Smart Home DIY: Willkommen in NRW
Meine virtuelle smarte Reise im Zuge der Artikelreihe Deutschlands Smart Homes führt mich in diesem Artikel nach Nordrhein-Westfalen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland der Bundesrepublik Deutschland blicken wir auf die kleine Stadt Wermelskirchen.
Wermelskirchen bietet nicht nur wunderbare und unter Denkmalschutz gestellte Fachwerkhäuser, sondern auch ein ganz besonderes Smart Home. Dieses Smart Home ist der moderne Rückzugsort von Daniel. In seinem Zuhause widmet er sich nicht nur gerne der DIY-Vernetzung, sondern auch seinem eigenen YouTube-Kanal.
Bekannt dürfte er mit seinem Kanal vor allem dadurch sein, dass er als einer der wenigen YouTuber Livestreams zum Thema Smart Home veranstaltet und sich in seinen Videos ausführlich mit Komponenten beschäftigt, die sein Ziel des Do It Yourself stützen. Mit dabei sind vor allem Home Assistant, der ESP und diverse weitere Komponenten. Nebenbei liefert er mit seinen Videos natürlich auch sehr viel Input für das DIY Smart Home und seine Zuschauer.
Empfehlen kann ich dir daher unbedingt einen Besuch auf seinem YouTube-Kanal. Bei der Gelegenheit bietet es sich natürlich an, ein Abo zu hinterlassen und die Vorstellung weiterer Gadgets, Ideen und Automationen zu unterstützen.
Daniel, wie bist du zum Smart Home gekommen?
Die wohl wichtigste Frage zu Beginn eines Austauschs ist natürlich, wie man zum Thema Smart Home gelangt ist. Auch wenn man dank diverser Hersteller immer leichter in Versuchung und in den Genuss kommt, ist der Einstieg meist die größte Hürde.
Während eines Praktikums als Elektroinstallateur kam Daniel in Berührung mit einem vollvernetzten Smart Home auf Basis von KNX. Hierbei konnten diverse Dinge ganz bequem über das Smartphone gesteuert und kontrolliert werden. Als Beispiel führte er die Badewanne an, die in die gesamte Steuerung des Hauses vollintegriert war.
Diese Erfahrung hat ihn derart geprägt, dass er sich schlussendlich mit diesem Thema beschäftigt hat. Die Besonderheit war dabei für ihn, dass er nicht nur Produkte in seinem Zuhause einsetzen wollte. Vielmehr war das Ziel, die Technik dahinter und die Vernetzung besser zu verstehen, was wohl den maßgeblichen Ausschlag dafür gegeben hat, dass er sich auf die Nische Do It Yourself fokussierte. Noch heute hat er viele spannende Ideen und Anwendungsfälle, die er in seinem Smart Home auf diese Weise umsetzt und auf seinem Kanal vorstellt.
Im Zentrum seiner Vernetzung befindet sich dabei die Software Home Assistant, auf die er meist unterschiedliche Logiken aufbaut. Was genau Home Assistant ist und wie er dazu gekommen ist, das schauen wir uns nun im Detail an.
Smart Home mit Home Assistant
Home Assistant, häufig mit HA abgekürzt, ist eine Software zur Vernetzung diverser Komponenten. Die Software arbeitet lokal auf einem eigenen Server, zum Beispiel einem Raspberry Pi, kann jedoch auch mit unterschiedlichen Clouds kommunizieren. Die Konfiguration der Software kann sehr präzise erfolgen, so dass die Entscheidung zur Einbindung unterschiedlicher Dienste immer in der eigenen Hand liegen.
Zur Vernetzung unterschiedlicher Komponenten bietet Home Assistant diverse Erweiterungen. Diese Erweiterungen sind auf der einen Seite entweder durch die Entwickler der Software geprüft, auf der anderen Seite rein durch die Community entwickelt. Die Stärke von Home Assistant liegt damit in der flexiblen Erweiterbarkeit und der Möglichkeit, sich als Entwickler direkt zu beteiligen. Aus dieser Stärke heraus kann Home Assistant mit diversen Erweiterungen werben, die das System bis in jede Ecke des Hauses vordringen lassen.
An Home Assistant gefällt Daniel ganz besonders, dass sich die Entwickler in Form von Livestreams immer wieder die Zeit nehmen, neue Funktionen vorzustellen und damit in direkten Austausch mit der Community treten. Bei anderen Lösungen ist das wohl eher die Seltenheit, sofern sie nicht direkt durch ein Unternehmen im kommerziellen Umfeld entwickelt werden. Doch wie ist er überhaupt zu dieser Software gekommen?
Darum nutzt Daniel Home Assistant
Angetrieben durch den Wunsch nach einem ganzheitlich vernetzten Zuhause begann Daniel mit der Entwicklung eines eigenen Smart Home Servers. Da jedoch der Aufwand für die Pflege und Erweiterung der Software nicht gerade wenig Zeit in Anspruch nahm, hat er nach einer Alternative für sein Zuhause gesucht. Durch eine persönliche Empfehlung rückte Home Assistant in den Fokus, was zu Beginn jedoch recht komplex erschien.
Durch einen Bekannten konnte Daniel sich das System genauer ansehen und meisterte die Installation innerhalb eines Streams direkt selbst. Durch den Stream bestand somit auch die Möglichkeit, dass er die wichtigsten Grundlagen erklärt bekam und sich nicht allein einarbeiten musste. Diese Hilfestellung hat dazu geführt, dass andere Systeme eher in den Hintergrund gerückt sind, da die Expertise des Bekannten bei Home Assistant gelegen hat.
Auf meine Frage, ob er mit seinem System zufrieden ist, gab es ein klares Ja als Antwort. Trotz unterschiedlicher Lösungen bietet Home Assistant all das, was Daniel für sein Smart Home braucht und möchte. Auch der monatliche Versionssprung gefällt ihm dabei sehr gut, denn so zeigt sich, dass das System mit viel Engagement und Durchhaltevermögen gepflegt wird. Alles in allem scheint es, dass er mit Home Assistant auf die richtige Lösung setzt, wodurch seinen Ideen nahezu keine Grenzen gesetzt werden.
Vernetzung in allen Ecken
Dass seinen Ideen fast keine Grenzen gesetzt sind, zeigt sich bei der Betrachtung der vernetzten Bereiche in seinem Zuhause. So setzt er inzwischen um die sechs Thermostate ein, die für ein ideales Raumklima sorgen. In Kombination mit seinen smarten Jalousien ist Daniel außerdem in der Lage, für einen Sicht- oder Sonnenschutz auf Knopfdruck zu sorgen.
Doch auch am Abend unterstützt das Smart Home durch die Beleuchtung. Er nutzt hierfür überwiegend Wandschalter von Sonoff, die seine Deckenlampen kontrollieren. Dabei werden die unterschiedlichen Zustände direkt in Home Assistant ausgegeben und die Steuerung kann über dieses System erfolgen. Farbiges Licht spielt bei der Hauptbeleuchtung für Daniel eine eher untergeordnete Rolle. Diese werden hauptsächlich durch seine Frau genutzt. Dennoch hat Daniel diverse RGB-LEDs verbaut, die das Zuhause auf Wunsch in verschiedenen Farben beleuchten und damit für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. Besondere Farbakzente werden auch durch sein Nanoleaf gesetzt, das während unseres Gesprächs im Hintergrund schön bunt aufleuchtete.
Apropos Wandschalter. Neben Steuerungen für die Deckenleuchten sind ebenfalls die Steckdosen an das Smart Home gekoppelt. Durch die Shelly Plug S können Verbraucher so einfach und bequem vom Stromnetz getrennt werden, ohne dafür vom Sofa aufstehen zu müssen.
Vollendet wird der Komfort durch die automatisierte Reinigung mittels seines Saugroboters. Diesen hat er eigenständig auf eine andere Software geflasht, um ihn von seiner Cloud zu trennen. Damit zeigt sich, dass der Gedanke des DIY nicht nur konsequent in Form von physischen Bausteinen umgesetzt wird, sondern auch die Software eine entscheidende Rolle spielt.
Unabhängig von der Cloud?
Gerade sein Saugroboter kommuniziert im Auslieferungszustand sehr häufig mit der Cloud, wodurch unterschiedliche Daten aus dem eigenen Zuhause übermittelt werden. Da das in vielen Fällen allerdings gar nicht notwendig ist, zeigt Daniels Smart Home eindrucksvoll.
In der Steuerungsoberfläche des Smart Homes befindet sich die Karte des Roboters mitsamt den Steuerungsmöglichkeiten, die es für ihn gibt. Doch warum legt man so viel Wert auf die Unabhängigkeit von der Cloud?
Daniel begründet das gerne mit dem Beispiel, dass sein Smart Home weitestgehend funktionsfähig bleibt, auch wenn die Internetverbindung einmal abbrechen sollte. Auch den Hunger der Hersteller nach Daten möchte er nur in einem sehr geringen Ausmaß stillen. Seine Meinung zur Cloud lässt sich recht einfach zusammenfassen: Wenn eine Funktion lokal umsetzbar ist, dann lieber ohne Cloud.
Schlussendlich zeigt sich hierbei, dass es im Smart Home zwei Herangehensweisen gibt. Auf der einen Seite die absoluten Verfechter der Cloud, auf der anderen Seite eher die Vorsichtigen. Dass er jedoch weder das eine noch das andere ist, wird bei einer anderen Komponente sehr klar. Denn während der Saugroboter nicht nach Hause telefonieren darf, funkt Alexa munter in die Cloud. Das liegt allerdings viel mehr daran, dass die Berechnung der entsprechenden Informationen zur Sprachsteuerung innerhalb des eigenen Zuhauses eher ein komplexes Vorhaben ist.
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Was kannst du noch verraten, Daniel?
Komplex ist natürlich nicht nur die Technologie zur Umsetzung einer Sprachsteuerung. Auch bei seiner intelligenten Beleuchtung für das Treppenhaus hat sich Daniel mächtig ins Zeug gelegt. Durch zwei verschiedene Bewegungsmelder wird ein wunderbares Licht im Treppenhaus aktiviert, das ihm den Weg nach unten weist.
Das kann im Zweifel ziemlich entscheidend sein, denn wer in der Dunkelheit doch mal das Haus verlassen möchte, sollte auch sicher unten ankommen. Nur so kann man ins voll vernetzte Auto steigen, das dem Smart Home sogar über den Tankstand die entsprechenden Informationen liefert.
Egal welchen Bereich man betrachtet, Daniels Smart Home zeigt eindrucksvoll, dass auch mit DIY-Methoden ein interessantes und funktionierendes Smart Home zusammengestellt werden kann. Dabei stehen natürlich Aspekte wie Sparsamkeit oder der Wille die Technik zu verstehen im Vordergrund. Stolpersteine inklusive.
Meine Meinung zu Daniels Smart Home
Den Gedanken vieles selbst umsetzen zu wollen, kann ich nicht immer ganz nachvollziehen. Mit Sicherheit bieten sich dadurch grandiose Chancen, um die Technik noch besser zu verstehen. Vermutlich würde ich mich allerdings mit meinen zwei linken Händen nicht gerade sehr gut anstellen.
Dennoch finde ich derartige Lösungen sehr interessant und sie zeigen, dass es nicht immer die teure Lösung von der Stange sein muss. Wer sein Smart Home genauso wie Daniel als Hobby und Weiterbildung sieht oder gar bereit ist durch die Investition von Zeit ein wenig zu sparen, ist mit DIY auf jeden Fall bestens bedient. Auch was Stabilität angeht, sind diese Lösungen keinesfalls schlechter.
Die Frage dabei ist immer, wie viel Zeit man schlussendlich investiert und ob man – wie Daniel – dem Suchtfaktor nachkommt und auch bereit dazu ist, den einen oder anderen Samstag dafür aufzubringen.
Ich möchte daher ausdrücklich nochmals unterstreichen, dass das DIY Smart Home auf keinen Fall schlechter ist. Lediglich der Zeitaufwand ist unter Umständen höher, da viele Dinge nicht Out-Of-The-Box funktionieren. Dafür erhält man wertvolle Einblicke in die Funktionsweise der Technik und bekommt ein grundlegendes Verständnis dafür, wie ein Smart Home arbeitet.
Smart Home fasziniert dich genauso?
Eventuell hast du Lust mit mir über dein Zuhause zu sprechen. In einem Videochat besprechen wir Details von Smart Home und erörtern, wie du deine Technik in den Alltag integrierst. Wenn du Lust auf einen spannenden Austausch mit jeder Menge Inspiration hast, dann melde dich bei mir.
Im Anschluss erstelle ich auch für dich sehr gerne einen Artikel im Rahmen der Artikelreihe Deutschlands Smart Homes. Entweder unter Nennung deines Namens oder völlig anonym. Du hast die Wahl, du bestimmt den Inhalt.
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