Smart Home Sicherheit
Insbesondere während der dunklen Jahreszeit sehnen wir uns nach einem Ort, der Sicherheit und Geborgenheit verspricht. In aller Regel ist das unser Zuhause. Das Thema Smart Home Sicherheit rückt demnach in den Fokus unserer Betrachtung und wir fragen uns, wie sicher sind wir eigentlich im Smart Home?
Was viele dabei jedoch gerne übersehen ist, dass die Smart Home Sicherheit zwei wesentliche Facetten hat. Oft betrachten wir nur eine davon und klammern die andere in unserer Betrachtung vollständig aus. Dabei ist es in meinen Augen wichtig, die Smart Home Sicherheit als Gesamtkonzept zu sehen.
Das bedeutet konkret, dass wir uns sowohl auf die digitale als auch die physische Sicherheit konzentrieren müssen. Es liegt natürlich in der Natur der Sache, dass einem die physische Sicherheit jedoch häufig näher liegt. Sie ist greifbarer und nicht so abstrakt wie die Sicherheit im digitalen Raum. Kommt dann noch ein unsicherer Umgang im digitalen Raum hinzu, ist ein Aspekt schon fast vollständig verloren.
In diesem Artikel möchte ich mit dir über das Thema Smart Home Sicherheit sprechen. Und zwar als Gesamtkonzept. Wir blicken auf die Sicherheit im physischen und digitalen Raum. Um dein Zuhause zu deinem Rückzugsort zu machen, der dir Sicherheit und Geborgenheit gibt.
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Was bedeutet Sicherheit?
Wir sprechen in unserem Leben häufig von Sicherheit. Gefühlt hat dieses Thema auch in den vergangenen Jahren zugenommen. Und trotzdem werfen wir den Begriff Sicherheit häufig einfach so in den Raum, ohne uns eigentlich über die konkrete Bedeutung im Klaren zu sein.
Unter Sicherheit versteht man den Zustand des Geschütztseins vor Gefahren oder Schäden. Oder auch dem Freisein von Gefährdungen. Hierbei liegt der Fokus meist auf unvertretbaren Risiken für Objekte, Systeme und Lebewesen.
Dabei wird klar, dass nicht jedes Risiko direkt etwas mit dem Thema Gefährdung zutun hat. Blicken wir zum Beispiel an die Börse, so bestehen auch dort immer Risiken. Sie sind in dieser Definition jedoch ausgeklammert. Denkt man mal etwas über die Definition nach, so ist auch direkt klar warum das so ist.
Nun kann man insbesondere im Bereich der Smart Home Sicherheit diese Definition auf genau zwei Bereiche auslegen. Einerseits den digitalen Raum und andererseits den physischen Raum. Während uns Gefahren und unvertretbare Risiken im physischen Raum oft sehr klar sind, hadern wir etwas mit dem digitalen Raum. Er ist einfach nicht so greifbar und wirkt viel abstrakter. Und das stimmt auch. Dennoch muss man ihn betrachten.
Digitale Sicherheit: Ein Negativbeispiel
Durch meinen Job bin ich häufig mit Personen konfrontiert, die sich im digitalen Raum nicht sehr sicher bewegen. Das will natürlich nie jemand zugeben und so ist es normal, dass man selbst immer alles richtig macht und der Fehler woanders liegt.
Allerdings kommen mir auch immer wieder Situationen unter, die mich zumindest gefühlt an den Rand der Verzweiflung treiben. Auf Threads habe ich das neulich sogar mal ganz kurz thematisiert, ohne tiefer in das Thema einzusteigen.
Es gibt in der Realität Menschen, die sich beispielsweise an ein Unternehmen wenden, um eine Bestellung durchzuführen. Soweit kein Problem und erstmal nachvollziehbar. Problematisch jedoch ist, dass es in meinem konkreten Fall um ein sehr allgemeines Problem ging und sich die Person wohl nicht näher damit beschäftigen wollte. Es kam also zu einer E-Mail, die sowohl die E-Mailadresse eines Benutzerkontos als auch das zugehörige Passwort enthielt.
Und genau hier liegt ein großes Problem. Während wir uns im physischen Raum vor allerlei Gefahren schützen und Versicherungen abschließen, gehen wir im digitalen Raum oft sehr grob fahrlässig mit unserer Sicherheit um. Und am Ende wundern wir uns dann, warum ausgerechnet wir Opfer von Betrug werden.
Für mich als Wirtschaftsinformatiker ist das eine unvorstellbare Situation. Worst-Case sozusagen.
Was hat das mit Smart Home zu tun?
Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum ich diese Story ausgerechnet in diesem Blogpost auspacke. Und was da eigentlich alles mit Smart Home zu tun hat. Und genau das offenbart mir dann wieder, dass die Zusammenhänge nicht gesehen werden.
Lass es mich dir erklären.
Jedes Smart Home System ist ein Teil der digitalen Welt. Die meisten der Systeme kommunizieren sogar direkt über das Internet mit anderen Systemen und können in manchen Fällen auch außerhalb des Netzwerks erreicht werden. Um dein Smart Home dennoch vor Gefahren zu schützen, ist die Auswahl von sicheren Passwörtern ein wichtiger Schritt. Und diese Passwörter gibt man nicht einfach aus der Hand.
Im digitalen Raum ein Passwort einfach aus der Hand zu geben ist ein bisschen, wie wenn du einer wildfremden Person auf der Straße den Schlüssel zu deinem Zuhause gibst. Frei nach dem Motto: Wird schon nichts passieren.
Das ist aber falsch. Wir sollten auch im digitalen Raum unsere Zugänge sowie unseren Besitz schützen. Egal ob Online-Plattform, Smart Home System oder Bestellservice.
Smart Home Sicherheit
Nun wird dir vielleicht auch viel klarer, warum die Smart Home Sicherheit immer aus zwei Facetten bestehen muss. Sowohl die Sicherheit im digitalen Raum als auch die Sicherheit im physischen Raum. Wir sichern unser Smart Home mit Sensoren, Alarmanlagen und diversen anderen Methoden.
Oder wir sichern unser Smart Home gegen Hacker, Ransomware und andere Gefahren. Aber der Aspekt der Sicherheit muss immer beide Facetten umfassen. Das ist ein kleines Manko, das ich immer wieder in diversen Diskussionen beobachten kann und mich frage: Warum sieht man das denn nicht?
Ich möchte also nachfolgend mit dir über die beiden Facetten blicken und dir in Grundzügen erklären, wie du ein sicheres Smart Home aufbauen kannst. Ein Smart Home, das dir sowohl physische als auch digitale Sicherheit bietet. Auch wenn wir nicht immer in vollem Umfang auf alle Bereiche einwirken können. Und vielleicht auch gar nicht wollen. Denn unser Ziel ist es natürlich nicht, dass wir aus unserem Zuhause einen Hochsicherheitstrakt bauen. Darum geht es nicht.
Physische Sicherheit im Smart Home
Physische Smart Home Sicherheit besteht wiederum aus verschiedenen Aspekten. So zählen zum Beispiel Alarmanlagen dazu, aber auch Beleuchtung. Denn ein „klassischer“ Eindringling steht nicht gerne im Rampenlicht. Und genau das kann man sich dabei zu nutze machen.
Gibt es zum Beispiel auf deinem Grundstück dunkle Ecken, so kannst du sehr komfortabel mit Beleuchtung entgegenwirken. Das hat dabei nicht nur den Vorteil, dass du den Bösewicht ins Rampenlicht stellst. Viel mehr kannst du diese Beleuchtung nutzen, um für optisch schöne Bereiche zu sorgen und beispielsweise deine Hecke oder einen Baum zu beleuchten. Im Zweifel lassen sich die schönen Lampen, die normal für Ambiente sorgen, dazu nutzen, um einen kompletten Bereich auszuleuchten. Auf Wunsch sogar aus der Ferne oder hinter der Glasscheibe. So hast du immer alles gut im Blick.
Wenn all das nichts nützt, greifen Alarmanlagen deinem Sicherheitsgefühl unter die Arme. Es muss ja nicht mal unbedingt das teuerste oder luxuriöseste Modell sein. Oft reicht es schon, wenn das Smart Home bei Dunkelheit Meldung über geöffnete Sensoren macht. Oder dich über eine ungewünschte Zustandsänderung informiert.
So kann dich das Smart Home zum Beispiel ab 22 Uhr benachrichtigen, sobald Türen oder Fenster noch geöffnet sind. Oder sie eben geöffnet werden. Über Lautsprecher im Haus kann darüber hinaus auch ein akustischer Alarm ausgegeben werden, der abschreckt.
Verschiedene Tageszeiten abdecken
Eine etwas andere Sichtweise auf die Komponenten ist die Unterteilung nach Tageszeit. Im Jahr 2017 erschien bei Statista eine Infografik zum Thema Einbruch (Quelle: Einbrecher kommen vor allem tagsüber).
Dort wird klar gesagt, dass zwischen 8 und 18 Uhr bis zu 61,5 Prozent der Einbrüche stattfinden. Also sogar zu Zeiten, zu denen es noch hell ist. Oder in den Wintermonaten zumindest halbwegs hell. Das sorgt natürlich dafür, dass dir deine Außenbeleuchtung am Tag nur recht wenig im Bereich Sicherheit helfen kann. Alarmanlagen oder Außenkameras haben dann hingegen schon eine größere abschreckende Wirkung.
Zu den dunklen Tageszeiten finden hingegen nur 38,4 Prozent der Einbrüche statt. Mit Beleuchtung in dunklen Ecken des Grundstücks lässt sich auch da ein wenig entgegenwirken. Und wenn das nicht hilft, ist ja auch in der Nacht immer noch das Smart Home Sicherheitssystem da, das alles im Blick behält.
Wer gleichzeitig auch noch etwas Strom einsparen möchte, kann seine Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern koppeln, die in der Nacht automatisch anspringen. So leuchtet der Garten nicht durchweg, sondern immer nur dann, wenn es gebraucht wird. Hier kann man durchaus etwas erfinderisch sein.
Digitale Sicherheit im Smart Home
Digitale Smart Home Sicherheit beginnt immer bei der Passwortvergabe für die einzelnen Systeme. So muss man in der Regel bei der Inbetriebnahme von Geräten zuerst ein Passwort vergeben. Wie eine Infografik bei Statista zeigt, sind wir Deutschen da wohl nicht sonderlich kreativ (Quelle: Deutsche nutzen eigene Kreativität bei Passwortvergabe).
61 % der Befragten denken sich ihr Passwort aus. Viel schockierender ist jedoch, dass 17 % einfach immer das gleiche Passwort nutzen und ein Zeichen austauschen. Nur 9 % nutzen einen Passwort-Creator, wie ihn zum Beispiel Bitwarden oder KeePass bieten. Hier sollte man auf jeden Fall auf sichere Passwörter setzen und endlich zum Passwortmanager greifen, der sich all die Passwörter merken kann.
Doch die digitale Smart Home Sicherheit betrifft nicht nur das eigentliche Smart Home Gerät. Auch andere Geräte im Netzwerk (insbesondere der eigene PC) sollten entsprechend geschützt sein. Wer sich auf seinem Rechner etwas einfängt und weiter damit arbeitet, wird vermutlich zwangsläufig irgendwann ein Problem bekommen.
Lass mich dazu nochmal kurz einen kleinen Exkurs zu einer Story machen, die sich vor einigen Jahren bei mir ergeben hat.
Ich habe eine Firewall
Es war ein geselliger Abend unter Bekannten, die allesamt gut gelaunt miteinander plauderten. Irgendwann kam das Thema Computer und Digitales auf. Es ging dabei konkret um Windows PCs, die für allerlei Zwecke im Alltag genutzt wurden. Einer der Diskussionsteilnehmer wollte daraufhin wissen, was die anderen für Antivirensysteme einsetzen, um ihren PC zu schützen.
Ein besonders pfiffiger junger Mann fing daraufhin an zu lachen und fragte, wieso man für so einen Mist Geld ausgeben sollte. Jeder weiß doch, dass man im Computer eine Firewall hat und die alle Viren entfernt.
Mir persönlich wurde dabei kurz etwas anders. Denn das stimmt so definitiv überhaupt nicht. Ganz und gar nicht!
Grundsätzlich dient eine Firewall dazu, den Datenverkehr zwischen Internet und Intranet zu kontrollieren. Internet ist quasi alles nach deinem Netzwerk und Intranet ist alles in deinem Netzwerk. Damit nun nicht jeder in deinem Netzwerk schnüffeln und mal reinschauen kann, gibt es die Firewall. Sie erlaubt den Zugang zum Netzwerk oder blockiert ihn. Wenn jedoch nun ein Rechner im Intranet eine verseuchte Website im Internet aufruft und von dort etwas herunterlädt, verhindert die Firewall das nicht. Denn die Verbindung von drinnen nach draußen ist völlig legitim. Die Firewall untersucht nicht die gesendeten Pakete, sondern reguliert quasi einfach nur den digitalen Verkehr. Es ist sozusagen die Ampel des eigenen Netzwerks.
Cybersicherheit im Smart Home
Grundsätzlich kannst du dir also für dein Smart Home merken, dass es im digitalen Raum verschiedene Möglichkeiten gibt, um für Sicherheit zu sorgen. Ganz korrekte Fälle schaffen zum Beispiel ein eigenes Netzwerk für die Smart Home Geräte. Andere haben alles in einem einzigen Netzwerk.
Wichtig ist jedoch, dass du immer sichere Passwörter nutzt. Für all deine Geräte und nicht nur für das Smart Home selbst. Diese Passwörter solltest du niemals rausgeben, außer du weißt ganz genau, was du da gerade tust. Hilfreich ist es auch, seine Passwörter ab und an mal zu ändern.
Installiere auf deinen Geräten außerdem Updates. Denn Updates bringen nicht nur neue Funktionen, sondern schließen auch bekannte Sicherheitslücken und korrigieren Fehler. Keine Updates zu machen ist quasi, wie wenn du deinen Teller nicht abspülst. Irgendwann fängt er an zu schimmeln.
Achte außerdem auf deinen eigenen Umgang mit der Technik. Denn der Faktor Mensch ist ein Sicherheitsrisiko im Umgang mit moderner Technologie. Sogenannten Social Engineering ist auch heute noch weit verbreitet und hat immer wieder Erfolg.
Mein persönliches Fazit
Sicherheit ist nicht immer cool. Sicherheit macht auch nicht immer Spaß. Und dennoch ist es ein wichtiger Aspekt im Smart Home, über den man reden muss. Denn ein ungesichertes Smart Home birgt Risiken für all diejenigen, die darin leben.
Vor allem musst du dir klar machen, dass es dein eigener Umgang mit deinem Zuhause ist, der sich maßgeblich auswirkt. Du bist derjenige, der den Hut auf hat und all die Maßnahmen miteinander kombiniert. Daher lohnt es sich in meinen Augen, sein eigenes Konzept immer wieder zu hinterfragen. Lücken festzustellen und dagegen zu arbeiten. Um die Lücken zu schließen.
Manche Dinge laufen präventiv ab. Andere werden erst umgesetzt, nachdem es einen Zwischenfall gegeben hat. Und das ist in manchen Fällen gut, in anderen weniger. Wir können mit dem richtigen Umgang einfach schon einiges an Gefahr herausnehmen und unser Zuhause zu unserem eigenen kleinen Safe Space machen. Wir müssen es einfach nur tun.
Was machst du persönlich, um dein Smart Home gegen Gefahren abzusichern? Wie gehst du mit Passwörtern um? Und nutzt du eigene Netzwerke für deine Geräte oder hast du nur ein großes Heimnetzwerk?
Lass uns in den Kommentaren darüber sprechen. Ich bin gespannt auf deine Sichtweise und deine Erkenntnisse.
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