Das Balkonkraftwerk – Einsteigerleitfaden

Veröffentlicht von Lukas am

Ich sehe immer mehr Balkonkraftwerke, wenn ich mich in meiner Heimat bewege. Sie hängen an Balkonen, an Gartenzäunen und manchmal auch auf dem Dach. Das Balkonkraftwerk ist zweifelsfrei eine sehr geniale Erfindung, die auch mir nun im zweiten vollen Jahr Ersparnisse beschert.

Seit dem Einbau meines Balkonkraftwerks habe ich bereits mehr als 770 kWh erzeugt, die einen Einkaufswert von etwa 337 Euro gehabt hätten. Eine gute Ausbeute für eine Technologie, die im normalen Alltag nicht meine Aufmerksamkeit erfordert und einfach vor sich hin arbeitet. Mein Komplettset habe ich dir übrigens auch schon vorgestellt.

Zwar habe ich bisher auch einige Kilowattstunden zurück ins öffentliche Netz gegeben, doch der Großteil der Erzeugung ist bei mir geblieben. Das wirkt sich natürlich auf die Amortisation des Balkonkraftwerks aus, über die ich dir gleich noch etwas erzählen möchte. Jetzt fragst du dich sicherlich, ob sich mein Balkonkraftwerk schon bezahlt gemacht hat. Die Antwort darauf ist ein klares Nein. Würde ich es trotzdem weiterempfehlen? Auf jeden Fall.

Wie das zusammenpasst und was du über das Thema Balkonkraftwerk wissen musst, möchte ich dir in diesem Artikel näher bringen. Mehr zum Thema findest du auch auf meiner Themenseite zum Energiemanagement.

Aber: Im Zweifel haftest du selbst für das, was du tust. Ich gebe dir meine Erkenntnisse weiter. Es besteht kein Anspruch darauf, dass alles für jeden gilt. Informiere dich bitte vorab und bringe Details in Erfahrung, die du für deine Installation kennen musst.

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Was ist ein Balkonkraftwerk?

Obwohl der Begriff inzwischen weit verbreitet ist, fragen sich immer noch manche Personen, was denn ein Balkonkraftwerk ist. Tatsächlich ist es eine sehr gute Frage, denn sie zeigt Interesse an etwas, das man bisher vielleicht noch nicht kannte.

Ein Balkonkraftwerk ist im Grunde eine kleine PV-Anlage. PV steht dabei für Photovoltaik und beschreibt die Energieerzeugung durch Licht. Manchmal wird ein Balkonkraftwerk auch als Steckersolar bezeichnet. Das liegt daran, dass die Inbetriebnahme wesentlich einfacher ist und über eine Steckdose erfolgen kann.

Anders als viele vielleicht denken, kann eine Steckdose den Strom nämlich auch in die andere Richtung transportieren. Genau diesen Effekt nutzt man für das Steckersolar, um es möglichst einfach mit dem eigenen Hausnetz zu verbinden. Der eingespeiste Strom wird dann anderen Verbrauchern zur Verfügung gestellt, so dass insgesamt weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss.

Ein Balkonkraftwerk ist jedoch gerade für ein ganzes Haus oft viel zu schwach ausgelegt, weshalb man seine eigene Situation genau beurteilen muss, um die richtige Lösung für sich selbst zu finden.

Balkonkraftwerk Solarmodul

Das Konzept Steckersolar

Wenn wir das Konzept Steckersolar oder Balkonkraftwerk so genau betrachten, müssen wir auch noch über den Einsatzzweck sprechen.

Während größere Anlagen meist dazu gedacht sind, um ein ganzes Haus zu großen Teilen autark zu versorgen, verfolgt das Balkonkraftwerk einen anderen Einsatzzweck. Denn es ist dazu gedacht, um die Grundlast in deinem Zuhause abzudecken.

Die Grundlast ergibt sich aus der Menge der Verbrauchern, die kontinuierlich Strom beziehen. Ich zum Beispiel brauche etwa 150 Watt im Standby, auch wenn ich nicht daheim bin. Diese Menge an Strom soll mein Balkonkraftwerk abdecken, so dass ich diesen Teil gar nicht mehr (oder nur noch in Teilen) bezahlen muss.

Das Balkonkraftwerk ist also eine Unterstützung für daheim, aber kein vollwertiger Ersatz für den örtlichen Strom. Es soll dir unter die Arme greifen, um eine Einsparung zu erzielen bei überschaubaren Investitionskosten. Das führt uns auch direkt weiter zur genaueren Unterscheidung zwischen einer PV-Anlage und einem Balkonkraftwerk.

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Unterschied zur Photovoltaikanlage

Der wesentliche Unterschied zwischen einem Balkonkraftwerk (auch Steckersolar genannt) und einer Photovoltaikanlage besteht in der Größe. Und damit meine ich nicht ausschließlich die physische Größe. Es besteht auch ein ganz wesentlicher Unterschied in der Größe der Erzeugung, wenn du es so willst.

Denn während ein Balkonkraftwerk auf kleinere Erzeugungswerte beschränkt ist, kann eine Photovoltaikanlage wesentlich mehr Strom liefern. Sie eignet sich daher auch dafür, um ein ganzes Haus mit Strom zu versorgen und einen hohen Autarkiegrad zu erreichen.

Das Balkonkraftwerk hingegen dient eher dem Gedanken, die Grundlast einer kleineren Einheit zu decken. Diese kleinere Einheit kann zum Beispiel eine Wohnung sein, die im normalen Alltag eine gewisse Grundlast abdecken muss. Die Grundlast ergibt sich dabei aus den Verbrauchern, die immer eingeschaltet sind und nie ausgeschaltet werden. Ein klassisches Beispiel dafür ist der Kühlschrank.

Wie du also sehen kannst, gehören Balkonkraftwerke auch zum Thema Photovoltaik. Es hat sich jedoch in der Praxis bei vielen herauskristallisiert, dass man mit Photovoltaik eher die größeren Anlagen meint und die kleineren als Balkonkraftwerk oder Steckersolar bezeichnet. Die Technologie ist aber dieselbe.

Rechtliche Grundlagen zu Steckersolar

Interessant zu wissen ist in diesem Bezug auch, dass Balkonkraftwerke oder Steckersolaranlagen anders reguliert werden. Seit dem Solarpaket 1 der Bundesregierung hat sich da auch nochmal viel getan (Quelle: Bundesregierung). Bitte informiere dich aber vorab über die genauen Regelungen. Denn Stand jetzt (01.05.2024) ist das Solarpaket 1 noch nicht in Kraft. Es wird jedoch voraussichtlich nicht mehr lange dauern. Eine Zusammenfassung (Quelle: BMWK) ist online abrufbar.

Steckersolar wird laut unserem Wirtschaftsministerium nicht über Gesetze, sondern über technische Normen geregelt (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Absatz: Photovoltaik auf Wohngebäuden vereinfachen und Teilhabe stärken). Zuständig für die Erarbeitung von technischen Normen ist dabei der VDE Verband. Hierbei handelt es sich um den Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. Entscheidend sind meinen Recherchen nach die DIN VDE V 0100-551 und DIN VDE V 0100-551-1.

Mit dem Solarpaket 1 greift der Gesetzgeber jedoch auch in Teilen in das Thema Steckersolar ein. So gibt es zum Beispiel im Hinblick auf den Stromzähler andere Vorgaben, aber auch bei der Anmeldung eines Balkonkraftwerks. Gerade bei letzterem Thema wurde ziemlich nachgebessert.

Wichtig: Bitte informiere dich detailliert über die aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Zwar liste ich dir hier einiges auf, die finale Prüfung und die richtige Handhabung obliegen aber dir. Ich kann, darf und werde dir keine rechtliche Beratung bieten.

Marktstammdatenregister

Im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (Abkürzung: MaStR) sind Stammdaten zu Strom- und Gasmarkt zu registrieren (Quelle: MaStR). Vor dem Solarpaket 1 war es bislang so, dass das eigene Balkonkraftwerk dort hinterlegt werden musste. Zwar ist das mit dem neuen Solarpaket immer noch der Fall, der Prozess soll jedoch vereinfacht werden.

Die Anmeldung des Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister ist an sich gar nicht so kompliziert. Tatsächlich muss ich sagen, dass sich der Einstieg in das ganze Thema sogar recht gut anfühlt. Man wird online sehr gut durchgeführt und muss dann nur einige Angaben machen. In meiner Erinnerung war es zum Zeitpunkt meiner Anmeldung wesentlich komplizierter. Zur Anmeldung klickt man auf die Registrierung einer Anlage und wählt dann Balkonkraftwerk aus. Es gibt online auf der Seite auch eine entsprechende Anleitung (Quelle: MaStR), die sich unter dem Begriff Registrierungshilfen für Solaranlagen finden lässt.

Soweit ich das richtig verstehe, müssen übrigens nur Anlagen in das Marktstammdatenregister eingetragen werden, die mit dem öffentlichen Netz verbunden sind. Hast du zum Beispiel eine eigene Gartenhütte, auf die du eine Photovoltaikplatte legst, musst du das nicht anmelden. Aber hierfür solltest du im Zweifel lieber nochmal genau recherchieren. Denn auch ich kann mich irren.

Anmeldung beim Netzbetreiber

Eine weitere Änderung betrifft die Anmeldung beim Netzbetreiber. Sobald das Solarpaket 1 in Kraft gesetzt ist, entfällt diese Anmeldung meinen Recherchen nach. Das bedeutet, dass du dein Balkonkraftwerk ausschließlich im Marktstammdatenregister eintragen musst und dir den Schritt bei deinem Netzbetreiber sparen kannst.

In meinem Fall war es noch so, dass auch diese Anmeldung erfolgen musste. Zwar konnte der Netzbetreiber den Einsatz eines Balkonkraftwerks wohl nicht untersagen, die Anmeldung war aber trotzdem notwendig. Irgendwie sehr verwirrend für mich damals, aber wir haben die richtigen Schritte unternommen.

Meine Vermutung ist ja, dass die Daten für den Netzbetreiber künftig auch vom Marktstammdatenregister kommen. Ich glaube kaum, dass sich der Netzbetreiber plötzlich nicht mehr für die einzelnen Photovoltaikanlagen interessiert. Aber nun gut, das ist einfach erstmal eine Vermutung. Der Sache bin ich nicht weiter nachgegangen, da sie mich auch nicht sonderlich interessiert.

Wenn du auf der Suche nach deinem eigenen Netzbetreiber bist, hilft dir ovagNetz weiter (Quelle: ovagNetz). Dort kannst du nach deinem zuständigen Netzbetreiber suchen.

Maximale Leistung

Nun wird es schon etwas interessanter. Denn bislang waren Balkonkraftwerke auf 600 Watt begrenzt. Das soll angehoben werden auf 800 Watt und wird auch schon sehnsüchtig erwartet. Seit Monaten ist meine Timeline voll mit diesen News und eigentlich kann man es kaum noch abwarten. Sogar die Hersteller bereiten ihre Produkte schon entsprechend vor.

Doch was bedeuten die 800 Watt denn eigentlich? Auch das ist im Grunde relativ simpel erklärt. Denn viele der Photovoltaikmodule liefern mehr als 600 bzw. 800 Watt. Entscheidend ist jedoch, was der Wechselrichter ins Netz gibt. Dieser ist nämlich auf die entsprechende Wattanzahl begrenzt und lässt gewissermaßen nur so viel Strom durch, wie erlaubt ist. Genau deshalb können einige Hersteller durch ein einfaches Update die Grenze anheben und dem Wechselrichter mehr Durchfluss ermöglichen.

Im Kern heißt das, du kannst quasi vieles (nicht alles) tun, was du willst. Ins Netz dürfen aber künftig nur 800 Watt gelangen. Das kann von mehreren Photovoltaikmodulen oder auch von einem einzelnen sein. Alles was über den künftigen 800 Watt liegt, gilt nicht mehr als Balkonkraftwerk und hat demnach auch andere Vorgaben zu erfüllen. Hier musst du also vorsichtig sein und deine Produkte entsprechend auswählen.

Der Stromzähler

Auch der Stromzähler spielt für den Einsatz eines Balkonkraftwerks eine Rolle. In Deutschland ist es erforderlich, dass du einen saldierenden Stromzähler verbaut hast, der über eine Rücklaufsperre verfügt (Quelle: Energiemagazin). Der VDE empfiehlt außerdem den Einbau eines Zweirichtungszählers. Dieser listet dann den Verbrauch und die Einspeisung getrennt voneinander auf.

Mit dem Solarpaket 1 ist es nun jedoch so, dass du vorübergehend auch einen Stromzähler nutzen darfst, der rückwärts dreht (Quelle: BMWK). Allerdings ist das nur eine Überbrückungslösung und kein dauerhafter Zustand, der geduldet wird.

Bei priwatt findest du zum Beispiel die Information, dass du das Balkonkraftwerk solange betreiben darfst, bis der Netzbetreiber dir einen passenden Stromzähler verbaut hat (Quelle: Priwatt). Das sollte in der Regel innerhalb von 4 Monaten erledigt sein. Sollte das bei dir jedoch der Fall sein, würde ich mich persönlich in dieses Thema sehr genau einlesen und im Zweifel auch nochmal beim Netzbetreiber nachfragen, damit alles richtig verläuft.

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Die Installation des Balkonkraftwerks

Die Installation des Balkonkraftwerks ist ein Schritt im gesamten Prozess, der ordentlich ablaufen muss. Denn die Installation sollte sicher erfolgen und auch die notwendigen Vorgaben beachten. Das ist nicht immer ganz einfach.

Grundsätzlich ist es empfohlen, dass eine Fachkraft die Installation des Balkonkraftwerks vornimmt. Konkret bedeutet das, dass diese Person das Balkonkraftwerk anschließen soll, damit es sicher abläuft (Quelle: DKE). Eine Empfehlung bedeutet nun aber wohl nicht, dass es verpflichtend ist. Und so wundert es kaum, dass es auch noch andere Artikel zum Thema gibt.

Auf den Seiten vom Toom Baumarkt findet man zum Beispiel eine komplette Anleitung, wie das Balkonkraftwerk richtig in Betrieb genommen wird (Quelle: Toom).

Was man aber vermutlich unterscheiden muss, ist die Art und Weise wie das Balkonkraftwerk angeschlossen wird. Nutzt man einen Schuko-Stecker, dann lässt sich das Kraftwerk einfach in eine normale Steckdose stecken. Das ist recht einfach zu realisieren. Machen wir ja alle fast täglich. Handelt es sich hingegen um einen Wieland-Stecker, dann muss auch die passende Steckdose her. Hier wird man auf jeden Fall den Elektriker brauchen, da der Einbau der richtigen Steckdose erfolgen muss.

Jetzt mehr erfahren:  Erste Balkonkraftwerk Erfahrung

Schuko gegen Wieland

Ein immer wieder beliebtes Thema ist die Frage, ob man denn nun eine Wieland-Steckdose braucht oder ob auch eine Schuko-Steckdose ausreicht.

Laut dem VDE ist es nicht ausreichend, wenn man ein Balkonkraftwerk einfach an eine normale Haushaltssteckdose anschließt (Quelle: VDE). Vor allem dürften unter gar keinen Umständen mehrere Balkonkraftwerke über einen Mehrfachstecker angeschlossen werden (lass das!).

Entgegen vieler Meinungen scheint es aber keine gesetzliche Regulierung zu geben, die der Frage nach dem richtigen Stecker nachgeht. So findet man zum Beispiel bei Zendure die Information, dass es kein Gesetz für den richtigen Stecker gibt (Quelle: Zendure). Diese Aussage wird auch bei yuma geteilt (Quelle: yuma).

Im Zweifel rate ich dir persönlich dazu, einen Elektriker zu Rate zu ziehen und das mit ihm zu besprechen. Die Fachleute wissen meist besser Bescheid und können dich sehr gezielt beraten. Übrigens auch hinsichtlich der örtlichen Gegebenheiten und der Frage, wie und wo sich das Balkonkraftwerk am besten anschließen lässt.

Ausrichtung des Balkonkraftwerks

Gefühlt eine Wissenschaft für sich ist die Ausrichtung des Balkonkraftwerks. Hier investieren verschiedene Leute wirklich sehr viel Zeit, um die optimale Ausrichtung zu finden. Die Ausrichtung entscheidet schlussendlich auch darüber, wie viel Strom dir dein Balkonkraftwerk liefern kann.

Im Grunde musst du dabei deine baulichen Gegebenheiten berücksichtigen. Wo kannst du dein Balkonkraftwerk anbringen und wie ist der Verlauf der Sonne? Hast du vielleicht noch störende Gegenstände im Weg, die das Sonnenlicht beeinträchtigen? Ich rate dir dazu, dass du dir das in deinem Zuhause ganz genau ansiehst und anhand dessen die Ausrichtung vornimmst. Denn manchmal kommt es leider vor, dass die örtlichen Gegebenheiten nicht ideal sind und man aus den Vorgaben eben das Beste herausholen muss.

Entscheidend für deinen Ertrag sind auch die einzelnen Gradzahlen der Ausrichtung. Laut machdeinenstrom.de erzielt man die beste Ausbeute, wenn man sein Balkonkraftwerk mit einem Neigungswinkel von 36 Grad und einer Ausrichtung auf 180 Grad ausrichtet (Quelle: machdeinenstrom.de). Die Daten entstammen dabei einer Studie der FH Rosenheim aus dem Jahr 2017. Es ist ganz interessant zu sehen, wie viel Wissenschaft eigentlich im Einsatz eines Balkonkraftwerks steckt und was es dort alles zu beachten gilt.

Mein eigenes Balkonkraftwerk ist übrigens nicht ideal ausgerichtet. Das liegt bei mir allerdings an den örtlichen Gegebenheiten, die mir ein wenig ein Strich durch die Rechnung machen. Dazu kommen noch Bäume, die das Teil zusätzlich etwas abschirmen. Schade drum, aber der Baum bleibt.

Erträge eines Balkonkraftwerks

Wie du dir nun denken kannst, hängen die Erträge deines Balkonkraftwerks von der Ausrichtung und der Platzierung ab. Je nachdem, wie gut dein Balkonkraftwerk ausgerichtet ist, können die Erträge höher sein oder eben auch geringer. Balkonsolar ist eben oft nicht so einfach, wie eine große PV-Anlage, die eben einfach auf dem Dach ist.

Ich selbst habe im Jahr 2023 das erste volle Jahr Strom produzieren können. Insgesamt erzeugt habe ich 520,24 kWh von denen ich 410,24 kWh selbst verbraucht habe. Die detaillierten Zahlen findest du in meiner Auswertung 2023, wo ich dir einen sehr genauen Überblick gebe.

Wenn du selbst noch in der Findungsphase bist und die Ausrichtung mitsamt der potenziellen Erzeugung ausfindig machen willst, empfehle ich dir übrigens den Rechner von priwatt. Der Ertragsrechner verrät dir die Produktion sowie die entsprechenden Kosteneinsparungen (Quelle: priwatt). Ein sehr geniales Tool.

Laut Solario24 kann man übrigens grob überschlagen mit einem jährlichen Ertrag von 550 bis 720 kWh rechnen (Quelle: Solario24). Das Balkonkraftwerk kann sich also durchaus lohnen und eine enorme Erleichterung hinsichtlich der jährlichen Stromkosten bieten. Das hängt allerdings wiederum von anderen Faktoren ab, die berücksichtigt werden müssen.

Jetzt mehr erfahren:  Balkonkraftwerk Amortisation - Abbezahlt?

Die Amortisation von Steckersolar

Bevor wir zu den Faktoren kommen, müssen wir noch kurz über das Thema Amortisation sprechen. Grundsätzlich versteht man unter Amortisation die Rückführung von Investitionsausgaben. Das bedeutet, dass ein Balkonkraftwerk kein Kostenfaktor sondern eine Investition ist. Denn du versprichst dir ja auch etwas von der Investition, die du tätigst. Nämlich eine Kostenersparnis, die sich über die Zeit ergeben muss.

Um die Amortisationsdauer zu berechnen, musst du deine Investitionskosten, Stromkosten und die Erzeugung im Blick behalten. Vereinfacht gesagt rechnest du deine Ersparnis auf die Investitionskosten um. Ab dem Zeitpunkt an dem dein Balkonkraftwerk sich selbst abbezahlt hat, ist die Amortisation erfolgt.

Vereinfachen wir das noch etwas mehr, wird es schon verständlicher. Dein Balkonkraftwerk produziert jeden Monat Strom, den du selbst verbrauchst. Genau das ist der Betrag, den du nicht bezahlen musst. Solange die Summe aus diesen Beträgen noch nicht größer ist als deine Investitionskosten, hat sich das Balkonkraftwerk noch nicht abbezahlt. Erst ab dem Punkt, wo du so viel eingespart wie ausgegeben hast, beginnst du ein Plus zu machen. Davor holst du dir erstmal nur die Investitionskosten zurück.

Sparen mit dem Balkonkraftwerk

Wie du nun richtig vermutest, machst du zuerst ein Minusgeschäft. Erst nachdem sich dein Balkonkraftwerk abbezahlt hat, beginnst du ein Plus zu machen. Und auch erst ab diesem Zeitpunkt fängst du an zu sparen.

Wie lange das dauert, hängt von mehreren Faktoren ab. Der offensichtlichste Faktor ist die Menge an Strom, die dein Balkonkraftwerk erzeugt. Je mehr es erzeugt, desto schneller kann es sich bezahlt machen. Aber auch nur dann, wenn du den erzeugten Strom auch selbst verwendest. Da du kein Geld für die Einspeisung bekommst, kannst du nur den Wert zu deiner Rechnung hinzuziehen, den zu selbst verbrauchst.

Entscheidend ist dabei auch, wie viel du für deinen Strom bezahlst. Je geringer der Preis für eine Kilowattstunde, desto länger wird es dauern, bis du etwas erwirtschaftest. Das hängt einfach damit zusammen, dass der geringere Arbeitspreis sich länger summieren muss, bis er die Investitionskosten erreicht hat.

Und der letzte Punkt sind die Investitionskosten selbst. Je höher die ausfallen, desto länger dauert es. Die ideale Kombination wäre also ein hoher Eigenverbrauch bei geringen Investitionskosten und hohen Arbeitspreisen. Dann wäre dein Balkonkraftwerk schneller abbezahlt. Aber im Grunde bewegen wir uns hier immer in einem Spannungsdreieck.

Balkonkraftwerk Ertrag aus 2023

Der Speicher für Steckersolar

Ganz pfiffige Leser kommen nun vielleicht auf die Idee, einen Akku einzusetzen. Die Idee dahinter ist, dass der Akku den Eigenverbrauch erhöht und sich das Balkonkraftwerk so schneller abbezahlt. In der Praxis rechnet sich das aber schlichtweg nicht. Der Einsatz eines Akkus für ein Balkonkraftwerk ist Stand heute einfach nur aus ideologischen Gründen eine Option.

Der Hintergrund dazu ist auch relativ simpel. Der Akku hat, genauso wie der Wechselrichter und die Module, nur eine begrenzte Lebensdauer. Außerdem erhöht er die Investitionskosten, so dass die Amortisation noch später eintritt.

Du musst also nun die Amortisationsdauer anhand deiner Vorgaben berechnen. Liegt sie über der Lebenserwartung eines Wechselrichters oder Akkus, musst du eines (oder beides) davon während der Zeit austauschen, die zur Amortisation führt. Tauschst du während dieser Zeit die einzelnen Teile aus, erhöhen sich wiederum deine Investitionskosten und du erreichst möglicherweise nie den Punkt der Amortisation.

Bei einer größeren Photovoltaikanlage kann die Berechnung schon wieder anders aussehen. Das hat aber den Hintergrund, dass du dort auch mit ganz anderen Werten rechnest. Die Anlage erzeugt mehr Strom, deckt mehr ab und so kann die Rechnung entsprechend aufgehen.

Wenn du dich für das Thema Akku für Balkonkraftwerk interessierst, klicke am besten auf den Link und lies dir meinen ausführlichen Artikel dazu durch.

Jetzt mehr erfahren:  Balkonkraftwerk mit Speicher?

Der Verkauf von Akkus

Eine berechtigte Frage ist nun, warum trotzdem Akkus für Balkonkraftwerke verkauft werden. Und das hat im Grunde einen simplen Hintergrund: Geld.

Hersteller verkaufen dir das, was der Markt sich wünscht. Wenn sich der Markt also einen Akku wünscht, dann wird er verkauft. So machen Hersteller nun mal ihr Geld. Trotzdem bedeutet das nicht, dass es sich auch gleichzeitig lohnt. Das ist eben die Schwierigkeit, wo du selbst evaluieren musst.

Im Kern kann man zwei Gründe für den Einsatz eines Akkus an einem Balkonkraftwerk aus machen. Der erste Grund ist die Ideologie. Man möchte möglichst viel grünen Strom verwenden, so dass man gleichzeitig möglichst wenig Kohlestrom einkaufen muss. Klappt in der Theorie gut, schließt aber nicht die Produktion des Akkus ein. Aber das ist ein anderes Thema.

Der zweite Grund ist Gier. Man möchte dem Netzbetreiber einfach keine einzige Kilowattstunde schenken, die er dann wiederum an andere verkauft. Wozu auch selbst was erzeugen, wenn andere dann damit Geld machen? Das ist oftmals ein Problem, das sich beobachten lässt.

Gibt es weitere Gründe für einen Akku? Rein objektiv betrachtet nicht, nein. Aber auch hier gilt es, die individuellen Gegebenheiten zu betrachten. Wenn man günstig an einen Akku kommt, kann es sich lohnen. Aber vom dem, was am Markt offiziell verkauft wird, rechnet es sich in den meisten Fällen nicht.

Fazit: Das Balkonkraftwerk ist super

Zeit, ein Fazit zum Thema zu ziehen. Und obwohl ich selbst noch lange nicht meine Investitionskosten wieder drin habe, empfehle ich ein Balkonkraftwerk ganz klar. Aber nur dann, wenn eine große PV-Anlage keine Option ist. Denn das Balkonkraftwerk ist von seinem Konzept her anders. Es soll den Grundverbrauch in einem Zuhause decken und nicht für Gewinne sorgen.

Darüber hinaus kommen Balkonkraftwerke meist dann zum Einsatz, wenn man zum Beispiel in einer Mietwohnung lebt und keine eigene PV-Anlage installieren kann. Hier ergibt das ganze Konzept sehr viel Sinn und man kann durchaus einiges an Geld sparen. Alleine im Jahr 2023 habe ich mehr als 520 kWh erzeugt und über 400 kWh aus dem öffentlichen Netz gespart. Das rechnet sich über eine längere Zeit. Und wenn mal ein Umzug ansteht, kann man das Balkonkraftwerk einfach mitnehmen. Man ist einfach flexibler und hat auch dann Möglichkeiten zur Verfügung, wenn man kein eigenes Haus besitzt.

Und obwohl ich gerade mal etwa 20 Prozent meiner Investitionskosten wieder drin habe, würde ich es jederzeit wieder tun. Allerdings auch nur, wenn ich bessere Preise finde. Denn zum damaligen Zeitpunkt war alles drum und dran noch relativ teuer. Heute gibt es schon wesentlich bessere Preise für ein Balkonkraftwerk und es macht einfach mehr Spaß, wenn es sich schneller amortisiert.

Was ist deine Meinung zum Balkonkraftwerk? Schreib mir gerne einen Kommentar unter diesen Artikel und lass uns über die Zukunft der Stromversorgung diskutieren. Ich freue mich darauf.

Kategorien: Smart Home - intelligentes Wohnen

Lukas

Hi, ich bin Lukas, ein leidenschaftlicher Wirtschaftsinformatiker und Smart Home-Enthusiast. Seit Jahren teile ich meine Erfahrungen und Kenntnisse über Hausautomation und Digitalisierung auf meinem Blog. Meine fachliche Expertise in IT-Systemen und Netzwerken ermöglicht es mir, komplexe Smart Home-Lösungen zu entwerfen und zu implementieren, speziell mit dem Einsatz von ioBroker. Mein persönliches Smart Home-Projekt, das ich auf einem selbst konfigurierten Server-Cluster in meinem Keller betreibe, ist ein Zeugnis meiner Fähigkeiten und meines Engagements für intelligente Technologie. In meinem Blog erkundest du die faszinierende Welt der Hausautomation, mit besonderem Fokus auf ioBroker, und erhältst Einblicke in die neuesten Trends und besten Praktiken. Ob du ein Anfänger oder ein erfahrener Smart Home-Nutzer bist, hier findest du nützliche Tipps, um dein Zuhause sicherer, komfortabler und effizienter zu gestalten. Folge mir auf Social Media über die Links oben, um keine Updates zu verpassen. Ich freue mich darauf, dich auf der Reise zu einem fortschrittlichen und vollwertigen Smart Home zu begleiten!

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