Apple AirTag und das Wo-Ist-Netzwerk

Veröffentlicht von Lukas am

Lange wurde darüber getuschelt. Auf Twitter habe ich bereits über längere Zeit die Vermutung mitbekommen, dass Apple AirTags vorstellen wird. Aus den Gerüchten wurde nun Realität. Am 20.04.2021 präsentierte Apple neben neuen iMacs ebenfalls den Apple AirTag.

Hierbei handelt es sich um ein kleines Gadget, das mit Bluetooth sowie NFC ausgestattet ist. Befestigt werden kann der AirTag an unterschiedlichen Gegenständen des alltäglichen Lebens, so dass diese jederzeit wiedergefunden werden können.

In diesem Artikel möchte ich mir gerne zusammen mit dir ein wenig die Technologie ansehen. Diese kommt in meinen Augen in vielen anderen Veröffentlichungen etwas zu kurz, obwohl sie doch sehr spannend ist. Ich verlinke in meinem Artikel zusätzlich an passenden Stellen auf weiterführende Informationen.

Erhältlich ist der Apple AirTag entweder im 1er-Pack für 35,00 Euro oder im 4er-Pack für 119,00 Euro. Für diesen Preis lässt er sich kostenlos gravieren, zum Beispiel mit einem Emoji deiner Wahl. Bestellt werden kann der AirTag ab dem 23. April 2021 um 14 Uhr.

 

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Technische Daten des Apple AirTag

 

Ähnlich wie viele andere NFC-Tags ist der Apple AirTag in der Form eines Kreises realisiert. Er hat dabei Durchmesser von 31,9 Millimetern sowie eine Dicke von 8 Millimetern. Ersichtlich ist daran bereits, dass er im Vergleich zu vielen anderen NFC-Tags deutlich dicker ist. Das lässt natürlich auf besondere Technik schließen, was in meinen Augen auch durchaus der Fall ist.

Damit der AirTag bei seinem Einsatz nicht beeinträchtigt wird, ist er durch die IEC Norm 60529 beziehungsweise IP67 geschützt. Dabei steht IP67 für den Schutz vor Staub und Berührung sowie für den Schutz vor einem zeitweiligen Untertauchen. Apple gibt an, dass diese Schutzklasse für ein Untertauchen von bis zu 30 Minuten bei einer Tiefe von 1 Meter steht. Wer den AirTag demnach durch das Ertränken im Wasser außer Gefecht setzen möchte, hat wohl schlechte Karten.

Vernetzt ist das Gadget über Bluetooth, das zur Ortung in der Nähe gedacht ist. Der AirTag verfügt weiterhin noch über die NFC-Technologie, welche durch unterschiedliche iPhones genutzt werden kann. Um sich bemerkbar zu machen, hat Apple dem Tag einen Lautsprecher verpasst. Dieser Lautsprecher dient dazu, Geräusche über das iPhone auszulösen, so dass man in seiner unmittelbaren Umgebung seinen verlorenen Gegenstand wiederfinden kann. Ebenso verfügt der Tag über einen integrierten Beschleunigungssensor sowie dem Apple U1 Chip.

Die Stromversorgung erfolgt durch eine CR2032 Knopfzellenbatterie, welche laut Hersteller für bis zu einem Jahr ausreichen soll. Sollte die Batterie eines Tages leer sein, kannst du diese selbst austauschen. Das iPhone meldet hierfür den passenden Zeitpunkt.

 

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Voraussetzungen

 

Zu den Voraussetzungen gehören neben einer Apple ID ebenso ein aktuelles iPhone oder ein aktuelles iPad. Der iPod Touch wird ebenso unterstützt, kann jedoch aufgrund der fehlenden Mobilfunktechnologie sicherlich nicht in jedem Fall eingesetzt werden.

Von Seiten der Software wird mindestens iOS 14.5 beziehungsweise iPadOS 14.5 vorausgesetzt. Geräte mit einer älteren Version können die AirTags bislang nicht verwenden. Betrachtet man Apple über die Zeit hinweg, so kann man mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass sich hierbei auch nichts verändern wird.

Damit du zu Beginn gleich durchstarten kannst, liefert Apple dir bei deiner Bestellung neben der passenden Dokumentation auch eine bereits installierte Knopfzellenbatterie in deinem AirTag.

 

Das große Wo-Ist-Netzwerk

 

Interessant an der Funktionsweise des Apple AirTag finde ich, dass dieser selbst nicht über einen Internetzugang verfügt und dennoch immer geortet werden kann. Das gibt zumindest der Hersteller an. Hintergrund dazu ist das sogenannte Wo-Ist-Netzwerk, welches neben den Apple AirTags auch weitere Geräte orten kann.

Nun darf man sich zurecht die Frage stellen, wie das denn funktionieren soll. Schließlich sind die Geräte mit dem eigenen Apple-Konto verknüpft und nicht mit jedem anderen Konto auf dieser Welt.

Apple setzt in seinem Netzwerk auf die verschiedenen Geräte, die täglich von uns genutzt werden. Diese Geräte bilden gewissermaßen ein eigenes großes Netzwerk und können miteinander kommunizieren. Durch diese Kommunikation meldet nun jedes Gerät an den Hersteller, wenn es in der Nähe eines beliebigen Tags ist. Dieser Tag kann nun durch die Verbindung lokalisiert und durch den Nutzer wiedergefunden werden. Das bedeutet, dass der AirTag immer wieder ein Signal in seine unmittelbare Umgebung sendet und ein zufälliges anderes Gerät in der Nähe dieses Signal aufnimmt und an die Server meldet.

Datenverbrauch und Datenschutz werden dabei durch Apple von Anfang bis Ende durchdacht. So scheint es zumindest. Denn der Datenverbrauch zum Melden derartiger Geräte soll so gering sein, dass es auf unseren Alltag keine Auswirkung hat. Zum Schutz der persönlichen Daten werden die Informationen verschlüsselt und erst dann entsprechend übertragen. Lediglich der Nutzer des AirTags kann diese Daten entschlüsseln und so auf seiner eigenen Karte sehen, wo sich die Geräte befinden.

 

Warum dieses Netzwerk interessant ist

 

Zurecht fragen sich nun sicherlich einige Personen, was an diesem Netzwerk denn so interessant sein soll. Doch betrachtet man dieses Netz einmal aus einem technischen Standpunkt, so ergeben sich daraus tolle Möglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten ist der Apple AirTag.

Durch den Zusammenschluss von mehreren Geräten ergibt sich ein Netz, das parallel zum Internet und Mobilfunk existiert. Dieses Netzwerk ist an sich erstmal völlig unabhängig und existiert nur so lange, wie die Nutzer auf Apples Produkte setzen. Das bedeutet, dass das Netzwerk von alleine immer besser wird, je mehr Produkte des Herstellers in der Praxis eingesetzt werden. Jeder Interessent ist eine potenzielle Person, die dieses Netzwerk um mindestens ein Gerät erweitert und damit auch die Genauigkeit erhöht.

Blickt man einmal im Gegensatz dazu auf das Mobilfunknetz erkennt man, dass hier der Ausbau nicht den Nutzern obliegt. Vielmehr ist eine zentrale Stelle (in diesem Fall der Netzanbieter) dafür verantwortlich, dass das Netzwerk überall in Schuss ist.

Übrigens funktioniert Thread als Standard im Smart Home sehr ähnlich. Auch hier erweitern die einzelnen Geräte das Netzwerk.

 

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Wo die Daten gespeichert sind

 

Apple gibt an, dass auf dem AirTag nie Daten gespeichert werden und ein Auslesen so nicht möglich ist. Das deckt sich mit der NFC-Technologie, bei der ebenfalls keinerlei Daten auf dem Tag gespeichert sind. Der Tag gibt lediglich seinen Namen in Form einer kryptischen Nachricht bekannt, so dass dieser identifiziert werden kann.

Über den Hersteller und die Apple-ID können diese Geräte wiederum einem Nutzer zugeordnet werden, welcher die Benachrichtigungen und Standortinformationen erhält.

Das bedeutet nun aber, dass der Nutzer eines iPhones zwingend die Dienste von Apple nutzen muss, um seinen AirTag verwenden zu können. Zumindest wenn es um das Auffinden von verschwundenen Geräten geht, die sich nicht im unmittelbaren Umfeld befinden. Wer von vornherein die Cloud ablehnt, für den sind die Apple AirTags vermutlich keine Lösung.

 

Alternatives Produkt zum Auffinden

 

Wer nun davon enttäuscht ist, dass Apple die AirTags vorgestellt hat, kann beruhigt sein. Es gibt auf dem Markt bereits ähnliche Produkte, die genau den gleichen Zweck erfüllen und nicht an bestimmte Geräte gebunden ist.

Das wohl bekannteste Beispiel hierfür ist Tile. Auch hier gibt es diverse Tracker, die zum Auffinden von verlorenen Gegenständen eingesetzt werden können. Sie arbeiten ebenfalls mit der Bluetooth-Technologie und nutzen eine eigene App.

 

 

Wo genau die Unterschiede zwischen Tile und AirTag liegen, darüber wird es sicherlich im Laufe der Zeit weitere Informationen geben. Spätestens dann, sobald die ersten Nutzer ihre AirTags erhalten haben und diese mit den vorhandenen Tile-Trackern vergleichen.

Übrigens hat sich Tile schon über den Apple AirTag beschwert, weshalb in den nächsten Wochen der Kampf zwischen beiden Unternehmen noch durchaus interessant werden kann. DerStandard.de schreibt dazu, dass die AirTags ein Fall für das Kartellamt werden könnten.


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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