Smart Saarlouis – #DeutschlandsSmartHomes

Veröffentlicht von Lukas am

35.000 Einwohner und die sechstgrößte Stadt im Saarland. Das beschreibt Saarlouis mit nur wenigen Worten sehr gut. Wir blicken im Zuge der Artikelreihe #DeutschlandsSmartHomes heute in diese Stadt. Denn unter den 35.000 Einwohner gibt es genau einen, der in diesem Artikel besonders hervorsticht.

Wir sprechen über das Smart Home von Janis, auch bekannt als Seju. Er betreibt seit einigen Jahren einen Blog, unter anderem zum Thema Smart Home. Doch nicht nur mit seinem Blog sticht er hervor, auch sein Zuhause kann mit besonderen Funktionen glänzen, die wir uns nun näher anschauen wollen.

Ein guter Tipp ist es auch, im Blog von Janis vorbeizuschauen. Dort erfährst du noch mehr über sein smartes Zuhause und kannst direkt mit ihm in Kontakt treten. Die Chance sollte man sich doch nicht entgehen lassen, oder?

Serverschrank von Janis mit NAS und weiteren Geräten
Die Haustechnik für das Smart Home (Foto: Janis)

Wie verlief dein Start ins Smart Home?

Zu Beginn unseres Gesprächs, hat mir Janis einige Details darüber verraten, wie er zum Smart Home gekommen ist. Vor einiger Zeit, als er noch in einer Mietwohnung gelebt hat, bestand der Wunsch nach smarten Thermostaten. Einfache und grundlegende Funktionen sollten durch intelligente Technik ermöglicht werden. Sein gewähltes Beispiel bezog sich darauf, dass die Heizung automatisch herunterfahren sollte, sobald niemand mehr anwesend ist. Auf diese Art bestand die Möglichkeit, Heizkosten einzusparen und den Geldbeutel zu entlasten.

Die Steuerung war jedoch sehr rudimentär und bestand aus einem einfachen Tablet, auf dem sich grob gesagt zwei Zustände steuern ließen. Janis konnte wählen zwischen Anwesend und Abwesend, wodurch die Heizung gesteuert wurde. Sein gewähltes System war zu dieser Zeit MAX! von eQ3. Heute kennt man den Hersteller womöglich eher durch das Homematic-System.

Wie du dir nun vielleicht denken kannst, ist es nicht bei der Steuerung von Thermostaten geblieben. Das Smart Home wurde durch Steckdosen erweitert, die verschiedene Verbraucher vom Stromnetz trennen konnten. Zum damaligen Zeitpunkt erschien ihm der Standard 433 MHz als verlockend, da es hierfür bereits steuerbare Steckdosen gab. Doch das Gelbe vom Ei war es wahrlich nicht.

Als ihn die Faszination dann so richtig gepackt hatte, ersetzte Janis sein Tablet durch eine Alexa. Sie sollte dafür sorgen, dass unterschiedliche Geräte im Smart Home bequem per Sprache gesteuert werden können. Durch den Einsatz von Home Assistant waren die einzelnen Komponenten auch schnell eingebunden und es bestand die Möglichkeit, durch Skripte Automationen zu erstellen.

Inzwischen hat sich Janis von 433 MHz und Home Assistant getrennt. Seit dem Einzug ins Eigenheim gilt seine Aufmerksamkeit dem System von Homematic. Hiermit hat er gute Erfahrungen gemacht und kann nahezu alles umsetzen, was ihm in den Sinn kommt.

Von Home Assistant zu Homematic

Eine gute Frage, die wir gleich im Gespräch klären konnten war, warum Janis von Home Assistant zu Homematic wechselte. Home Assistant erfreut sich über eine große Community und ist in vielen Smart Homes die bevorzugte Wahl der Steuerung. Das bedeutet natürlich nicht, dass Homematic ein schlechteres System ist. Der harte Wechsel hat mich dennoch ein wenig erstaunt.

Als Janis in das Thema Smart Home eingestiegen ist, befand sich Home Assistant noch vor der Version 1. Die Software war zu diesem Zeitpunkt noch nicht so stabil, wie er sich das gewünscht hätte. Die Konfiguration erfolgte zu diesem Zeitpunkt noch über Konfigurationsdateien im YAML-Format und auch nach Updates kam es immer wieder zu Schwierigkeiten.

Getrieben von dem Wunsch nach einer stabilen Software für das eigene Heim, fand sich Janis durch den Tipp eines Arbeitskollegen schlussendlich bei Homematic wieder. Das System machte auf ihn einen guten Eindruck und erweckte den Wunsch, das Smart Home weiter auszubauen. Dabei war eine seiner ersten Komponenten der Homematic Access Point*  mit Rauchmeldern. Erweitert hat er dieses Setup dann um die Zentrale RaspberryMatic, die sich um die Abwicklung von Programmen und Logiken im Smart Home kümmern soll. Bis heute setzt er auf diese Software und ist damit absolut zufrieden. RaspberryMatic bildet eine günstige Do-It-Yourself-Alternative zur kostspieligen CCU von Homematic. Dabei unterstützt das System sämtliche Funktionen, die für den Einsatz der smarten Komponenten gebraucht wird.

Vertiefe dein Wissen:  RaspberryMatic - Installation und Test

Warum Homematic?

Aber auch wenn RaspberryMatic eine kostengünstige Alternative ist und die Komponenten von Homematic ihm empfohlen wurden, warum hat sich Janis für Homematic entschieden und nicht für einen anderen Hersteller?

Als er das erste Mal in Berührung mit dem System gekommen ist, konnte er einen Blick auf die Steuerung des Smart Homes seines Arbeitskollegen werfen. Er empfand die Erstellung von Programmen als sehr überzeugend und konnte sich direkt vorstellen, was er in seinem eigenen Smart Home gerne machen möchte.

Doch nicht nur die Software war ein ausschlaggebender Punkt. Bis heute ist Janis davon überzeugt, dass Homematic qualitativ gute Produkte zu bieten hat, die im Alltag eine große Unterstützung zu bieten haben. Dabei schafft es der Hersteller, nicht nur einzelne Produkte gut umzusetzen. Die gesamte Produktpalette ist sehr umfangreich und bietet für jeden Bereich des eigenen Hauses die passende Lösung.

Die einzelnen Lösungen des Herstellers lassen außerdem nicht nur nachrüsten, sondern können auch direkt beim Umbau in die Wand gebaut werden. Sein Stichwort hierzu lautet Unterputzkomponenten. Diese eignen sich gerade dann hervorragend, wenn die Technik des Hauses nicht allzu präsent zu sehen sein soll. Meist verwendet man sie im Neubau, kann jedoch auch sein bestehendes Zuhause entsprechend umbauen. Daran zeigt sich die Flexibilität der einzelnen Komponenten, die selbstverständlich ebenso ein wichtiges Kriterium für Janis sind.

Seine Kernkomponente im Smart Home ist dabei übrigens die Wetterstation von Homematic. Sie misst unter anderem die aktuelle Temperatur sowie Lichtstärke. Auf diesen Werten aufbauend lassen sich Automationen steuern und das Smart Home ganz gezielt kontrollieren.

Homematic Schalt-/Messsteckdosen (Foto: Janis)

Wie hast du dein Zuhause automatisiert?

Da wir nun bereits von Automationen durch die Wetterstation gesprochen haben, kommen wir doch direkt einmal zum Kern des Smart Homes. Für euch habe ich mir angesehen, welche Automationen Janis in seinem Zuhause nutzt. Dabei haben wir unseren Fokus auf die Top 3 der besten Automationen gelegt, um nicht zu weit auszuholen. Das Thema Thermostate beispielsweise, haben wir bereits ausführlich weiter oben behandelt.

Grob gesagt kann man die Top 3 Automationen in ebenso drei wichtige Bereiche einteilen. Auf der einen Seite gibt es den Bereich Homeoffice, der gerade durch Corona momentan sehr wichtig ist. Auf der anderen Seite befinden sich Automationen für die Klingel sowie wichtige Funktionen für die Anwesenheit im eigenen Zuhause.

Da Janis momentan häufig das Homeoffice nutzt, hat er sich hier eine clevere Funktion einfallen lassen. Diese Funktion schaltet mehrere Geräte an, um effektiv und unterhaltsam im eigenen Zuhause arbeiten zu können. Während der Rechner durch die Hausautomation hochgefahren wird, startet bereits der Fernseher und wählt einen bereits definierten Sender aus, der wiedergegeben wird. Das überbrückt nicht nur die Wartezeit bis der Rechner bereit ist, sondern bringt auch etwas Leben ins Zuhause, da wir – abgesehen von Videokonferenzen – momentan nicht gerade sehr viel Unterhaltung haben.

Während der Arbeit im Homeoffice (und natürlich auch danach), überwacht das Smart Home die Klingel von Janis. Sobald zum Beispiel der Paketbote klingelt und ein Päckchen abgeben möchte, erhält der gesamte Haushalt eine Push Notification und das Bild der Kamera wird auf dem Tablet sichtbar. Realisiert ist das durch eine Kamera, die sich am Hauseingang befindet und jederzeit den Blick auf das Geschehen draußen erlaubt.

Sollte Janis sein Zuhause trotz Homeoffice einmal verlassen müssen, kann er seinem Sprachassistenten einen entsprechenden Befehl geben. Der Assistent leitet ihn weiter an seine smarte Zentrale und sorgt dafür, dass Geräte ausgeschaltet werden. Ist die Abwesenheit nur von kurzer Dauer, unterstützt sein Smart Home auch das. In diesem Fall werden die Geräte verzögert ausgeschaltet, sofern innerhalb dieser Überbrückungszeit keine Anwesenheit registriert wird.

Wie funktioniert bei dir die Sprachsteuerung?

Wer sich nun schon ein wenig mit dem Thema Homematic und CCU beziehungsweise RaspberryMatic befasst hat weiß, dass eine Sprachsteuerung hiermit nicht in allen Bereichen funktioniert. Janis hat sich dafür eine Lösung ausgedacht, die aus seiner Sicht das Optimum für das eigene Zuhause ist.

Auf seinem eigenen Heimserver betreibt er eine Installation von ioBroker. Diese Installation ist dafür zuständig, dass einzelne Geräte mit dem Amazon Echo kommunizieren können. So bildet bei ihm das gesamte Setup eine Einheit, wobei einzelne Komponenten nur für bestimmte Funktionen zuständig sind. Während Homematic die Oberhand besitzt und für die Vernetzung im Allgemeinen zuständig ist, kümmert sich ioBroker elegant um die Einbindung des Sprachassistenten Alexa in das Smart Home. Dadurch, dass es sich hierbei nur um eine Ergänzung handelt, stellen Ausfälle des ioBrokers (sollten sie einmal vorkommen) oder Probleme mit der Cloud keine große Rolle.

ioBroker ist außerdem dafür zuständig, dass nicht kompatible Geräte in das Smart Home eingebunden werden können. So sorgt die Software unter anderem dafür, dass Janis seinen Smart TV bequem über das Tablet kontrollieren kann. Hilfreich ist diese Funktion bei ihm im Homeoffice, wie wir vorher bereits gesehen haben.

Homematic 6-fach-Wandschalter (Foto: Janis)
Vertiefe dein Wissen:  Amazon Echo & Alexa: Dein Guide für das Smart Home

Was ist deine Meinung zum Smart Home?

Zum Abschluss unseres Gesprächs habe ich Janis noch ein paar wirklich gemeine Fragen gestellt. Wir haben darüber gesprochen, wie er generell zum Thema steht, insbesondere im Hinblick auf Probleme und Schwierigkeiten. Dabei kamen genau zwei grundlegende Probleme auf, die auch ich schon öfter thematisiert habe.

Als besonders kritisch empfindet Janis den Umstand, dass jeder Hersteller bislang auf eine eigene App und demnach eigene Schnittstellen setzt. Somit ist eine grundlegende Anbindung unterschiedlicher Komponenten nicht gerade sehr einfach und es bestehen bei vielen Systemen noch einige Probleme. Daran angeknüpft zeigt sich auch, dass die Hersteller bislang ihr eigenes Universum schaffen, um den Kunden von A-Z bedienen zu können.

Sein Wunsch besteht nun darin, dass es übergreifende Standards gibt und das Ziel der Hausautomation nicht an bestimmte Hersteller geknüpft ist. Vielmehr soll es als gemeinsame Herausforderung für die Zukunft verstanden werden, um den Anwenderinnen und Anwendern einen großen Komfort im Alltag zukommen zu lassen.

Die bisherigen Dialoge im Zuge der Artikelreihe #DeutschlandsSmartHomes zeigt dieses Problem. Während wir bereits über HomeKit und Home Assistant gesprochen haben, wirft Janis durch sein Zuhause noch die Themen Homematic und ioBroker in den Ring. Zwar bieten einzelne Lösungen Integrationen für viele Produkte, doch so im Gesamten steht man bei der Vernetzung oft noch sehr hilflos im Raum.

Meine Meinung zu Janis‘ Smart Home

Beeindruckend finde ich, dass man schon allein mit dem System von Homematic derart viele Bereiche im Haus automatisieren kann. Vom eigenen Büro, bis hin zu Klingel ist alles dabei. Was Janis hier gelingt ist in meinen Augen ein wirklich großes Ding!

Doch nicht nur die Vielfalt sticht sofort ins Auge. Betrachtet man einzelne Funktionen und erhält im Gespräch noch weitere Details, zeigt sich doch ein kleiner Perfektionismus und die Liebe zum Detail. Ein gutes Beispiel hierfür ist in meinen Augen der Klingelsensor. Während einige Anwender sicherlich schon glücklich darüber sind, dass sie über das Klingeln benachrichtigt werden, ist für Janis die Anzeige der Kamerabilds sehr wichtig. So erhält er schon vor dem Öffnen der Tür die wichtigste Info: Wer steht da?

Vermutlich seinem Hintergrund in der Systemadministration ist es geschuldet, dass er die unterschiedlichen Systeme elegant miteinander koppelt. Ihm ist etwas gelungen, das im Smart Home womöglich noch sehr wichtig werden wird. Hierbei spreche ich von der losen Kopplung verschiedener Systeme. Sobald eines der Systeme ausfällt (in seinem Fall zum Beispiel ioBroker), bricht nicht gleich die gesamte Infrastruktur zusammen. Er muss in diesem Fall lediglich auf einen Teil des Komforts verzichten, kann jedoch weiter seine Automation nutzen.

Wenn du dich für mehr Informationen zu seinem Smart Home interessierst, dann werfe unbedingt einen Blick auf seinen Blog. Dort berichtet Janis gerne über die einzelnen Funktionen, Geräte und Automationen, die er im Laufe der Zeit integriert hat. Auch ich hole mir dort sehr gerne und immer mal wieder ein wenig Inspiration, um auch mein eigenes Zuhause noch weiter zu verbessern.

Wohnst du auch in einem Smart Home?

Im Zuge meiner Artikelreihe #DeutschlandsSmartHomes bin ich immer wieder auf der Suche nach tollen Projekten für das vernetzte Wohnen. In einem Gespräch klären wir, welche Kernfunktionen in deinem Smart Home nicht fehlen dürfen und sprechen im Allgemeinen über dieses Thema.

Dabei geht es nicht nur darum, dass ich dir kostenlos einen Artikel erstelle. Vielmehr geben wir uns gegenseitig eine großartige Inspiration für weitergehende Funktionen und sprechen darüber, was wohl aus dem vernetzten Wohnen noch alles entstehen wird.

Wenn du Lust auf einen Dialog hast und auch gerne über dein Smart Home sprechen möchtest, dann lass uns doch mal virtuell auf einen Kaffee zusammenkommen. Alle Informationen zur Artikelreihe und wie du teilnehmen kannst, findest du auf der Seite Jetzt mitmachen. Ich freue mich auf unseren Austausch!


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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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