Darum nutzen meine Server Linux

Veröffentlicht von Lukas am

Mittlerweile betreibe ich mehrere Server, die insgesamt zum Erhalt meiner Infrastruktur beitragen. Warum meine Server Linux nutzen, möchte ich dir in diesem Beitrag gerne erklären, denn ich finde die Wahl gar nicht so selbstverständlich. Oder doch?

Gerade im Hinblick auf das DIY Smart Home wird jeder Nutzer früher oder später mit einem Raspberry Pi konfrontiert, der in der Regel auf Linux zurückgreift. Und das hat auch Gründe.

Lass uns in diesem Beitrag also gemeinsam erkunden, warum ein Windows Server für mich definitiv keine Alternative mehr ist und ich weiterhin bei Linux bleiben werde.

 

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3 Gründe für Linux und gegen Windows

 

Es gibt sicherlich eine Menge an Gründen, die für Linux sprechen. Allerdings kann ich nicht unbedingt alle Gründe nachvollziehen und beziehe meinen Artikel eher auf meine ganz persönliche Sichtweise. Aus diesem Grund beschränke ich mich auf meine Top 3 der Gründe, die mich zu diesem Betriebssystem bewogen haben.

 

Die Preisfrage

 

In erster Linie spielt für mich der Preis eine große Rolle. Während man für Windows wirklich eine ganze Stange an Geld bezahlen muss, ist Linux in der Regel kostenlos verfügbar. Ich kann mir also einen Computer oder Server anschaffen und diesen direkt mit diesem Betriebssystem ausstatten, ohne dafür die Spardose plündern zu müssen.

Ich habe mir einmal den Spaß erlaubt und auf der offiziellen Seite von Microsoft nach der aktuellen Version des Windows Server gesucht. Die aktuelle Version zum jetzigen Zeitpunkt ist Windows Server 2019. In der einfachsten Ausführung kostet eine Lizenz für dieses System bereits 501 Dollar! Umgerechnet entspricht das etwa 426 Euro, selbstverständlich ist das abhängig vom jeweiligen Umrechnungskurs.

Linux hingegen kostet mich ein wenig Zeit beim Download und bei der Vorbereitung meines Installationsmediums. Insgesamt bleibe ich dabei allerdings (wenn ich meine Arbeitszeit in Geld umrechne) weit bei unter 400 Euro.

Gerade im privaten Bereich ist es damit absolut sinnvoll, dass mein Server Linux als Betriebssystem nutzt und ich dennoch uneingeschränkt alle Anwendungen nutzen kann, die ich mir gerne wünsche.

Doch auch für Unternehmen kann sich Linux lohnen, denn gerade in der Anfangsphase sitzt das Geld meist nicht so locker und muss an vielen Stellen mit Bedacht eingesetzt werden. Wer also teure Lizenzkosten vermeiden will, wird sich darüber freuen.

 

Die Sache mit den Updates

 

Wir kennen Windows alle als ein System, das seinem Anwender gerne erzählt, wann er Updates installieren soll. Das finde ich persönlich nicht falsch, denn gerade Menschen ohne großes Verständnis für einen Computer würden Updates andernfalls vermutlich erst gar nicht installieren.

Doch wer sich ein wenig in diesem Bereich auskennt und gerne seinen eigenen Server betreiben möchte, braucht die volle Kontrolle über das Gerät. Dazu gehört es auch, dass man selbst entscheiden muss, wann Updates installiert werden. Es gibt nichts schlimmeres als ein System, das versucht ein Zwangsupdate durchzuführen, während im Hintergrund wichtige Dienste arbeiten.

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Ein weiterer Grund sind die Neustarts nach durchgeführten Updates. Linux gibt sich meist (!) damit zufrieden, nach einem Update weiter die Arbeit zu erledigen. Es kann auch mal vorkommen, dass einzelne Dienste neu gestartet werden müssen. Doch insgesamt ist dieser Prozess schneller beendet und sorgt für keine große Ausfallzeit. Windows hingegen möchte komplett neu starten und braucht dazu Zeit. Nicht selten zu viel Zeit.

Wer nun wichtige Systeme betreibt, was in meinen Augen bei Smart Home der Fall sein kann, ist auf kurze Ausfallzeiten angewiesen. Zu lange Ausfallzeiten können zu größeren Problemen führen, gerade wenn das Smart Home auch gleichzeitig für Sicherheit sorgt.

 

Der Hunger nach Leistung

 

Ich trenne unterschiedliche Systeme in virtuelle Maschinen auf. Dadurch sind die einzelnen Systeme voneinander unabhängig, können aber dennoch miteinander kommunizieren. Doch gerade wer ein paar virtuelle Maschinen betreibt, legt Wert auf niedrige Systemanforderungen. Bei hohen Systemanforderungen lassen sich weniger virtuelle Maschinen betreiben und der Server (physischer Server) wird stärker ausgelastet.

Im Internet habe ich mich dazu mal auf die Spurensuche gemacht und ein paar Systemanforderungen herausgesucht, die den Vergleich sehr deutlich machen.

 

Windows Server 2019Ubuntu Server 20.04
RAM512 MB (ohne Desktop) / 2 GB (mit Desktop)1 GB
Prozessor1,4 GHz1 GHz
Speicher32 GB2,5 GB

 

Du siehst, dass Linux (in diesem Fall Ubuntu Server) deutlich niedrigere Anforderungen an einen Server hat, als es bei Windows der Fall ist. Eine virtuelle Maschine kann demnach auch mit weniger Ressourcen betrieben werden, solange sie keine allzu anspruchsvollen Aufgaben erfüllen muss.

Diese Tabelle an Systemanforderungen zeigt dabei auch, wieso Linux insgesamt damit auch eher für einen Raspberry Pi geeignet ist. Doch dazu komme ich im nächsten Abschnitt.

 

Zuletzt aktualisiert 2024-11-23 / (*) Affiliate Links / (**) Affiliate Links, Preis kann abweichen (andere Plattform) / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Der angegebene Preis kann seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein.

 

Linux und Raspberry Pi

 

Abgesehen davon, dass sich Windows Server vermutlich gar nicht auf einem Raspberry Pi installieren lassen würde (meine ich zumindest), ist Linux die deutlich bessere Wahl. Der Raspberry Pi, gerade in Version 4, könnte zwar beide Anforderungen erfüllen, tut sich aber leichter mit weniger Last.

Man darf dabei auch nicht vergessen, dass zu diesen Systemanforderungen noch diejenigen kommen, die für die Software benötigt werden, die man installieren möchte.

Der Raspberry Pi ist insgesamt allerdings eher im Bereich der Bastler angesiedelt und wird daher im Hinblick auf die Kosten gerne mit Linux ausgestattet. Kein Bastler möchte für sein Betriebssystem das zigfache der Hardware ausgeben.

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Meine eigenen Gründe, die mich dazu bewogen haben auf meinem Server Linux zu installieren, entsprechen nach meinem Verständnis denjenigen bei anderen Privatanwendern.

 

Der Anteil von Windows sinkt

 

Betrachtet man einmal eine Statistik auf Statista stellt man fest, dass auch im Bereich der Desktop-Computer der Anteil an Windows langsam sinkt. Ein Desktop-Computer ist dabei der Rechner, an dem du im Internet surfst oder Spiele spielst. Es handelt sich dabei also nicht um einen Server und auch nicht um einen Spezialcomputer (Smartwatch, etc.).

Die Statistik betrachtet dabei einen Zeitraum von Januar 2009 bis Juli 2020 und zeigt einen kontinuierlichen Sinkflug von Windows. Zwar erlebt Linux auch keinen bedeutsamen Aufschwung, doch insgesamt kann sich dieses System zumindest bei seinen kaum nennenswerten Prozenten halten.

Am stärksten ist das Wachstum bei Apples Mac OS X. Hier stieg der Anteil im gleichen Zeitraum kontinuierlich an.

Wenn Microsoft nun nicht endlich mal das Produkt schlechthin liefert oder anderweitig dafür Sorge trägt, dass deren Betriebssystem besser wird, sieht es für die Zukunft schlecht aus. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Windows immer wieder in die Kritik von Datenschützern rückt.

Auch mein persönlicher Eindruck ist, dass Apples Betriebssystem immer weiter verbreitet ist und Windows immer unwichtiger wird. Gerade auf Servern rückt Microsoft gerade deshalb in den Hintergrund, da Linux nahezu den gleichen Funktionsumfang bietet bei deutlich geringeren Kosten.

 

Mein Eindruck des Markts

 

Lange Zeit habe ich den Markt an Betriebssystemen klar aufgeteilt gesehen.

Microsoft war primär im Bereich der Desktop-Computer unterwegs und hat sich sekundär um den Serverbereich gekümmert. Die Ausrichtung war also stark auf Endnutzer gerichtet, die Windows täglich nutzen und bedienen.

Linux hingegen war nahezu nur auf Servern vertreten und hat im Bereich der Desktop-Computer keinen Fuß fassen können.

Apple hatte seinen Fokus nie auf Servern, sondern hat sich immer auf den Bereich der Desktop-Computer beschränkt. Das mag vielleicht auch der Grund sein, weshalb der Marktanteil hier kontinuierlich steigt. Abgesehen vom Apple-Hype natürlich.

Doch inzwischen sieht es bei Windows und Linux etwas anders aus. Microsoft versucht sein Windows unter anderem durch Azure viel stärker im Serverbereich zu positionieren und sich einen Standpunkt zu erarbeiten. Linux wird für Desktop-Computer immer mehr zum Thema, gerade durch die EU-DSGVO.

Und Apple? Apple bleibt weiterhin der angebissene Apfel der Endnutzer. Das Unternehmen bietet zwar eine Erweiterung, die auf Serverfunktionalitäten abzielt, doch wirklich ernst zu nehmen ist das in meinen Augen nicht.

Der Markt bleibt also weiterhin sehr spannend, denn die nächsten Jahre werden zeigen, wohin die Reise geht. Ich persönlich denke, dass Apple weiterhin wichtiger wird. Microsoft hingegen wird an Apple weitere Anteile des Markts abtreten müssen.

Und Linux bleibt weiterhin auf meinem Server!


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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