Smart Home Mythen aufgedeckt

Veröffentlicht von Lukas am

Die Smart-Home-Technologie hat in den vergangen Jahren einen beispiellosen Aufschwung erlebt. Von der Steuerung der Beleuchtung mit einem Smartphone bis hin zur Überwachung der Haussicherheit aus der Ferne – die Möglichkeiten scheinen endlos. Doch trotz der wachsenden Beliebtheit und Akzeptanz gibt es immer noch viele Missverständnisse und „Smart Home Mythen“, die potenzielle Nutzer verwirren oder sogar abschrecken können.

Diese Smart Home Mythen reichen von Bedenken über die Kosten und Komplexität der Systeme bis hin zu Fragen der Sicherheit und Privatsphäre. Oft basieren sie auf veralteten Informationen oder einfachen Missverständnissen darüber, wie die Technologie funktioniert und was sie leisten kann.

In diesem Artikel werden wir einige Smart Home Mythen aufdecken und klären, was wirklich hinter diesen Vorstellungen steckt. Mein Ziel ist es, Licht ins Dunkel zu bringen und dir dabei zu helfen, fundierte Entscheidungen über die Integration von Smart-Home-Technologie in dein eigenes Leben zu treffen. Ob du ein Technik-Neuling oder ein erfahrener Smart-Home-Enthusiast bist, diese Aufklärung könnte einige Überraschungen für dich bereithalten!

Mythos 1: Smart Homes sind nur für Technikbegeisterte

Kurzer Wink aus meinem Leben: Als ich mit einer Person schon einmal über das Thema Smart Home gesprochen und meine Ideen mit Konzepten vorgestellt habe, wurde ich als computersexuell bezeichnet. Und das zeigt in meinen Augen das Kernproblem, wenn es um das Verständnis zum Thema Smart Home geht. Man sieht Smart Home einzig und allein als ein Konzept, das für Technikbegeisterte geeignet ist. Und in Teilen stimmt es, doch nicht so, wie es oft dargestellt wird.

Technologien sind immer mehr darauf ausgelegt, dass sie für Laien verständlich und umsetzbar sind. Die Hersteller und auch freiwillige Entwickler (Beispiel ioBroker) sind mehr darauf bedacht, die Technologien für jeden bedienbar zu machen. Das beginnt schon bei der Installation und der Inbetriebnahme, geht aber auch weiter bis hin zur Bedienung und Nutzung im Alltag.

Sicherlich sollte man ein gewisses Interesse mitbringen oder zumindest die Vorzüge erkennen. Und damit meine ich die wahren Vorzüge, nicht diejenigen, die uns von einem cleveren Marketing eingetrichtert werden. Denn wer Technologien in seinem Zuhause clever miteinander kombiniert, schafft sich Komfort und Sicherheit. Ein gutes Beispiel dafür sind meiner Meinung nach smarte Türschlösser oder Überwachungssysteme mit Personenerkennung.

Doch man kann auch schon viel praxisnaher beginnen. So regulieren smarte Thermostate im Winter die Raumtemperatur auf einen angenehmen Wert und können dabei helfen, Energie zu sparen. Zum Beispiel durch Zeitpläne oder Steuerungen, die an die Anwesenheit gekoppelt sind. Genau dieses Beispiel zeigt in meinen Augen ganz deutlich, dass Smart Home uns alle betrifft und für jeden einen Mehrwert liefern kann. Man muss sich eben einfach nur auf etwas Neues einlassen.

Der Spruch, dass Dinge schon immer so waren, ist dabei einfach völlig falsch.

Smart Home Mythen: Smart Home ist nur für Technikliebhaber
Die Steuerzentrale sollte immer an den eigenen Vorstellungen ausgerichtet werden

Mythos 2: Smart Homes sind zu teuer

Grundsätzlich ist bei diesem Mythos anzumerken, dass teuer ein ziemlich subjektives Argument ist. Und in meinen Augen sollte man auch viel mehr den Fokus auf preiswert legen. Also steht bei jedem Produkt die Frage im Raum, ob es seinen Preis wert ist. Nicht, ob es teuer oder günstig ist. Ein einfaches Beispiel:

Hersteller A verkauft sein Produkt für 30 Euro. Hersteller B hingegen für 60 Euro. Nun geht das Produkt von Hersteller A aber genau nach der Garantiezeit kaputt, während das Produkt von Hersteller B mindestens 10 Jahre übersteht. War dann das günstige Produkt die richtige Wahl?

Natürlich müssen wir für den Komfort und die Sicherheit in unserem Leben bezahlen. Kostenlos funktioniert das ganze Konstrukt eben nicht. Doch es gibt weitaus größere versteckte Kosten in unserem Leben, für die wir gerne bereit sind, tief in die Tasche zu greifen. Und dabei erhöhen diese Ausgaben noch nicht einmal unseren Lebensstandard.

Darüber hinaus ist Smart Home nichts, was man heute installiert und morgen muss es sich schon bezahlt gemacht haben. Ähnlich wie bei einer Renovierung oder sogar einer Sanierung werden mögliche Einsparungen hier erst auf lange Frist spürbar, was uns ein wenig Geduld abverlangt. Die Zeitdauer bis zu potenziellen Einsparungen (z. B. wie bei einem Balkonkraftwerk) können wir aber auch verkürzen, indem wir mehr in Richtung DIY denken und viele Leistungen in Eigenregie durchführen. Ähnlich wie beim Streichen oder Tapezieren eines Raums.

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Ebenso ist es möglich, das Zuhause etappenweise in ein Smart Home zu verwandeln. Man kann beispielsweise mit einem Raum oder einer speziellen Funktion beginnen und sich nach und nach zu einem vollwertigen Smart Home vor arbeiten. Nichts anderes habe ich in meinem Zuhause getan.

Silvercrest Zentrale Rückansicht
Smart Home gibt es auch in günstig

Mythos 3: Smart Homes sind nicht sicher

Dieser Mythos ist mein absoluter Liebling. Denn wie sicher sind denn herkömmliche Häuser? Womöglich noch mit einem Schlüssel unter der Fußmatte oder einem aufgeschlossenen Hintereingang fürs Kind?

Wie in einem herkömmlichen Zuhause kommt es im Smart Home unter anderem auf den richtigen Umgang mit den Technologien an. Das fängt bei der Vergabe von sicheren Passwörtern an und geht weiter bis zu regelmäßigen Updates. Genauso ist die Wahl eines vertrauenswürdigen Herstellers eine absolute Pflicht. Denn auch hier gilt wieder, dass die billigste Lösung nicht zwangsläufig auch die beste Option für dein Zuhause sein muss. Denn günstige Produkte haben oft ein Manko hinsichtlich der Sicherheit.

Darüber hinaus lassen sich weitere Sicherheitsmaßnahmen treffen. Auch der Datenschutz spielt eine gewisse Rolle und man sollte nicht blind die persönlichsten Angaben in jeder Cloud hinterlegen. Manchmal kann es schon hilfreich sein, die optionalen Angaben einfach mal auszulassen und sich wirklich auf das Notwendige zu konzentrieren. Besonderes Augenmerk sollte man dabei auf Kameras im Innenraum oder Standortdaten haben.

Es gibt gerade im Smart Home viele Menschen, die ihre Daten auch gerne lokal verarbeiten lassen wollen. Das bedeutet, dass man die Einbindung von Clouddiensten auf ein Minimum herunterfährt und genau darauf achtet, welche Daten in irgendwelchen Clouds gelagert werden. Systeme wie ioBroker können beispielsweise dabei helfen, dass Logiken und Automatisierungen einzig und allein innerhalb der eigenen vier Wände verarbeitet werden. So schafft man sich nicht nur eine Unabhängigkeit, sondern bleibt im Besitz seiner vertraulichen und personenbezogenen Daten.

Lege also bei deinem Smart Home ein besonderes Augenmerk auf das Thema Cloud, Datenschutz und vor allem Updates.

ioBroker Updates Anweisungen
Ein sicheres Smart Home muss auf dem neuesten Stand gehalten werden

Mythos 4: Smart Home Technologie ist ein Luxus, kein Bedarf

Puh, ein schwieriger Punkt. Ja, Smart Home ist in gewisser Weise schon ein Luxus. Aber nicht diese Art von Luxus, bei der ich mein Haus mit Gold verziere oder teure Gemälde aufhänge. Viel mehr betrachte ich persönlich Smart Home als diesen Luxus, bei dem ich mein eigenes Zuhause aufwerte und für mich persönlich noch lebenswerter mache. Daher ist es für mich auch schwer von Bedarf zu sprechen.

Wenn ich jetzt zum Beispiel an meine Eltern denke, freue ich mich immer über Smart Home Technologien. Denn hier kann ein gut ausgestaltetes Smart Home dabei helfen, im Alltag zu unterstützen. Die Technologie kann einfach viel mehr Aspekte des täglichen Lebens im Blick behalten. Es gibt auch immer eine passende Antwort auf die Frage, ob man alle Fenster und Türen geschlossen hat. Oder auch, ob die Haustür beim Verlassen des Zuhauses abgeschlossen ist.

Blicke ich hingegen auf meine persönliche Ausgestaltung von Smart Home, bemerke ich schon einen gewissen Luxus. Denn mein Smart Home nimmt mir Dinge ab, die ich zwar selbst erledigen könnte, es aber auf diesem Wege einfach komfortabler finde. Smart Home kann also definitiv beides sein, Bedarf und Luxus. Es hängt von der jeweiligen Ausgestaltung und dem Konzept ab.

Wenn wir allerdings noch weiter in die Zukunft schauen, kann sich Smart Home definitiv zu einem Bedarf entwickeln. Denn die Technologie deckt viele Facetten des alltäglichen Lebens ab und ist dazu in der Lage, Abläufe intelligent und auf Basis der aktuellen Gegebenheiten zu steuern. Das eigene Zuhause „arbeitet“ sozusagen, auch wenn niemand da ist. Das kann zum Beispiel die Beschattung im Sommer oder die Heizung im Winter betreffen. Kombiniert man nun diese Aspekte noch mit der künstlichen Intelligenz, so wird es vermutlich für das eigene Zuhause noch sehr spannend werden.

Nuki Keypad 2 Fingerprint
Ein gutes Smart Home unterstützt und hat nichts mit Luxus zutun

Mythos 5: Smart Homes sparen keine Energie

Jede Maßnahme in einem Smart Home erfordert Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Nehmen wir an, dass du dir eine Photovoltaikanlage installieren lässt für 10.000 Euro. Wie viel Einsparung hat sie am ersten Tag erzielt? Vermutlich noch gar keine, denn man muss sich ja erst die Investitionskosten wieder rein holen.

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Genau so ist es auch im Smart Home. Die Installation von smarten Steckdosen oder Unterputzschaltern zum Sparen von Energie brauchen Zeit, bis sie sich amortisieren können. Im Idealfall tritt dieser Zustand schnellstmöglich ein, manchmal kann es aber auch etwas länger dauern. Das hängt in diesem konkreten Fall immer von den Vorüberlegungen und dem jeweiligen Einsatz ab.

Auch hier habe ich ein tolles Beispiel für dich. Im Schnitt verbraucht eine smarte Steckdose meinen Informationen nach etwa 0,5 Watt. Mein Bildschirm im Arbeitszimmer benötigt etwa 0,7 Watt im Standby. Hier macht eine smarte Steckdose also maximal einen Unterschied von 0,2 Watt und es dauert ewig bis ich meine Kosten wieder drin habe.

Mein Fernseher hingegen ist hungriger was den Strom anbelangt. Hier habe ich die Investitionskosten schneller wieder drin. Allerdings brauche ich auch hier Geduld. Und ich muss darauf achten, dass ich die Einsparung nicht durch den Einsatz unnötiger Bridges oder Zentralen kaputt mache. Wobei man ja trotzdem einspart. Der Verbrauch würde ja sonst noch oben drauf kommen.

Intelligente Technologien und ein gutes Smart Home können außerdem dafür sorgen, dass Verbraucher im richtigen Moment eingesetzt werden. Zum Beispiel ermöglicht es evcc, dass dein E-Auto mit dem Überschuss deiner Photovoltaikanlage geladen wird. Clevere Regeln können außerdem dabei unterstützen, dir Empfehlungen für die Spülmaschine oder Waschmaschine zu geben, so dass du den Strom genau dann verbrauchst, wenn er günstig ist. Das Stichwort hierzu lautet: dynamische Stromtarife.

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Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich Energie einsparen

Fazit

Wie wir sehen konnten, können Mythen oft widerlegt werden. Und sie resultieren meist aus Unwissenheit oder aus mangelnder Recherche. Sicherlich sind nicht alle Argumente immer nichtig und unbegründet. Gerade beim Thema Sicherheit kommt es eben auch auf den richtigen Umgang mit den Technologien an. Aber ist das nicht in vielen Bereichen so?

Anstatt sich einer Entwicklung zu widersetzen, sollte man seinen eigenen Umgang damit finden, um nicht abgehängt zu werden. Denn es gibt doch den schönen Spruch:

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Und natürlich wird es uns als Personen auch noch in 10 Jahren geben. Doch wir werden einfach auf einem Stand zurückgelassen, auf dem wir nie weitergegangen sind. Und so sehe ich es auch beim Thema Smart Home. Wir sollten uns die Technologien und Konzepte zunutze machen, um aus unserem Zuhause eine noch bessere Version zu machen.

Klar kann ich alle Rollläden von Hand herunterkurbeln. Aber warum sollte ich das tun? In dieser Zeit kann man sich genauso gut dem Kind widmen oder sich um das Haustier kümmern. Ebenso wissen wir, dass die Technologie sich immer darum kümmert, auch wenn wir einmal nicht daheim sind.

FAQ-Bereich zum Artikel

Warum Smart Home?

Die Smart Home Technologie bietet Komfort und Effizienz, indem sie es ermöglicht, Haushaltsgeräte und -systeme über eine zentrale Schnittstelle zu steuern. Sie kann zur Energieeinsparung beitragen, indem sie Beleuchtung, Heizung und Kühlung intelligent verwaltet.

Welches Smart Home System sollte man wählen?

Die Wahl des richtigen Smart Home-Systems hängt von den individuellen Bedürfnissen, dem Budget und den gewünschten Funktionen ab. Es ist ratsam, ein System zu wählen, das mit den bereits vorhandenen Geräten kompatibel ist und die Möglichkeit zur Erweiterung bietet. Eine gründliche Recherche und gegebenenfalls eine Beratung durch einen Fachmann können dabei helfen, die beste Entscheidung für das eigene Zuhause zu treffen.

Welche Smart Home Systeme gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Smart Home-Systemen, die in verschiedene Kategorien fallen, wie z.B. kommerzielle Systeme wie Apple HomeKit, Google Home und Amazon Alexa, oder Open-Source-Optionen wie Home Assistant und ioBroker. Viele Hersteller von Haushaltsgeräten bieten auch eigene integrierte Smart Home-Lösungen an. Die Auswahl reicht von einfachen Plug-and-Play-Geräten bis hin zu komplexen, vollständig integrierten Systemen, die eine professionelle Installation erfordern.

Welches Smart Home ist das Beste?

Das „beste“ Smart Home-System hängt stark von den individuellen Anforderungen, Vorlieben und dem Budget ab. Was für den einen Nutzer ideal ist, passt möglicherweise nicht zu den Bedürfnissen eines anderen. Es ist empfehlenswert, die eigenen Anforderungen zu definieren und dann Systeme zu vergleichen, die diese Bedürfnisse erfüllen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die sowohl den Lebensstil als auch das Budget berücksichtigt.


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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