Das iPad als vollwertiger Computer? Ein Gedankenspiel

Veröffentlicht von Lukas am

Neulich war ich auf der Suche nach einem Monitor. Breites Display für mehrere Dokumente und angenehme Arbeit im Office. Dabei kam schnell das Thema auf, dass auch mit dem iPad durchaus viel möglich ist. Jedoch läuft manche Software – gerade in Betrieben – nicht direkt auf iPadOS.

Mit meinem Hintergrund als Wirtschaftsinformatiker bin ich es aber gewohnt, immer nach Wegen und Lösungen zu suchen. Nicht nur, weil man sie produktiv nutzen kann, sondern auch um zu verstehen, was das iPad und die IT alles leisten kann. Dabei bin ich auf eine interessante Möglichkeit gestoßen, die ich in diesem Artikel gerne gedanklich durchspielen möchte. Es handelt sich hierbei demnach leider nicht um eine konkrete Anleitung.

Bei meinem Gedankenspiel geht es darum, wie du auf deinem iPad Windows nutzen kannst und warum das überhaupt interessant sein kann. Ich persönlich bin wirklich angetan von dieser Idee und glaube, dass man damit durchaus in der Praxis etwas anfangen kann. Zumal das iPad mit seinen 12,9 Zoll wirklich eine gute Fläche für mobiles Arbeiten bietet. Wenn man dann noch bedenkt, dass diese Fläche erweitert werden kann … Wahnsinn!

Du fragst dich nun zurecht, warum man auf dem iPad überhaupt Windows braucht. Vielleicht bist du auch eher der Mac-Nutzer. Doch ich glaube wirklich, dass es sich lohnen kann, zumindest gedanklich einen Blick auf eine andere Welt zu werfen. Eine Welt, die aus Mobilität, Flexibilität und Komfort besteht. Und damit ist nicht Windows gemeint, sondern eher die Möglichkeiten, die ein iPad Pro zu bieten hat.

Wenn dich mehr rund um das Thema Digitalisierung interessiert, dann schau gerne mal in meiner Kategorie Papierloses Büro vorbei. Dort kannst du gemeinsam mit mir den digitalen Alltag mit dem iPad näher erkunden. Ich würde mich sehr freuen!

iPad als vollwertiger Computer mit Windows

Warum braucht man Windows auf dem iPad?

Grundsätzlich bietet Apple mit seinem iPadOS so ziemlich alles an Funktionalität, das man für das alltägliche Leben braucht. Durch die Microsoft Office Apps lassen sich außerdem sogar Word-, Excel- und PowerPoint-Dateien schnell und mobil bearbeiten, ohne dass hierfür ein PC notwendig ist. Auch wenn diese auf dem heimischen NAS-System liegen. Diverse andere Tools gibt es meist als App oder als Dienst im Internet, so dass man bequem darauf zugreifen kann. Klassisches Beispiel hierfür sind E-Mails. Provider stellen entweder Apps hierfür bereit (z. B. Mail-App oder Outlook), haben jedoch auch eine Website, die sich mit dem iPad nutzen lässt. Ein Hoch auf das Mobile-First-Design!

Doch so manches Programm lässt sich einfach nicht auf dem iPad nutzen. Ich habe zum Beispiel manchmal einen kleinen Gedankenblitz im Hinblick auf Code, den ich gerne umsetzen möchte. Doch das iPad stößt hierbei an seine Grenzen. Nicht wegen der Leistung, sondern eher deshalb, da diese Software einfach nicht unterstützt wird. Das mag nun für dich vielleicht nicht ganz so relevant sein, doch denke mal an die vielen kleinen Tools, die wir im Büroalltag oft nutzen. Gibt es manchmal gar nicht auf deinem iPad.

Über einen kleinen Umweg ist es jedoch möglich, dass ich genau diese Anwendungen immer dabei habe und von meinem iPad nutzen kann. Wenn mein Tablet dann noch über einen Mobilfunktarif verfügt, sind meiner Arbeit gewissermaßen keine Grenzen mehr gesetzt. So könnte ich zum Beispiel auf dem Balkon sitzen, die Sonne genießen und trotzdem mit meinen gewohnten Programmen arbeiten, wie wenn ich wirklich an meinem stationären PC sitze. Oder sogar wie im Büro.

Diese Tatsache gefällt mir persönlich extrem gut an diesem mobilen Gerät. Es ist jederzeit und überall möglich, wie gewohnt zu arbeiten und eventuell auch seiner Selbstständigkeit nachzugehen. Gerade in Zeiten von Corona haben wir dabei gesehen, dass Flexibilität eine enorm wichtige Sache ist. Wer in diesen Zeiten noch auf eine veraltete Technik setzt, wird bald von der restlichen Welt überholt. Das gilt sowohl für Unternehmen, als auch für Privatpersonen. Ich zum Beispiel denke dabei an meine Großeltern, die bis heute das Internet als Gefahr sehen und sich vehement dagegen verschließen. Leider. Auch wenn Videoanrufe oft eine tolle Sache wären.

So stelle ich es mir vor

Auf meinem Schreibtisch befindet sich eine hochwertige Maus und Tastatur, die per Bluetooth mit meinem iPad verbunden werden kann. Seit einiger Zeit bietet Apple auf seinem iPadOS neben einer externen Tastatur auch die Möglichkeit, eine Maus zur Steuerung zu verwenden. Grandios! Zwar finde ich diese innerhalb des iPadOS etwas unnötig, jedoch hilft uns genau das bei diesem Gedankenspiel weiter. Denn ein normales Windows bedient man auch heute noch überwiegend mit der Maus, die recht präzise Eingaben ermöglicht.

Nun stelle ich mein iPad vor mir auf und verbinde mich auf meinen Server oder PC, der über ein laufendes Windows verfügt. Per Remotedesktop sehe ich nun die gleichen Inhalte, wie wenn ich vor meinem eigentlichen Monitor sitzen würde. Ich kann dank der Bluetooth-Maus und -Tastatur bequem den PC bedienen und sämtliche Programme verwenden, wie ich es gewohnt bin. Auch die Geschwindigkeit scheint durchaus in Ordnung zu sein, wie ein kleiner Test in meinem eigenen Zuhause gezeigt hat. Für High-End-Gaming reicht es zwar nicht aus, jedoch für alltägliche Arbeiten am PC.

Über Visual Studio Code oder ähnliche Tools kann ich nun direkt mit dem Programmieren starten und auch das Kompilieren funktioniert ohne Probleme. Das Ergebnis sehe ich direkt in einem meiner Lieblingsbrowser und merke eigentlich kaum, dass ich nicht vor einem richtigen PC sitze. Egal wo ich mich nun auf der Welt befinden würde, ich könnte jederzeit wie gewohnt arbeiten. Und gerade das macht einen großen Teil unserer Produktivität aus. Wir Menschen sind einfach Gewohnheitstiere und mögen Vertrautes, das wir im Schlaf beherrschen.

Da das Display des iPads auf Dauer selbstverständlich etwas zu klein ist, um es wie einen PC nutzen zu können, schließe ich bei Bedarf einen externen Monitor an. Auch hierzu gibt Apple gezielt Hinweise, wie das gelingen kann. Beispielsweise über einen Adapter, der von USB-C auf HDMI überführt und so meinem Monitor Leben einhaucht. Sobald das geschehen ist, liegt das iPad neben mir, verarbeitet die Signale und Daten, zeigt jedoch sämtliche Inhalte auf dem großen Bildschirm an. Und nun besteht nahezu kein Unterschied mehr zu einem herkömmlichen PC.

In meinem konkreten Szenario konnte ich das natürlich nicht testen. Dafür war die Idee und der erste Test viel zu schnell. Doch ich glaube, dass das auf alle Fälle funktionieren kann. Denn bis auf das externe Display habe ich alle Ideen schon einmal mit meinem iPad ausprobiert. Sogar die Verbindung ins LAN-Netzwerk, wodurch die Übertragungsgeschwindigkeit nochmals wesentlich erhöht wurde!

Benötigtes Zubehör

Wenn dir mein Gedankengang gefällt und du dir vorstellen könntest so zu arbeiten, benötigst du unter Umständen ein wenig Zubehör. Dieses Zubehör kann dabei natürlich auch sehr viel Geld kosten. Rein finanziell betrachtet darf man daher durchaus die Frage stellen, ob sich das wirklich so lohnt oder doch eher eine Spielerei ist. Vergleicht man einen herkömmlichen Laptop mit den Kosten für mobiles Arbeiten mit dem iPad auf Windows, steht das selbstverständlich in kaum einem Verhältnis zueinander. Dennoch kann es sich lohnen, wenn man einen Großteil der Arbeit normalerweise auf dem iPad erledigt oder das eigene Unternehmen ein solches zur Verfügung stellt.

Neben dem iPad selbst würde ich persönlich eine Bluetooth-Maus und -Tastatur verwenden, die mir meine Eingabe komfortabel ermöglicht. Dadurch muss ich nicht auf dem kleinen Display tippen und bin meist auch deutlich schneller. Beispielhaft habe ich dir meine eigene Maus und Tastatur verlinkt. Dazu habe ich auch einen kleinen Erfahrungsbericht geschrieben, da diese preislich natürlich doch eher teuer sind und man sie nicht leichtfertig kauft. Verständlicherweise.

Auf Bluetooth setze ich deshalb, da es vom iPad problemlos unterstützt wird und ich mir sicher sein kann, dass ich diese Geräte auch an einem anderen PC verwenden kann. Sie sind nicht sinnlos gekauft für einen einzigen Zweck, sondern universell einsetzbar. Sofern dein PC natürlich über Bluetooth verfügt oder du einen passenden Bluetooth-Empfänger am USB-Port eingesteckt hast.

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Weiterhin empfehlenswert ist es natürlich, einen passenden Monitor zu nutzen. Dieser sollte zumindest über HDMI verfügen, so dass ich über einen Adapter mein iPad daran anschließen kann. Sobald das passiert ist, kann der Spaß so richtig losgehen. Exemplarisch habe ich dir ein Modell verlinkt, das meinem eigenen Bildschirm sehr nahe kommt.

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Wie bereits erwähnt bildet der Adapter dabei die Brücke von USB-C auf HDMI, so dass nahezu jedes aktuelle Modell von Monitor dafür genutzt werden kann. Wenn du am Fernseher zum Beispiel keinen Apple TV hast, kannst du über diesen Adapter ebenso das Bild deines iPads auf den Fernseher übertragen. Die nächsten Urlaubsfotos kannst du so bequem mit der Familie im Wohnzimmer ansehen.

Die passende App fürs iPad

Nachdem wir nun schon geklärt haben, was du grundsätzlich an Hardware brauchst, kommen wir nun zur passenden App. Hierbei handelt es sich um eine kostenlose App, die direkt aus dem App Store bezogen werden kann. Der Name der App lautet Microsoft-Remotedesktop.

Diese App stellt uns die Verbindung zum eigentlichen PC bzw. Server her, so dass wir dessen Bildschirm sehen und ihn aus der Ferne bedienen können. Das kann theoretisch von jedem Ort der Welt passieren, solange du über VPN Zugang zum eigenen Netzwerk hast oder der Server öffentlich erreichbar ist. Letzteres ist meist dann der Fall, wenn du dir irgendwo einen PC mietest. Grundsätzlich empfehle ich es aber, dass dieser PC nicht öffentlich aus dem Internet erreichbar sein sollte und du jedes Mal eine VPN-Verbindung aufbaust. Das kann das iPad ebenfalls schon von Haus aus.

Innerhalb dieser App richtest du nun noch die Verbindung ein, indem du die IP-Adresse des Servers oder PCs eingibst. Sobald das passiert ist, kannst du dich mit deinen entsprechenden Zugangsdaten einloggen und solltest direkt den Bildschirm-Output sehen.

Am Anfang mag das sicherlich noch etwas ungewohnt und komisch sein. Doch mit der Zeit wirst du merken, dass es gar nicht mehr so besonders ist. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das Arbeiten über Remote-Desktop nach einer Weile völlig normal wird. In einem früheren Praktikum musste ich das sogar täglich machen. Zwar nicht über ein iPad (damals war die Technik noch nicht so weit), jedoch über ein recht preiswertes Notebook. Hierzu gab es im Unternehmen einen sogenannten Terminalserver, der für jeden Benutzer einen Zugang geboten hat. Dafür mussten die Notebooks nicht so stark aufgerüstet sein, wie man es sonst vielleicht gewohnt ist.

Wofür ist das nun gut?

Ich persönlich glaube fest daran, dass mobiles und ortsunabhängiges Arbeiten immer wichtiger wird. Theoretisch solltest du auf dem heimischen Balkon genau die gleichen Arbeiten erledigen können, wie vor Ort im Büro. Dazu muss jedoch auch die Technik auf einem entsprechenden Stand sein und dir sämtliche Möglichkeiten zur Verfügung stellen.

Wer nun von seinem Arbeitgeber ein iPad mitsamt Zubehör bekommt, kann dieses als mobilen Notebook- oder PC-Ersatz verwenden. Dadurch müssen wir immer weniger Gewicht mit uns tragen und können viel schneller auf bestimmte Situationen reagieren. Auch dadurch, dass Apple selbst und bereits eine Tastatur mit Touchpad für das iPad an die Hand gibt, können wir durchaus viel von diesem Gerät abarbeiten.

Mit der richtigen Infrastruktur kannst du dich nun jederzeit von überall direkt auf ein entsprechendes System aufschalten und auf diesem deine Arbeit erledigen. Selbst wenn nun einmal das Tablet einen Schaden nimmt oder es dir gestohlen wird, bleiben die Daten im Büro und werden nicht geklaut. Den entsprechenden Zugang kann man dabei mit nur wenig Aufwand einfach abschalten.

Doch auch wenn man einmal überlegt, dass Microsoft wohl schon öfter über Windows in der Cloud gesprochen hat, kann dieser Ansatz sehr interessant sein. Ich denke dass diese Ortsunabhängigkeit und Flexibilität sehr viel positive Nebeneffekte bieten kann. Gerade da sie sich so komfortabel einsetzen lässt. Egal wo du dich befindest, dein eigener PC ist immer in der Tasche dabei und wiegt dabei nur einen Bruchteil dessen, was er sonst wiegen würde.

Es muss auch nicht mehr für jede Person ein eigener PC-Arbeitsplatz eingerichtet werden. Stattdessen werden Ressourcen zentral auf einem Server verwaltet und von mehreren Personen genutzt. Gerade dieser Punkt dürfte ziemlich interessant sein.

Was ist deine Meinung dazu?

Ich selbst bin wirklich der Meinung, dass dieser Umgang mit der täglichen Arbeit in manchen Fällen äußerst hilfreich sein kann. Dabei glaube ich auch, dass für manchen Anwender sicherlich eine gute Möglichkeit für mobiles Arbeiten besteht. Dennoch weiß ich natürlich, dass die Umsetzung nicht immer so leicht ist, wie man vielleicht glauben mag.

Doch wenn man einmal darauf blickt, dass heutige NAS-Systeme, wie zum Beispiel QNAP, bereits die Möglichkeit bieten, Windows in einer virtuellen Maschine zu betreiben, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Der eigene PC wird so durch ein mobiles Gerät ersetzt und steht immer und überall zur Verfügung. Es lässt sich auch von jedem Ort der Welt so arbeiten, als säße man wirklich vor seinem richtigen PC.

Aus diesem Grund interessiert es mich natürlich sehr, wie du dazu stehst. Denkst du auch, dass es in manchen Situationen wirklich sehr komfortabel und hilfreich sein kann? Oder glaubst du eher, dass es völliger Unfug ist? Schreib mir deine Meinung gerne unten in die Kommentare und lass uns ein wenig darüber sprechen. Ich bin sehr gespannt, was du zu sagen hast und wie deine Meinung dazu ausfällt.


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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