Das ist definitiv kein Smart Home!

Veröffentlicht von Lukas am

Kennst du diese Veröffentlichungen, in denen nahezu zwanghaft das Wort Smart Home untergebracht ist? Modewörter für Reichweite oder für das hohe Interesse an einem Beitrag.

Das ist allerdings in meinen Augen wirklich fatal, denn es vermittelt eine völlig falsche Sicht auf die Dinge und beeinflusst Leser in ihrer Meinung. Wenn nun im Allgemeinen der falsche Eindruck entsteht, hat das Thema Smart Home automatisch auch einen negativen Beigeschmack. Das kennt man sicherlich aus anderen Themen oder von anderen Worten, die meist mit der Politik assoziiert werden können.

 

Das stimmt so nicht - Das ist kein Smart Home!

 

Worum geht es?

 

Ich habe einen Artikel gelesen, in dem es primär um das Smart Home und die lieben Haustiere geht. Erwähnt wurden dabei unter anderem GPS-Tracker, die nur der eigenen Katze die Katzenklappe öffnen, sofern diese vor der Tür steht.

 

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Wie du also siehst, war die Rede von smarten Gadgets beziehungsweise vernetzten Komponenten. Wer nun schon länger meinen Blog verfolgt hat sicherlich schon festgestellt, dass das Thema Smart Home hingegen weitaus mehr bedeutet. Denn zu einem Smart Home gehören nicht nur die Komponenten, sondern auch die zugehörige Logik.

Habe ich also nun ein Gadget, wie beispielsweise einen Amazon Echo, kann ich noch lange nicht von Smart Home sprechen. Du würdest ja auch nicht behaupten, dass du ein Haus hast, wenn du lediglich auf einem Grundstück eine Mauer errichtet hättest.

Man muss also nun in meinen Augen stark differenzieren zwischen smarten Gadgets und einem wirklichen Smart Home. Denn erst in der Gesamtheit können Gadgets zu einem Smart Home beitragen. Alleine sind sie hingegen nur teure Spielereien für Technikverliebte.

 

Smart Home definieren

 

Smart Home zu definieren ist in meinen Augen nicht ganz einfach, denn es bietet sehr viele mögliche Schwerpunkte. Diese werden von jedem individuell gesetzt und können demnach auch von Haus zu Haus variieren. Dennoch findet man auf der Startseite des Smarthome Kompendiums einen schönen Abschnitt über das Thema Smart Home und gewissermaßen eine Definition von Smart Home.

 

Smart Home bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie cleveres Zuhause. Doch viele Anwender und Hersteller vergessen dabei, dass ein cleveres Zuhause nicht nur durch die Steuerung per App zu erreichen ist. Clever bedeutet, dass Geräte untereinander sprechen können um gemeinsam den Komfort, die Sicherheit und den Wohlfühlfaktor für die Hausbewohner zu steigern. Ein cleveres Zuhause – oder auch ein Smart Home – besteht somit aus einer Vielzahl von Komponenten, die jedoch sehr schwer zu überblicken sind. […] (Quelle: Smarthome Kompendium)

 

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Wie man schon erkennen kann, ist nach dieser Definition ein Smart Home nur dann ein cleveres Zuhause, wenn unterschiedliche Komponenten miteinander arbeiten. Eine reine Vernetzung mit dem Smartphone bedeutet lediglich, dass ich die Geräte von unterwegs steuern kann.

 

Ein Beispiel für Smart Home

 

Nehmen wir mal an, du hast das Lichtsystem von Philips in deinem Zuhause installiert und nutzt dieses intensiv.

Das bedeutet nun, dass du deine Lampen ortunabhängig steuern kannst und auch mit verschiedenen Farben unterschiedliche Stimmungen erzeugen kannst. Das verspricht jedenfalls der Hersteller. Doch betrachtet man dein Zuhause im Gesamten, hast du lediglich einen Teil vernetzt. Dabei folgt dein gesamtes Zuhause noch keiner speziellen Logik oder ähnlichem.

 

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Hast du hingegen das Lichtsystem und betreibst es in Kombination mit anderen Systemen, kannst du deine Lampen anhand von speziellen Bedingungen schalten. So kannst du beispielsweise die Lichtfarbe anhand der Außentemperatur einstellen oder die Lampen zur optischen Signalisierung nutzen, sofern jemand unbefugt deine Wohnung betritt.

In letzterem Fall kann man in meinen Augen von Smart Home sprechen, denn hier wird klar, dass du unterschiedliche Geräte miteinander kombinierst.

 

Wie man Smart Home richtig kommuniziert

 

Selbstverständlich möchte ich in diesem Beitrag – und insbesondere in diesem Absatz – niemandem vorschreiben, wie er oder sie über Smart Home zu sprechen hat. Es geht lediglich darum, wie es in meinen Augen richtig ist, diese nächste Ausbaustufe des Zuhauses richtig zu kommunizieren.

Denken wir mal an unterschiedliche Artikel, die ständig die Nachteile und Risiken hoch und runter predigen. Hier wird klar, dass man so mit Sicherheit niemanden von einer Technologie begeistern kann. Andererseits muss man natürlich auch immer realistisch bleiben und darf dem Interessenten keine Wunder versprechen, die so nicht eintreten werden. Es muss ein gesunder Mix aus beidem entstehen, der die Interessenten rational und ehrlich aufklärt.

Smart Home kann durchaus seine Nachteile haben, wenn man zu sorglos mit den Einstellungsmöglichkeiten umgeht. Es kann genauso Nachteile haben, wenn man seine Daten in jede Cloud dieser Welt schickt.

Allerdings lassen sich diese Nachteile oftmals durch ein wenig Geschick eliminieren, so dass man am Ende sein Smart Home in vollen Zügen genießen kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Wichtig ist allerdings nur, dass man dem Interessenten eine Alternative bietet, damit dieser die für sich optimale Lösung wählen kann. Artikel, die hingegen ständig nur die Nachteile aufzählen, lassen gar keine Meinungsbildung zu. Sie drängen dem Leser oder der Leserin immer unbewusst eine Meinung auf, die so in der Realität gar nicht stimmt oder Lücken aufweist.

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Mein Appell

 

Wir müssen das Thema Smart Home ganzheitlich betrachten. Sicherlich hat es noch die einen oder anderen Fehler. Dennoch kann man durch moderne Techniken einen Nutzenzuwachs erwarten, der uns eines Tages sehr viel Komfort in unserem Zuhause beschert.

In einen neuen Zeitabschnitt zu starten bedeutet dabei auch nicht, alles auf den Kopf zu stellen. Wir streben alle lediglich nach einer Verbesserung. Dabei sollten wir unterstützt werden in unserer Meinungsbildung, gerade bei einem hoch komplexen Thema wie diesem. Unterstützen bedeutet dabei aber nicht, eine Meinung vorzuschreiben oder unterbewusst etwas einfließen zu lassen.

Wer heute kein Interesse an einem digitalen Zuhause hat, muss sich keines zulegen. Es steht jeder Person frei, bis zu welchem Grad sie die Technik in ihr Leben lässt. Man muss aber bedenken, dass man sich mit seiner Meinung einen gewissen Respekt erhofft. Diesen sollte man bereit sein, anderen ebenfalls entgegen zu bringen.

Gibt es also nun wahre Hausautomatisierungs-Enthusiasten, kann man deren Fortschritte oder Empfehlungen durchaus kritisch betrachten. Allerdings sollte man das Bild nicht verzerren und lediglich eine Seite der Medaille so beleuchten, dass ein völlig falscher Eindruck entsteht.

 

Aus diesem Grunde sage ich es zum Ende meines Beitrags gerne noch einmal: Ja, das digitale Zuhause ist noch nicht perfekt. Es gibt allerdings Mittel und Wege, um viele der doch so furchtbaren Nachteile zu eliminieren oder abzuschwächen. Wer allerdings darauf wartet, alles serviert zu bekommen darf sich nicht darüber wundern, wenn es nicht zu 100 Prozent seinen Vorstellungen entspricht.


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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