Datenvolumen: Das ewige Leiden

Veröffentlicht von Lukas am

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Das ist heute keine Seltenheit. Wir sind erreichbar per Mail, über WhatsApp und checken hin und wieder die neuesten Posts auf Facebook. Wir sind ständig vernetzt und das sorgt für viele Daten.

Laut Bundesnetzagentur verbraucht ein Haushalt im Monat 22 GB Datenvolumen.*
Hierbei ist nicht das Volumen der Deutschen Telekom für deren IPTV eingerechnet.

Was soll man dazu sagen? Heute haben wir das Jahr 2016 und die Datenmenge dürfte rasant angestiegen sein.
Ich komme im Monat daheim nahezu nie mit unter 100 GB pro Monat zurecht. Es wird gestreamt (Musik und Video), gesurft, per Videochat geredet, … Die Leitung glüht förmlich.

Umso erschreckender war die Nachricht, dass die Deutsche Telekom nun Anschlüsse drosseln will. Was macht man dann? Schaut man online noch Filme? Hört man online noch Musik? Wie läuft das, wenn mehrere Rechner ihre Updates beziehen?

Es gibt einige Personen, die sich gerade um den Punkt Updates kaum Gedanken machen. Doch nun steht das Windows 10 Anniversary Update bereit, welches auch knapp 3 GB (meines Wissens nach) umfasst.
Hat man nun daheim Laptop und PC stehen, dann fallen hierfür gleich mal knapp 6 GB an. Viele Haushalte haben jedoch mehr als nur zwei Geräte. Somit steigt das Volumen hierfür nochmals an.

Ich denke, dass das Volumen bevor man gedrosselt wird zwar nicht all zu knapp gehalten wird, jedoch wird es eine deutliche Einschränkung sein. Wir würden sie spüren.
Besonders die junge Generation – zu der ich auch gehöre – würde damit seine Probleme haben.
Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Eltern alleine zuhause mit sehr wenig Datenvolumen auskommen. Im Vergleich zum Verbrauch mit Streaming wäre das sogar vernachlässigbar.

Weiterhin wird das Web immer bedeutender. Wir lagern immer mehr Dinge dorthin aus und es stehen uns immer mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Die Zukunft ist vernetzt, erkennbar an Smart Home. Die Systeme kommunizieren untereinander und verursachen damit auch Daten, obwohl wir selbst nicht bewusst im Netz gemacht haben.

Doch nicht nur Smart Home ist für die Zukunft ein wichtiger Punkt, auch Clouds sind in den letzten Jahren sehr populär geworden. Wir können Urlaubsfotos direkt mit Freunden teilen, Dateien austauschen und Daten sichern. All das setzt eine Internetverbindung voraus. Im Idealfall mit hohen Uploadgeschwindigkeiten. Denn was manche Leute auch nicht wissen, wenn man eine Internetverbindung mit 50 MBit/s zur Verfügung hat bedeutet das nicht, dass man auch mit dieser Geschwindigkeit Daten ins Internet lädt. Der Upload ist nahezu immer langsamer als der Download, weshalb es unter Umständen lange dauern kann, bis alle Daten im Internet angekommen sind.

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Doch wie könnte man den Datenverbrauch einschränken?

In einem Privathaushalt den Verbrauch von Daten einschränken ist etwas „schwer“. Die Anführungszeichen daher, dass man es zwar kann, der Aufwand jedoch oftmals sehr hoch ist.

Ein Unternehmen setzt hierfür (nicht nur dafür, aber auch) Proxyserver ein, welche Seitenaufrufe zwischenspeichern können, so dass sie später für andere im Netzwerk schneller und ohne erneutes Anfragen ebenfalls erreichbar sind.
Der Proxyserver ist sozusagen der Server, welche später die Aufrufe ins Internet regelt und eventuell Dinge aus seinem Zwischenspeicher (Cache) lädt. Hierdurch spart man sich einen (unnötigen) Aufruf, da das Ergebnis bereits vorliegt.

Weiterhin gibt es speziell im Falle Microsoft einen Server (als Dienst, nicht als physikalischen Server im eigentlichen Sinne), welcher Updates aus dem Internet herunterlädt und diese dann weiter an angeschlossene Rechner verteilt. Der Sinn dahinter ist auch in diesem Fall, dass man die Updates einmal aus dem Netz lädt und später intern verteilt. Im oben genannten Beispiel wären es dann wiederum nicht 6 GB, die geladen werden, sondern wirklich nur 3 GB.

Wie man sieht, wäre der Nutzen für einen Privathaushalt nicht unbedingt spürbar. Man spart zwar Datenvolumen, indem man bestimmte Dinge zwischenspeichern kann, jedoch muss man auch Unterhaltskosten für den/die Server rechnen. Je nachdem, was man für einen Rechner dafür einsetzt, wäre es eventuell günstiger ein „besseres“ Internetpaket zu buchen.
Im Heimbereich macht eine solche Austattung eher für Leute einen Sinn, welche sich wirklich mit der Materie beschäftigen wollen oder müssen.

Was man jedoch im Privatbereich tun kann und was auch von vielen Herstellern explizit umworben wird, sind NAS-Systeme. Sie sind ein Netzwerkspeicher, der an jedem der Geräte zur Verfügung steht und auch so eingerichtet werden kann, dass man ihn aus dem Internet erreicht. Der Vorteil besteht in meinen Augen darin, dass man Daten in seinem eigenen Netzwerk bereit hält und nicht in fremde Hände geben muss. Zudem hat man innerhalb des eigenen Netzwerks kürzere Zugriffszeiten, als wenn die Daten auf einem Server im Internet liegen würden. Sollte die Internetverbindung einmal ausfallen, sind die Daten auch weiterhin erreichbar.
Das kann jedoch auch gleichzeitig ein Kritikpunkt sein, denn von außerhalb sind diese dann nicht mehr erreichbar.
Hier sollte man abwägen, ob das für einen persönlich Sinn macht und ob man mit der Einschränkung leben könnte.
Zudem ist auch hier wieder die Schwierigkeit in der Uploadgeschwindigkeit des eigenen Netzwerks, wie bereits oben erwähnt.

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Übrigens, wer noch etwas in Richtung Sicherheit tun möchte, sollte sich mit VPN auseinandersetzen. Dadurch erspart man sich das Freigeben und die Daten sind dennoch erreichbar. VPN unterstützen viele Geräte und es ist besonders mit der FritzBox sehr einfach einzurichten.
Positiver Nebeneffekt: Der Datenverkehr zwischen Smartphone/Laptop geht verschlüsselt ins Heimnetz, weshalb man auch an öffentlichen Orten sicherer surfen kann.


* Quelle: Jahresbericht 2013 der Bundesnetzagentur – Seite 75 Absatz Breitbandverkehrsvolumen

Kategorien: Computer und Digitales

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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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