HABot: Openhab Chatbot für Smart Home
Dieser Beitrag ist ein Kurzbeitrag und stellt eine besondere Neuerung an OpenHab vor.
Vor einer Weile habe ich einen Beitrag zum Thema Chatbots und Conversational User Interfaces geschrieben und veröffentlicht. Dort habe ich dir erzählt, wie man einen Chatbot erstellen kann und vor allem wie dieser in der Gesellschaft ankommt. Das Verrückte daran ist nun, dass auch die Entwickler von Openhab auf das Thema Chatbots aufmerksam wurden und dieses in Einklang mit Smart Home bringen wollen. Dazu haben sie den HABot entwickelt.
Klar, den Trend habe ich definitiv nicht gesetzt und die Entwicklung begann schon im Jahr 2017. Doch es ist ein lustiger Zufall.
Und nicht nur, dass es ein Zufall ist, ich bin absolut begeistert!
Kurzfassung CUIs und Chatbots
Ein Chatbot ist eine Software, um mit Menschen in Kontakt zu treten. Dabei kann es unterschiedliche Absichten geben. Unternehmen nutzen ihn als Supportmitarbeiter, für das Marketing oder als nettes Gimmick. Mit Hilfe von Machine Learning kann ein Chatbot über die Zeit intelligenter werden, was für die Nutzer sehr hilfreich ist.
Aktuell sind viele Personen von der Nutzung eines Chatbots noch nicht begeistert, da er sie im Prinzip einfach viel zu selten versteht. Da hilft es auch nicht, dass das User Interface schön aussieht oder angenehm zu bedienen ist. Wenn die Technik dahinter Mist ist, funktioniert es einfach nicht.
Conversational User Interfaces (kurz: CUI) stellen das Bindeglied zwischen Chatbot und Mensch her. Über dieses Interface bedient man quasi die Software und erhält seine gewünschten Informationen. Ein solches Interface ist beispielsweise der Facebook Messenger oder auch Skype. Der Vorteil bei diesen beiden Interfaces ist, dass es von Millionen Benutzern täglich aktiv genutzt wird. Man erreicht eine große Menge an Personen und muss sich noch nicht einmal um die Gestaltung kümmern. Denn das ist Sache des jeweiligen Herstellers. In diesem Fall Facebook und Microsoft.
Koppelt man Chatbots nun mit Machine Learning oder Künstlicher Intelligenz, entstehen ganz neue Möglichkeiten der Nutzung. Denn der Bot wird mit der Zeit immer schlauer und kann seine Benutzer besser verstehen. Er kann auch deutlich komplexere Aufgaben übernehmen und benötigt dabei nur einen Bruchteil der Zeit, die ein Mensch braucht.
Chatbots im Smart Home
Nun gut. Ein Chatbot im Support oder im Marketing klingt nicht mehr all zu abwegig. Doch im Smart Home haben viele Personen noch gar keinen Einsatzbereich gesehen. Das soll sich nun durch OpenHab ändern. Und ich finde es super. Nicht nur, weil ich denke, dass Chatbots ein sehr großes Potenzial haben. Sie stellen auch einen interessanten Ansatz dar, was die Nutzung von Computern angeht.
Die junge Generation kennt es schon gar nicht mehr, aber früher bediente man Computer wirklich ausschließlich über die Kommandozeile. Das ist dieser schreckliche Text auf einem schwarzen Fenster. Vielleicht sagt dir MS DOS noch etwas, dann weißt du, wovon ich spreche. Solltest du es nicht wissen, dann such mal unter Windows 10 nach cmd und schaue dir das Fenster genau an.
Jedenfalls war die Kommandozeile irgendwann absolut out. Dann kamen die Graphical User Interfaces (GUIs). Auf diesen Interfaces kann man Knöpfchen drücken und schöne Bilder anschauen. Das gefiel den Nutzern besser und war in der Bedienung auch deutlich einfacher. An diesem Punkt stehen wir auch heute noch. Denn wir bedienen sämtliche technische Geräte über GUIs. Völlig egal ob Smartphone, Tablet, Computer, Notebook oder Kühlschrank. Gut, letzteres vermutlich eher, wenn man das neueste Flaggschiff von Samsung in der Küche stehen hat.
Doch trotz den GUIs, die sich schon recht einfach bedienen lassen, geht der Fortschritt weiter. Der neueste Schrei sind CUIs, also Oberflächen um (mit der Technik) chatten zu können.
Und dieser Trend soll nun ins Smart Home integriert werden. Der Chatbot soll auf Nachfrage Informationen zum Smart Home anzeigen oder die Temperatur in einem Raum ändern. Für das Ändern der Temperatur zeigte Yannick Schaus auf dem Smart Home Day in Ludwigsburg ein schönes Beispiel. Er schrieb dem Chatbot – übrigens HABot genannt -, dass ihm kalt sei. Der Chatbot schickte daraufhin eine Karte, auf der sich die Temperatur mit wenigen Klicks anpassen lies. Der Vorteil besteht nun darin, dass man sein Items nicht länger manuell auf der Oberfläche suchen muss, sondern sie einem zum richtigen Zeitpunkt angezeigt werden.
Sinn oder Unsinn?
Klar, ich finde es absolut super, dass Chatbots nun auch für diesen Bereich eingesetzt werden. Doch ich kann auch die Skeptiker verstehen. Viele sehen darin wenig Sinn und würden das vermutlich nie nutzen.
Doch es gibt in meinen Augen Einsatzszenarien, in denen die Nutzung durchaus Sinn ergibt. Beispielsweise wenn du in der Bahn auf dem Heimweg bist, nach einem langen Arbeitstag. Du willst schon mal die Temperatur checken, aber findest auf dieser vollen Oberfläche einfach nicht das richtige Item. Also schreibst du deinem Chatbot einfach eine Nachricht und fragst ihn, wie warm es Zuhause ist. Nachdem er dir geantwortet hat, kannst du die Temperatur nach deinen Wünschen einstellen.
Super Feature für die Verfrorenen im Winter!
Aber auch wenn du Zuhause bist, kannst du deinen Chatbot nutzen. Früh am Morgen bekommst du noch keinen Ton raus, willst aber gerne das Licht einschalten. Greif einfach zu deinem Smartphone und delegiere diese Aufgabe an den Bot. So einfach kann es sein.
Auf der anderen Seite kann man nun aber auch behaupten, dass das alles nicht sehr komfortabel ist. Erst zum Smartphone greifen müssen und nicht direkt auf einen Schalter drücken zu können. Kann ich verstehen, ist nicht für jeden etwas.
Deshalb sage ich immer wieder: Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob dieser Trend für ihn/sie Sinn ergibt. Man muss nicht alles mitmachen, nur weil es im Trend ist.
Teste den Chatbot direkt
Ich selbst habe den HABot noch nicht getestet, aber das werde ich nachholen. Du kannst ihn direkt testen, denn auf GitHub findest du das komplette Projekt. Das entsprechende Repository nennt sich org.openhab.ui.habot und enthält neben dem Quellcode auch eine Anleitung für die Inbetriebnahme des Chatbots.
Dort findest du auch Screenshots, auf denen du die Nutzungsweise direkt erkennen kannst. Probier etwas neues und starte gleich heute noch damit.
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Was denkst du? Chatbots Top oder Flop? Kannst du dir das in deinem Smart Home vorstellen?
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