Eigener Heimserver mit Virtualisierung
In jungen Jahren saß ich das erste Mal vor einem Computer. Damals gab es in meinen Augen wirklich sehr coole Spiele, die mir wahnsinnig viel Spaß gemacht haben. Nach und nach habe ich immer mehr mit dieser Materie zutun gehabt. Seit dem Studium haben sich die Prioritäten und Wünsche allerdings verändert. Mein Ziel war es, dass ein eigener kleiner Server für Zuhause bei mir im Keller steht.
Im Grunde habe ich dieses Ziel zwar damals mit einem Raspberry Pi schon erreicht, aber ich denke viele wissen, dass der Raspberry Pi als richtiger Server nicht wirklich taugt.
Seit einiger Zeit steht nun allerdings ein Rack-Server in meinem Keller und schnurrt täglich munter vor sich hin. Hauptsächlich dient der Server für Virtualisierung und dem Betrieb meines Smart Homes. Da ich neben OpenHAB inzwischen auch ioBroker betreibe, konnte ich so alle Systeme auf einen physischen Server bündeln und habe noch ein wenig Power übrig für restliche Dinge, die ich gerne damit anstellen möchte.
In diesem Beitrag dreht sich nun alles um den Server und meine Vorstellung darüber, wie ich meinen Heimserver einrichten werde. Außerdem gebe ich dir einen Ausblick darauf, wie ich den Server in den kommenden Wochen betreiben möchte beziehungsweise wo er seinen Platz finden wird. Wenn du momentan einen eigenen Heimserver kaufen oder einen Heimserver bauen möchtest, ist dieser Artikel genau richtig für dich. Dabei ist es egal, ob du den Heimserver selber bauen oder ihn dir durch einen Freund oder eine Freundin bauen lassen möchtest.
Eine eigene Cloud
Ich bin fasziniert davon, wie Clouds unser tägliches Leben einfacher gestalten. Wir können auf sehr schnelle Art und Weise Daten miteinander austauschen und diese auch jederzeit von allen Geräten abrufen. Aber viele Dienstleister haben eine Vorstellung von Speicherplatz, die sich nicht mit meinen decken. Außerdem muss man hierfür immer ein Abo abschließen und hoffen, dass es den Dienst auch in einigen Jahren noch geben wird.
Für mich habe ich entschieden, dass ich lieber selbst mein Cloudbetreiber bin und meine Daten physisch gesehen unter meinem Dach habe. Zwar ist der Aufwand hierfür etwas größer, aber die Mühe macht sich eines Tages sicherlich bezahlt. Spätestens dann, wenn die Internetverbindung wieder einmal abbricht und ich daheim auf wichtige Daten zugreifen muss.
Auf meinem Server für Zuhause läuft daher eine virtuelle Maschine für Nextcloud, die neben Kontakten und Terminen auch Daten enthält, die ich mit anderen teilen möchte. Damit der Server selbst nicht über einen großen Speicherplatz verfügen muss, liegen die Daten auf einem NAS, welches wiederum durch ein RAID ziemlich ausfallsicher ist. Das eröffnet mir die Möglichkeit, dass ich meine Daten jederzeit unter Kontrolle habe und selbst darüber entscheide, wer darauf Zugriff erhält.
Wie man sich eine eigene Cloud aufbaut und das iPhone damit synchronisieren lässt, das habe ich dir zusammen mit einem anderen Blogger in einem eigenen Beitrag bereits verraten.
Smart Home und der Server
Ebenfalls als virtuelle Maschinen betreibe ich OpenHAB sowie ioBroker auf dem Server. Damit habe ich die Möglichkeit, meine Ressourcen flexibel zuzuweisen, so dass mein derzeitiges Hauptsystem ohne Probleme arbeiten kann.
Da ich für meinen Blog weiterhin beide Systeme nutzen möchte und darüber auch Beiträge schreiben möchte, kann ich keines der beiden Systeme komplett still legen. Und das möchte ich auch gar nicht. Zwei Systeme erlauben mir eine sehr große Flexibilität und geben mir nahezu grenzenlose Möglichkeiten. Ich möchte also das beste aus beiden Welten kombinieren, so dass ich das ideale Smart Home aufbauen kann.
Zum Smart Home gehören allerdings nicht nur die Systeme selbst, sondern auch unterstützende Systeme, die wichtigen Input liefern oder mich bei meinen täglichen Aufgaben unterstützen. So betreibe ich auch Grafana und Motion auf dem Server, um entweder meine angefallenen Daten zu visualisieren oder meine Kameras jederzeit im Blick zu behalten. Motion kann außerdem die Kamerabilder automatisiert auswerten und meine smarten Systeme über eine Bewegung informieren. Da dies viel Rechenleistung erfordert, war der Wechsel zu einem richtigen Server wohl die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
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Ein paar Leistungsdaten des Servers
Angeschafft habe ich diesen Virtualisierungsserver als Gebrauchtgerät, da mir die Neuanschaffung doch ein wenig zu teuer war. Es handelt sich also um einen Server, der in der Praxis erprobt ist (um nicht stark genutzt zu sagen). Doch er läuft ohne Probleme und darüber bin ich auch sehr froh. Ein Dankeschön geht an dieser Stelle an Seju (blog.unixa.de).
Der Server selbst verfügt über 12 Kerne und arbeitet mit insgesamt 35 GB RAM. Er bietet damit genug Leistung, um meine virtuellen Maschinen zu betreiben und auch für die Zukunft noch ein paar Reserven zu haben.
Außerdem lässt sich das zweite Netzteil noch in Betrieb nehmen, wodurch auch eine Ausfallsicherheit im Falle eines Stromausfalls gegeben ist. Aktuell betreibe ich noch keine unterbrechungsfreie Stromversorgung am Server. Das wird allerdings noch kommen.
Ebenfalls habe ich noch die Möglichkeit, eine zweite CPU einzubauen und den Arbeitsspeicher dann nochmals zu steigern. Da für meine aktuellen Anwendungsfälle allerdings noch kein Engpass besteht, habe ich mir diese Option zwar offen gehalten, es gibt aber noch keine konkreten Pläne.
Weshalb ich Virtualisierung nutze
Virtualisierte Server sind ein Computer im Computer. Sie existieren nicht physisch und brauchen demnach auch keinen zusätzlichen Platz oder Strom. Im Heimnetzwerk sind virtuelle Maschinen heute oft noch gar kein großes Thema, da vielen Menschen hierfür der Server fehlt.
Im Hinblick auf Smart Home wird dies allerdings früher oder später noch interessant werden, da die Technik sich auch hier stetig weiterentwickelt.
Mit meinen virtuellen Maschinen kann ich verschiedene Systeme voneinander entkoppeln und damit erreichen, dass im Falle eines Ausfalls nicht alle Maschinen betroffen sind. Fällt beispielsweise die virtuelle Maschine von ioBroker aufgrund eines Updates aus, so steht immer noch OpenHAB zur Verfügung und kann die Aufgaben entweder übernehmen oder zumindest die ihm zugeteilten Aufgaben weiterhin ausführen.
Ich kann weiterhin Systeme ausgliedern, die von beiden Lösungen genutzt werden. Ein MQTT-Broker oder Motion liegen daher in einer eigenen virtuellen Maschine und sind damit komplett vom eigentlichen smarten System getrennt. Anders als bei der Integration eines MQTT-Brokers in OpenHAB, habe ich so deutlich mehr Flexibilität und kann die Systeme viel gezielter mit Ressourcen versorgen.
Darum erzähle ich dir von meinem Server
In der kommenden Zeit möchte ich neben dem Hauptthema Smart Home auch ab und an Inhalte zu meinem Server veröffentlichen. Dabei geht es mir vor allem um die Aufklärung, weshalb und wofür ich diesen nutze und wie ich meine eigene Infrastruktur immer weiter ausbaue.
Sicherlich gibt es einige Leserinnen und Leser, die das so nicht ganz nachvollziehen können. Doch im Endeffekt lebt das komplette Thema Smart Home von Servern. Denn auch eine Philips Hue Bridge ist im Grunde nichts anderes als ein kleiner Server in deinem Zuhause, der dir die Nutzung von verschiedenen Funktionen ermöglicht.
Außerdem habe ich mir mit diesem Gerät einen Traum erfüllen können, was mich natürlich wahnsinnig stolz macht. Diese Euphorie darüber möchte ich mit dir teilen. Einen Server selber bauen werden wir allerdings hier nicht. Ich bin eher der Software-Experte. Und trotzdem schnurrt der Server im Keller munter vor sich hin.
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