Smart #1 – Pleiten, Pech und Pannen
Das neue Auto. Ein Kapitel, das für viele eigentlich mit super viel Zuversicht, Freude und Stolz beginnt. Doch was ist eigentlich, wenn so manches wirklich in die Hose geht? Wenn die Freude schon vor der Übergabe ins Wanken gerät und man sich fragt, was passiert hier eigentlich gerade?
Wir sprechen heute über meine Erfahrungen und Erlebnisse. Eine Geschichte, die ich mir lange Zeit aufgespart habe, weil ich zuerst über all die positiven Dinge in meiner persönlichen Elektromobilität erzählen wollte. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Und genau diesen Schatten, wollen wir uns heute mal etwas genauer ansehen.
Ich werde dir im weiteren Verlauf des Artikels von Dingen erzählen, die mich mit einem großen Fragezeichen hinterlassen haben. Geschichten, in denen ich unabhängig voneinander sowohl die KFZ-Zulassungsstelle hinterfragen muss als auch den Hersteller meines Autos: Smart.
Mir ist ganz wichtig dazu zu sagen, dass meine Geschichten an sich kein Drama sind. Sie fügen sich aber in eine Verkettung ungünstiger Ereignisse, die man sich bei einem neuen Auto so gar nicht wünscht. Und ich glaube, dass es da draußen Menschen gibt, die sich zumindest mit der einen oder anderen Geschichte identifizieren können.
Was bisher geschah …
Im August 2024 habe ich mich für meinen Smart #1 Brabus entschieden. Der Bestellvorgang fand komplett online statt und auch der Händler war mehr oder weniger nur der Berater im Hintergrund. Die gute Dame bei der Verifizierung meines Ausweises hat mich nach sehr ungeduldiger und forscher Behandlung vom Herrn zur Frau gemacht. Vielleicht sollte ich nochmal auf meinem Ausweis genauer nachlesen … So schnell begann das buchstäbliche Abenteuer mit dem Auto.
Das System hat bei der Bestellung die Versicherung nicht mit verkaufen wollen, da es ein technisches Problem nach einer Preiserhöhung gegeben hat. Ich sollte also das Auto ohne Versicherung bestellen, dem Unternehmen danach eine formlose Mail schicken und darin bitten, dass ich die Versicherung doch haben will. Wie so ein Mensch, der beim teuersten Produkt seines Lebens nicht weiß, was er will. Wild!
Ein Wunschkennzeichen hatte ich mir schon reserviert, die Anzahlung war einige Tage später geleistet und es konnte los ins Abenteuer Elektroauto gehen. Weitere Dokumente später wuchs dann die Ungeduld, bis ich am 07.08.2024 den erlösenden Anruf erhielt: Wir können einen Termin zur Abholung vereinbaren!
Online-Portal für Geeks
Natürlich habe ich in der Zwischenzeit nach der Bestellung und bis zur Auslieferung immer mal wieder online bei Smart den Status geprüft. Von Amazon Prime ist man ja tatsächlich schon sehr verwöhnt, was die Lieferzeiten angeht. Bei einem Auto ist das aber natürlich anders. Hier gibt es keine Lieferung am nächsten Werktag.
Wie auch immer.
Online im Portal von Smart war der ganzen Sache nicht so viel zu entnehmen, wie man sich das vielleicht in unseren hochtechnologisierten Zeiten denkt. Im Grunde standen dort nur zwei Status. Pfiffige Geeks haben aber herausgefunden, dass in den JSON-Daten des Requests (keine Sorge, wenn du jetzt hier nur Spanisch verstehst) mehr Informationen zu finden sind. Das ganze Thema findest du in einem Smart Forum.
Ich habe also nahezu täglich immer wieder den Status geprüft, die Daten abgeglichen und mich voller Vorfreude jedes Mal zu einem erneuten Check des Status hinreißen lassen. Ganz schön affig. Aber man ist eben voll mit dieser Neugier und diesem Glücksgefühl.
Zwischendrin habe ich dann mal mit SmartLease telefoniert wegen der Versicherung. Ein wirklich super freundlicher (und kompetenter) Mitarbeiter hat mir weitergeholfen. Ein gutes Gefühl bei all dem Trubel rund um die Bestellung. Aber so ist das eben manchmal. Auch bei Amazon läuft nicht immer alles rund (Stichwort: PlayStation 5).
Behörden am Limit
Wer mit Autos zutun hat, kommt um sie nicht herum: Die KFZ-Zulassungsstelle.
Egal ob direkt oder indirekt, sie ist immer involviert. Bei Smart ist es so, dass man selbst die Zulassung wohl gar nicht machen kann. Hier greift beim Leasing immer der Zulassungsdienst ein und übernimmt den Behördengang. Und obwohl diese Zulassungsdienste oft eigene Kontingente haben, die Wartezeit ist enorm!
Beim Zulassungsdienst habe ich für meinen Teil alle Informationen am 15.07.2024 eingereicht. Am 25.07.2024 habe ich dann nochmal zwecks des weiteren Verlaufs nachgefragt. Erst am 06.08.2024 habe ich dann im Online-Portal die Meldung erhalten, dass meine Zulassung abgeschlossen ist.
Die Behörden (insbesondere in meiner Region) sind dermaßen überfordert, dass es wirklich unfassbar lange dauert, bis man ans gewünschte Ziel kommt. Einer meiner Kollegen hat erst einige Zeit zuvor in Stuttgart sein Auto zugelassen. Er war um 03:30 Uhr bei der Zulassungsstelle, dass er möglichst früh dran kommt. Doch Pustekuchen. Die Schlange ist um die Zeit schon groß. Und schlussendlich war er auch erst gegen 11 Uhr dort wieder raus. Die Behörden kommen einfach nicht hinterher. Teils ist es für alle Seiten eine richtige Zumutung. Dazu findest du bei Regio TV einen interessanten Beitrag.
Wie auch immer. Meine Zulassung war ja durch. Oder?
Nein … zu früh gefreut.
Fahndung nach meinem Kennzeichen
Okay, okay. Die Überschrift klingt dramatisch. Doch hier setzte für mich die erste Panne ein. Und zwar noch bevor das Auto überhaupt auch nur in greifbarer Nähe für mich war.
Ich hatte zu Beginn ein Wunschkennzeichen reserviert. Etwa eine Stunde hat es gedauert, bis ich das Kennzeichen gefunden habe, das genau zwei Kriterien erfüllt:
- das Kennzeichen passt zu mir
- das Kennzeichen ist noch verfügbar
Dieses Online-Tool zum Finden freier Kennzeichen ist der Inbegriff einer Online-Behörde. Wirklich. Absolute Katastrophe … Die Suchfunktion ist völlig unterirdisch und zeitweise war das Portal sogar abgeschaltet.
Wie auch immer. Ich hatte mein Wunschkennzeichen reserviert, einen Code erhalten und die Bestätigung. Ich konnte das Kennzeichen innerhalb der nächsten Monate mit diesem Code abholen oder abholen lassen. Als dann der Zulassungsdienst meldete, dass die Zulassung erfolgte, war ich über eine Nachricht mehr als erstaunt.
Ihre Zulassung wurde aus folgendem Grund abgelehnt:
Klärfall: Wunschkennzeichen ist nicht möglich. Bitte teilen Sie uns ein neues Kennzeichen mit.
Wie jetzt? Doch nicht?
Zugelassen oder nicht?
Die Verwirrung auf meiner Seite war also groß. Und so griff ich zum Smartphone und rief dort auf gut Glück einfach mal an. Die erste Person konnte mir keine Auskunft geben und war selbst sichtlich irritiert. Stellte mich dann zu einer Kollegin durch. Genau diese Kollegin war es, die den irritierenden Zustand gesetzt hat. Ich hab die Übeltäterin gefunden!
Die Zulassung an sich wäre versucht worden durchzuführen. Aber leider kann ich mein Kennzeichen nicht nehmen, da es nicht zur Verfügung steht. Ich sagte daraufhin, dass ich es doch reserviert habe. Schweigen. Man wusste selbst nicht so genau, was dort in der Behörde abging.
Jedenfalls bot man mir an, dass ich mir innerhalb der nächsten Stunde ein neues Kennzeichen aussuchen sollte, dann würde man das direkt mit höherer Priorität bearbeiten und es würde ziemlich schnell gehen. Das hat dann auch tatsächlich so gestimmt. Am nächsten Tag war alles erledigt.
Den Grund für das Dilemma habe ich auch noch erfahren. Die nette Dame meldete sich auf meinen Wunsch hin nochmals. Die Behörde sagte, sie könne das Kennzeichen nicht rausgeben, da es zur Fahndung ausgeschrieben wäre.
Halten wir also fest: Mein reserviertes Wunschkennzeichen, welches laut Behörde noch verfügbar war und für das ich einen Abholcode habe, ist zur Fahndung ausgeschrieben. Witzig. Zum Glück bin ich damit nicht vom Hof des Händlers gefahren. Das hätte ein Spaß werden können! Ich habe mich ja schon fast hinter Gittern gesehen. Oder zumindest in einem größeren Chaos. Und zum Glück hat mich der ganze Spaß nichts gekostet.
Auf in die Elektromobilität
Du kannst dir gar nicht ausmalen, wie sehr ich mich dann jedoch gefreut habe, als ich das Auto mit meinem zweiten Wunschkennzeichen abgeholt habe. Dem Zulassungsdienst habe ich 3 mögliche Kombinationen genannt und gesagt: Sucht euch was aus, irgendwas wird es schon geben!
Und es wurde tatsächlich mein zweiter Favorit.
Ich fuhr also stolz und voller Glück mit meinem Auto in jede Ecke, wo auch immer ich hin musste. Das Laden an öffentlichen Säulen hat zuverlässig geklappt und es gab keinerlei Anzeichen für irgendwelche Schwierigkeiten. Allen Kollegen, Freunden und meiner Familie habe ich stolz das Auto gezeigt und wir haben alle eine Runde damit gedreht. Ich bin natürlich gefahren. Es ist ja schließlich MEIN Auto!
Zu dieser Zeit ging dann auch mein Newsletter raus und der erste Blogpost für die Kategorie Elektromobilität war in der Planung. Ich habe eifrig Bilder gemacht und so vieles ausprobiert. Es war, als würde ich Autofahren ganz neu entdecken. Eine wirklich schöne Zeit für mich. Ganz im Ernst.
Doch dann passierte es …
Abgeschleppt in der hintersten Ecke
Es war der 01.09.2024. Mein Auto hatte ich gerade einmal 3 Wochen. Ich war beim Team-Event meiner Arbeit. Gut 60-70 Kilometer von daheim entfernt. Als dann die Dunkelheit eintrat und ein Gewitter aufzog, wollte ich mich eigentlich auf den Heimweg machen. Es war so gegen 22 Uhr, wenn ich mich richtig erinnere.
Doch das Auto wollte nicht nach Hause. Mein Sitz fuhr nicht nach vorne, ich konnte die Fahrstufe nicht einlegen und irgendwie traten die verrücktesten Fehlermeldungen auf. Störung im Energiesystem, bitte Händler kontaktieren. Witzig. Der lag schon munter im Bett. Vermute ich mal.
Die Verwirrung war groß und ich habe zuerst mal daheim angerufen, ob man mir aus der Patsche helfen kann. Die Freude auf der anderen Seite war natürlich riesig. Es war Sonntagabend, am nächsten Tag stand die Arbeit an und ich komme mit einer Panne um die Ecke. Nun gut. Hilft ja alles nichts. Mein Chef hatte glücklicherweise sehr viel Verständnis. Ein Traum! (Ich war übrigens um halb 4 daheim …)
Einige Minuten später hing ich dann bei Smart in der Hotline. Keiner ging ran. 24 Stunden-Service? Hmm. Bei Mercedes wollte man mir helfen, konnte aber nicht. Es ist ja ein Smart. Nach 5 oder 6 Versuchen, kam ich dann bei Smart durch. Man schickt den Abschlepper, alles Weitere muss man in der Werkstatt klären. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass mich die Hotline zurückgerufen hat zwischenzeitlich. Also alles gut.
Aber damit begann ein weiteres Drama für sich.
Kein Abschlepper verfügbar
Ich finde leider keinen Abschlepper. Können wir das Auto morgen holen? … Oh unter diesen Umständen muss ich jemanden finden. Ich melde mich wieder. Machen Sie sich keine Sorgen.
Ich konnte mein Auto nicht mehr abschließen. Es stand mitten in der Nacht in der entlegensten Ecke und ich ratlos daneben. Die Dame meldete sich dann nach einigen Minuten wieder mit einer guten und einer schlechten Nachricht.
Sie hat einen Abschlepper gefunden. Jedoch bringt er das Auto nicht nach Böblingen zu Mercedes, sondern zu sich selbst auf den Hof. Er sei ein autorisierter Smart-Partner und kümmere sich darum. Ich muss jedoch zustimmen, da ich als Halter die Entscheidung übernehmen kann.
Ich erkundige mich zwei Mal, ob das auch vom Leasing gedeckt sei und ob das ohne Probleme ginge. Ja, denn es ist ein Smart-Partner. Ich gab also meine Zustimmung. Ich muss ja der Hotline Vertrauen in dieser Situation. Dieser Punkt wird gleich nochmal wichtig.
Die schlechte Nachricht an der Sache war, dass der Abschlepper nicht vor 2 Uhr in der Nacht bei mir sei. Nun gut. Eine andere Wahl hatte ich aber nicht mehr, da die gelben Engel in der Nacht nicht verfügbar seien. Er kam dann kurz nach 2 Uhr in der Nacht. Und war nicht so begeistert vom Ort und dem Elektroauto. Kommt hin und wieder mal vor bei diesen Autos, sagte er.
Und damit begann direkt das nächste Drama.
Was macht ihr Auto hier?
Am Tag drauf begann ich völlig übermüdet neben meiner Arbeit (sorry Chef) zu telefonieren, ob mein Auto denn nun angekommen sei. Nach langem Hin und Her sagte man mir, das sei der Fall und es steht sicher auf dem Hof. Man kam jedoch noch nicht dazu, den Fehler zu suchen. Okay, immerhin etwas.
Wiederum einen Tag später rief ich erneut an und bekam dann denjenigen in die Leitung, der zuständig für die Abschleppaktion ist. Ein wirklich humorvoller und sehr netter Mensch. Er sagte mir, dass man mir nicht helfen kann und das Auto eigentlich hier nicht hätte herkommen dürfen. Man kümmere sich darum, aber jetzt muss Smart aktiv werden. Sie haben mein Auto ins Autohaus gestellt zu den Neuwagen. Mit einem Lachen sagte er: Ist ja auch noch neu. Nicht mal 4 Wochen bei mir. Stimmt!
An der Smart-Hotline wiederum hieß es, dass das alles durch mich ausgelöst wurde, weil ich mein Okay gegeben habe. Ich müsse jetzt mit hohen Kosten rechnen, da sie das Auto nochmal abschleppen müssen. Es sei ja nicht fahrtauglich. Da ich jedoch in der Nacht keine andere Option hatte und mir die Smart-Hotline versicherte, dass das alles in Ordnung gehe, fühlte ich mich … verarscht.
Wir haben dann noch zwei oder drei Mal miteinander telefoniert und ich machte klar: Ich werde weder für die Reparatur, noch für das Abschleppen aufkommen. Keine Chance. Man sehe von mir keinen einzigen Cent, da es nicht meine Schuld gewesen ist. Vorher sollen sie das Auto abholen und wir machen den kompletten Vertrag rückgängig (wäre zwar vermutlich nicht möglich, aber da sprach der Frust aus mir).
Die Geschichte hat sich dann Stück für Stück aufgeklärt. Auch der Herr vom Abschleppdienst versicherte mir, dass bereits alles bezahlt sei und ich mich bitte nicht von Smart verrückt machen lassen solle.
Wohin mit dem Auto?
Einige Zeit später (es war immer noch Tag 2 nach dem Abschleppen) rief mich dann die Smart-Hotline an. Der Herr entschuldigte sich und meinte, in der Nacht sei vieles falsch gelaufen und mich träfe tatsächlich keine Schuld. Sie kommen natürlich dafür auf und ich werde in Kürze von ihrem Abschleppdienst kontaktiert. Wohin das Auto käme, wüssten sie zu dem Zeitpunkt nicht.
Ich bestand darauf, dass mein Smart #1 zu meinem Händler kommt. Dem vertraue ich, der kann das. Sie wollten prüfen, was möglich ist.
Es vergingen etwa 3 Stunden, bis der Abschleppdienst mich anrief. Ich sagte ihm, dass ich mein Auto zu meinem Händler haben möchte. Nach Pforzheim. Völlig egal, wie weit das ist. Er stimmte zu und sagte, dass er es dorthin bringt. Am gleichen Tag.
An Tag 3 nach der ersten Abschleppaktion rief ich mein Autohaus an. Man sagte mir, dass alles angekommen ist. Mein Auto und der Fahrzeugschein. Ich war mehr als beruhigt und froh, dass das Auto in guten Händen ist. Man nehme sich dem Fall an und ich werde kontaktiert, sobald man mehr wüsste. Auch hierfür fallen dann wiederum keine Kosten an. Zwischenzeitlich hat dann am Auto nochmal die Alarmanlage und die Diebstahlwarnung ausgelöst.
Es war der erste Moment, in dem ich aufatmen konnte. Ich wusste, dass jetzt erstmal alles in Ordnung ist und ich mir keine Sorgen mehr machen müsste. Ohne meinen intensiven Einsatz an den ersten beiden Tagen, wäre das Auto dort vermutlich aber erstmal nicht angekommen. Auch das bestätigte man mir so. Hier hätte ich mir eine bessere Kommunikation gewünscht.
Was ist passiert?
Wie ich dir schon erzählt habe, traten im Auto ein paar wilde Fehlermeldungen und Zustände auf. Das alles führte dahin, dass ich es nicht mehr abschließen konnte, irgendwann noch die Alarmanlage ausgelöst wurde und schlussendlich war der Strom alle.
Die Hochvoltbatterie war zu diesem Zeitpunkt auf einem angemessenen Level. Also über 50 Prozent. Und so war es auch für mich schwierig, das so richtig zu durchschauen. Denn ich wusste eines nicht: Das Elektroauto hat auch eine 12 Volt-Batterie. Wie ein Verbrenner. Und auch ein Tesla (Quelle: Teslamag). Alle Autos eben. Glaube ich?
Genau diese Batterie war leer und so nahm die Geschichte ihren Lauf. In den rund 7 Stunden parken brach die Batterie zusammen und das Auto hat sich aus Sicherheitsgründen nicht mehr starten lassen. Der Abschlepper hat die Batterie kurz geladen für wenige Augenblicke und das Auto fuhr dann selbstständig auf den Abschlepper. Also nichts völlig Wildes.
Warum die 12-Volt Batterie leer war, lässt sich übrigens nicht so genau sagen. Es gibt jedoch andere Fälle, in denen das auch schon aufgetreten ist. Und genau hier setzt eine Sache an, die viele mit Sicherheit noch nicht so genau wissen. Darum muss ich hier mal kurz etwas ausholen.
Einen weiteren Fall findest du übrigens bei Smart Emotion. Die Frage nach der Ladung der 12 Volt-Batterie wird im Smart 1 Forum geklärt.
Lange Standzeiten vor Auslieferung
Smart ist wohl dafür bekannt, dass die Autos erst dann in den Verkauf gehen, wenn sie schon per Schiff auf unserem Kontinent angekommen sind. Genauer gesagt in Seebrugge. Dort warten die Autos dann auf ihren Verkauf, bevor sie weiter zum Händler transportiert werden. Die Quelle dazu finde ich leider nicht mehr.
Bei Smart ist es wohl so, dass die Autos hier mehrere Monate stehen können. In dieser Zeit kann so eine Batterie einen Schaden davon tragen, was sich schlussendlich zu solchen Situationen entwickeln kann, wie sie bei mir eingetreten ist. Ärgerlich für mich, aber so ist das wohl leider. Auch mein Smart stand einige Zeit dort bevor er an mich ausgeliefert wurde.
Womit ich jedoch gar nicht einverstanden bin ist, dass sowas scheinbar vorher nicht aufgefallen ist. Gerade wenn ein Auto so lange Standzeiten aufweist und es ein Neuwagen ist, darf so etwas nicht passieren. Genau dieses Feedback habe ich auch an Smart gegeben, nachdem ich einige Tage nach dem Vorfall nochmal kontaktiert wurde. Man wollte sich dem Feedback annehmen und den Fall nochmal analysieren. Leere Worte oder echtes Versprechen? Ich gehe mal vom Besten aus!
Mein Händler teilte mir übrigens außerdem mit, dass sie nicht ohne Weiteres einfach die Batterie tauschen dürfen. Auch hier scheint Smart mitzumischen und die Hand über das Auto zu halten. Ob also eine Batterie getauscht wird, entscheidet in meinem Fall (vermutlich wegen Garantie) der Hersteller. Etwas mühsam war das für mich allerdings schon, da man sonst das Problem vermutlich hätte schneller beheben können.
Mein Learning
Für mich persönlich war es das erste Mal, dass mein Auto abgeschleppt werden musste. Ich gebe ehrlich zu, dass ich im ersten Moment etwas überfordert mit der Gesamtsituation war. Auch nachdem mein Smart #1 in die falsche Werkstatt kam, war die Situation nicht besser. Das alles hätte so nicht passieren dürfen und war schon ein echtes Erlebnis.
Aber ich habe aus der Situation auch einiges mitgenommen.
Für das nächste Mal kann ich vermutlich entspannter an die Sache herangehen. Denn nun weiß ich, was auf mich zukommt und worauf ich vielleicht etwas besser achten sollte. Das macht die Geschehnisse nicht besser, aber man muss ja auch nach vorne blicken. Und festzuhalten ist, dass jetzt alles wieder gut ist. Auch wenn der Moment traurig war als mein neues Auto den Abschlepper rauf fuhr und mitgenommen wurde.
Außerdem hoffe ich persönlich sehr, dass auch Smart aus dieser Geschichte gelernt hat. Bei den Behörden wird vermutlich erstmal keine Veränderung eintreten. Daher gehe ich darauf auch nicht mehr näher ein. Eine sehr sehenswerte Reportage aus Stuttgart gibt es dazu hier: Der Staat vor dem Kollaps? Amt am Limit.
Mir ist wichtig zu sagen, dass ich deshalb den Hersteller nicht an den Pranger stelle. Wirklich. Es geht mir auch nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ich will dir aber aufzeigen, was für Konsequenzen so eine Situation haben kann und dass auch bei mir nicht immer alles rund läuft. Denn genau diese Geschichten sind es, die man sonst gar nicht so gerne thematisiert. Aber es gehört eben dazu. Und deshalb rolle ich die Geschichte hier auch nochmal so ausführlich auf. Damit andere von meinen Erfahrungen profitieren können. Bleib auch du daher in den Kommentaren bitte sachlich.
Ist das E-Auto schlecht?
Ebenso wichtig zu sagen ist, dass das Problem nicht grundsätzlich am E-Auto liegt. Viele werden jetzt sicherlich mit dem Finger auf diesen Blogpost zeigen und sagen, dass sie das Elektroauto schon immer für schlecht gehalten haben. Aber das stimmt so nicht. Und dazu genau zwei Punkte.
Der erste Punkt beschäftigt sich mit der Tatsache, dass auch Verbrenner eine 12 Volt-Batterie haben. Diese kann leer sein und das Auto wird entsprechend ebenso Probleme aufweisen. Wie genau diese aussehen, kann ich als Laie natürlich nicht beurteilen. Aber sicher ist, dass auch ein Verbrenner hier seine Schwierigkeiten haben wird. Das steht nicht zur Debatte.
Im zweiten Punkt muss man auf die Tatsache blicken, dass man auch beim E-Auto Starthilfe geben kann (Quelle: EFahrer). Denn hier hätte es möglicherweise funktioniert, die Batterie kurz zu laden. Dann wäre das Auto wieder gefahren und hätte die Batterie selbstständig weiter laden können. Ich habe mich aber aus einem wichtigen Grund dagegen entschieden: Ich als Laie kann das Ausmaß und die Konsequenzen nicht beurteilen.
Zudem wurde mir in dieser Nacht vom Abschlepper (vielleicht eigennützig, vielleicht ehrlich) mitgeteilt, dass es aus Gründen der Sicherheit nicht ratsam wäre, das Auto bis zur Werkstatt selbst zu fahren. Ich habe auf seine Aussage vertraut und ihm dann gesagt, er solle es doch bitte tatsächlich abschleppen. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich noch abspringen können. Aber was wäre gewesen, wenn die Batterie unterwegs nochmal Probleme gemacht hätte? Nochmal mehrere Stunden warten? Nein danke! Better safe than sorry.
Meine Kritik an Smart
Zusammengefasst kann ich aber auch nicht aufhören zu schreiben, ohne meine Punkte nochmal in Richtung Smart zu schieben.
Ich hätte mir als Kunde gewünscht, dass man vor der Übergabe einen viel genaueren Blick auf das Auto wirft. Bedeutet, dass auch hier von Smart die Richtlinien oder Vorgaben zur Überprüfung nochmal nachgeschärft werden sollten. Der Hersteller kennt sein Auto ja schlussendlich auch am Besten.
Der wesentlich größere Punkt ist aber, dass ich als Kunde auch das Gefühl haben will, dass man sich kümmert. Hier wäre eine bessere Kommunikation mit mir von Vorteil gewesen. Insbesondere als das Auto in der falschen Werkstatt stand. Dass man mir den Vorwurf mache, dass ich das so entschieden habe, war schwierig. Zwar war das sicherlich keine böse Absicht, aber es sorgt für Verunsicherung.
Insgesamt gibt es hier also noch Optimierungspotenzial. Auch wenn ich gleichzeitig dazu sagen will, dass es (nach meinen Recherchen) kein grundsätzliches Problem ist (Quelle: Smart Forum). Aber das Problem ist eben auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
Gerade im Hinblick auf die 12 Volt-Batterie wäre es hilfreich, wenn man diese als Kunde in der App auch sehen würde. Denn als ich vom Auto die Meldung erhielt, dass die Batterie fast leer ist, war es schon zu spät. Da hat mir die Meldung auch nicht weitergeholfen.
Ich möchte aber auch ganz dringend unterstreichen, dass all die Menschen am Telefon wirklich außerordentlich verständnisvoll und nett waren. Gerade die erste Mitarbeiterin mit der ich gesprochen habe, hatte so einen beruhigenden Einfluss. Das war schon echt eine großartige Sache.
Die heutige Situation
Nachdem alles durchgestanden ist kann ich sagen, dass ich mit meinem Auto wieder sehr glücklich bin. Der Einstieg in die Elektromobilität gefällt mir auch heute noch und ich bereue es nicht. Ich bereue auch nicht die Wahl, die ich mit der Marke getroffen habe. Auch wenn es an manchen Stellen hätte besser laufen können.
Mein Auto ist heute zuverlässiger denn je und hat auch während meines Urlaubs und einem „längeren“ Stillstand von etwa 7 Tagen keinerlei Probleme gezeigt. Ich habe aber auch bei mir selbst gemerkt, dass ich vorsichtiger geworden bin. Ich checke in einer anderen App (Hello # App, Quelle: Smart Emotion) regelmäßig die 12 Volt-Batterie und lasse sie nicht mehr so richtig aus den Augen. Das ist schon etwas beängstigend, da es den Punkt Vertrauen adressiert. Hier ist für mich inzwischen Kontrolle einfach besser.
Man kann es nun drehen und wenden, wie man will. Aber die Situation hat für einen Lernfortschritt gesorgt. Ich persönlich habe sehr viel zum Thema recherchiert und bin irgendwie auch beruhigt, dass ich für künftige Fälle weiß, wie das Abschleppen genau abläuft. Und wie viel Zeit es kosten kann. Zwar war das die harte Tour, aber das gehört manchmal eben zum Leben dazu. Auch Technik macht manchmal Probleme.
Hattest du schon eine solche Situation mit deinem Auto? Und wie ist es bei dir gelaufen? Erzähl mir deine Story gerne in den Kommentaren und lass uns ein wenig über die Geschichte plaudern.
Und bitte sei so nett: Mir geht es hier um das Austauschen und Erzählen von Erfahrungen. Hier wird niemand bekehrt, an den Pranger gestellt oder beschimpft. Solltest du nur über das böse E-Auto schimpfen wollen ohne sachliche Diskussion, geh kurz an die Luft und atme durch. Davon hast du etwas und ich auch. Danke!
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