Zuhause Strom sparen – Ideen
Bist du ein Sparfuchs? Ich schon und das obwohl ich Technik und Smart Home wirklich über alles liebe. Doch mit der Zeit kommen auch die Gedanken, wie man wohl seinen eigenen Wohnkomfort in Einklang mit Sparmaßnahmen bringen kann. Zuhause Strom sparen? In meinen Augen immer eine fantastische Idee.
Doch wie komme ich gerade jetzt auf dieses Thema? Liegt es an unserer Energiekrise? An der Energiepolitik? Oder schrumpft doch mein Geldbeutel immer weiter?
Seit der Inbetriebnahme meines Balkonkraftwerks behalte ich meinen Stromverbrauch konsequent im Auge. Dazu habe ich mir auf meinem Infobildschirm im Arbeitszimmer (der natürlich Strom braucht) die aktuellen Zahlen ausgeben lassen. An sonnigen Tagen kann ich im Homeoffice völlig vom Balkonkraftwerk leben und trotzdem den gewohnten Komfort aufrechterhalten. Doch gerade an regnerischen Tagen oder auch am Abend ist Schluss damit.
Da dieses Thema bei mir persönlich so stark in den Fokus gerückt ist, habe ich mich um Optimierungen bemüht. Diese sollen darauf abzielen, dass ich meinen Stromverbrauch weiter reduzieren kann.
Mein aktueller Ist-Zustand
Dieser Part dürfte wohl etwas unangenehm werden. Denn wer legt schon gerne seinen Verbrauch offen? Entweder man wird schief angesehen, weil er so niedrig ist, oder man wird ausgebuht, da er zu hoch ist. Aber egal, ich wage es in diesem Abschnitt.
An einem gewöhnlichen Tag im Standby-Betrieb verbraucht mein Zuhause zwischen 150 bis 200 Watt. Diese Zahlen gehen aus der Auswertung durch Grafana hervor. Hierzu nutze ich den poweropti, welcher mir direkt vom Stromzähler diese Daten ausliest. Sind am Abend PCs oder der Fernseher eingeschaltet, steigt dieser Verbrauch und liegt meist so zwischen 350 bis 500 Watt.
Nehmen wir nun einmal an, dass ich durchgehend 200 Watt brauche. 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Dann kommt man auf insgesamt 1.747,20 kWh, was bei 29 Cent pro kWh etwa 506,69 Euro entspricht. Jetzt kann man sich natürlich überlegen, ob das für einen selbst ein akzeptabler Wert ist.
Im Grunde kann ich mich nicht beklagen, denn (sorry wenn das jetzt komisch klingt) ich kann mir diesen Standby-Verbrauch leisten. Außerdem empfinde ich ihn nicht als außerordentlich hoch. Doch warum sollte man mit einem Zustand zufrieden sein? Kann man nicht danach schauen, ob man ihn noch weiter optimieren kann?
In den vergangenen Tagen habe ich mir dazu sehr viele Gedanken gemacht und kam zum Entschluss, dass ich gerne einen Standby-Verbrauch von unter 100 Watt hätte. Ob es dauerhaft haltbar ist, weiß ich nicht. Aber möglichst nah rankommen würde ich schon ganz gerne.
Nehmen wir für unser Rechenbeispiel an, dass ich also nicht 200 Watt, sondern nur 100 Watt verbrauche, so kommen wir nicht mehr auf 506,69 Euro, sondern „nur“ noch auf 253,34 Euro. Das ist ein gewaltiger Unterschied und hierbei ist noch nicht mal eingerechnet, dass das Balkonkraftwerk bis zu 600 Watt unter optimalen Bedingungen decken kann.
Strom sparen im Haushalt
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie ich meinen Stromverbrauch noch weiter reduzieren kann. Einige Verbraucher sind dabei sehr offensichtlich und fallen direkt ins Auge. So kann man zum Beispiel den Computer komplett ausschalten, wenn man ihn mal für eine absehbare Zeit nicht braucht. Oder zumindest in den Ruhezustand schicken.
Andere Geräte sind dagegen eher heimliche Stromfresser. Zum Beispiel meine Kaffeemaschine, der Toaster oder die Spülmaschine. Und was fällt uns daran auf? Es sind alles Geräte, die heizen müssen. Wie ich bereits in meinem Artikel zu den ersten Erfahrungen mit meinem Balkonkraftwerk erzählt habe, schalte ich zum Beispiel die Spülmaschine nur noch dann ein, wenn ich Strom durch das Balkonkraftwerk habe. Das erfordert natürlich, dass ich meinen Alltag anpasse. Und mir muss auch bewusst sein, dass nicht der komplette Verbrauch abgedeckt ist.
Ich habe mir allerdings auch weitere Gedanken gemacht, wie ich Strom sparen kann. So habe ich meinen Fernseher mit einer smarten Steckdose ausgestattet. Denn der Fernseher selbst verfügt über keinen physischen Ein- und Ausschalter. Stattdessen befindet sich das Gerät immer im Standby, auch wenn keiner daheim ist.
Ebenso laufen bei mir die Luftreiniger rund um die Uhr. Zwar macht das eine saubere Luft, doch an manchen Tagen ist doch gar niemand daheim. Für wen also dieser Aufwand?
Genauso beim Receiver. Er ist immer im Standby, wurde aber von mir zuletzt im Jahr 2020 (?) genutzt. Nehmen wir an, dass er im Standby 10 Watt verbraucht, so macht das am Ende vom Jahr gute 25,33 Euro und 87,36 kWh. Wahnsinn, oder?
Auch am PC kann man etwas einsparen. Müssen die Monitore wirklich eine Helligkeit von 100 Prozent haben oder genügt auch weniger? Ich zum Beispiel habe meine Monitore nur noch auf 60 Prozent Helligkeit, kann damit aber ohne Probleme und Einschränkungen arbeiten.
Der Trick mit den smarten Steckdosen
Beim Sparen von Strom darf man natürlich nicht vergessen, dass auch smarte Helfer ihren Strom brauchen. Ich zum Beispiel nutze sehr gerne die Steckdosen von AVM. Sie messen den Stromverbrauch, die Temperatur und lassen sich bequem über das Smart Home mit ioBroker bedienen. Doch im Standby brauchen sie 0,5 Watt (Quelle: Digitalzimmer).
Aus dieser Tatsache ergibt sich demnach, dass sich der Einsatz einer smarten Steckdose nur dann lohnt, wenn das Standby-Gerät mehr Strom verbraucht. Zum Beispiel an Computer-Monitoren, Fernsehern, Receivern oder Stereoanlagen (Quelle: co2online.de).
Natürlich kann man nun argumentieren, dass es günstiger wäre den Stecker zu ziehen. Doch ganz ehrlich, ich persönlich bin dafür oft viel zu bequem. Stattdessen nutze ich die Möglichkeiten, die mir mein Smart Home bietet und steuere so dem Stromverbrauch entgegen.
Strom sparen im Haushalt kann also durchaus auch bequem erfolgen, wenn man den Verbrauch seiner Geräte kennt. Und auch hier sind smarte Steckdosen in meinen Augen wieder sehr hilfreich, denn sie messen den durchgeflossenen Strom. So erkennt man schnell, welcher Verbraucher doch lieber getrennt werden sollte. Aber auch Messeinrichtungen am Stromzähler helfen dabei, den Verbrauch einzuschätzen.
Ganz offen gesagt war ich zu Beginn der Nutzung beim poweropti wirklich skeptisch. Brauche ich das, oder ist es nur Spielerei? Inzwischen hat sich eine solche Messeinrichtung allerdings als sehr hilfreich erwiesen. Denn ich sehe direkt im Smart Home, wann der Verbrauch steigt und kann abschätzen, welches Gerät dafür verantwortlich ist. Energie sparen zuhause muss also kein Hexenwerk sein. Oft genügt es schon, sich dem Verbrauch bewusst zu sein und kleinere Eingriffe zu machen.
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Wie mein Smart Home unterstützt
Doch nun treiben wir das ganze Spiel mal etwas weiter und verknüpfen diese Gedanken mit meinem Smart Home. Ich verfüge über die Information, wer gerade daheim ist. Es kann aber logischerweise auf vorkommen, dass niemand daheim ist und ich demnach einige Verbraucher vom Strom trennen kann. Diese Information mache ich mir zunutze.
Mein Luftreiniger im Schlafzimmer wird jedes Mal abgeschaltet, sobald sich alle aus dem Smart Home ausgecheckt haben. Der Fernseher wird vom Strom getrennt, sobald ich morgens aufstehe und meinem Sprachassistenten den Befehl gegeben habe. Darüber hinaus achte ich inzwischen penibel darauf, wann ich welche Verbraucher nutze. So werden zum Beispiel stromintensive Geräte nur dann genutzt, wenn das Balkonkraftwerk genug Strom liefert. Dazu werden (wie oben bereits erwähnt) diese Informationen auf meinem Monitor dargestellt.
Apropos Monitor. Mittels einem Durchgangssensor weiß das Smart Home, ob sich gerade eine Person in diesem Raum aufhält. Ist das der Fall, geht der Bildschirm an. Verlässt die letzte Person den Raum, so wird der Bildschirm ausgeschaltet. Ohne dass ich hierfür etwas tun muss.
Auch die Beleuchtung wird konsequent abgeschaltet, wenn die letzte Person die Wohnung verlässt. Klar brennt normalerweise kein Licht, wenn man es nicht braucht. Es kann aber durchaus mal vorkommen, dass man doch mal eine Lampe vergisst. Wir sind schlussendlich alle nur Menschen. Hier greift das Smart Home ein und stellt den gewünschten Zustand her. Für die automatische Beleuchtung nutze ich übrigens einen Lichtsensor. Ist es zu dunkel, wird Licht eingeschaltet (sofern jemand im Raum ist), sonst wird es ausgeschaltet.
Darüber hinaus weiß ich dank unterschiedlicher Steckdosen immer, wann welche Geräte den meisten Strom verbrauchen. Kann man zum Beispiel den Saugroboter genau dann absaugen lassen, wenn von draußen genug Strom kommt? Auf jeden Fall! Auch wenn das eher zeitbasiert stattfindet und es somit nicht immer ganz richtig ist.
Kleiner Tipp: Die iRobot-Geräte lassen ihren Leuchtring dauerhaft leuchten. In den Einstellungen kann man das aber abschalten und so wird man auch in der Nacht nicht durch störendes Licht vom Schlaf abgehalten.
Was ist mit den Servern?
Wer meinen Blog schon länger verfolgt weiß, dass ich seit Anfang des Jahres zwei wunderbare Server für das Smart Home und ein paar andere Anwendungen nutze. Berechtigt ist nun die Frage, wie es denn da mit dem Thema Strom genau aussieht. Und die Antwort darauf ist ziemlich simpel.
Während mein Smart Home mit dem Balkonkraftwerk versorgt wird, zählen die Server zu einem ganz anderen Stromkreis und sind in der obigen Berechnung nicht enthalten. Allerdings werden auch sie mit Ökostrom betrieben, welches durch Photovoltaik gewonnen wird. Somit ist nicht nur die Wohnung an sich auf den Strom aus der Sonne ausgerichtet, sondern auch das Herzstück, nämlich die Server.
Rechenintensive Aufgaben werden überwiegend am Tag durchgeführt, so dass die CPUs gerne mal etwas mehr Strom ziehen dürfen. In der Nacht ist dann eher Sparprogramm angesagt, so dass der Stromverbrauch reduziert ist. Auf eine Null wird man dabei natürlich nicht kommen. Doch jedes eingesparte Watt, ist ein gutes Watt. Zumindest in meinen Augen.
Mir persönlich ist es auch sehr wichtig, dass mein IT nicht unnötig viel Ressourcen verbraucht. Zwar finde ich ein eigenes Homelab wirklich schön und es war als Informatiker immer mein größter Traum. Doch auch seinen größten Traum sollte man nicht blind verfolgen. Es sollte meiner Meinung nach mit Sinn und Verstand passieren. Und genau das versuche ich in meinem Fall zu tun.
Neuerung: Eine Ladestation mit Ökostrom
Meine ganzen Gedanken und Vorstellungen reichen dabei noch viel weiter. Durch ein Video von Spielundzeug (großes Dankeschön dafür!) bin ich auf eine Idee aufmerksam geworden, die ich gerne in meinem Smart Home ähnlich umsetzen möchte.
Kurz zusammengefasst hat ein Zuschauer seine Elektroauto mit dem Überschuss der Photovoltaik-Anlage geladen. Dabei konnte er in seinem Smart Home auch umschalten, so dass zusätzlich Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wurde. Die Steuerung erfolgte komplett über die Visualisierung des Smart Homes. Das volle Video dazu könnt ihr euch unter dem Titel Eure Energiesparautomationen – Menschen. Tiere. Automationen #14 anschauen. Eine aus meiner Sicht sehr inspirierende Folge dieser Reihe.
Ich bin nun auf die Idee gekommen, dass ich mir eine smarte Steckdose hernehmen möchte, welche anhand des Überschusses ein- oder ausgeschaltet wird. Damit sie nicht ständig ein- und ausgeschaltet wird, soll das Smart Home mehrere Werte hintereinander in einem zeitlichen Abstand prüfen. Nur wenn der Überschuss mindestens so groß ist, wie die maximale Leistung eines USB-Hubs zum Beispiel, soll die Steckdose eingeschaltet werden.
So wird es mir möglich sein, dass ich meine Geräte mit Akku jederzeit anstecken kann, sie aber nur mit Überschuss geladen werden. Zum Beispiel zu einem Zeitpunkt, wo ich gar nicht daheim bin. Gerade bei Geräten, die gerne mal eine Weile am Strom hängen dürfen (z. B. mein Headset), stört es mich auch nicht, wenn der Ladevorgang länger dauert.
Der große Vorteil besteht dabei nun darin, dass ich das gleiche Ziel erreiche (volle Akkus) mit weniger Kosten (weniger Netzstrom). Zwar kann die Dauer bis zur vollständigen Ladung länger sein, aber das ist häufig gar kein Problem.
Gibt es nun an mehreren Tagen keinen Überschuss, so kann ich später über die ioBroker VIS auch auf Dauerstrom umschalten. So wird zwar nicht einzig und allein der Überschuss genutzt, aber die Geräte werden voll. Diese Automatisierung ist in ioBroker zwar mit etwas Aufwand verbunden, doch ich glaube sie wird sich auf Dauer rechnen. Gerade wenn man viele Geräte regelmäßig aufladen möchte. Denn ich muss sie nicht mehr am Morgen einstecken, so dass sie am Abend voll sind. Stattdessen regelt die Ladung das Smart Home völlig von allein. Zuhause Strom sparen mit Smart Home? Möglich!
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