1 Jahr Klimaanlagenerfahrung – hat es sich gelohnt?

Veröffentlicht von Lukas am

In meinem letzten Artikel habe ich es schon angerissen als es um den 80 % Eigenverbrauch mit dem Balkonkraftwerk ging. Der Stromverbrauch der Klimaanlage hat sich natürlich auf den Verlauf des bisherigen Jahres ausgewirkt. Was dabei jedoch irgendwie gerne vergessen wird, ist das ganze Drumherum. Eben genau das, was Komfort und angenehmes Leben verschafft.

Wir müssen also in diesem Artikel einmal auf die gesamten Aspekte schauen. Insbesondere weil ich dir auch gerne mitteilen will, wie meine Erfahrungen mit der Klimaanlage denn so sind. Und vor allem, ob sich die Investition schlussendlich für mich gelohnt hat.

Einen kleinen Spoiler kann ich dir schon vorab geben. Die Stromkosten sind in dieser Zeit natürlich gestiegen. Und das war auch zu erwarten. Wie stark sie jedoch angestiegen sind, das erfährst du im weiteren Verlauf des Artikels. Beginnen wir doch aber zuerst einmal bei meiner eigenen Motivation und klären einen entscheidenden Punkt in der ganzen Geschichte.

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Warum überhaupt eine Klimaanlage?

Eine Klimaanlage im Privathaushalt ist in Deutschland heutzutage noch immer purer Luxus. Denn die Mehrheit lebt noch ohne Klimaanlage (Quelle: „Immer mehr Deutsche nutzen Klimaanlagen„, Verivox, vom 27.06.2024). Denn die wenigsten Menschen wollen für den Einbau oder die laufenden Kosten aufkommen und versuchen den Sommer daher lieber mit Ventilatoren oder kühlen Getränken zu meistern. Das habe ich 11 Jahre lang genauso gemacht, bis mir eines Tages dann der Kragen geplatzt ist.

Du musst dir vorstellen, dass ich in einer (gut isolierten) Dachgeschosswohnung lebe. Morgens gut gelüftet, hält die Wohnung ihre Temperatur über den Tag einigermaßen gut. Ist es jedoch mehrere Tage wirklich heiß, kann man auch diesen Bonus absolut in die Tonne treten. Spätestens wenn der Flur mal warm ist, hat man den Kampf gegen die Hitze verloren. Das messe ich übrigens mit dem airQ.

Als ich im letzten Jahr aus dem Urlaub zurückgekommen bin, habe ich mehrere Tage daher bei 27 Grad Celsius schlafen, arbeiten, leben und lachen müssen. Ich habe für mich gemerkt, wie sehr mich die Hitze stresst. Schlechter Schlaf, schlechte Konzentration … du kennst das vielleicht nur zu gut.

In diesen Tagen habe ich mich dazu entschieden, dass das Projekt Klimaanlage jetzt angegangen werden muss. Nach mehreren Angeboten stand dann ziemlich schnell auch das Unternehmen fest, welches diesen Wunsch in die Wirklichkeit umsetzen sollte. Und ich kann sagen, es war die richtige Entscheidung. Nicht nur preislich, sondern auch menschlich lief alles wirklich wunderbar. Und gerade diesen Faktor sollte man in den heutigen Zeiten nicht unterschätzen. Wir leben nun mal in verrückten Zeiten.

Innengerät Klimaanlage
Kurz vor der Inbetriebnahme der Klimaanlage

Aufbau der Anlage

Das größte Problem vor dem wir standen war die Ableitung des Kondensats. Denn die Wege sind nicht so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt. Insbesondere in zwei Räumen nicht. Dem Arbeitszimmer und dem Schlafzimmer.

Nachdem wir jedoch auch dafür einen Weg gefunden haben, stand dann auch die Entscheidung für den Aufbau der Anlage fest. Insgesamt sind vier Inneneinheiten verbaut und zwei Außengeräte. Daraus ergeben sich demnach zwei getrennte Klimaanlagen, die unabhängig voneinander ihren Dienst verrichten. Ein kleiner Vorteil dabei ist natürlich auch, dass zumindest minimal ein Ausfallschutz besteht. Wenigstens die Hälfte der Wohnung kann bei einem Ausfall noch gekühlt werden.

Ansonsten ist der Aufbau wenig spektakulär. Das Kondensat wird ohne Pumpen abgeleitet, was in der Praxis somit natürlich wesentlich einfacher ist. Denn würde die Pumpe für das Kondensat ausfallen, dann hätte man schnell ein Problem mit nassen Wänden. Das kann uns so nicht passieren.

Darüber hinaus können die einzelnen Innengeräte durch das Smart Home angesteuert werden. Hierfür gibt es im ioBroker einen Adapter, der direkt mit den Geräten über WLAN kommunizieren kann. Sehr praktisch und war für mich auch ein absolutes Must-Have, wenn wir schon so ein großes Projekt umsetzen. Denn wie du weißt, bin ich ja der absolute Fan von Smart Home und vernetzter Steuerung.

Vertiefe dein Wissen:  Klimaanlage im Haus nachrüsten

Eine mobile Klimaanlage war nicht die Lösung

Bevor wir uns natürlich für die große Anlage entschieden haben, stand sehr lange Zeit auch eine mobile Klimaanlage in der Wohnung. Während sie am Vormittag und Mittag noch recht gute Leistungen erzielen konnte, ging es am Nachmittag wirklich konstant bergab. Oder eher hoch …

Die Temperatur stieg im Raum immer weiter und lag schlussendlich vielleicht noch 2 Grad unter dem Wert, den wir ohne Klimaanlage erzielt hätten. Dazu kam jedoch der Lärm und der hohe Stromverbrauch. Diese Kombination war äußerst ungünstig und hat auch zu einem erhöhten Stressgefühl beigetragen. Man kann sagen, was man will. Aber diese Lautstärke nimmt man einfach den ganzen Tag wahr und es stresst. Vielleicht mehr unbewusst als bewusst, aber es hat eine Auswirkung.

Insgesamt hat sich so ziemlich schnell auch gezeigt, dass die mobile Anlage in meinem Fall keine Lösung sein kann und ich schlussendlich damit auch sehr viel Geld zum Fenster rauswerfe. Da das nicht Sinn und Zweck der ganzen Sache ist, war der Umstieg für mich persönlich daher genau die richtige Entscheidung.

COP-Wert einer Klimaanlage

Gerade wenn wir über das Thema mobile Klimaanlage sprechen, müssen wir auch kurz den COP-Wert anreißen. COP steht für Coefficent of Performance und gibt das Verhältnis zwischen Input und Output an. Hast du einen COP-Wert von 5 bedeutet das, dass du für 1 kW Strom 5 kW an Kühlleistung erhältst. Auf der Seite von Wolf Kältetechnik ist das aus meiner Sicht sehr schön beschrieben.

Ganz interessant dabei zu wissen ist, dass der COP-Wert nicht nur bei der Klimaanlage eine Rolle spielt oder wichtig sein kann. Auch bei Wärmepumpen ist dieser Wert interessant. Und wenn man das Thema genau nimmt, ist der Unterschied zwischen einer Klimaanlage und einer Wärmepumpe eigentlich gar nicht groß.

Denn während wir umgangssprachlich Klimaanlage sagen, ist es streng genommen eine Luft-Luft-Wärmepumpe. Weiterhin kann eine (ich nutze jetzt den umgangssprachlichen Begriff) Klimaanlage oft auch heizen, was gerade in der Übergangszeit oder sogar im Winter eine interessante Möglichkeit ist.

So nutze ich meine Klimaanlage

Bevor wir nun zu einem wirklich spannenden Punkt kommen, möchte ich dir gerne etwas über meine Nutzung erzählen. Denn je nachdem wie intensiv man eine Klimaanlage nutzt, verursacht sie natürlich auch höhere Kosten. Daher gehört das in meinen Augen zum Gesamtbild dazu.

Ich selbst nutze die Klimaanlage am Tag nur, wenn ich sie auch wirklich brauche. An manchen Tagen schalte ich sie früher ein, an anderen später. Und dann wiederum gibt es natürlich auch Tage, an denen sie komplett ausgeschaltet bleibt. Mehr als 24 Stunden ist sie nur ein einziges Mal gelaufen. Und das war an den Tagen in dieser Woche, wo die Wetterstation über 37 Grad Celsius gemeldet hat. Denn hier waren es selbst in der Nacht noch 25 Grad.

Im Schlafzimmer hingegen genieße ich häufiger den Luxus und schlafe während die Klimaanlage den Raum auf einer angenehmen Temperatur hält. Genau dieser Punkt wird in meiner späteren Erzählung und meinem Erfahrungsbericht nochmal ziemlich wichtig werden. Merk ihn dir also unbedingt schon mal vor!

Steuerung noch ohne Smart Home

Entgegen meines Enthusiasmus im Hinblick auf Automatisierungen im Smart Home, kommt die Klimaanlage aktuell noch ohne Automation aus. Zwar habe ich mir einen Score durch ioBroker errechnen lassen, jedoch erfüllt er noch nicht alle meine Wünsche.

Der Score wird bei mir auf Basis unterschiedlicher Faktoren und Gewichtung berechnet. In die Berechnung fließen die Innen- und Außentemperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Differenz zwischen den Temperaturen ein. Ab einem Score von 0,6 schaltet sich aktuell automatisch die Beschattung ein. Besonders hilfreich ist das bei den Dachfenstern.

Ab einem Score von 0,7 erhalte ich per Telegram eine Nachricht aus dem Smart Home, dass die Klimaanlage nun eingeschaltet werden würde. Sinkt der Score wieder unter 0,7, dann wird die umgekehrte Empfehlung ausgesprochen. In der Praxis kommt es aber aktuell noch vor, dass die Klimaanlage immer wieder ein- und ausgeschaltet werden würde. Da das dem Gerät auf Dauer wahrscheinlich nicht so gut tut, steuere ich die Anlage aktuell noch händisch.

Langfristig fände ich aber auch hier eine Automatisierung sehr interessant und hilfreich. Zumal man eine Klimaanlage durch Smart Home steuern kann.

Vertiefe dein Wissen:  Klimaanlage smart steuern - So geht's

Die Entwicklung des Stromverbrauchs

Doch viel brennender als meine ganze Geschichte dürfte dich wahrscheinlich die Entwicklung des Stromverbrauchs interessieren. Und der ist ganz und gar nicht zu vernachlässigen.

An heißen Tagen lag der Stromverbrauch bei um die 18 kWh pro Tag. Allerdings ist in diesem Verbrauch auch alles andere mit drin. Kochen, Waschen, Homeoffice, … Der Großteil fällt jedoch auf die Klimaanlage zurück, da wir zu anderen Zeiten mit etwa 5 kWh im Maximum ausgekommen sind. Pro Tag versteht sich. Gemessen habe ich das mit dem poweropti.

Wirklich runtergebrochen kann man also schon sagen, dass die Klimaanlage über 10 kWh an einem einzigen Tag zieht. Bei einem kWh-Preis von zum Beispiel 0,40 Euro ergibt das also Kosten in Höhe von 7,20 Euro pro Tag. Über einen kompletten Sommer summiert sich das schon ordentlich auf und man merkt es am Ende des Jahres am Gesamtverbrauch deutlich. Dieser Luxus hat eben seinen Preis.

Einsparpotenzial gäbe es noch vor allem in der Nacht, insbesondere wenn es draußen nicht mehr so warm ist. Warum ich diesen Weg jedoch nicht gehe, wirst du gleich besser verstehen können. Denn da spielt für mich der Faktor Gesundheit eine große Rolle.

Wichtige Anmerkung zum Stromverbrauch

Wenn wir schon über den Stromverbrauch reden, dann müssen wir auch einen Blick auf den Verlauf werfen. Denn viele glauben tatsächlich, dass die Klimaanlage konstant sehr viel Strom verbraucht. Das stimmt so aber gar nicht. Das konnte ich durch das Smart Home sehr schön beobachten.

Während die Kühlung einsetzt, ist der Stromverbrauch selbstverständlich hoch. Je nachdem, wie stark die Anlage kühlen muss, können das schon mal kurz ein paar kW sein. Doch zwischendrin schaltet sie ja auch auf reine Umluft um, da die Temperatur erreicht ist. Genau in diesen Momenten schafft es das Balkonkraftwerk die Anlage vollständig mit Strom zu versorgen. Und dabei gibt es sogar immer noch einen kleinen Überschuss.

Erst wenn dann die Temperatur wieder steigt und die Kühlung erneut einsetzt, beginnt der Kreislauf von vorne. Also gewissermaßen wie in Intervallen. Die mobile Klimaanlage hat zum Beispiel am Nachmittag konstant einfach viel verbraucht, da sie gar nicht mehr abgeschaltet hat. Sie lief einfach kontinuierlich durch, da sie mit der Raumgröße und der Temperatur völlig überfordert war. Von der Effizienz ist das jetzt also natürlich wesentlich besser geworden, obwohl der Verbrauch gestiegen ist.

Meine Vorteile durch die Klimaanlage

Um dich nun noch besser in meine Gedankenwelt mitzunehmen, habe ich die nachfolgenden Vorteile in verschiedene Abschnitte unterteilt. Beachte dabei jedoch, dass es sich um meine rein subjektive Meinung handelt und ich das an dieser Stelle nur bedingt durch Fakten untermauern werde.

Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass jeder ein anderes Empfinden für Temperatur hat. Ich kenne zum Beispiel Leute, die finden 37 Grad Celsius wahnsinnig toll. Andere hassen es. Und ich wiederum sitze bei diesen Temperaturen den ganzen Tag im warmen Büro und bin froh, wenn ich am Abend etwas Kühle genießen kann. Oder eben auch im Homeoffice völlig unbeeinträchtigt davon bin.

Doch lass uns nicht zu weit abschweifen. Hier kommen meine persönlichen Vorteile, die ich in Zukunft so nicht mehr missen möchte.

Die innere Ruhe

In den vergangenen Jahren habe ich für mich festgestellt, dass ich meine innere Ruhe nach und nach verliere, je länger die heißen Tage des Sommers andauern. Mein Gemüt ist nach einer gewissen Zeit von entspannt auf doch eher angespannt umgeschwankt und das hat sich ganz deutlich an meiner Laune bemerkbar gemacht. Genauso auch an meiner Geduld und eben der inneren Ruhe.

Es hat sich für mich ein wenig so angefühlt, als sei ich selbst aus einem Gleichgewicht gekommen. Ein Gleichgewicht, das sich erst wiederherstellen lässt, wenn die äußeren Einflüsse passen. Das klingt vielleicht für manche etwas seltsam, aber das beschreibt die vergangenen Sommer ziemlich gut.

Inzwischen habe ich auch über den Sommer hinweg immer genug Ruhe und Entspannung, um auch an stressigen Tagen buchstäblich einen kühlen Kopf zu bewahren. Mein Fokus ist besser geworden und ich habe nicht das Gefühl, dass man die Tage bis zu milderen Temperaturen überleben muss. Ich genieße die Zeit wieder wesentlich mehr.

Hierzu gab es im vergangenen Jahr von der Medizinischen Universität in Wien einen sehr interessanten Artikel im Hinblick auf psychische Erkrankungen.

Aufgrund der enormen Stressbelastung bei anhaltenden Temperaturen über 30 Grad Celsius können Angststörungen und Depressionen verursacht bzw. verschlimmert werden. Aggressive Verhaltensweisen nehmen bei Hitze ebenso zu wie Erschöpfungszustände und gedrückte Stimmungslagen.

Medizinische Universität Wien, „Hitze kann psychische Erkrankungen auslösen oder verstärken„, vom 17.08.2023

Meine Konzentration

Besonders im Homeoffice merke ich außerdem sehr stark, dass meine Konzentration besser ist. Ich kann mich viel besser auf meine Aufgaben fokussieren und mich meiner Arbeit widmen. Dabei entsteht gar nicht das Gefühl, dass es eine Qual ist. Viel mehr macht die Arbeit auch im Sommer (im Homeoffice) besonders viel Freude, da eben die äußeren Einflüsse auch gut passen.

Insgesamt merkt man dadurch, dass die Tage leichter werden und man mit viel mehr Freude dem Sommer entgegenblickt.

Versteh mich nicht falsch. Ich mag den Sommer. Aber Temperaturen über 28 Grad Celsius zehren einfach an mir. Vielleicht bin ich was Temperatur anbelangt auch etwas empfindlich. Mag sein. Aber ab einem gewissen Punkt ist es einfach nicht mehr lustig und sommerlich, sondern wirklich eher eine Qual. Im Urlaub mag das alles entspannter sein, aber während der Arbeitszeit ist es schon eine Belastung.

Und da muss man sich vor allem mal vorstellen, wie es den Leuten ergeht, die draußen arbeiten müssen. Bauarbeiter, Postbote, … das sind im Sommer noch viel anstrengendere Jobs, die man wirklich nicht gegen seine eigene Arbeit eintauschen will. Und das obwohl gerade diese Leute so einen wichtigen Dienst leisten.

Im Spiegel erschien dazu sogar mal ein sehr interessanter Artikel. Darin ging es um einen Vergleich von Studenten bei Denkaufgaben.

Während der Hitzewelle stieg die Reaktionszeit der Studenten ohne Klimaanlage deutlich an. In der Zeit brauchten sie gut 13 Prozent länger für den Wörtertest als ihre Mitstudenten, die kühlere Nächte hinter sich hatten.

Spiegel Gesundheit, „Hitze lässt uns langsamer denken„, vom 10.07.2018

Mein Schlaf

Trotz all den positiven Aspekten ist der wohl wichtigste mein Schlaf. Und ich bin der festen Überzeugung, dass sich dieser gute Schlaf auch auf die oben genannten Verbesserungen sehr stark auswirkt. Denn anders als man vielleicht glauben mag, ist ein guter Schlaf so viel wert.

Seitdem die Klimaanlage leise im Hintergrund ihre Dienste verrichten kann, fühle ich mich persönlich wesentlich fitter. Ich komme morgens gut aus den Federn, schlafe am Abend ohne größere Probleme ein und habe den Eindruck, dass auch mein Schlaf wesentlich tiefer geworden ist. Und das ist kaum verwunderlich, denn wir schlafen alle bei höheren Temperaturen wirklich enorm schlecht. Bettdecke warm, Kissen warm, Matratze warm, alles scheiße.

Und nun magst du dich vielleicht zurecht fragen, warum die Klimaanlage denn überhaupt in der Nacht laufen muss? Kann man da nicht einfach die Fenster öffnen und die kühle Luft von draußen genießen? Könnte man, doch das bringt andere Dinge mit sich.

Warum ich in der Nacht gerne die Klimaanlage nutze

Damit du meine Situation besser verstehen kannst, brauchst du etwas Hintergrundinformation. Mein Schlafzimmer hat nur Dachfenster. Mit Rollläden. Neben den Fenstern ist der Garten der Nachbarin, die Grünzeug wirklich über alles liebt. Alles was Pollen mit sich bringt und grün ist, gefällt ihr scheinbar besonders gut. Das sagen mir auch meine Luftreiniger. Darüber hinaus scheint schon am frühen Morgen ganz munter die Sonne durchs Fenster. Und zwar nicht erst um 7 Uhr. Schon um 5 Uhr beginnt es hell zu werden.

Ich habe also genau 3 Optionen, die mir zur Verfügung stehen:

  • Möglichkeit 1: Fenster ganz auf ohne geschlossenen Rollladen und früh morgens noch lange vor dem Wecker aufwachen
  • Möglichkeit 2: Fenster nur ein Spalt auf mit dem Risiko, dass es nicht kühl genug wird in der Nacht
  • Möglichkeit 3: Fenster und Rollläden geschlossen halten und in der Wärme einen furchtbaren Schlaf erleben

Du fragst dich nun, warum Möglichkeit 1 und 2 nicht gut klingen? Weil dann in der Nacht die Pollen durchs Fenster fliegen und ich den ganzen Sommer über mit meiner Rotzenase zu kämpfen habe. Dann ist es nicht nur warm, sondern die Welt fühlt sich an, als sei der Sauerstoff abgedreht worden. Zumal Heuschnupfen auch zu einem langfristigen gesundheitlichen Problem werden kann.

Seit ich in der Nacht (natürlich nicht bei 10 Grad Außentemperatur …) die Klimaanlage nutze, habe ich keine längerfristigen Probleme mehr mit dem Heuschnupfen, einen erholsamen Schlaf und viel mehr Energie für den gesamten Tag. Es ist für mich persönlich so die perfekte Story, die sich seit dem letzten Jahr ergeben hat.

Ganz interessant in diesem Zusammenhang ist übrigens ein Text, der in einem SRF-Artikel erschienen ist. Hier geht es konkret um Temperaturen über 20 Grad beim Schlafen.

Studien haben herausgefunden, dass man länger zum Einschlafen braucht, öfter aufwacht und in der Nacht die Wachphasen länger sind. Zudem hat man ein bisschen weniger Tiefschlaf und weniger REM-Schlaf.

SRF-Artikel, „Die Auswirkungen der hohen Temperaturen auf unseren Schlaf„, vom 20.08.2023

Ein Wink aus dem Leben

Lustigerweise habe ich mich in dieser Woche mit einem Kollegen über dieses Thema unterhalten. Bei dem Gespräch kamen wir auf das Thema Schlaf und unsere unterschiedlichen Erfahrungen damit. Er hat mich erzählt, dass er seit es so heiß ist, einen so furchtbaren Schlaf hat. Er fühlt sich nicht ausgeruht, ist ständig müde und erschöpft.

Ich selbst habe mich natürlich in dieser Geschichte erkennen können, da ich selbst in genau dieser Situation gesteckt habe. Das zeigt mir persönlich, dass es also nicht nur meine eigenen Erfahrungen sind. Es geht da draußen vielen Menschen so und schlussendlich haben wir irgendwann mal die gleichen Probleme erlebt. Wir sind es hier in unserem Land einfach nicht gewohnt, dass es so heiß wird und auch die Nächte so warm bleiben.

Er hat mir außerdem noch davon berichtet, dass es ihn völlig stresst. Es ist am Tag warm, es ist in der Nacht warm, es schlägt einfach aufs Gemüt. Und man merkt ihm schon deutlich an, dass diese Temperatur etwas mit ihm macht. Wenn du dich also genauso fühlst, du bist nicht allein damit. Die Hitze zermürbt. Manche früher, andere später.

Das Umweltbundesamt schreibt dazu übrigens ganz interessant:

Als Folge von Hitzebelastung können bei empfindlichen Personen Regulationsstörungen und Kreislaufprobleme auftreten. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit.

Zitat aus „Gesundheitsrisiken durch Hitze„, einem Artikel des Umweltbundesamts
Innengerät der Klimaanlage Rückseite
So sieht die Inneneinheit der Klimaanlage von hinten aus

Meine weiteren Überlegungen

Natürlich habe ich mir vor der Anschaffung schon so meine Gedanken gemacht. Und ich glaube langfristig gesehen wird mir meine Entscheidung noch wirklich zu Gute kommen. Denn wenn wir mal anschauen, wie viele wirklich heiße Tage es gibt, macht es das Leben schon wesentlich angenehmer.

Meine Befürchtung ist weniger, dass wir hier in Deutschland über die 40 Grad Marke kommen. Viel mehr befürchte ich, dass die Hitze einfach länger anhält und auch die Nächte wärmer werden. Und das ist für mich persönlich der Knackpunkt, um den es sich dreht. Denn irgendwann wird jede Wohnung mal warm, egal wie gut sie isoliert ist. Zumal man ja trotzdem auch noch lüften muss. Nur macht das eben bei 25 Grad in der Nacht nicht wirklich viel Freude.

Darüber hinaus halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass in den nächsten Jahren das Balkonkraftwerk vielleicht doch noch durch eine große PV-Anlage abgelöst wird. Dadurch kann man zumindest am Tag noch enorm die Kosten für die Kühlung drücken und so eigentlich den Luxus mit niedrigen Preisen genießen. Aktuell ist es eben so, dass das Balkonkraftwerk nur einen Bruchteil davon abdecken kann. Das wiederum führt aber auch gleichzeitig dazu, dass mein Eigenverbrauch steigt und sich das Balkonkraftwerk schneller amortisieren kann. Auch wenn das natürlich nie mein Anliegen bei der Klimaanlage war. Das wäre auch völlig bescheuert.

Vertiefe dein Wissen:  Klimaanlage selber bauen - Empfehlenswert?

Meine Investition hat sich gelohnt

Nach etwa einem Jahr kann ich also nun völlig beruhigt sagen, dass sich meine Investition für mich persönlich sehr gelohnt hat. Gerade die Auswirkungen auf mein Gemüt, die Gesundheit und das Wohlbefinden sind nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig muss ich natürlich auch buchstäblich den Preis dafür bezahlen. So ist das eben im Leben.

Ich weiß aber auch, dass ich damit ich einer sehr luxuriösen Situation stecke, die sich andere so nicht erlauben können. Die Lösung dafür kann aber auch nicht sein, darauf zu verzichten. Es mag durchaus auch sein, dass es da draußen Menschen gibt, die mich dafür kritisieren. Und das ist in Ordnung so. Die Frage ist eben nur, wie man selbst seine Prioritäten und Entscheidungen setzt.

Für mich selbst steht fest, dass die Investition jeden Cent wert war. Ich genieße die Situation und bin froh, dass es so eine positive Auswirkung hat. Denn es hätte ja auch sein können, dass sich außer der Temperatur nichts ändert. Das wäre dann nicht so optimal gelaufen.

Gleichzeitig würde ich aber auch nicht jedem eine Klimaanlage empfehlen. Es kommt eben immer auf die individuellen Voraussetzungen und die eigenen Prioritäten an. Vielleicht fährst du ja stattdessen über die heißen Tage lieber ans Meer oder verbringst sowieso viel Zeit im gekühlten Büro. Dann kannst du vielleicht die warmen Stunden daheim anders wegstecken. Wer weiß.

Kategorien: Aus dem Leben

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Lukas

Als Softwareentwickler und Projektmanager mit einem Master of Science in Wirtschaftsinformatik weiß ich genau, wie die Dinge in der IT zu funktionieren haben. In meinem Blog kombiniere ich seit mehr als 7 Jahren mein Wissen mit meiner Neugier im Bereich Smart Home. Transparenz und Praxisnähe stehen für mich dabei im Vordergrund. Mein Fokus liegt vor allem auf der Software ioBroker, da ich mein eigenes Smart Home damit betreibe. Meine Beiträge basieren somit nicht nur auf theoretischem Know-how, sondern auch auf praktischen Erfahrungen aus meinem vernetzten Zuhause. Mein persönliches Ziel ist es, dir Einblicke in das Smart Home zu geben, die dich wirklich voranbringen.

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