Augmented Reality im Smart Home

Veröffentlicht von Lukas am

Kennst du das folgende Zitat?

 

Erweitert euren Horizont […]

 

Dieses Zitat stammt aus der Harry Potter Reihe. Genauer gesagt aus dem dritten Teil, als es um das Hellsehen ging. Das Thema Augmented Reality erinnert mich immer wieder sehr stark an dieses Zitat und an diese Szene im Film. Warum das so ist? Dazu müssen wir uns ein wenig mit dem Grundkonzept von Augmented Reality (AR) beschäftigen.

In diesem Beitrag möchte ich ganz gezielt ein Brücke zwischen Smart Home und Augmented Reality schaffen, da ich mir hierzu in den letzten Tagen ein paar Gedanken gemacht habe.

 

Inhalte des Beitrags

 

Was ist Augmented Reality?

 

Klären wir doch zunächst ein paar grundlegende Fragen hinsichtlich AR. Hierzu liefert uns Wikipedia bereits eine sehr schöne und einfache Augmented Reality Definition, was denn genau unter AR zu verstehen ist:

Unter erweiterter Realität […] versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. (Quelle: Wikipedia)

Das bedeutet nun, dass AR unsere Realitätswahrnehmung, die zum Beispiel aus Farben, Objekten und Personen besteht, um weitere Elemente aus der virtuellen Welt erweitert. Virtuelle Elemente können dabei beispielsweise virtuelle Spielfiguren sein, die im Zuge eines Spiels zusätzliche Möglichkeiten bieten (Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon).

Vermutlich den meisten bekannt wurde Augmented Reality durch das Spiel Pokémon Go, das im Jahr 2016 veröffentlicht und durch Niantic entwickelt wurde (Quelle: Wikipedia).

 

Abgrenzung zu Virtual Reality

 

Neben Augmented Reality gibt es – wie einige sicher wissen – noch Virtual Reality (VR). Virtual Reality konzentriert sich auf das Erschaffen einer computergenerierten Welt, die meist aus audiovisuellen Inhalten besteht (Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon).

Den Unterschied beider Technologien beschreiben Milgram et al. in ihrer Abhandlung anhand des sogenannten Reality-Virtuality Continuum (Quelle: Milgram et al., 1994). Diese Abbildung zeigt, dass es zwischen der realen Umwelt und der virtuellen Umwelt noch weitere Abstufungen gibt, zu denen unter anderem das Augmented Reality (AR) gezählt werden kann (Quelle: Milgram et al., 1994, S. 283).

AR bildet damit einen Mix aus Realität und Virtualität, der heutzutage durch unterschiedliche Spiele oder andere Anwendungen genutzt wird.

Schauen wir uns dazu mal zwei konkrete Beispiele an.

Mithilfe der Ikea Place App lassen sich im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung Möbel aufstellen und man kann sich so bereits vor dem Kauf einen Eindruck davon verschaffen, wie der Raum durch so eine Veränderung aussehen wird (Quelle: Ikea Unternehmensblog). Hierzu nutzt Ikea die Technologie AR-Kit von Apple, um mit dem iPhone diese Inhalte darstellen zu können. Durch die Kamera werden die realen Eindrücke mit den virtuellen Eindrücken kombiniert und sorgen damit für eine erweiterte Realität.

Ein Beispiel für Virtual Reality hingegen ist der Badplaner von Villeroy & Boch. Hier wird das eigene Badezimmer digital zusammengestellt und kann dann in einer virtuellen Realität betrachtet werden. Informationen bzw. ein Test des Dienstes findet man bei unserbaublog.de (Quelle: unserbaublog.de).

Der Unterschied besteht nun darin, dass die virtuelle Realität keinen direkten Bezug zur Realität hat, während die erweiterte Realität virtuelle Objekte mit realen Gegebenheiten kombiniert.

 

Tausch einer Heizung

 

Der Bezug zum Smart Home

 

Für mich persönlich wäre es nun denkbar, dass die erweiterte Realität (AR) das vorhandene Smart Home erweitert und die Technologie noch stärkeren Einzug in das alltägliche Leben erhält. Zum Beispiel durch eine Augmented Reality App. Das mag sicherlich einigen Leserinnen und Lesern zu weit gehen, ist aber durchaus ein interessantes Experiment und hilfreich, um die Grenzen sowie Möglichkeiten einer Technologie auszuprobieren.

Grundsätzlich stelle ich mir vor, dass man mit einer AR-Brille durch die eigene Wohnung läuft und sich virtuelle Schalter oder Informationen an den Wänden befinden. Die virtuellen Schalter lösen Aktionen aus, die weit über das Potenzial der physischen Lichtschalter hinaus geht.

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Microsoft bietet mit seinem Produkt HoloLens heute bereits die Möglichkeit, eine AR-Brille auf Basis einer angepassten Windows-Version einzusetzen (Quelle: Microsoft). Sicherlich ist die Brille nicht gerade günstig und für den Privatanwender daher keine Lösung für das eigene Zuhause. Microsoft bietet diese Brille für 3.849 Euro an (Quelle: Microsoft, Stand: 27.01.2020).

Doch spinnt man den Gedanken mal weiter, lassen sich interessante Möglichkeiten finden, die ich in meinem Smart Home als wirklich genial empfinden würde.

 

Smarte Steuerung im Jahr 2021

 

Im großen Bereich der Softwareentwicklung beschäftigen wir uns oft und viel mit der Frage, wie Software für Menschen gestaltet sein muss. Die Frage zielt einerseits auf die technische Komponente ab, andererseits natürlich auf das Design. Dabei handelt es sich nicht nur um Fragen nach der Farbwahl oder dem Erstellen von Icons. Das Design einer Software ist weitaus komplexer und wichtiger für ein funktionierendes Produkt als man vielleicht denken mag.

Dazu gibt es ein schönes Zitat, das aus den 1950er Jahren stammt:

Good design is good business (Thomas J. Watson Jr., Quelle: IBM)

Nun ist es ja so, dass man sich auch in seinem Smart Home oft mit der Frage beschäftigt, wie Steuerungsoberflächen aussehen müssen. Die Anordnung von Schaltern spielt dabei zum Beispiel eine Rolle. So entstehen unterschiedliche Oberflächen, die meist auf einen bestimmten Nutzer oder ein bestimmtes Anwendungsgebiet spezialisiert sind.

Trotz aller Optimierungen fällt es uns dabei oft schwer zu unterscheiden, welche Schalter oder welche Buttons zu welcher Funktion gehören. Mit Augmented Reality würde sich dieses Problem oft gar nicht mehr ergeben, denn die Schalter sind genau dort, wo man sie erwartet. Es wäre zudem möglich, ergänzende Informationen direkt dort anzubringen, wo sie benötigt werden.

 

Push Notifications individualisieren

 

Wie ein zukünftiges Smart Home aussehen kann

 

Nehmen wir an, dass wir uns in unserem Wohnzimmer befinden. Wir bekommen durch unterschiedliche Sensoren verschiedene Werte übermittelt und können durch Aktoren verschiedene Aktionen auslösen. Ein Aktor kann dabei zum Beispiel ein Schalter sein, der den Fernseher mitsamt dem Zubehör einschaltet. Ein Sensor hingegen ist zum Beispiel der Temperaturfühler, der uns kontinuierlich über die Raumtemperatur informiert.

Stellen wir uns nun eine erweiterte Realität vor, könnte zum Beispiel der Schalter für den Fernseher direkt neben diesem platziert werden und jeder wüsste, was er tut. Ein Sensor könnte seine Daten an die Augmented Reality Brille übermitteln und die entsprechenden Informationen werden auf dem Fußboden des Raums eingeblendet.

Die Scheiben zur Terrasse oder dem Balkon enthalten die Informationen über die Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit. Sie werden nur dann sichtbar, wenn wir einen Blick auf unser Fenster oder unsere Tür werfen.

Am Eingang eines jeden Raums finden wir zudem noch Informationen darüber, welche Geräte dort gerade eingeschaltet oder aktiv sind. Das Arbeitszimmer ist mit einer virtuellen Information an der Tür versehen, die uns anzeigt, ob die Person im Raum gerade in einem Online-Meeting ist und nicht gestört werden möchte.

Der Kühlschrank oder ein zentraler Punkt in der Wohnung dient als Projektionsfläche für den Familienkalender und blendet Informationen ein, die wir für unseren Tag brauchen.

In allen weiteren Räumen befindet sich eine Steuerungsfläche an der Wand, mit der wir den Raum kontrollieren können. Diese Steuerungsfläche lässt sich dank AR jederzeit verschieben und hinterlässt keine Rückstände oder Spuren an der Wand.

 

Augmented Reality und Smart Home – von unterwegs

 

Auch wenn wir das Haus verlassen, begleitet uns das Gefühl, jederzeit alles im Blick zu haben. Sobald der Paketbote an der Tür klingelt, wird uns das entsprechend eingeblendet. Wir haben dann die Möglichkeit, das Gespräch anzunehmen und direkt mit dem Paketboten zu kommunizieren. Wir sehen dazu das Livebild von daheim und können entscheiden, was wir tun möchten.

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Während unserer Abwesenheit können wichtige Informationen direkt in unsere Realität eingeblendet werden, so dass wir auch bei der Arbeit oder im Urlaub stets informiert bleiben.

Wie man sieht, stehen unterwegs primär informative Inhalte im Vordergrund, während man im eigenen Zuhause sehr stark auf Steuerung und die Kombination von Aktionen und Informationen setzt. Durch die erweiterte Realität wäre das allerdings kein Problem.

 

Welche Technologien gibt es bereits?

 

Grundsätzlich ist Smart Home kein Produkt unserer Fantasie. Ich beschäftige mich seit mehreren Jahren inzwischen mit dieser Thematik und weiß, dass smartes Wohnen möglich ist. Natürlich wird sich das noch verbessern und wir haben noch nicht sämtliche Möglichkeiten erschlossen. Trotzdem bietet ein digitales Zuhause bereits einen großen Komfort und den Zuwachs an Sicherheit.

Auch im Bereich Augmented Reality gibt es bereits unterschiedliche Möglichkeiten. Ausgehend von meinem Tweet über diese Thematik habe ich diesbezüglich auch eine sehr interessante Information bekommen.

In Verbindung mit HomeKit ermöglicht die App Devices eine Steuerung über AR im eigenen Smart Home (Quelle: Digitalzimmer). Hierzu werden eigene Sticker manuell hinzugefügt, die dann an Geräten angeheftet werden können und so zur Steuerung des eigenen Zuhauses beitragen (Quelle: appgefahren).

Ebenso gibt es mehrere AR-Brillen, die bereits heute Inhalte aus der virtuellen Welt mit der realen Welt kombinieren. Neben der Microsoft HoloLens ist die Google Glass hierfür ein Beispiel (Quelle: Google). Sicherlich sind die Produkte heute noch nicht sehr günstig und werden daher meist nur im Unternehmensbereich eingesetzt. Trotzdem gibt es heute schon Lösungen.

Neben all diesen Technologien muss man sich nur mal überlegen, dass wir durch Push Notifications, 5G, Ortungsdienste und viele weitere technischen Hilfsmittel über durchaus viele Möglichkeiten verfügen. Sie müssen nur miteinander kombiniert werden.

 

iPhone 6S

 

Praxisbeispiele

 

Auch wenn Augmented Reality im Smart Home bislang noch keinen breiten Anklang gefunden hat, gibt es doch andere Bereiche, in denen die Technologie bereits Einzug erhält.

Ein sehr prominentes Beispiel ist das Logistikunternehmen DHL. Das Unternehmen gibt eine Übersicht darüber, wie verschiedene Technologien schon heute genutzt werden können, um die betrieblichen Abläufe zu verbessern und die Logistik zu mehr Effizienz zu führen (Quelle: DHL).

Doch neben der Logistik gibt es weitere Beispiele. Einige mögen vielleicht belustigend sein und eher als Unterhaltung gesehen werden. Andere hingegen helfen tatsächlich in der Realität und unterstützen den Menschen bei den unterschiedlichsten Aufgaben. Adobe hat hierzu eine kleine Übersicht über fünf verschiedene Anwendungsszenarien zusammengestellt, wie AR heute bereits eingesetzt wird (Quelle: Adobe).

 

Fassen wir zusammen

 

Augmented Reality bietet unterschiedliche Vorteile für unser alltägliches Leben und kann auch im Smart Home zu einer effektiven Steuerung beitragen. Dabei kann die Steuerung durchaus mehr intuitiv sein, als sie es bis heute ist.

Daneben wir die Technologie schon in der Welt eingesetzt und kann Menschen bei den unterschiedlichsten Aufgaben unterstützen.

Auch von unterwegs können wir davon profitieren und sollten wir eines Tages ein flächendeckendes 5G-Netz erreichen, steht auch ausreichend viel Bandbreite für die Versorgung mit virtuellen Inhalten zur Verfügung. Möglichkeiten gibt es bereits heute und gab es auch schon in den vergangenen Jahren. Wir müssen nur die Möglichkeiten nutzen, die uns zur Verfügung stehen.

Für mich persönlich ist dieses Thema jedenfalls sehr interessant und ich kann mir gut vorstellen, eines Tages AR in meinem Zuhause einzusetzen. Wären die AR-Brillen nicht mehr so teuer, hätte ich mich sogar auf einen Versuch eingelassen und ausprobiert, ob diese Technologie im Alltag nützlich oder doch eher eine Spielerei ist.

Was meinst du zu diesem Thema? Könntest du dir vorstellen, dass wir eines Tages alle mit einer solchen Brille herumlaufen und unser Zuhause durch die erweiterte Realität noch verbessern?


Lukas

Hi, ich bin Lukas, ein leidenschaftlicher Wirtschaftsinformatiker und Smart Home-Enthusiast. Seit Jahren teile ich meine Erfahrungen und Kenntnisse über Hausautomation und Digitalisierung auf meinem Blog. Meine fachliche Expertise in IT-Systemen und Netzwerken ermöglicht es mir, komplexe Smart Home-Lösungen zu entwerfen und zu implementieren, speziell mit dem Einsatz von ioBroker. Mein persönliches Smart Home-Projekt, das ich auf einem selbst konfigurierten Server-Cluster in meinem Keller betreibe, ist ein Zeugnis meiner Fähigkeiten und meines Engagements für intelligente Technologie. In meinem Blog erkundest du die faszinierende Welt der Hausautomation, mit besonderem Fokus auf ioBroker, und erhältst Einblicke in die neuesten Trends und besten Praktiken. Ob du ein Anfänger oder ein erfahrener Smart Home-Nutzer bist, hier findest du nützliche Tipps, um dein Zuhause sicherer, komfortabler und effizienter zu gestalten. Folge mir auf Social Media über die Links oben, um keine Updates zu verpassen. Ich freue mich darauf, dich auf der Reise zu einem fortschrittlichen und vollwertigen Smart Home zu begleiten!

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