das System soll intuitiv zu bedienen sein und keine besonderen Vorkenntnisse erfordern. Dabei lässt es sich jedoch auch auf die speziellen Bedürfnisse des Hotels anpassen. Es ist zum Beispiel möglich, den Mitarbeitern nur jene Zugriffe zu gestatten, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen.

Zum Einsatz kommt das System beispielsweise im Hotel Fronza im Ahrntal. Hierzu gibt es auf der myGEKKO-Website weiterführende Informationen.

betterspace – die 360 Grad Plattform

Eine etwas andere Lösung bietet betterspace. Hierbei gibt es diverse Erweiterungen für das System, die sich in sämtliche Bereiche des Hotels integrieren. Bei betterspace geht es nicht nur um die Steuerung von Geräten an sich. Vielmehr bietet diese Plattform die Integration der Zimmer in die Prozesse der Hotelverwaltung. Für dich als Enthusiast klingt das auf den ersten Blick vielleicht etwas lasch. Doch eines der Hotels, die ich gleich noch auflisten werde, setzt meiner Einschätzung nach auf genau diese Lösung.

Zentraler Punkt für Gäste ist die sogenannte Gästemappe. Sie vernetzt den Gast mit sämtlichen Informationen und Funktionen des Hotels. Dabei sind auch Chats zwischen dem Personal und den Gästen aus den Zimmern möglich. Hierzu wird ein Tablet im Zimmer des Gasts platziert, das die zentrale Schnittstelle für die Interaktion aus dem Zimmer ist. Das System erlaubt es allerdings auch, dass Gäste ihr eigenes Smartphone für genau diese Funktionalitäten verwenden.

Alexa for Hospitality

Na, hättest du das erraten?

Das System, von dem ich weiter oben gesprochen habe und angenommen habe du würdest es kennen, ist Alexa. Jedoch handelt es sich hierbei nicht um die Standardversion, sondern eine speziell angepasste Version für Hotels.

Alexa for Hospitality erlaubt die Konfiguration von Echo-Geräten über Schnittstellen, so dass dem Manager eine lange Arbeitszeit erspart bleibt. Das System ermöglicht es außerdem, dass häufige Fragen sehr schnell beantwortet werden können, ohne dass hierfür das Personal angesprochen werden muss. Wenn sich der Gast auf dem Zimmer befindet kann er zum Beispiel Alexa danach fragen, um wieviel Uhr das Frühstück verfügbar ist.

Die spezielle Version des Sprachassistenten ist dabei übrigens ein spezieller Dienst von Amazon, ähnlich wie Alexa for Business. Hierzu muss das Hotel einen monatlichen Betrag an Amazon bezahlen, um diese Funktionen freizuschalten. Ebenso muss man über einen Business-Account verfügen. Im Gegenzug stehen viele Möglichkeiten offen, um eigene Systeme direkt an den Sprachassistenten zu koppeln und so die eigenen Systeme mit Amazons Alexa zu vernetzen.

Wenn du mehr zu Alexa for Hospitality wissen möchtest, dann rate ich dir das Werbevideo dazu anzusehen. Dort gibt es einige weitere Informationen zu dieser speziellen Version.

Vertiefe dein Wissen:  Amazon Echo & Alexa: Dein Guide für das Smart Home

Die smarten Hotels im Überblick

Wie bereits zu Beginn meines Artikels versprochen kommen wir nun zu den smarten Hotels, die ich im Zuge meiner Recherche ausfindig gemacht habe.

Ich habe mir dabei drei Beispiel rausgesucht, die sich auf drei verschiedene Länder erstrecken. Alle Hotels befindet sich jedoch im sogenannten DACH-Raum, also dem deutschsprachigen Ausland oder Deutschland selbst. Ich denke, dass damit für dich auf jeden Fall eine Option in Frage kommen kann, sofern du dich für eine Übernachtung interessierst.

In der Reihenfolge starten wir mit meinem Heimatland Deutschland und hören in der Schweiz auf.

Wer übrigens auf der Suche nach einem Hotel mit Whirlpool im Zimmer oder anderen Luxus-Zimmern ist, wird wohl leider enttäuscht werden. Stattdessen erwartet dich Technik pur mit tollen Komfortfunktionen!

Suchst du außerdem nach einem Hotel mit Hund, musst du unbedingt vorher anfragen oder auf der entsprechenden Website vorbeischauen. Ich selbst habe im Zuge meiner Recherche leider nicht noch auf derartige Details achten können.

Smartel at The Unbrexit

Das erste Hotel, das ich dir in diesem Artikel vorstellen möchte, befindet sich in Ahaus. Die Stadt befindet sich im westlichen Münsterland und gehört zum Regierungsbezirk Münster. Ahaus bietet verschiedene Sehenswürdigkeiten sowie ein Museum, das man sich sicherlich bei einem Städtetrip einmal ansehen kann.

Im Hotel selbst stehen dir verschiedene Zimmer zur Verfügung, die allesamt jeweils 18 Quadratmeter groß sind. Zur Ausstattung gehört der smarte Zugang über das Smartphone, der auf bis zu 5 Personen erweiterbar ist. Im Zimmer selbst befindet sich ein festinstalliertes Panel, mit dem du die Funktionen des Raums kontrollieren kannst. Mit deinem eigenen Smartphone wird die mobile Steuerung möglich.

Du findest im Zimmer außerdem einen Google Chromecast, mit dem du drahtlos die Inhalte deiner Streamingplattform übertragen kannst. Möglich sind hierbei sämtliche Plattformen, die sich per Chromecast übertragen lassen und von deinem Gerät unterstützt werden. Wer es eher klassisch mag hat die Wahl zwischen 12 voreingestellten HD-Sendern, die per IP-TV übertragen werden.

Damit deinem Mobilgerät nicht der Strom ausgeht, findest du zudem noch zwei USB-Steckdosen an jeder Bettseite. Zusammen mit dem verfügbaren WLAN bekommst du so wirklich jede Nacht rum.

Eine Besonderheit ist das sogenannte Mood Light, welches du frei wählen und damit an deine Bedürfnisse anpassen kannst. Die Steuerung erfolgt auch hierbei über dein Smartphone oder das Panel im Zimmer.

Amedia Hotel

Sofern Deutschland nicht dein bevorzugter Urlaubsort ist, wirst dir vielleicht das Amedia Hotel in Linz gefallen. In der Landeshauptstadt von Oberösterreich befinden sich diverse Parks und Erholungsgebiete sowie Wanderwege. Eine Übernachtung im smarten Hotel rundet den Urlaub dabei noch ab. Es ist zwar kein Urlaub nahe Wien, wie ihn sich viele wünschen, doch sicherlich auch einen Ausflug wert.

Das Amedia Hotel in Linz bietet dir dafür ein interaktives Tablet auf dem Zimmer, das über eine digitale Gästemappe verfügt. Durch die virtuelle Erkundung der Zimmer ist ersichtlich, dass es sich hierbei um das System betterspace handelt, das ich dir bereits weiter oben vorgestellt habe.

Das Gast-Informationssystem hält alle wichtigen Informationen für deinen Aufenthalt bereit und dient gewissermaßen als digitaler Concierge. Mit der Chatfunktion hast du jederzeit die Möglichkeit, die Rezeption zu kontaktieren und offene Fragen oder Wünsche anzusprechen.

Im Tablet selbst ist außerdem die TV-Steuerung integriert, so dass du bequem aus jedem Winkel des Zimmers den Fernseher im Griff hast. Das Hotel wirbt außerdem mit Screen Mirroring, wobei mir nicht ganz klar ist, was genau damit gemeint ist.

Wenn du dir unsicher bist, ob dieses Hotel etwas für dich ist, kannst du dir einen ersten Eindruck im virtuellen Rundgang verschaffen. Dieser ist direkt über die Website verfügbar und erlaubt sogar einen Einblick in die Zimmer des Hotels. Damit kannst du schon im Voraus abklären, ob die Zimmer deinen Ansprüchen gerecht werden.

Opera Hotel

Online Check-in und Mobile Key. Das sind nur zwei der interessanten Funktionen, die das Opera Hotel in Zürich zu bieten hat. Mitten in der größten Stadt der Schweiz befindet sich in diesem Hotel der Smart Room. Dabei handelt es sich um ein Hotelzimmer, das mit dem Sprachassistenten Google Home ausgestattet ist. Mit diesem Assistenten kannst du die Lichteinstellungen variabel verändern und an deine Bedürfnisse anpassen.

Doch damit nicht genug. Mit der vorhandenen Sonosbar lassen sich zudem noch die besten Sounds am Morgen genießen, so dass du den Tag mit der besten Stimmung beginnen kannst. Das ist doch mal ein smartes Hotel!

Das Zimmer eignet sich laut Hotelangaben für eine gemütliche Zweisamkeit und versprüht einen ganz eigenen Charme auf den Fotos. Es ist außerdem das einzige Hotel das ich in meiner Recherche gefunden habe, das diese smarten Optionen so stark anpreist. Ebenso ist es das einzige Hotel, das laut meinen Recherchen im deutschsprachigen Raum den Google Home zur Steuerung des Zimmers einsetzt.

Ich habe mir bereits alle Informationen genau angesehen und das Hotel auf meine Liste gesetzt. Sobald es mich mal nach Zürich zieht, werde ich dieses Hotel garantiert ausprobieren. 14 Quadratmeter smartes Hotel im Urlaub? Das passt einfach perfekt zu mir.

Vertiefe dein Wissen:  Urlaub in Deutschland und das Smart Home

Schon im Geiste gebucht?

Ich habe lange nach passenden Hotels gesucht, die derartige Funktionen bieten und im deutschsprachigen Raum ansässig sind. Dabei konzentrieren sich viele der Funktionen auf die Interaktion von Gast mit dem Hotel. Einzig und allein in Zürich habe ich ein smartes Hotel gefunden, das mich wirklich im ersten Moment schon begeistert hat.

Doch meine Meinung ist natürlich nicht alles. Mich würde daher sehr interessieren, ob du gerne einmal in einem smarten Hotel übernachten würdest? Oder ist dir das vielleicht sogar zu viel im Urlaub?

Möglicherweise ist eine Übernachtung für dich und eine weitere Person genau das richtige, um ein smartes Hotel auszuprobieren und herauszufinden, ob sich Smart Home für dich lohnen würde.

Grundsätzlich ist es allerdings so, dass ein smartes Hotel durchaus das Potenzial hat, den Urlaub auf das nächste Level zu heben. Ich persönlich glaube jedenfalls, dass die vernetzte Technik auch nach und nach in Hotels einziehen wird und wir in der Zukunft noch viele weitere Beispiel für ein smartes Hotel finden werden. Bis dahin muss sich die Technik doch erstmal etablieren. Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ein smartes Hotel auf Basis von ioBroker?


Foto von Ciudad Maderas auf Unsplash

Kategorien: Smart Home - intelligentes Wohnen

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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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