Die Qual der Wahl – Smart Home in Offenburg

Veröffentlicht von Lukas am

Meine virtuelle Reise durch Deutschland führt mich in diesem Artikel nach Offenburg. Mit der größten Stadt des Ortenaukreises verbindet mich natürlich nicht nur dasselbe Bundesland, sondern auch ein ähnlicher Dialekt, der für ein heimisches Gefühl sorgt.

Unter den etwa 59.967 Einwohnern lebt Mathias mit seiner Freundin. Auch er beschäftigt sich mit den Themen Smart Home und Hausautomation, die offenbar für viel Kopfzerbrechen sorgen können. Dacia vs. Lambo, KNX vs. OpenHAB und ioBroker. Das sind nur zwei der Vergleiche, die wir in unserem Gespräch immer wieder aufgegriffen haben. Doch was hat das für ihn mit dem Thema Smart Home zu tun? Das wollen wir uns im Verlauf dieses Artikels genauer anschauen.

Bevor wir jedoch auf diese Punkte eingehen, möchte ich dir etwas über die von ihm verwendeten Komponenten erzählen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf Minimalismus und Einfachheit. Klingt langweilig? Wird es nicht, das kann ich dir jetzt schon versprechen.

TV-Schrank mit smarter Technik (Foto: Mathias)

Mathias‘ Komponenten im Überblick

Bei einem kurzen Vorgespräch zu unserem Videochat sagte Mathias mir direkt, dass er gar nicht so viel Smart Home besitzt, was für mich persönlich dennoch sehr interessant war. Nicht so viel bedeutet in diesem Kontext allerdings mehrere Amazon Echos, Philips Hue, ein smarter Fernseher und einen Saugroboter für die Haare der Fellnasen. Was daran nicht viel ist? Mathias, ich glaube das musst du uns doch nochmal erklären.

Doch zurück zum Ernst des Smart Homes.

Die primäre Steuerung im Smart Home von Mathias läuft über einen der Echos, die er an unterschiedlichen Stellen seiner Wohnung platziert hat. Über Routinen ist er außerdem dazu in der Lage, Automatisierungen in seinem Zuhause zu nutzen, die beispielsweise bei der Lichtsteuerung zum Einsatz kommen. So werden am Abend die Lampen automatisch gedimmt und ausgeschaltet, sofern sie nicht mehr gebraucht werden.

Für den idealen Filmeabend steht der smarte Fernseher bereit. Auch er lässt sich bequem über das Smartphone bedienen, sollte die Fernbedienung einmal abhandengekommen sein.

Ergänzt wird sein komplettes Setup durch einen Roborock, der für Sauberkeit im digitalen Zuhause sorgt. Und das ist laut seinen Aussagen eine enorme Erleichterung für den Alltag. Durch die Fellnasen ist die Wohnung gerne einmal von Haaren geschmückt, die während der Abwesenheit allesamt aufgesaugt werden. Bei der Rückkehr ins Zuhause erstrahlt der Boden so in einem neuen Glanz. Um während der Abwesenheit nicht in Unwissenheit zu schwelgen, bietet der Roborock hierfür auch die Möglichkeit, einen Blick durch seine Kamera auf das Smart Home zu werfen. Das ist auf der einen Seite für Mathias eine komfortable Möglichkeit für einen kurzen Check des eigenen Zuhauses, auf der anderen Seite natürlich auch ein Problem. Denn unter Umständen kann nicht nur er einen Blick auf seine Wohnung werfen, sondern auch Hacker, die weniger freundliche Absichten haben.

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Die Probleme des Smart Homes

Das führte uns in unserem Dialog auch direkt zu den Problemen und Schwierigkeiten, die das Smart Home leider nun einmal hat. Ein klassisches Beispiel, das auch Mathias in seiner Erzählung aufgegriffen hat, sind die billigen Produkte. Sie bieten oft wenig Sicherheit und bilden ein Risiko für die eigene Sicherheit im smarten Zuhause. Sowohl durch Hackingangriffe, als auch durch Botnetzwerke, sind die IoT-Komponenten immer wieder harten Angriffen ausgesetzt. Für ihn ist es daher enorm wichtig, dass der Aspekt der Sicherheit beim Einsatz eines Produkts nicht zu kurz kommt. Um wenigstens etwas mehr Sicherheit im eigenen Zuhause zu haben, ist Mathias auch dazu bereit, ein paar Euro für die passenden Komponenten mehr auszugeben.

Doch auch ein paar Euro mehr sind keine Garantie dafür, dass alle Punkte seiner Checkliste erfüllt sind. Gerade Minimalismus ist für ihn eine große Schwierigkeit. Viele der Komponenten am Markt haben ein futuristisches Design oder sind sehr überladen, wodurch sie automatisch zum Blickfang in der Wohnung werden. Mathias setzt allerdings lieber auf jene Gadgets, die sich sehr dezent in das Bild der Wohnung integrieren und nicht zu dominant hervorstechen. Dazu gehört es, dass die Gadgets nicht unnötig mit Knöpfen, Drehschaltern oder anderen Steuerelementen ausgestattet sind.

Trotz weniger Steuerelemente darf in seinen Augen das Thema der Einfachheit nicht zu kurz kommen. Komponenten, welche einen komplexen Einrichtungsprozess haben, sorgen für großen Frust auf der Anwenderseite. Es ist ihm daher ein großes Anliegen, dass die Gadgets der Hersteller auf eine einfache Art und Weise miteinander vernetzt werden können, ohne dass hierfür eine komplexe Anleitung notwendig ist.

Weitere Kritikpunkte am Thema Smart Home hatte er tatsächlich auch. Mathias sagt, dass die Qualität der Produkte für den Einsatz von großer Bedeutung ist. In seinen Augen ist es allerdings oft so, dass die Qualität mancher Produkte eher zu wünschen übriglässt. Dabei bezieht er sich sowohl auf die Qualität der genutzten Software sowie auf die Qualität der Produkte an sich.

Mathias, hat ein Smart Home denn Vorteile?

Tatsächlich könnte man bei einer solch umfassenden Liste an Kritikpunkten meinen, es gäbe gar keine Vorteile. Doch dem ist gar nicht so. Hierzu konnten wir eine kurze Liste an Punkten festhalten, die im Wesentlichen die Vorteile des Smart Homes gut beschreiben. Du fragst dich nun sicherlich, weshalb es schlussendlich nur drei Punkte geworden sind. Diese Punkte bilden allerdings nur grobe Oberkategorien und fassen damit natürlich einen viel größeren Bereich zusammen, während die Kritikpunkte schon eher ins Detail gingen.

Einer der größten Vorteile für Smart Home ist in Mathias‘ Augen das Schonen von Ressourcen. Im Vordergrund steht dabei die effiziente Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen, wie beispielsweise den Strom. Er selbst hat dazu tatsächlich einen guten Überblick, wie sich der Stromverbrauch über die vergangenen Monate entwickelt hat und meint, dass durch den effizienten Einsatz der smarten Technik ein Einsparen zu sehen ist.

Es lässt sich in einem Smart Home allerdings nicht nur Strom einsparen. Auch die Arbeitszeiten für das tägliche Staubsaugen fallen in einem Smart Home weg. Mathias kann sich dank des Roborock während der Reinigung des Zuhauses entspannt zurücklehnen. Mit Hilfe von Automationen kann man diesen Effekt natürlich noch verstärken. So lässt sich beispielsweise der Saugroboter losschicken, sobald man das Haus verlässt und die Beleuchtung ausschalten. Die Vorteile überwiegen demnach den Nachteilen, solange man bei der Auswahl der Gadgets darauf achtet, dass diese zu einem selbst und den Gegebenheiten passen.

Mathias meint außerdem, dass für die Bedienung des Smart Homes wirklich jeder in Frage kommt. Entweder lassen sich einzelne Komponenten durch den Sprachassistenten bedienen, so dass jede Menge Freiheiten hinzukommen oder es ist auch möglich, das eigene Smartphone dafür zu nutzen.

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Gibt es das perfekte Smart Home?

Vermutlich gibt es das nicht, da sind sich Mathias und ich einig. Allerdings gibt es durchaus eine Möglichkeit für die Vernetzung des Eigenheims, die sehr nah dran ist.

Im Laufe des Gesprächs erzählte Mathias, dass ein KNX Smart Home vermutlich das Non-Plus-Ultra sein wird. In seinen Augen ist es die wohl beste Lösung, die derzeit am Markt existiert. Sollte sich Mathias eines Tages für ein Eigenheim entscheiden und zufälligerweise noch im Lotto gewinnen, würde vermutlich KNX von oben bis unten eingebaut werden.

Das zeigt allerdings wieder einen weiteren Nachteil, den es an wirklich guten Lösungen gibt. Sie sind nicht gerade günstig und es muss wirklich sehr lange darauf gespart werden. Und wenn das Geld eines Tages doch da ist, hat man vielleicht schon wieder andere Pläne im Kopf, die ebenso ihren Preis haben.

In einer absolut perfekten Welt wäre es aber für ihn die vermutlich beste Lösung.

Meine Meinung zu Mathias Smart Home

Zugegeben, er hat nicht gelogen mit seiner Aussage, dass er kein krasses Smart Home zu bieten hat. Doch was ist schon krass oder perfekt?

Die vorhandenen Geräte sind in meinen Augen jedenfalls eine gute Investition und werden bei ihm ständig genutzt. Er integriert sie für seine Bedürfnisse sehr gut und kann daher damit punkten, dass es keine unnötigen Geräte in seinem Zuhause gibt.

Was mich persönlich besonders beeindruckt ist die Zeit, die er für seine Entscheidung investiert. Mathias ist definitiv kein Mensch, der leichtfertig zu einem Produkt greift und es in seinem Zuhause einsetzt. Vielmehr überlegt er sich, inwiefern dieses Gerät einen Vorteil bringt und ob es ihm auch in allen Belangen gefällt. Das mag für viele Menschen etwas irritierend sein und bremst vielleicht auch die eine oder andere private Innovation. Eines ist allerdings sicher, in seinem Zuhause gibt es kein Gerät, das aus einer Laune heraus gekauft wurde.

Er ist sich ebenso jedem Risiko bewusst und weiß damit zu leben. Sicherheitslücken oder Gefahren für den eigenen Schutz hat er immer im Blick. Das macht sein Smart Home vermutlich zu einem der Wohlfühlorte für all diejenigen, die sich nicht leichtfertig auf jede technische Neuheit stürzen. Mich persönlich hat er jedenfalls mit dieser besonnenen Art beeindruckt und ich glaube, dass ich mir hiervon noch einiges abschauen kann. Zwar achte auch ich auf die einzelnen Geräte in meinem Zuhause, doch manchmal überkommt mich doch die Freude an neuer Technik und ich bin bereit dazu, über das eine oder andere Manko hinwegzusehen.

In diesem Sinne ein großes Dankeschön an Mathias für die Teilnahme an #DeutschlandsSmartHomes und den interessanten Einblicken in eine Gedankenwelt, die sehr viel Inspiration liefert und zeigt, dass man auch mit Bedacht sein Zuhause vernetzen kann.

Wie smart bist du?

Für die Artikelreihe #DeutschlandsSmartHomes kommst mit großer Sicherheit auch du in Frage! Ich führe ein Gespräch mit dir und du erklärst mir, was dein Zuhause alles kann. Auf Basis dieser Informationen stelle ich dir einen eigenen Artikel zusammen, der bei mir im Blog veröffentlicht wird.

Die Schwerpunkte, den Inhalt und die Informationen bestimmst dabei du! Es wird in dieser Artikelreihe nichts veröffentlicht, was du nicht möchtest. Dazu bekommst du nach der Anfertigung des Artikels eine Kopie zugeschickt und kannst gerne dein Veto einlegen.

Lass dir die Chance nicht entgehen und triff dich mit mir auf einen virtuellen Kaffee. Alle Informationen dazu findest du im Menüpunkt Jetzt mitmachen. Ich freue mich auf deine Nachricht.


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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