Urlaub in Deutschland und das Smart Home
Urlaub in Deutschland wird im Jahr 2021 wohl ein großer Bestandteil des Sommers werden. Bedingt durch die aktuelle Situation überlegen zumindest bei mir im Umfeld einige Personen, ob sie dieses Jahr Urlaub in Deutschland machen sollen. Ich bin kein Urlaubsguru und möchte auch nicht zum Reiseblog mutieren. Keine Sorge.
Vielmehr möchte ich in diesem Artikel gerne aufarbeiten, was Urlaub für das eigene Smart Home bedeutet und worauf man gegebenenfalls achten muss. Es wird also kein Urlaubsartikel, sondern ein Artikel rund um das vernetzte Zuhause.
Ich selbst war vor zwei Jahren in Berlin unterwegs und habe dort meinen Urlaub bei einer interessanten Städtetour verbracht. Das Smart Home war in der Zeit allerdings nicht komplett auf sich allein gestellt, sondern konnte von mir überwacht werden. Für die Pflanzen habe ich mir Hilfe von der Familie organisiert, die natürlich eine Einweisung ins smarte Zuhause gebraucht hat.
Lass uns daher in diesem Artikel darüber sprechen, welche Schritte vor einem Urlaub zu erledigen sind und worauf du besonders achten musst. Zu meinem Titel für den Artikel bin ich übrigens daher gekommen, dass Deutschland als Urlaubsort in diesem Jahr voraussichtlich eine große Rolle spielen wird. Zumindest denke ich das. Wenn du allerdings außerhalb von Deutschland Urlaub machen willst, gilt der Artikel natürlich auch für dich! 🙂
Bestandsaufnahme durchführen
Im Alltag nutzt du sicherlich bereits verschiedene Automationen, um dir das Leben einfacher zu gestalten. Eine Automation ist zum Beispiel diese, dass am Abend automatisch das Licht eingeschaltet wird. Es kann allerdings auch sein, dass der Saugroboter automatisch losgeschickt wird, sobald du das Zuhause verlässt. Die Automatisierungen, die wir im Alltag einsetzen, sind sehr vielfältig. Damit lassen sie sich nicht auf eine allgemeingültige Checkliste packen und müssen individuell geprüft werden.
Diese Automatisierungen musst du für deinen Urlaub allerdings nicht abschalten. Du musst lediglich wissen, wann sie auslösen und ob eine menschliche Interaktion notwendig ist. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn der Saugroboter geleert werden muss. Spätestens beim zweiten Durchlauf würde die Wohnung nicht mehr viel sauberer werden und der Saugroboter könnte seinen aufgefangenen Schmutz sogar wieder verteilen.
Die Bestandsaufnahme ist außerdem dafür wichtig, dass deine Vertretung einschätzen kann, worauf sie achten muss. In der Zeit deiner Abwesenheit müssen häufig Familienmitglieder oder Freunde für Ordnung in deinem Zuhause sorgen, so dass die notwendigen Aufgaben erledigt sind. Das ist nicht nur im Smart Home so, sondern generell in einem Zuhause. Das Smart Home hat dabei lediglich ganz andere Ausgangsbedingungen.
Ich erinnere mich zum Beispiel noch sehr gut daran, als ich bei einem Freund die Pflanzen gießen musste, während er abwesend war. Dabei musste ich natürlich abschätzen, ob es an diesem Tag notwendig ist oder doch noch etwas Zeit hat. Heute gibt es hierfür geeignete Hilfsmittel, auf die wir später im Artikel nochmal zu sprechen kommen. Jedenfalls habe ich davor eine kurze Instruktion bekommen und wusste genau, was ich erledigen musste. Mit smarter Technik kann man aus dem Zuhause jedoch noch viel mehr machen und auch dafür sorgen, dass Aufgaben nicht vergessen werden.
Eine kurze Einweisung geben
Du lebst und arbeitest täglich mit deiner smarten Haustechnik. Während du jedoch im Urlaub bist, muss das deine Stellvertretung für dich übernehmen. Diese Stellvertretung kann eventuell schnell überfordert sein oder mit Situationen konfrontiert werden, die sie aus ihrem eigenen Zuhause gar nicht kennt.
Mein Vorschlag an dieser Stelle ist daher immer, dass du dir deine Vertretung einige Tage vorher in dein Zuhause einlädst. Bei einem leckeren Abendessen und einer Flasche Wein lassen sich alle Details besprechen, die für die Zeit während deiner Abwesenheit wichtig sind.
Hast du deiner Vertretung gesagt, dass sie den Saugroboter täglich leeren muss? Weiß deine Stellvertretung, wie deine Lampen funktionieren? Worauf muss sie sonst noch achten?
Die diversen Funktionen sind oftmals für Neulinge gar nicht so leicht, wie man zuerst vermuten mag. Du kannst jedoch eine intelligente Hilfestellung geben. Dabei könnt ihr zum Beispiel so weit gehen, dass ihr einen Ablauf zusammen durchgeht und du dabei offene Fragen beantwortest.
Profi-Tipp: Fertige Steuerung für die Vertretung
Wer sich trotz einer Einführung immer noch unsicher fühlt, kann sich Hilfsmittel beschaffen. Eines dieser Hilfsmittel ist zum Beispiel ein fertig eingerichtetes Tablet oder Smartphone. Dieses gewährt den Zugriff auf das Smart Home System und ist damit in der Lage, das komplette Zuhause zu steuern. Damit erspart man sich natürlich auch jede Menge Arbeit. Die Steuerung kann direkt wie gewohnt erfolgen und bedarf keiner langen Installation auf einem fremden Smartphone.
Besonders interessant ist hierbei auch, dass du dich bereits in alle wichtigen Konten einloggen kannst und so keine Passwörter weitergeben musst. Und sind wir ehrlich, nahezu jeder hat in der Schublade noch ein älteres Gerät das er hierfür verwenden kann. Auch du! Wieso sollte man dieses Gerät also nicht einfach dafür nutzen?
Auf diesem Gerät kommen zudem wichtige Informationen direkt per Push Notification an. Nützlich hierfür kann zum Beispiel Telegram sein. Mit diesem Messenger kann ioBroker direkt kommunizieren und so Anweisungen oder Informationen an die Vertretung schicken. Müssen die Pflanzen gegossen werden? Die Pflanzensensoren melden es direkt per Telegram-Nachricht an das Tablet oder Smartphone.
Durch die Nutzung einer smarten Steuerung ist es für deine Vertretung auch möglich, dass sie aus ihrem eigenen Zuhause direkt die wichtigsten Informationen im Überblick hat. Sind alle Fenster geschlossen? Meldet die Alarmanlage einen Einbruch? Und ist das Türschloss abgeschlossen?
Apropos Türschloss. Mit einem smarten Türschloss, wie zum Beispiel dem Nuki, kann man genau diesem Gerät und Benutzer Zutritt zur Wohnung verschaffen. Nach dem Urlaub lässt sich dieser Zugang wieder sperren und man gewinnt die Privatsphäre zurück. Wen das nicht überzeugt … weiß ich auch nicht.
Automatisierungen deaktivieren
Wir haben nun schon einige wichtige Punkte thematisiert. Doch ein Punkt liegt mir wirklich noch am Herzen. Dieser Punkt betrifft die Automatisierungen in deinem Zuhause. Denn während deinem Urlaub in Deutschland brauchst du nicht jede Automatisierung weiter zu betreiben.
Nehmen wir an, dass du einen Saugroboter ohne Absaugstation besitzt. Dieser ist sicherlich nach ein bis zwei Durchläufen voll und müsste gereinigt werden. Doch selbst wenn das deine Vertretung übernimmt stellt sich die Frage, wieso der Saugroboter weiterhin putzen soll. Kommt etwa neuer Schmutz hinzu? Und wenn ja, woher?
Ich plädiere immer dafür, dass man gerade solche Automatisierungen während einer längeren Abwesenheit deaktiviert. Damit gehst du potenziellen Problemen aus dem Weg und hast die Möglichkeit, dass dein Urlaub sehr entspannt wird. Auch deine Vertretung muss nicht wegen einem stehengebliebenen Roboter sofort dein Zuhause aufsuchen.
Doch nicht nur der Saugroboter selbst ist eine Automatisierung, die man getrost deaktivieren kann. Sprachausgaben oder ein bestimmtes Verhalten von Lampen kann man deaktivieren. Dabei zählt für mich immer die Annahme, dass weniger Fehler auftreten können, wenn weniger Funktionen während der Abwesenheit betrieben werden. Wichtige Funktionen sollten natürlich weiterhin laufen und es gibt sicherlich auch Regeln, die erst während deiner Abwesenheit aktiviert werden. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Anwesenheitssimulation. Wobei das wohl eher für die Wintermonate wichtig sein wird.
Welche Funktion du jedoch nicht deaktivieren solltest, sind die automatischen Rollläden. Sie schützen dein Zuhause effektiv vor Einbruch und lassen dich bei deinem Urlaub in Deutschland deutlich ruhiger schlafen. Auch wenn die Wege innerhalb von Deutschland kürzer sind als vom Ausland, kann ein spontanes und gravierendes Problem jedoch zu einer langen Fahrtzeit ins eigene Zuhause führen.
Vorsicht bei der Anwesenheitssimulation
Man glaubt es kaum, doch auch bei der Anwesenheitssimulation kannst du gravierende Fehler machen. Lass mich dir hierzu ein Beispiel geben.
Ich kenne eine Person, die während ihrer Abwesenheit immer die gleiche Lampe einschaltet. Diese Lampe leuchtet wichtige Teile des Hauses aus und sorgt dafür, dass Einbrecher abgeschreckt werden können. Das Problem hierbei ist allerdings, dass diese Lampe wirklich nur bei Abwesenheit genutzt wird. Zudem sieht man diese Lampe ganz klar von der Straße aus. Sogar beim Vorbeilaufen.
Wenn sich nun ein Einbrecher merkt, wann diese Lampe leuchtet, so weiß er auch wann du nicht daheim bist. Daher solltest du unbedingt darauf achten, dass deine Lampen nicht deine Abwesenheit preisgeben, sondern die Anwesenheit simulieren. Am besten ist es hierfür, wenn du dir Verhaltensmuster ansiehst und nach diesen deine Geräte steuerst.
Lass die Rollläden ruhig zur gleichen Zeit runterfahren, wie zu der Zeit, wenn du daheim bist. Aktiviere Lampen in der Reihenfolge, wie du sie sonst auch nutzt und mache bitte nie den Fehler, eine Abwesenheitslampe zu nutzen. Das kann wirklich sehr böse ins Auge gehen. Sicherlich hast du eine Alarmanlage installiert. Doch was nützt sie dir, wenn niemand nach deinem Zuhause schaut oder du es den Einbrechern noch so einfach machst?
Für die Anwesenheitssimulation kannst du außerdem deine Vertretung um Hilfe bitten. Sie kann zum Beispiel deine Beleuchtung vom Tablet oder Smartphone einschalten, sobald sie auch bei sich daheim das Licht nutzt. So kannst du dir zumindest sicher sein, dass es sehr natürlich aussieht und man meint es steckt ein Mensch dahinter. Alternativ ist es natürlich auch möglich, dass du deine Lampen vom Urlaubsort aktivierst. Doch hast du bei einem gemütlichen Abend am Strand oder im Restaurant wirklich Lust an deine Lampen zu denken? Ich glaube kaum!
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Fassen wir zusammen
Im Normalfall planst du deinen Urlaub rechtzeitig und verschwindest nicht überraschend. Gerade wenn du ein Hotel buchen möchtest bedarf es einer gewissen Planung. Und natürlich möchte auch der Arbeitgeber über deine Abwesenheit informiert sein.
Diese Vorbereitungszeit kannst du nutzen, um deine Stellvertretung mit deinem Zuhause bekannt zu machen. Erkläre ruhig die wichtigsten Funktionen und Eckdaten, die es zu wissen gilt. Du wirst sehen, dass deine Freunde oder Familienmitglieder interessiert daran sind, was die Technik in deinem Zuhause alles leistet.
Denke außerdem daran, dass du für dein smartes Türschloss einen Zugang einrichten musst. Einige Türschlösser bieten hierfür sogar die Möglichkeit, bestimmte Einschränkungen zu treffen. Auch die Alarmanlage muss deaktiviert werden können. Nichts ist nerviger als wenn sie ständig durch deine Vertretung ausgelöst wird nur weil du es ihr nicht erklärt hast. Und noch viel wichtiger ist, dass dein Smart Home für dich völlig normal ist. Für andere Menschen kann das jedoch schon etwas kompliziert sein. Vor allem dann, wenn sie noch nie damit in Berührung gekommen sind. Zeige daher etwas Verständnis und erkläre wichtige Funktionen ruhig zwei Mal hintereinander.
Außerdem musst du ein Auge auf die Anwesenheitssimulation haben. Sie soll nicht deine Abwesenheit in die Öffentlichkeit tragen, sondern dafür sorgen, dass Einbrecher abgeschreckt werden.
Wenn du all diese Punkte beachtest, steht einem entspannten Urlaub in Deutschland – oder sogar im Ausland – nichts mehr im Wege.
Hab eine großartige Zeit und lass es dir gut gehen! Du hast es dir verdient.
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