Deutschlands Hitzewelle macht auch der Technik zu schaffen

Veröffentlicht von Lukas am

Hitzewelle in Deutschland. Bis zu 39 Grad. Die Menschheit schwitzt. Und die Technik leidet.

Temperatur Smart Home

Bist du aktuell auch so betroffen von der Hitze? Ohne Klimaanlage im Büro? Oder gar draußen zum Arbeiten? Das ist durchaus schwierig und macht allen Menschen zu schaffen. Und auch der Technik geht es nicht anders. Smartphones überhitzen und müssen erst wieder abkühlen bis sie benutzt werden können, Computer kommen ohne gute Lüfter gar nicht mehr aus und selbst das ist fraglich, ob es noch hilft.

Ob du es glaubst oder nicht, auch für dein Smart Home ist das eine große Belastung und es treibt die Technik an ihre Grenzen. Daher solltest du unbedingt Schutzmaßnahmen treffen, damit dein Zuhause diese heißen Tage gut übersteht.

Hitze abwehren – einfach oder eine Herausforderung?

Zugegeben, mir selbst fällt es auch sehr schwer, die Hitze aus der Wohnung zu halten. Schließlich sind wir hier über den kompletten Tag der Sonne ausgesetzt. Und das macht sich bemerkbar. Einmal schon fiel der Raspberry aus und streikte. Vermutlich hat ihm die Hitzewelle einfach nicht gut getan. Und das ist durchaus ein riesiges Problem. Denn bei zu hohen Temperaturen nimmt die Technik Schaden und steht dann nicht mehr zur Verfügung. Und mal ehrlich, hast du Lust deinen Raspberry Pi neu aufzusetzen und das komplette Smart Home neu einzurichten? Oder freust du dich tagtäglich auf einen richtig krassen Datenverlust der Extraklasse?

Also ich definitiv nicht. Dank einem vollautomatischen Backup wäre das Neuaufsetzen zwar einfacher, aber bequem bedeutet eben auch, dass man das nicht machen muss.

Daher gilt: Am Tag die Rollläden runter und nachts kräftig lüften. Auch wenn es nur wenige Grad Celsius an Unterschied bedeutet, macht es doch einiges für Mensch und Technik aus. Und bei der aktuellen Hitzewelle ist jedes Grad eine wahre Freude.

Doch wenn es mal über Tage hinweg heiß ist, hilft das nicht mehr viel. Wir Menschen gehen ins Schwimmbad oder gönnen uns eine kühle Dusche. Doch hast du schon einmal deinen PC kühl geduscht, wenn es zu heiß ist? Vielleicht unabsichtlich mit einem Glas Wasser. Doch sonderlich gefreut wird er sich nicht haben. Computer ticken anders, das wissen wir alle.

Idealerweise klimatisierst du deine Wohnung oder dein Haus, um die perfekte Temperatur zu halten und ein gutes Lebensgefühl zu erhalten. Das wäre auch für dein Smart Home genau ideal. Doch wenn das nicht möglich ist, musst du anderweitig Abhilfe schaffen.

Lass deine Technik Faulenzen

Je mehr Prozesse auf deinem Rechner ausgeführt werden, desto mehr Leistung wird beansprucht. Mehr Leistung bedeutet einen höheren Stromverbrauch, eine stärkere Beanspruchung deiner CPU und weiteren Komponenten. Diese produzieren mehr Wärme und können sie nur schlecht abgeben. Im Umkehrschluss bedeutet das, du solltest deiner Technik ein wenig Ruhe können und es im Sommer sanfter angehen lassen. Achte darauf, dass du nur die nötigen Prozesse am Laufen hast, so dass du die Wärmeentwicklung ein wenig eindämmen kannst.

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Hinterfragen soll man außerdem, ob man den Rechner nicht öfter in den Ruhezustand versetzt, sofern man ihn nicht braucht. Oder auch den Bildschirm ausschalten, wenn er gerade nicht gebraucht wird. Weniger Technik bedeutet eben nun mal auch weniger Wärmeentwicklung.

Setze deine Technik außerdem niemals direkten Sonnenstrahlen aus und achte darauf, dass sie an einem möglichst kühlen Ort platziert wird. Achte auch darauf, dass sie jederzeit möglichst viel Wärme abgeben kann. Beispielsweise indem dein Rechner frei steht und nicht durch Möbelstücke abgeschirmt wird. Ebenso auch der Raspberry Pi. Dieser sollte nicht in die letzte Ecke gedrückt sein und auch nicht unbedingt in einer zu kleinen Kiste stehen. Auch direkt unter der Decke ist kein idealer Platz, denn wir wissen ja alle, dass Wärme nach oben steigt. Bodennähe ist daher nie verkehrt.

Der Raspberry Pi als Einplatinencomputer wird einzig und allein passiv gekühlt. Das bedeutet, er hat von Natur aus keine Lüfter, um seine Wärme abzugeben. Dadurch kann sich Wärme ziemlich stark stauen und dem kleinen ziemlich schaden. Das gilt im Übrigen auch für dein Smartphone oder dein Tablet.

Gegenmaßnahmen helfen bedingt

Wenn dein Raspberry Pi, das Kernstück deines intelligenten Zuhauses, in einer Kiste steht, könntest du einen Lüfter in die Kiste einbauen. Dieser transportiert die warme Luft aus der Kiste hinaus in den Raum, wodurch eine bessere Durchlüftung gewährleistet ist. Klar, die Umgebung ist nicht arg viel kühler, aber es hilft doch ein wenig. Achte aber gleichzeitig auch darauf, dass neue Luft in das Gehäuse einströmen kann. Beispielsweise indem du auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls eine Öffnung lässt.

Wem das zu unspektakulär ist, der kann sich einen leuchtenden Lüfter zulegen, der auch optisch einiges her macht. Doch dabei sollte man sich wirklich immer überlegen, ob man auf Dauer das Geblinke oder Geleuchte sehen möchte. Muss jeder für sich selbst entscheiden.

Einen tollen Testbericht und eine kleine Anleitung für einen Lüfter findest du übrigens bei Willys Technik-Blog.

Was wäre eine gute Lösung?

Nun ja, die perfekte Lösung hättest du nur, wenn du dir ein kleines Rechenzentrum in eines deiner Zimmer baust. Dieses Zimmer wird klimatisiert und schützt deine notwendige Technik somit vor Hitze. Doch auch im 21. Jahrhundert sind Klimaanlagen im Zuhause für viele noch ein unnahbarer Luxus. (Besonders wenn man viel Geld für Smart Home ausgibt :p)
Und sind wir auch mal ehrlich, nur für einen Raspberry Pi wäre das ein wenig zu viel an Aufwand.

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Du kannst allerdings anderweitig für Schutz sorgen. Beispielsweise indem du deiner Kontrollzentrale einen Button hinzufügst, mit dem zu deinen Raspberry Pi ausschalten kannst. Denn insbesondere am Tag, wenn niemand daheim ist und die smarte Technik nicht von außen erreichbar ist, nutzt sie sowieso keiner. Klar, das ist auf jeden Fall sehr unkomfortabel, wäre aber eine gute Möglichkeit. Viel mehr andere Möglichkeiten hast du leider nicht. So schwer das auch ist.

Übrigens, wichtig zu wissen

Ein Computergehäuse sollte auch bei großer Hitze nicht einfach geöffnet werden. Computer sind so konstruiert, dass das Gehäuse einen guten Luftaustausch gewährleisten soll. Öffnet man nun das Gehäuse, so manipuliert man diesen Luftdurchfluss, welcher durch die Lüfter erzeugt wird. Die Wärme kann weniger gut abgeleitet werden und deine Hardware nimmt unter Umständen großen Schaden. Daher gilt, PC-Gehäuse geschlossen halten und bei Überhitzung auf den Rechner verzichten!

Weiterhin ist es kein Mythos, dass der Rechner bei Hitze – ähnlich wie wir Menschen – träge wird. Die Leistung wird zum Schutz der Komponenten reduziert, so dass die Hardware keinen Schaden davon trägt. Wenn der Rechner also im Laufe des Sommers oder der Nutzung immer langsamer wird, muss man sich keine Sorgen machen. Das ist völlig normal. Steigt die Temperatur weiter an kann es schon dazu führen, dass der Rechner abstürzt. Sollte es soweit sein, muss man ihm Ruhe gönnen. Denn auch du willst nicht gequält werden, wenn du durch die Temperaturen am Ende bist.

Auch das sogenannte Overclocking, bei dem man die CPU beabsichtigt bis zu einem gewissen Grad übertaktet, ist im Sommer keine all zu gute Idee. Dabei entsteht noch viel mehr Wärme, die auch abtransportiert werden möchte. Merke dir also, im Sommer auf ein Overclocking doch besser verzichten.

Zu guter letzt, widmen wir uns noch den Notebooks. Auch diese funktionieren nicht anders als ein Desktop-Rechner. Mit dem Unterschied, dass sie einen Akku verbaut haben. Dieser Akku wird bei der Benutzung immer wieder erwärmt und muss die Temperaturen aushalten. Wer also sein Notebook überwiegend an der Steckdose nutzt sollte sich überlegen, den Akku herauszunehmen, um diesen vor der Wärme zu schützen. Dadurch trägt er keinen Schaden von sich und man hat noch lange Zeit Freude mit seinem Notebook.

 

Wie verbringst du die heißen Tage? Und was tust du, um deine Technik vor der Hitzewelle zu schützen? Hast du einen genialen Tipp für Mensch oder Maschine?


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

1 Kommentar

Datenvisualisierung mit Openhab · 3. Oktober 2018 um 08:55

[…] Insbesondere auch für Zeiträume in denen man nicht Zuhause ist. Ein ganz gutes Beispiel war die Auswertung der Temperatur während der Hitzewelle in Deutschland. Das fand ich sehr […]

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